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Klatschen statt Klatsche

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Angestrichen:
 „[...] it's easy for a song like ‚Happy’ to become a call to action across borders. It's completely random — at first glance — but that's the magic of this global music culture. Pharrell perhaps never intended ‚Happy’ to be more than a catchy summer hit, but even a perfectly-oiled pop machine can't account for the creative capacity of the whole world.“  

Wo steht das?
Auf PolicyMic.com, einem amerikanischen Online-Magazin, das sich mit seinen Beiträgen hauptsächlich an die „Millennials“ richtet, also an alle, die um die Jahrtausendwende im Teenageralter waren. 

Worum geht’s?
„Clap along if you know what happiness is to you / Clap along if you feel like that’s what you wanna do“, singt Pharrell Williams – wer fröhlich ist und Lust drauf hat, der soll mitklatschen.  

Dass die Menschen allerdings gar nicht mehr aufhören würden, mitzuklatschen, damit hat Pharrell Williams sicher nicht gerechnet, als er „Happy“ schrieb. Als die Single im November 2013 erschien, ging gleichzeitig die Webseite 24hoursofhappy.com online, auf der man ein 24-stündiges Musikvideo zu „Happy“ anschauen kann, in dem fröhliche Menschen durch die Straßen von Los Angeles tanzen. Das war eine schöne Marketingidee – und löste einen Hype aus. Mittlerweile wurden in unglaublich vielen Städten und Ländern eigene „Happy“-Videos gedreht. In jedem von ihnen tanzen junge Menschen (und hin und wieder auch Kinder und Ältere) ausgelassen zwischen Häusern, auf Bürgersteigen, in U-Bahn-Stationen, in Parks, an Flussufern, mal professionell, mal eher ungeschickt, aber sie alle lachen dabei. Es gibt auf YouTube Videos aus Berlin, Köln, Amsterdam, Paris, Barcelona, Abu Dhabi, Amman, Washington D.C., Algier, Lyon, Tel Aviv, Sofia, Al-Hoceima, Veszprém, Gdynia, von den Bermuda-Inseln und den Bahamas, aus Kenia, Bosnien und Sindelfingen. Und das sind längst nicht alle.  

Die PolicyMic-Autorin Shan Wang hat in diesem großen Pool ein paar Videos entdeckt, die besonders herausstechen: Solche, die in Städten oder Ländern gedreht wurden, in denen die soziale oder politische Lage gerade besonders schwierig ist. Zum Beispiel „Happy“ von den Philippinen. Dort tanzen die Menschen teilweise vor den Trümmern, die der Taifun Haiyan im November 2013 hinterlassen hat. „Never give up“ wird am Ende der knapp drei Minuten eingeblendet. Oder „Happy“ aus Tunis, das immer noch mit den Nachwehen der Revolution zu kämpfen hat. Oder „Happy“ aus Kiew: Tanzende Menschen werden mit Bildern von Straßenschlachten gegengeschnitten und einzelne Demonstranten geben Statements ab. Sie sagen, was sie glücklich machen würde. Zum Beispiel eine freie Ukraine.  

http://www.youtube.com/watch?v=7B5AXBFeRLM#t=221"Happy Kyiv" - die "Happy"-Version zum Protest in der Ukraine

Und was lernen wir daraus?

Mit diesen Videos, schreibt Wang, ist „Happy“ vom Animationsfilm-Soundtrack zum Protestsong des 21. Jahrhunderts geworden. Für die Millenials ist er damit das, was für die 68er „I Ain’t Marchin’ Anymore“ von Phil Ochs war oder für die Irakkrieg-Gegner „American Idiot“ von Green Day. Der Unterschied zwischen diesen Protestsongs und „Happy“ ist ziemlich offensichtlich: die Botschaft der Lyrics. Die von „I Ain’t Marchin’ Anymore“ ist eindeutig pazifistisch. Die von „Happy“ ist erstmal einfach nur: Gute Laune! Das ist, wie Wang schreibt, zwar „completely random“. Aber das mache eben gerade den Zauber der heutigen, globalisierten Popmusik aus. „Happy“, als ein Vertreter davon, sei universell, international, leicht zu remixen.  

Das bedeutet: Welcher Song zum Protestsong wird, entscheidet nicht mehr der, der ihn schreibt. Sondern der, der ihn hört. Ein Song, der als Protestsong angelegt ist, würde heute nicht mehr seinen Zweck erfüllen. Pazifistische Liedtexte wirken aus der Zeit gefallen, sicher auch schön, aber voller Nostalgie, sie klingen nach Mama und Papa, Oma und Opa, Fotos in Sepia, Kitsch. Und schrecklich unsubtil, wie ein moralischer Holzhammer. Der heutige Protestsong braucht von sich aus gar nicht viel Potenzial, er braucht keine tiefschürfende Botschaft, weil das geballte Potenzial der ganzen Welt, die er über das Internet erreicht, sich darin entfalten kann. Jeder kann den Song nehmen, damit spielen und seine eigene Botschaft damit verknüpfen – egal ob die „In Paris zu leben ist wunderschön“ oder „Wir wollen Frieden in der Ukraine“ lautet. Das Rezept für den Protestsong des 21. Jahrhunderts lautet kurz zusammengefasst: Naivität statt Weltschmerz. Denn wenn man es genau nimmt, ist „Happy“ ja nichts anderes als das alte Kinderlied „If you’re happy and you know it clap your hands“. In einer etwas erwachseneren Soul-Version.  

Es sind also die Vorzeichen, die die Hörer setzen, mit denen „Happy“ eine Protest-Botschaft eingeschrieben wird. Wang schreibt, als Protestsong sei „Happy“ „ein Song über Ausdauer und Entschlossenheit im Angesicht unglaublicher Bedrängnis“. Man stelle sich vor, wie Demonstranten in Istanbul, Kiew oder Caracas diese Zeilen singen: „Here come bad news talking this and that / Well, give me all you got, and don’t hold back / Well, I should probably warn you I’ll be just fine / No offense to you, don’t waste your time.“ Das wirkt plausibel. Als Protestsong. Als Durchhalteparole. Als Hoffnungsanheizer.  

Etwas relativieren muss man Wangs These allerdings doch noch. Dass Popmusik alle erreicht, stimmt ja so nicht. Wenn man sich die vielen „Happy“-Videos anschaut, sieht man: Popmusik erreicht überall auf der Welt die gleichen Menschen. Junge, gebildete Menschen aus der Mittelschicht. Die ab und zu mal einen Bauarbeiter animieren, kurz zu einem Pharrell-Williams-Song zu wippen, damit sie ihn in ihrem Video unterbringen können. Das ist ein bisschen wohlfeil. Aber es ist ja trotzdem ganz schön zu sehen, dass es überall auf der Welt Menschen gibt, die theoretisch die eigenen Freunde sein könnten. Und dass sie es überall gut meinen, mit sich und der Welt. Und dabei auch noch gut gelaunt sind.

333

Erfahrungsbericht: Ausbildung an der Deutsche Pop Berlin

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Erfahrungsbericht Deutsche Pop Berlin

Ich habe den Ausbildungsgang Grafikdesign an der Deutsche Pop besucht.Es besteht aus zwei Semester-kurse: Computergrafik und Grafikdesign.

Ich habe in April 2013 gestartet um ein Jahr später dann fertig zu sein.
Erstmal möchte ich schon erwähnen (leider schon negativ) dass es eine Privatschule ist, nicht förderbar und am Ende man ein Diplom erhält der aber staatlich nicht anerkannt ist. Dafür habe ich monatlich 269€ bezahlt, für 4 Stunden pro Woche, jeden Mittwoch vormittag.Zu diesen Aspekt dachte ich mir als einziger positiver Punkt, dass ich genug freie Zeit habe für meine Hobbies und vor allem für meine Arbeit, denn wie soll ich das auch finanzieren können und weiterhin Miete zahlen usw.
Die ersten Male habe ich echt Freude gehabt, denn es ist ein Thema was mich immer schon interessiert hat, die Welt der Farben auf dem Bildschirm.


Die Menschen die dort arbeiten sind höchst freundlich und mein erster Dozent war echt cool drauf.
Aber sehr schnell kam schon der erste negativer Punkt. Die Schüler in diesem Kurs hatten schon von Anfang an höchstunterschiedliche Vorkenntnisse. Ich hatte schon sehr viele Vorkenntnisse in diesem Bereich, was mir die komplette Ausbildung eigentlich leicht gemacht hatte, aber eine Schülerin bei uns im Kurs konnte nicht so gut deutsch und hatte weniger Vorkenntnisse in diesem Bereich, so dass sie sehr oft alles mehrmals nochmal nachfragen musste zum wiederholen. Das hat uns manchmal extrem gebremst, und das ist echt anstrengend bei nur 4 Stunden die Woche.Man hat immer so eine Art Gespräch bevor man überhaupt anfängt zu zahlen und zur diese Schule zu gehen. Das hätte man ihr auch sagen können, dass sie eventuell zu erst ein Deutschkurs braucht... aber wie man sieht, Geld, und zwar sofort, ist wichtiger.

Noch ein Problem war, dass diese Schule anscheinend ein Vertrag mit Apple hat, und es den Schülern sehr schnell dringend geraten hat sich ein MacBook zu holen. Man kann auf die Webseite der Deutsche Pop mit ein kleines Ersparnis das Gerät bestellen. Ich musste meinem Vater fragen, weil ich es mir nicht leisten konnte. Ein Monat lang konnte ich erstmal keine Hausaufgaben machen, weil ich dieses gerät nicht hatte.Und natürlich wird es nur mit Adobe Programme alles gelernt und gemacht. Das ist verständlich, kein Problem, aber wird von der Schule auch nur über der Webseite gegen Geld zur Verfügung gestellt. Da ist das Ersparnis deutlich höher (ist aber auch nur ein Studentenpaket, nicht die Vollversion), ich habe es probiert zu downloaden, da funktionierte die Webseite nicht. Ich habe mehrmals angerufen, aber nie den jungen Mann im Sekretariat erreicht der als Einziger Ahnung über diese Webseite hatte.Es gab natürlich die Möglichkeit sich das alles zu sparen und zur Übungskurseinheit in der Schule zu kommen, um die Geräte der Schule zu nutzen und so seine Hausaufgaben zu machen. Ein Dozent war zur Hilfe auch da, das ist toll... aber diese Möglichkeit gab es nur dienstags von 18 bis 21 Uhr. Super, ich kann dienstags nie, ich muss genau in der Zeit arbeiten! Das heisst ich habe keine Wahl, ich muss das Geld nochmal ausgeben um endlich Hausaufgaben machen zu können (hätte ich kein Problem gehabt darauf zu verzichten sie zu machen, wenn nicht drei davon benotet wären).Das heißt an Gesamtkosten sind es so viel geworden:(269€x12)Ausbildungskosten + (1799€)iMac + (281€)Adobe CS6 Programmpaket= ~ 5300€. Joar. Schon teuer für ein Diplom der nicht staatlich anerkannt ist...

Ein weiteres Problem. Der coole Dozent war auf ein mal nicht mehr so cool. Am Anfang kam er jedes mal nur 5 min zu spät, irgendwann hat es angefangen zwischen 15 und 25 Minuten zu sein. Und das konnte am Ende ja nicht nachgeholt werden, denn gleich nach uns hatte er ja noch ein Kurs.Außerdem war er mittendrin im Semester 5 ganze Wochen im Urlaub mit seiner Familie. Kann jeder verstehen dass man mal auch Urlaub gebrauchen kann, aber nicht ganze 5 Wochen am Stück! Vor allem ohne Vertretung???!!! Die Nachholtermine waren für mich von Nachteil, weil bei der Abstimmung an welchen Wochentag es stattfinden soll, nicht geachtet wurde dass ich nur donnerstags und freitags konnte. Die Nachholtage waren immer dann Montags, da konnte ich nur ein mal kommen, und zwar bei der Abschlussprüfung. Ich habe Nachts gearbeitet und hatte IMMER Schicht Sonntag Nacht gehabt. Es war dann für mich einfach unmöglich nach jeden wochenende voll mit Arbeit, an einem Montag morgen nach 3 Stunden schlaf aufzustehen, aber für die Abschlussprüfung musste ich ja.Der Dozent brauchte immer ewig um irgendwelche Informationen zu sagen, wie zum Beispiel unsere Noten. Als ich erfahren habe dass ich das Semester mit 89% bestanden hatte, hatte das zweite Semester seit 3 Wochen schon angefangen. Naja letztendlich bekam ich das Zertifikat für das erste Semester 5 Wochen nach Ende des semesters wo drin stand 80%. Versteht das einer... naja ich war trotzdem zufrieden.
Das zweite Semester ging los, und ich wusste es nicht, ich hatte von der Schule keine Info erhalten wann es losgeht nach dem ersten Semester. Ich habe nur so erfahren von eine Schülerin dass ich den ersten Kurs schon mal verpasst hatte.

Dieses mal eine Dozentin. Sie war für ihren job hoch motiviert, das konnte man sofort merken. Der erste Eindruck war gut auch. Aber nur der erste...Schnell passierten Sachen, die mich echt genervt hatten.Zum Beispiel, ich fühlte mich wie in der 6. Klasse versetzt, als die Dozentin schon eine Schülerin zu ihre Lieblingsschülerin machte, weil sie so ungefähr die Streberin der Klasse war. Diese Schülerin hat ich weiss nicht wie die Schule finanziert, interessiert mich auch nicht, schien aber nicht zu arbeiten und verbrachte die zeit damit übermotiviert die hausaufgaben zu machen und es jeden stolz zu beweisen. Was die Dozentin total toll fand und sah nichts mehr positives in den anderen schüler. Die anderen schüler wurden an positive kommentare vernachlässigt.

Wie im vorsemester, gab es eine projektarbeit zu machen. Aber zum ersten mal (in diesem Fall Gott sei dank, wieso folgt) gab es ein Termin zur Zwischenpresentation der Projektarbeit. Das Projekt durfte egal was sein, was mit Grafik Gestaltung zu tun hat, nur es muss von einem externen Auftraggeber kommen, nicht von ich selber. Die Dozentin sagte es kann ein fremder sein, die Oma, der bester Freund, ein echter Auftrag kann es auch sein...Na dann habe ich mein Freund gefragt, weil er in meine Augen ein kluger Bursche ist und oft gute Ideen hat.Gesagt, getan. Bei dem Termin der Zwischenpresentation, stand ich vorne und mittendrin werde ich von ihr unterbrochen. Sie fragte wer der Auftraggeber sei, hatte ich vergessen zu erwähnen.Als ich sagte es war die Idee von meinem Freund, konnte sie die Projektarbeit die ich gemacht hatte nicht mehr akzeptieren. Heisst ich durfte meine Zwischenpresentation nicht beenden und durfte nochmal von Vorne anfangen... als ich ihr sagte dass sie gesagt hatte ich durfte jeden fragen fang sie an zu wiederholen dass es ein externer Auftraggeber sein muss. Was es auch war aber ich dachte ich mache einfach was sie sagt, betrachte mein Freund als nicht extern sondern als ich selber (wtf?) Und suche mir jemanden anders, und fange nochmal von Vorne an.

Da sinkte schon meine Motivation extrem.

Ein paar wochen später hatten wir ein Thema, das mich endlich mal etwas forderte.Wir hatten im Unterricht dann eine Aufgabe die ich anfangs echt interessant fand. Wir sollten wichtige Aspekte und Punkte über ein Produkt auf ein Blatt aufschreiben und nach ein paar Minuten wanderte das Blatt zu einem anderen Schüler und man erhielt das Blatt eines anderen. Das ist eine coole Idee um zu sehen wie andere Menschen denken. Die Dozentin hatte auch mitgemacht, was ich auch gut fand.Aber als die Lieblingsschülerin anfing statt zu schreiben einfach kleiner Bilder zu malen, fand es die Dozentin mal wieder total toll. Die Schülerin die nicht so gut deutsch konnte fand es auch praktisch und somit waren die Blätter am Ende voll mit Bilderchen. Ich schrieb weiterhin meine Stichpunkte. Am Ende saßen wir zusammen und haben die Blätter besprochen. Ich habe anscheinend mit meine Stichpunkte alles falsch gemacht, kann ja sein, ein paar Bilder waren so schlecht gezeichnet, ich konnte einfach nicht interpretieren was es darstellen soll, war ihr aber egal, sie fand die Idee toll und ich soll es auch so machen. In dem Moment war das einzige was ich dachte "mein Gott, ich Sitze mit 24 Jahren in einem Kindergarten!"Ich war so gelangweilt und genervt dass ich seitdem nicht mehr zur Schule gekommen bin. Habe die Abschlussprüfung unentschuldigt verpasst und die Presentation nicht gemacht.Somit wurde das zweite Semester bezahlt und das Geld verschwendet, denn ich letztendlich diesen Ausbildungsgang nicht abgeschlossen habe. Aber ich mag mit der Zeit doch lieber etwas anderes machen.

Fazit:Ich hätte mir gewünscht, ich hätte nicht meine Zeit und mein Geld in diese Schule verschwendet.Aber jeder macht nun mal Fehler, ich hoffe mit diesen Bericht dass keiner ihn auch macht.
LG

auch 333 :-)

Welche Stadt wird gesucht?

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Jeden Tag füge ich ein Foto hinzu, bis die Stadt erraten ist.
Ich wünsche viel Glück.


 


Bild 1 

Wie mich Gandhi ins Gefängnis brachte

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Als Jugendliche ging ich davon aus, dass ich viele Jahre im Gefängnis verbringen werde. Nicht, weil ich etwas verbrochen habe. Auch nicht, weil ich das plante. Ich wollte ein gerechter Mensch sein, und alle meine Romanhelden und Vorbilder haben jahrelang hinter Gittern, auf „harten Pritschen“ gesessen. Ich dachte also: Das Gefängnis, das ist der Place to be für die Guten. Für die Nelson Mandelas und die Gandhis. In Freiheit leben nur Bösewichte oder Feiglinge.  




Die Romanhelden unserer Autorin waren fast immer im Gefängnis, sie dachte früher: Da muss jeder hin.

Mein Lieblingsbuch als 13-Jährige hieß „Ein Mann“ von Oriana Fallaci. Es geht darin um einen Freiheitskämpfer während der Diktatur in Griechenland. An viel kann ich mich nicht erinnern, denn ich verstand’s nicht. Nur das blieb mir im Kopf: der coole Typ und die harte Zeit im Knast, der Hunger, die Gewalt, die Feile, die – in einem Laib Brot versteckt – den Weg zur Freiheit bahnen kann.  

Und dann gab es da noch die Monopoly-Erfahrung: Nur einmal falsch würfeln und du kommst hinter Gitter. Auch, dass ich mit einem Rucksack von zu Hause abhaue, dachte ich immer. Nicht, weil mich meine Familie genervt hätte, sondern weil das jedes halbwegs beeindruckende Girl in der Fotolove-Story gemacht hat.  

Nach und nach gelang es mir, die Wahrscheinlichkeit, abzuhauen oder gefoltert zu werden, mit der Realität abzugleichen. Ich habe gelernt, dass vieles, was in Büchern passiert, normal ist – sich verlieben oder verzweifelt sein –  und manches, was da mindestens genauso häufig steht, mir wahrscheinlich nie passiert: Gefängnis, Schießereien, Verfolgungsjagd im BMW.

Geht es dir ähnlich, und du hast erst mit dem Älterwerden verstanden, dass, was in Büchern und Filmen üblich ist, nicht auch bei dir so kommen wird? Von welchen Dingen hast du früher gedacht, dass sie sicher passieren werden? Und wer oder was ist schuld daran?   

Die Mietpreisbremse kommt

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Die Bundesregierung will Mieter deutlich entlasten. Das Justizministerium hat jetzt seinen Gesetzentwurf zur Einführung der Mietpreisbremse fertiggestellt. Darin wird auch die Zahlungspflicht für Maklerprovisionen neu geregelt. Der Entwurf liegt der Süddeutschen Zeitung vor. Er ist seit Mittwoch in der Ressortabstimmung mit den anderen Ministerien. Das Bundesjustizministerium hofft, dass das Gesetz 2015 in Kraft treten kann.




Mieter werden künftig entlastet

Bisher werden Makler in der Regel von den Vermietern beauftragt, bezahlen müssen deren Dienste aber die Mieter. Dabei geht es um erhebliche Beträge, in der Regel werden zwei Monatsmieten zuzüglich Mehrwertsteuer vom Mieter verlangt. Dies soll sich ändern. Mit dem Gesetzentwurf soll das Bestellerprinzip eingeführt werden. Künftig muss also derjenige den Makler bezahlen, der ihn beauftragt hat. Verstöße gegen diese Vorschrift sollen mit einem Bußgeld geahndet werden. Das Justizministerium geht davon aus, dass Mieter dadurch erheblich entlastet werden. In einer Überschlagsrechnung kommt es auf einen Betrag von 571Millionen Euro jährlich.

Im Zentrum des Gesetzentwurfs steht aber die sogenannte Mietpreisbremse. Bisher können Eigentümer bei der Wiedervermietung ihrer Wohnung den Preis praktisch frei festlegen. Dies führt in vielen Ballungszentren zu drastischen Preissprüngen. Diese sollen jetzt begrenzt werden. Künftig soll die neue Miete nur noch um zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen dürfen. Erstvermietungen neu gebauter Wohnungen sollen davon aber ausgenommen werden, um den Wohnungsbau nicht zu gefährden. Außerdem wird die Preisbremse nicht in ganz Deutschland gelten. Sie soll nur „in angespannten Wohnungsmärkten“ eingeführt werden. Dafür zuständig sollen die Bundesländer sein. Nach Berechnungen des Justizministeriums liegen gut vier der 21,1Millionen deutschen Mietwohnungen in solchen „angespannten“ Gebieten.

In der Unionsfraktion gibt es Unmut über den Vorstoß von Justizminister Heiko Maas (SPD). Der stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses, Jan-Marco Luczak (CDU), sagte der SZ, es sei „misslich, dass der Minister den Gesetzentwurf ohne vorherige Absprache mit der Unionsfraktion in die Ressortabstimmung gegeben hat“. Die Preisbremse habe „in Ballungszentren ihre Berechtigung“, dort sei sie „kurzfristig ein wirksames Mittel“. Wer den Mietpreisanstieg aber nachhaltig dämpfen wolle, müsse sich mit seiner Ursache auseinandersetzen: Dies sei der zu geringe Wohnungsbau. Da die Bremse die Bedingungen für private Investoren verschlechtere, müsse sie „auf die absolut notwendigen Bereiche beschränkt werden“. Die Union will das Gesetz außerdem befristen. „Nach fünf Jahren darf es die Mietpreisbremse nicht mehr geben“, sagte Luczak. Zudem müssten genaue Vorgaben gemacht werden, wann ein Gebiet ein angespannter Wohnungsmarkt sei. Schließlich müsse „der schwerwiegender Eingriff in die Rechte der Eigentümer sauber begründet werden“.

Ukraine bereitet Rückzug von der Krim vor

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Nach der Erstürmung des ukrainischen Marine-Hauptquartiers auf der Krim durch prorussische Milizen arbeitet Kiew an einem Rückzugsplan. Der Chef des nationalen Sicherheitsrats, Andrej Parubi, erklärte am Mittwochabend, es gehe nicht nur um Militärangehörige, sondern vor allem um deren Familien, die „schnell und effektiv“ auf den kontinentalen Teil der Ukraine gebracht werden könnten. Zuvor hatten prorussische Milizen das Hauptquartier und einen weiteren Stützpunkt in Sewastopol eingenommen und die Soldaten zum Verlassen der Basis gezwungen. Ihr Oberbefehlshaber Sergej Gajduk wurde festgenommen. Eigentlich hatten Kiew und Moskau eine Waffenruhe bis Freitag vereinbart, doch Russland treibt die Übernahme der Krim mit Macht voran.




Zwei Männer demontieren den Schriftzug der autonomen Republik Krim vom Parlament in Simferopol.

Auch die politische Konfrontation nimmt an Schärfe zu. Der ukrainische Sicherheitsratschef Parubi kündigte nicht nur den Austritt der Ukraine aus der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) an. Er sagte auch, dass russische Staatsbürger künftig für die Einreise in die Ukraine ein Visum brauchen. Dies dürfte die Spannungen weiter erhöhen, denn die Krim-Bewohner werden derzeit verstärkt von Moskau mit russischen Pässen ausgestattet. Zur Entschärfung der Krise reist UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an diesem Donnerstag nach Moskau, wo er sich mit Präsident Wladimir Putin treffen will. Am Freitag wird Ban in Kiew erwartet.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel setzte wegen der Krim-Krise ein Geschäft des Rüstungskonzerns Rheinmetall mit der russischen Armee aus. „Die Bundesregierung hält in der gegenwärtigen Lage die Ausfuhr des Gefechtsübungszentrums nach Russland für nicht vertretbar“, erklärte das Ministerium. In der 120 Millionen Euro teuren Anlage können 30000 Soldaten jährlich ausgebildet werden.

Der Konflikt in der Ukraine steht auch im Zentrum des EU-Gipfels, der am Donnerstag beginnt. Der Westen wird vermutlich die Sanktionen gegen Russland verschärfen, allerdings noch im Rahmen der zweiten Sanktionsstufe. Demnach würde die Liste von Russen und Krim-Funktionären erweitert, die mit Kontensperrungen und Einreiseverboten in die Europäische Union belegt werden. Die dritte Stufe wären Wirtschaftssanktionen, sie soll erst angewandt werden, wenn die Lage in der Ostukraine eskaliert. Um dies zu verhindern, dringt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier darauf, „binnen 24 Stunden“ eine Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu entsenden, an der sich Deutschland mit bis zu 20 Beobachtern beteiligen will. Sie soll sich im Osten ein Bild von möglichen russischen Aktivitäten machen, genau dies aber gilt als Streitpunkt bei den Gesprächen mit Russland. Moskau will offenbar, dass eine Mission auch auf den pro-europäischen Westen ausgedehnt wird.

Empörung lösten in Kiew drei Abgeordnete der rechtsextremen Swoboda-Partei aus, die den Chef des ukrainischen Staatsfernsehens gewaltsam zum Rücktritt zwangen, weil der Sender für die alte Regierung von Viktor Janukowitsch propagiert habe. Premier Arsenij Jazenjuk nannte das Verhalten „untragbar“. Die Justiz nahm Ermittlungen auf. Russland forciert derweil seine Pläne, die Krim auch logistisch enger an das Festland zu binden. Putin kündigte den raschen Bau einer Auto- und Zugbrücke bei Kertsch an. Bisher gibt es nur eine Fähre.

Schöne Neue Welt

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Das also ist die Welt: Das Grüne unter den Beinen, das muss dieses Gras sein, oben das Blaue der Himmel, und das große Weiße, das ist Mama, die kennen wir schon. Rundherum stehen komische Wesen auf zwei Beinen, halten schwarze Kästen vors Gesicht und machen Klickklickklick. Gut, dass so etwas Durchsichtiges, Hartes zwischen denen und uns ist, sonst würden sie womöglich noch näher rücken, und wer weiß, vielleicht sind sie ja gefährlich.



Die kleinen Eisbären an ihrem ersten Tag im Freigehege

Der große Moment, auf den mindestens ganz München seit Wochen gewartet hat: Ein Schieber öffnet sich und herausspaziert Giovanna, gefolgt von zwei weißen Schneebällen auf vier Beinen. Na ja, weiß: Jede Mutter weiß, dass kaum etwas schwerer sauber zu halten ist als Kinder, und deshalb sind auch Giovannas durchaus etwas schmutzig, das kleinere ein bisschen mehr, aber das ist ja auch der Junge. Die beiden Eisbären-Babys schlurfen ins Freie und schauen sich erst mal um.

Am 9. Dezember hat Giovanna die beiden Bärchen zur Welt gebracht, seitdem blieben die drei im so genannten Mutter-Kind-Haus, eine leicht euphemistische Bezeichnung für eine Beton-Höhle, die durch ein paar Schaufeln Hackschnitzel etwas Wohnlichkeit bekam. Die Jungen, bei der Geburt von der Größe eines Meerschweinchens, taten während dieser Zeit nicht sehr viel mehr als zu trinken, zu schlafen – und zu wachsen. Giovanna ließ sie keinen Augenblick allein, denn in freier Wildbahn würde das Lebensgefahr für die Kleinen bedeuten. Für die Mutter hieß das aber auch, dass sie seit 14 Wochen praktisch nichts gefressen hat – eine Tortur ohne Frage, aber welche Frau hätte nicht gerne nach der Geburt schnell wieder ihr Idealgewicht?

60 Kilogramm hat Giovanna abgenommen, perfekt für den „ersten Pressetermin“, wie es in der Zoo-Mitteilung heißt, als würden Verlautbarungen verlesen werden. Um Ausschreitungen zu verhindern, ist am Boden vor der gläsernen Trennwand vermerkt, wer seine Kamera wo aufstellen darf. Zu größerem Gerangel kommt es aber nicht, die Eisbären wurden offenbar gut gebrieft und halten sich genau dort auf, wo alle Kameraleute freie Sicht haben.

Die beiden Kleinen haben sichtlich Spaß, sie tollen herum, klettern auf einen umgefallenen Baumstamm, balgen sich und kuscheln zwischendurch doch ganz gerne wieder in Mutters Fell. Andreas Knieriem, der Zoodirektor, sagt, für Giovanna seien zwei Kinder besser als eines, denn die könnten auch mal miteinander spielen und würden nicht immer an der Mutter hängen, eine Erfahrung, die menschliche Eltern durchaus bestätigen dürften.

Nicht so typisch menschlich ist, dass sich der Vater aus dem Staub gemacht hat: Yoghi wurde nach Stuttgart deportiert, weil dort erstens ein Eisbären-Mann fehlte und weil er in München wohl gelitten hätte – und eine Gefahr darstellte. „Yoghi ist wahnsinnig verliebt in Giovanna“, sagt Andreas Knieriem. Er hätte aber von ihr und den Babys getrennt werden müssen, weil Eisbären-Väter gelegentlich die unangenehme Angewohnheit haben, ihre Jungen aufzufressen. So vergnügt sich Yoghi jetzt in Stuttgart mit einer gewissen Corinna und hat, Liebe hin, Liebe her, Giovanna alleinerziehend zurückgelassen.

Was das bedeutet, hat die Bärin gleich am Montag erfahren, als sich die Gebärhöhle zum ersten Mal öffnete, noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Giovanna kam heraus und entdeckte in dem kleinen Tümpel am Rande des Freigeländes einen! neuen! Ball! Sie stürzte sich darauf wie ein Fußballspieler nach ausgeheiltem Muskelfaserriss. Ihre Kinder, natürlich, folgten ihr – und standen plötzlich einigermaßen ratlos und erstaunt dem ihnen bis dahin unbekannten Konzept „Wasser“ gegenüber. Beziehungsweise drin, im Nassen. Da musste Giovanna erkennen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen sie tun und lassen und spielen konnte, was und wann sie wollte. Eltern-Schock also auch bei Eisbären.

Am Mittwochvormittag werden jetzt doch schon die Absperrungen abgebaut, obwohl Besucher eigentlich erst um 15 Uhr ans Gehege gelassen werden sollten: Die Radio-Leute brauchen O-Töne, und die sind von den Eisbären selbst eher schwer zu bekommen. So werden nun dutzendweise Kleinkinder, menschliche diesmal, Unterart „Dreckspatzen“, nach vorne getragen, die ihre Schmutzfinger ausstrecken und „Bärli“ ins Mikrofon stammeln.

Natürlich sind die beiden Bärlis über die Maßen süß und knuddelig, um nicht zu sagen knutelig. Darüber könnte man aber schnell vergessen, dass Eisbären keine Schmuse-, sondern Raubtiere sind, von der Natur so angelegt, dass sie später einmal noch süßere Robben-Babys erlegen und, zumindest im Fall des männlichen Jungen, ihren eigenen Nachwuchs auffressen. Das weiß auch Beatrix Köhler, die in Hellabrunn den schönen Beruf der Eisbären-Kuratorin ausübt. Alle Professionalität hindert sie aber nicht daran, „voller Freude, dass es geklappt hat“, auf Groß und Klein im Freigelände zu blicken. Auf ihrem Handy hat Köhler Links zu den Überwachungskameras in der Gebärhöhle gespeichert, so dass sie also tatsächlich Giovanna und ihre Kinder seit 14 Wochen am Herzen trägt.

Am Nachmittag, kurz vor 15 Uhr, könnte sie darauf sehen, dass jetzt Schlafenszeit ist. Trotzdem interessiert jetzt keines der anderen Hellabrunner Tiere mehr: Die Seelöwen können noch so cool wie die Surfer in ihrer Heimat Kalifornien durch die Wellen gleiten, die Königspinguine sehen endlich einmal, was sie davon haben, dass sie immer nur so tun, als würden sie gleich ins Wasser springen – alles drängt an ihnen vorbei, die meisten Besucher hatten die Ankündigung des Tierparks, um 15 Uhr werde die Absperrung geöffnet, so missverstanden, als fände zu diesem Zeitpunkt eine Art Vorführung statt. „Wir haben noch eine Viertelstunde Zeit. Gehen wir noch zu den Meerschweinchen“, sagt ein Vater zu seinen Kindern, trifft aber mit diesem Vorschlag nur auf gebremste Begeisterung.

In fünf, sechs Reihen stehen die Besucher ums Gehege rum und heben Kinder oder Kameras über die Köpfe. Indes, nichts ist zu sehen. Endlich, um 15.07 Uhr, kommt Giovanna aus der Höhle – dreht aber stante pede wieder um, als sei sie erschrocken über die Besucherschar. Tatsächlich aber holt sie nun die Kleinen raus und klettert mit ihnen auf einen Felsen, so dass auch gewiss alle Leute gut hinsehen können. Die Jungen tapsen zwischen den Beinen der Mutter her, was aber völlig ausreichend ist, um eine Vielzahl von Entzückensrufen auszulösen. Eine Dame stellt unwidersprochen fest, dass die Kleinen „ja noch ganz klein“ sind.

So, jetzt ist’s aber gut – die Ausflüge ins Freie, die Überflutung mit unbekannten Reizen sind anstrengend für die kleinen Eisbären, die Aufenthalte draußen werden sich erst mit der Zeit verlängern. Nach wenigen Minuten nur gibt Giovanna das Zeichen zur Heimkehr, und, erstaunlich, die Jungen folgen sofort, was vielleicht bei mancher Mutter auf dieser Seite der Trennwand den Wunsch entstehen lässt, sich mit der Bärin über Erziehungstipps auszutauschen. Das Freigelände ist leer, die Menschen drängen zu den Imbiss-Ständen, nur der nagelneue Ball schaukelt im Tümpel. Wird noch etwas dauern, bis Giovanna ungestört damit spielen kann.

Tagesblog - 20. März 2014

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17:50 Uhr: Einer NASA-Studie zufolge wird unsere Zivilisation bald zusammenbrechen. Die Forscher haben die fünf Faktoren Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Wasserversorgung, Landwirtschaftsentwicklung und Energieverbrauch analysiert und festgestellt, dass unsere Gesellschaft instabil ist. Jetzt wo sowieso bald alles wursch ist kann ich ja ruhig "Tschüss" sagen und in den sonnigen Feierabend verschwinden. Morgen ist an dieser Stelle dann Mercedes für euch da!

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17:30 Uhr: Praktikant Piet hat heute wieder gelifehackt und rausgefunden, wie man verhindern kann, dass Ladekabel kurz hinter dem Stecker immer brechen. Guter Mann!

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16:50 Uhr: Eben noch ein Video mit supersüßen Babys gesehen und jetzt auf Schleckysilberstein sowas. Aber jetzt isses klar!




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 15:35 Uhr: Einmal die Woche schreibt bei uns ja jemand auf, welche kleinen Alltagssituationen ihm oder ihr das Herz brechen. Da gab es bereits einteilige, verlorene Kleidungstücke, Nici-Tiere an Rücksäcken und Männer, die alleine essen. Und jetzt also Karussells. Wie gut, dass draußen die Sonne so sehr scheint, sonst könnte dieser Donnerstag fast bedrückend sein. Schnief!




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13:05 Uhr:
Aaah, Mittagspause. Mit Nach-dem-Essen-draußensitzen, ganz jugendredaktionsmäßig auf dem Boden. Aber nur, um in der Ecke sein zu können, wo null Wind geht und die Sonne sehr hinknallt. Schön warm ist es da. Hier ein Foto von all den Menschen, die noch nicht verstanden haben, dass diese Ecke einfach die beste ist, und deswegen wie Falschgeld auf dem Platz rumstehen oder die hingestellten Sitzgelegenheiten nutzen:



Gemacht hat das Foto die Kathi Bitzl, die...

...(Achtung, super Überleitung!) gestern den neuen Wes-Anderson-Film gesehen hat. Apropos Wes Anderson: Der mag Symmetrie. Und dafür gibt es jetzt ein Beweisvideo mit Beweislinie drin:
http://vimeo.com/89302848

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12:05 Uhr:
Einer meiner Lieblingstexte aus dem aktuellen Schule & Job-Heft ist jetzt auf der Startseite: In "Marei muss raus" wird beschrieben, wie die 18-jährige Marei, die das Williams-Beuren-Syndrom hat (ähnlich wie Trisomie 21) von zuhause auszieht. Jetzt darf sie entscheiden, wie lange das Licht brennt - für ihre Eltern ist das kompliziert. Besonders hervorzuheben: Das tolle Foto von Tanja Kernweiss!




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 11:25 Uhr: Wie ja bereits verraten wurde, lerne ich zur Zeit Bayerisch. Das ist ziemlich kompliziert für mich, meine Trainerin sagt aber, bestimmte Schimpfworte kann ich schon ganz gut. "Oarschlecher", zum Beispiel, oder "Saupreiß, chinesischer". Umso netter war es, dass Freunde mit mir kränkelndem Etwas gestern den Nockherberg angeguckt haben. Da konnte ich dann richtig mitschimpfen. Und Spezi plus Tee trinken,während die anderen ihr Starkbier stürzten.




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10:45 Uhr:
Konferiert. Für uns traurige Nachricht: Die jetzt-München-Seite fällt diese Woche aus wegen des Druckerstreiks. Gute Nachricht: Es gibt wieder ein Städteraten im Komsos! User AlexanderDerGrosse3 wird jeden Tag ein Bild posten, bis die darauf abgebildete Stadt erraten ist. Einen Vorschlag, um was es sich hier handeln könnte, gibt es bereits:




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9:44 Uhr: Ganz vergessen: Um die Mietpreisbremse ging es eben in der Konferenz auch. Gute Nachricht: Zukünftig müssen diejenigen den Makler bezahlen, die ihn auch beauftragt haben, also meistens die Vermieter. Nachricht von der man noch nicht weiß, was sie bedeutet: Die Mietpreisbremse soll bei einem Preisniveau höher als 10% der Mieten im Umfeld wirken. Aber was passiert, wenn dann einfach alle Vermieter ihre Preise erhöhen? Steigen die Mieten dann nicht trotzdem?

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9:24 Uhr: So jetzt also auch mal Inhalte: In der süddeutsche.de Konferenz ging es heute Morgen um die angeblich gefundenen Wrackteile im indischen Ozean vor Perth. Außerdem hält Angela Merkel gerade eine Regierungserklärung zur Krim-Krise und heute Nachmittag wird voraussichtlich entschieden, ob der Ex-Bildungsministerin Annette Schavan zurecht der Doktortitel aberkannt wurde. Wir tickern darüber, inwiefern Filme und Bücher die eigene Lebensvorstellung geprägt haben. Eine sehr berechtigte Frage, wie ich finde. Ich ging beispielsweise sehr lange davon aus, eine geheime Zwillingsschwester zu haben und deshalb nach einer Hauptfigur aus Erich Kästners "Das doppelte Lottchen" benannt zu sein. Sie hat sich dann aber bis heute nicht bei mir gemeldet.

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9:11 Uhr:
Ärgerlicher Morgen. Im Stau gestanden und dann sangen die unsäglichen "Frühaufdreher" auch noch ein Geburtstagsständchen für einen Typen namens "Fleischi". Zu spät in die Konferenz gestolpert und dann auch noch sauerkältet und mit Husten gestört. Ich mache mir jetzt einen Tee, dann kommen wir zu den wirklich relevanten Dingen des Tages.

Deutsche Bank will Boni-Grenze erhöhen

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Jetzt ist es fix: Die Deutsche Bank bittet ihre Aktionäre um Zustimmung, die Obergrenze für Banker-Boni verdoppeln zu dürfen. Wie die Süddeutsche Zeitung aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, hat das Gremium den Punkt in die Tagesordnung der Hauptversammlung aufgenommen. Die Einladung zur Hauptversammlung am 22. Mai wird voraussichtlich am 2. April verschickt.



Der Firmensitz der Deutschen Bank in Frankfurt am Main

Hintergrund der Abstimmung über das Boni-System ist eine Regulierung der Europäischen Union, die Banken vorschreibt, dass Boni ab diesem Jahr maximal so hoch sein dürfen wie das Fixgehalt. Nur wenn es die Hauptversammlung ausdrücklich beschließt, darf dieses Verhältnis erhöht werden. Dann darf die variable Vergütung maximal doppelt so hoch sein wie das Fixgehalt. Diese Möglichkeit will die Deutsche Bank nun ausschöpfen. Aus Finanzkreisen ist zu hören, dass die Großinvestoren ihre Zustimmung bereits signalisiert haben. Damit gilt es als wahrscheinlich, dass die Bank mit ihrem Vorschlag auch durchkommt. Das Institut wollte den Sachverhalt auf Anfrage nicht kommentieren. Am Donnerstag wird die Bank ihren Vergütungsbericht für 2013 vorlegen.

Würde der Deckel nicht angehoben, müsste das Geldhaus wohl oder übel die Fixgehälter für viele Angestellte erhöhen. Denn Änderungskündigungen aufgrund der Regulierung sind rechtlich nicht möglich. Vielmehr müssen die Banken den Mitarbeitern den Wechsel in ein neues Vergütungsschema also schmackhaft machen. „Die Regulierung ändert das Arbeitsrecht nicht, deswegen müssen Mitarbeiter einer Änderung in ihren Verträgen freiwillig zustimmen“, sagt Hans-Peter Löw, Arbeitsrechtspartner bei der Kanzlei Allen&Overy. Das ist auch der Pferdefuß der Regulierung: Ihr Ziel, dass die Gehälter in den Banken auf breiter Front sinken, wird die Politik mit dem Boni-Deckel nicht erreichen – allenfalls bei Neueinstellungen, wo das Verhältnis von variabler zu fixer Bezahlung neu ausgehandelt wird, könnten Mitarbeiter künftig insgesamt weniger verdienen.

Finanzkreisen zufolge sind die Großinvestoren der Deutschen Bank mit der Erhöhung des Boni-Deckels einverstanden, weil ihnen eine Erhöhung der Fixgehälter unattraktiv erscheint. Denn diese würde der Bank in schlechten Zeiten die Flexibilität nehmen, die Personalkosten kurzfristig zu senken. Interessanterweise argumentiert die Finanzaufsicht Bafin ganz genauso. Sie plädiert dafür, dass Großbanken die Boni nicht abschaffen. Würden Banken die EU-Regeln einfach umgehen, indem sie Boni in Fixgehälter umwandeln, würde das einen Fixkostenblock schaffen, der in Krisenzeiten ein Risiko sei, sagte ein Sprecher der Bonner Behörde.

Die Bafin geht sogar so weit, dass sie für bestimmte Mitarbeitergruppen variable Gehaltsbestandteile sogar aktiv einfordert. Das treffe auf Geschäftsleiter und Risikoträger bedeutender Institute zu, sagte ein Sprecher und verwies auf das Institutsvergütungsgesetz. Darin ist festgelegt, dass Boni einen „angemessenen Verhaltensanreiz“ setzen sollen. Während fixe Gehaltsbestandteile bei Fehlverhalten eines Mitarbeiters nicht rückforderbar sind, geht das bei Boni jedoch sehr wohl. Der Hintergedanke dabei: Geht ein Mitarbeiter zu hohe Risiken ein, kann die Bank einen Teil des Bonus zurückbehalten.

Dass die Banken den von der EU verordneten Bonus-Deckel umgehen, ist in Deutschland – anders als im EU-Ausland – nach Ansicht von Juristen fast unmöglich. In Ländern wie Großbritannien dagegen zahlen einige Banken laut Medienberichten ihren Angestellten monatliche oder vierteljährliche „Sonderprämien“ in bar oder in Aktien.

Zwar haben Finanzkreisen zufolge auch die deutschen Institute versucht, Schlupflöcher ausfindig zu machen, etwa indem sie versucht haben, Boni im Kleingedruckten als „rechtlich nicht bindend“ zu definieren. Aber auch bei solchen kreativen Lösungen ist die Bafin dazwischengegrätscht. „Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat durch eine sehr klare Auslegung der Regulierung dafür gesorgt, dass deutsche Banken die Boni-Bestimmungen kaum umgehen können“, sagt Anwalt Löw.

Einen anderen Versuch hatten deutsche Banken gestartet, indem sie möglichst wenige Mitarbeiter als „Risikoträger“ an die Bafin gemeldet hatten. Denn die Bonus-Regeln sollen nur für Mitarbeiter gelten, die mehr als 500000 Euro verdienen und als „Risikoträger“ eingetragen sind. Doch soll es Ausnahmen geben, wenn die Banker keine oder kaum Entscheidungen treffen, die die Risikolage ihres Arbeitgebers beeinflussen. Prompt rügte die Bafin, dass einige Banken unglaubwürdig wenig Banker als Risikoträger definiert hätten.

Dass in manchen europäischen Ländern Schlupflöcher in der Boni-Regulierung ausgenutzt werden, fiel auch einigen EU-Abgeordneten auf. Sie forderten deshalb eine Nachbesserung der Verordnung, doch EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier erteilte dem Ansinnen eine Absage: Es werde keine Änderungen mehr geben.

Teurer Spaß

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Der 24. Februar 2004 gilt in der Geschichte des Mashups als symbolischer Tag für das Aufeinandertreffen von digitalen Möglichkeiten und Regeln der analogen Welt: Am so genannten Grey Tuesday protestierten zahlreiche Webseiten wegen des juristischen Vorgehens gegen das „Grey Album“, das dem Tag seinen Namen gab. Der 26-jährige DJ DangerMouse hatte es aus der Instrumental-Fassung des weißen Albums der Beatles und den Vocals des „Black Album“ des Rappers Jay-Z zusammengebastelt – und für allerlei juristischen Ärger gesorgt. Mit dem „Grey Album“ legte Brian Burton alias Danger Mouse aber auch den Grundstein seines Ruhms, den er später unter den Namen Gnarls Barkley und Broken Bells sowie als Star-Produzent errang.




Dann kann die Party ja los gehen: Mit einer neuen Computer-Software kann man rechtliche Probleme bei Mashup-Alben umgehen

Fast auf den Tag genau zehn Jahre später hat ein anderer 26-jähriger nun ein Album veröffentlicht, das im Netz bereits als „Grey Album der 2010er Jahre“ gehandelt – und ebenfalls von Juristen indirekt beworben wird. „Access Denied“ (Kein Zugang) hat Amerigo Gazaway wie als Werbung in großen roten Buchstaben auf das Cover geschrieben, das je zur Hälfte den Kopf des 1984 gestorbenen Soulmusikers Marvin Gaye und des Rappers Mos Def zeigt, der seit 2009 Yasiin Bey heißt: „Yasiin Gaye by Amerigo Gazaway“ steht auf dem überklebten Titelbild des zweiteiligen Albums, das aus Musik der beiden auf besondere Weise zusammengefügt wurde. Gazaway zerlegte die Samples, die Marvin Gaye nutzte und verleimte sie mit den Raps von Yasiin Bey alias Mos Def. Das Ergebnis ist eine Neukombination, die Gazaway eher als digitales Duett denn als Mashup verstanden wissen will.

Wie eine klassische Vinyl-Platte besteht „Yasiin Gaye by Amerigo Gazaway“ deshalb auch aus zwei Teilen: „The Departure“ und „The Return“. Die Veröffentlichung des zweiten Teils wurde von der Juristen der amerikanischen Plattenindustrie nun aber offenbar unterbunden. Das behauptet Gazaway jedenfalls auf seiner Bandcamp-Site. Der erste Teil wird dafür mit umso größerer Begeisterung durchs Web gereicht. So weit allerdings war man im Prinzip auch vor zehn Jahren schon. Doch die Digitalisierung stellt Musiker und Verwerter ja nicht nur vor ständig neue Herausforderungen. Diesselbe Technologie liefert auch Ansätze, die vielleicht zu einer Lösung mancher Probleme taugen. Nicht weniger als das könnte jedenfalls die Seite legitmix.com sein, die Gazaways Mashup in den kommenden Tagen in beiden Teilen veröffentlichen will – und zwar ganz legal.

Die 2011 von einem Musiker und einem Software-Entwickler gegründete Seite will die komplizierten juristischen Probleme der Rechteklärung beim Remix mit einem simplen Rezept umgehen: Statt des fertigen und meist illegalen Mashups vertreibt die Seite nur die Anleitung zu einer Neukombination von Songs und Samples. Gekocht (also zusammengestellt) wird der neue Song auf dem Rechner des jeweiligen Hörers, was vollkommen legal ist, wenn der die notwendigen Zutaten, also die verwendeten Songs, legal erworben hat. legitmix durchsucht dazu die Musikbibliothek des Nutzers und bietet ihm da, wo ihm Lieder fehlen, diese zum legalen Kauf an. Ein Algorithmus erstellt die Mashups dann aus dem vorhandenen Songs – sozusagen in der Küche des Hörers.

Was so einfach klingt, hat den legitmix-Macher nach eigenen Angaben ein Jahr Arbeit und rund eine Million Dollar gekostet. Das Ergebnis ist ein Ansatz, bei dem kopierende und kopierte Künstler tatsächlich gewinnen könnten. „Bisher profitieren nur Piratenseiten und Anbieter wie YouTube von Mashups und Remixen, die kostenlos im Netz veröffentlicht werden“, rechnet legitmix-Mitgründer Omid McDonald vor. Nun nützt ein Remix endlich auch denjenigen, deren Werke verwendet werden. Denn ihre Songs werden noch mal verkauft. Ob Menschen sich dafür begeistern lassen, wird sich zeigen. Es ist vermutlich auch eine Frage des Preises. Wer den ersten Teil des „Yasiin Gaye“-Albums kaufen wollte, muss dafür bei legitmix bis zu 58 Dollar bezahlen – falls er keinen der Songs bereits auf seiner Festplatte hat.

Jenseits von Akademien

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Peter Thiel trägt Jeans, Turnschuhe und ein kariertes Hemd. Das ist sozusagen die Ausgehuniform in Silicon Valley. Um so gediegener wirkt seine Büroetage im Presidio Park von San Francisco, die sich so vornehm anfühlt wie eine jener New Yorker Anwaltskanzleien, die 1000 Dollar pro Stunde nehmen. Auf weichen Teppichen, vorbei an Kinoplakaten und Tischen mit Schachbrettern, die auf die Leidenschaft des Hausherrn anspielen, wird man in ein getäfeltes Konferenzzimmer geleitet.



Lernen ohne Uni - Peter Thiel will begabten Kids helfen, eigene Wege zu gehen

Thiel, der 1967 in Frankfurt geboren wurde, war ein Jahr alt, als seine Eltern nach Amerika zogen. Heute managt er eine Firma für Risikokapital. Das machen viele im Valley, aber Thiel, ein mit Garry Kasparov befreundeter Spitzenschachspieler, der in Stanford Philosophie und Jura studierte, der sich für Mathematik und Technik begeistert, gilt als Wunderkind des Investmentbusiness. In der IT-Branche hat er ein Vermögen gemacht.

Vor mehr als zehn Jahren hatte er mit seinem Freund Elon Musk, dem Tesla-Automann, beschlossen, ihre Firma PayPal an die Börse zu bringen. Für anderthalb Milliarden Dollar. Thiel war gerade 35 – und plötzlich 55 Millionen reicher. Später gab Thiel einem jungen Studienabbrecher für sein Projekt eine halbe Million Kredit. Der Dropout hieß Mark Zuckerberg.

Der hatte 30 Meilen weiter südlich, in Palo Alto, sein erstes Facebook-Hauptquartier aufgeschlagen. Nachmieter wurde: Palantir Technologies, von Thiel benannt nach den hellseherischen Steinen in Tolkiens „Der Herr der Ringe“. Thiel hatte es 2004 mit einem Einsatz von 30 Millionen Dollar mitgegründet. Palantir ist heute an die drei Milliarden wert.

Palantir sollte jeder kennen, der bei NSA mitreden will. Es ist eine Software, welche die geradezu magische Fähigkeit hat, Muster aus Datengebirgen zu fischen. Thiel ist politisch ein Libertärer, einer, der den Staat klein halten will. Dessen Regulierungswut ist ihm ein Gräuel. Wie rechtfertigt er es also, dem Überwachungsstaat zuzuarbeiten? „9/11 war eine Katastrophe für die persönlichen Freiheiten in den USA“, grollt er. „Noch so ein großer Terroranschlag würde unsere Freiheiten weit mehr kompromittieren. Als Libertärer möchte ich das verhindern. Eine ausgefeilte Technologie scheint mir der beste Weg zu sein.“

Thiel investierte in Facebook und Palantir im selben Jahr. Der Vermutung, dass hier mal wieder seine Einsicht in die Macht von Big Data offenbar werde, begegnet er so: „Ich möchte die Verbindung hier nicht übertreiben. Soziale Netzwerke sind bedeutsam, weil sie die menschlichen Beziehungen verändern. Andererseits baute Palantir auf der Überzeugung auf, dass konventionelle Sicherheitspolitik zum Scheitern verurteilt ist – und dass ein verbessertes Überwachungssystem der Schlüssel für ein 21. Jahrhundert ist, in dem der Terrorismus nicht gewinnt.“

Thiel liest in seiner Freizeit Leo Strauss, den deutsch-amerikanischen Philosophen, dessen Kritik am (links-)liberalen Denken noch immer großen Einfluss hat. Thiel ist kein Techfreak, der mit dem gerade angesagten Spielzeug angibt. Er ist kein Gates oder Zuckerberg, sondern eine rare Kombination aus Geschäftssinn und Tiefgang. Aber er löckt gern wider den Stachel – seit drei Jahren mit der scheinbar absurden Idee, junge Leute vom Studium abzuhalten und sie dafür zu bezahlen.

Thiel, der seine Ausbildung in Stanford erhalten hat, an einer Uni, die so manche inzwischen an Harvard vorbeiziehen sehen, hält nicht viel von der heutigen höheren Bildung. Er benutzt sogar das Wörtchen „Blase“. Aufgepumpt werde sie durch die Gebühren, welche Amerikas Top-Universitäten Jahr für Jahr anheben. Er ist überzeugt, dass die angehäuften Schulden die fertigen Studenten nur in Branchen treiben, wo das große Geld winkt – in den Finanzsektor etwa. Oder in die superteuren Kanzleien. Mithin würden Technologie-Durchbrüche immer seltener werden.

Der Mäzen rief im Jahr 2011 sein berühmtes „20 under 20“-Projekt aus. Zwanzig junge Menschen (unter zwanzig Jahre alt) sollten jeweils 100000 Dollar für zwei Jahre erhalten, um ihre Startup- Ideen verwirklichen zu können. Unter einer einzigen Bedingung: In dieser Zeit darf keine Universität besucht werden. Aus aller Welt gibt es Bewerber für dieses ungewöhnliche Programm.

Wie sich der Stifter das konkret vorstellt? Sein bestes Beispiel für die Überlegenheit des selbstgesteuerten Lernens außerhalb schulischer und akademischer Räume ist Isaac Newton. „Als Cambridge 1665 wegen der Pest geschlossen wurde, nutzte Newton die unterrichtsfreie Zeit, um ohne jegliche Anleitung die Differenzial- und Integralrechnung zu erfinden. Das einzige was zählt,“ so Thiel, „ist der Drang, etwas Bedeutendes zu leisten.“

Dabei betrachtet Thiel den „so genannten technischen Fortschritt“ mit Skepsis. „Wir haben von fliegenden Autos geträumt“, höhnt er, „und gekriegt haben wir 140 Zeichen.“ Offensichtlich hält er von Twitter, „gut für nicht mehr als 500 sichere Arbeitsplätze in den nächsten zehn Jahren“, so wenig wie von einer formalisierten Hochschulausbildung. Die sei reine Geld- und Zeitverschwendung. „Lernen muss nicht im universitären Kontext stattfinden, Lernen ereignet sich auch in ausführlichen Gesprächen“, stellt Thiel klar.

Wie hält er es dann mit den Geisteswissenschaften – mit Nabokov und Platon? Gönnt er den jungen Menschen nicht Bildung im klassischen Sinne? „Das können sie doch trotzdem lesen“, schießt Thiel zurück. Eltern und Universitäten schrien damals auf, zumal jene, deren Superkids plötzlich ihr Studium hinschmissen, um Fellows bei „20 under 20“ zu werden. „Das zeigt doch nur, wie uniform wir denken, wenn es um Ausbildung geht“, meint Thiel. Herden-Denken eben. „Meine Ansage ist nicht, dass niemand aufs College gehen sollte, meine Ansage ist, dass nicht alle talentierten jungen Leute aufs College gehen müssen. Die Nuancen werden übersehen. Wir reden von zwanzig Leuten, die besseres tun können, als zu studieren...zwanzig unter Millionen von Studenten.“

Taylor Wilson ist einer von den zwanzig. Er war 18, als er Fellow wurde. Mit 14 hat er seinen ersten Reaktor in der Garage seiner Eltern gebaut. Sein großer Traum ist ein Fusionsreaktor, der unbegrenzte Energie liefern würde – sozusagen als zivilisierte H-Bombe. Einstweilen beschäftigt sich der junge Mann mit bescheideneren Zielen: Wie kann man versteckte Kernwaffen aufspüren? Wie kann man Krebs mit Hilfe der Nuklear-Technologie diagnostizieren? Wilson, der schon Fortgeschrittene in Physik unterrichtet hat, weiß nicht, was er an der Uni soll. Stattdessen will er seine Ideen verwirklichen und kommerziell verwerten.

Laura Deming hat mit zwölf Jahren schon molekulare Biologie studiert und 14-jährig am MIT angedockt. Altersbedingte Krankheiten ihrer Großmutter hatten bei ihr den Wunsch geweckt, das Altern verlangsamen zu können. Sie sucht nach Therapien, die die Altersbeschädigungen aufhalten oder gar umdrehen. Als Thiel Fellow lernt sie aber nicht nur, die Forschung voranzutreiben, sondern auch Investoren für sich und ihre Ideen zu gewinnen.

Daniel Zulla ist 19 und kommt aus Regensburg. Er ist dabei, eine nicht-hackbare Computerarchitektur vorzustellen, die für Server und Desktop Computer gleichermaßen geeignet ist. Andere Stipendiaten wollen die Effizienz von Krankenversicherungen verbessern oder mit Nanotechnologie experimentieren.

Die Projekte der bis heute 63 Fellows haben nicht nur die Auswahlgremien beeindruckt, sondern auch die „Kundschaft“. 2013 haben sich 600 junge Leute auf die 20 Plätze beworben. Es ist keine sorgfältig nach Geschlecht und Herkunft ausbalancierte Truppe, wie man sie aus den amerikanischen Unis kennt. Sie sind weiß oder asiatisch, in der Mehrheit Amerikaner oder Kanadier. Nur fünf Frauen sind dabei „Mit Diskriminierung hat das ehrlich nichts zu tun“, beteuert Thiel, der kein Freund von Quoten ist. „Der Mangel an Frauen unter den Fellows spiegelt nur den Mangel im gesamten Technik-Sektor wider.“ Silicon Valley ist in der Tat kein Mädchen-Paradies.

Als Bonus kriegen die Fellows Zugang zu Thiels weltumspannendem Netzwerk. Dort kommen ihre Mentoren her, auch die Gelder. Die beiden ersten Jahrgänge haben mehr als 30 Firmen gegründet und über 34 Millionen Dollar eingeworben. „Sie haben unsere Erwartungen übertroffen und alle daran erinnert, dass intellektuelle Neugier, Durchhaltevermögen und Entschlossenheit mehr zählen für den Erfolg im Leben – als akademische Titel“, notiert Thiel mit kaum unterdrücktem Stolz.

Ist dieser Milliardär zum Hobby-Wohltäter mutiert? Vorweg stellt er eine Plattform für Hochbegabte zur Verfügung. Ihr Talent müssen sie beweisen, indem sie sich mit ihren Ideen über mehrere Runden einer scharfen Auswahl stellen. Thiel sitzt auch dabei und fragt kritisch nach. Dann müssen sie für sich selber fechten. Sie haben keine Tutoren und keine Lehrer. Allmonatlich müssen sie ihren Fortschritt dokumentieren. Vier Mal im Jahr werden sie geprüft.

Und was passiert mit den Fellows, die mit ihren Ideen am Ende nicht überzeugen? „Im schlimmsten Fall“, meint Thiel, „gehen sie zurück an die Uni – reicher an Erfahrung.“ So würden aus Nicht-Studenten bessere Studenten. Und die anderen? „Die meisten“, so Thiel, „werden sich in andere Start-ups einklinken. Unsere Absolventen sind nach zwei Jahren so gut aufgestellt, dass sie die für sie passenden Projekte entdecken werden.“

Thiel ist mit seiner Skepsis gegenüber der Bildungsgläubigkeit ein Außenseiter im Silicon Valley, das ohne Stanford nicht denkbar gewesen wäre. Schaut man aber genauer hin, passt er doch in diese Welt, die sich täglich neu erfindet. Thiel ist ein Teil des Spektrums. Den anderen markieren all die neuen Bildungsprojekte, die im Valley gerade ausprobiert werden. Sebastian Thruns Udacity und Daphne Kollers Coursera stehen stellvertretend für die Speerspitze der MOOCS, der Massive Open Online Courses, welche die alte Universität demokratisieren wollen und revolutionieren könnten. Im digitalen Klassenzimmer unterrichtet einer Hunderttausende – und das für den Bruchteil der Gebühren, die eine Campus-Universität erhebt.

Es tut sich etwas in der höheren Bildung, wie wir sie seit tausend Jahren kennen. Thiels „20 under 20“ ist das kleinste Zukunftsprojekt und das einzige, das sich nur Hochbegabten widmet und dem Entrepreneurtum gewidmet ist. Thiel betont immer wieder, dass Lernen nicht unbedingt die steingewordene Universität erfordert. Er geißelt den College-Abschluss als „säkulare Erlösungsideologie“. Sein Lieblingsbeispiel ist Yale, wo die Neuankömmlinge vor ein paar Jahren vom Dekan mit der falschen Verheißung begrüßt wurden: „You are set for life“ – dass sie es nun geschafft hätten, „wer ist mit 18 Jahren für den Rest seines Lebens auf der rechten Schiene?“

Sein „20 under 20“ bietet einer winzigen Zahl von Überfliegern einen neuen Weg an. Aber die Garantien, wie sie der Dekan von Yale vorgaukelte, die würde Thiel nicht im Traum seinen Überfliegern geben wollen.

Die Wunschliste (erweiterbar)

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Liebste Astronauten,

nachdem wir neulich schon so voll schwarmintelligenzmäßig die

Bug-Liste zusammengestellt haben, wenden wir uns den Features auf jetzt.de zu.


Vor allem den Features, die schon lange oder seit den neuesten Umstellungen stören, fehlen oder überflüssig sind.


Bitte schreibt Eure Wünsche, Schmerzen und Sorgen in die Kommentare.


Und ansonsten gilt: bitte die Liste erst lesen, bevor das gleiche Feature zum 10. Mal erwähnt wird. Merci und Küsschen.


Einloggen


- Reinklicken ins Formularfeld nervt manche user


- Umleitung auf Startseite nervt viele user


Startseite


- Links zur Redaktion, Bugliste, Bugformular und Netiquette auf die Startseite


Botschaften


- Screen: "Zum Posteingang", der vor ein paar Monaten eingebaut wurde, ist total überflüssig und stört v.a. dann, wenn man mehrere Botschaften abarbeiten will, dann ist es ein Extra-Klick. 

Komposthaufen und anderer Unrat

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Ich bin im Stress, habe spontane Termine, hetze durch die Gegend und muss noch vor der Arbeit hin und her und einiges erledigen. Keine Zeit für Kaffee, es gibt Tankstellenfrühstück: Redbull, Müsliriegel, Zigarette

In einem anderen Stadtteil fahre ich an eine Tankstelle, der Typ an der Kasse ist in meinem Alter, lange Haare, etwas ranzig, Augenringe, er sieht mich stumpf an. Als ich in sein Gesicht schaue, denke ich mir "den kenn ich...", dann "oh!", dann "darauf habe ich viele Jahre gewartet...".
Er schaut weiterhin stumpf während ich überlege ob ich ihm einfach eine reinhauen soll. Über den Gedanken fange ich an zu grinsen. Der Gesichtsausdruck wäre bestimmt gut, erschrocken, ungläubig, irgendsowas. Wer rechnet schon damit in der früh von einer Frau die Sachen einkauft ohne Vorwarnung eine ins Gesicht zu bekommen?    

Ich grinse also, und er denkt ich flirte und schmiert sich seine Haare aus dem Gesicht. Er war mein erster Freund, er war ein Arschloch, und er erkennt mich nicht. Die Situation amüsiert mich sehr, mein Ex, der nicht weiß dass er mein Ex ist, denkt wir flirten, während ich überlege ob ich ihm ins Gesicht schlage oder nicht; ich muss noch mehr grinsen. 
Er fühlt sich bestätigt und zupft an seiner Arbeitsklamotte.

Erst ein oder zwei Jahre nach ihm habe ich verstanden was für ein Mistkerl er war und was er angerichtet hatte, und ich hatte mir so sehr geschworen, wenn ich ihn mal wieder treffen sollte, dann hau ich ihm einfach eine rein, das hat er verdient. Stein und Bein hab ich geschworen, und nun, 16 Jahre später, ist es soweit.

Ich sehe anders aus als damals, logisch, aber ich bin auch Lichtjahre von meiner damaligen Person entfernt. Es wundert mich nicht dass er mich nicht erkennt. Außer dass er abgefuckter aussieht und lange Haare hat, hat sich nicht viel verändert. Zumindest nicht auf den ersten Eindruck, ich möchte immer noch reinschlagen. Stattdessen grinse ich, und er grinst jetzt auch. Wir grinsen beide um die Wette in unserer kleinen Grinseluftblase.

Er schmiert sich die Haare weg, zupft an seiner Klamotte, holt Luft um etwas zu sagen und ich denke mir: Ja! Grab mich blöd an und ich brat dir voll eine über!
Und er sagt: "Zwei Redbull, ein Corny und Zigaretten, neun Euro fünfunddreissig bitte." Ich lege das Geld hin und sage "Haste nochmal Glück gehabt".

Er erkennt meine Stimme,... und guckt wie geschlagen. Reicht auch.

Ich bin allein in meiner Grinseluftblase und gehe. Guten Morgen.                 

Eine Nachschule zu besuchen

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Wir wollen nicht nach Hause


von Anne Lykke Lorentsen und Freja Hovgaard Knudsen


Ich liebe meine Schule


meine Schule ist nicht eine gewöhnliche Schule


Raus mit Hauptschule und Realschule, meine Schule ist die Schule!


Auf meine Schule gibt es auch Fächer, Plicht, und Hausaufgaben


Aber meine Schule ist viel mehr als Routineaufgaben


Meine Schule ist so viel mehr


 


Ich liebe meine Schule


Auf meine Schule bin ich nicht ein Eremit


auf meine Schule wohne ich zusammen mit


Einhundert siebenunddreißig andere Jugendliche


Wir sind sowohl vernünftige als auch Kindliche


Aber meine Schule ist so viel mehr


 


Ich liebe meine Schule


Auf meine Schule gibt es Wohlgefühl


und auch auf meine Schule gibt es Gemeinschaftsgefühl


Wir sind so normal, aber ab und zu benehmen wir uns so unnormal


Dass es ist unsere Merkmal


Aber meine Schule ist so viel mehr


 


Ich liebe meine Schule


Tanzen in dem Korridor, Gespräche in dem Sofa oder liegen auf dem Boden


Auf meine Schule vergessen wir die Mode


Badelatschen und Nachthemden oder merkwürdige Hüte


Wir werden alle Blüte


Aber meine Schule ist so viel mehr


 


Ich liebe meine Schule


Auf meine Schule sind die andere sie und ich bin ich


Auf meine Schule ist es nicht ich, ich, ich; sondern wir!


So warum nach Hause gehen?


Wir haben immer noch so viel zu erleben!


Und meine Schule ist so viel mehr


 


Wir lieben unsere Schule


Und wir wollen nicht nach Hause 


Weil unsere Schule so viel mehr ist!


 


”Meine Schule“ ist  eine „Efterskole“ oder, auf Deutsch, „Nachschule“.


Es ist eine Schule für Jugendliche in der 8., 9. und 10. Klasse. Wir leben zusammen auf die Schule mit den anderen Jugendlichen, wie auf einem Internat. Dänemark ist das einzigste Land mit Nachschulen.


Unsere Nachschule heißt „Midtjysk Efterskole“. Wir sind 138 Jugendliche im Alter von 14 bis 17, und wir haben ganz normale Fächer aber dazu  6 verschiedene Leistungsfächer; Outdoor, Theater, Sport, Kunst, Wassersport und Musik. Die Leistungsfächer haben wir 3 mal 2 Stunden pro Woche. Wir haben  viele spannende Tage, die anders sind. Zum Beispiel hatten wir einen Tag und eine Nacht wo wir 85 verschiedene Aufgaben hatten, und einen Tag, wo wir über Dilemmas sprechen sollten. Wir haben auf viele Sporttreffen, viele fantastische Wochenenden mit Themen, und viel mehr! Habt ihr Fragen an unsere Schule, dann besuch unsere Webseite - http://www.midtjyskefterskole.dk/ oder auf Facebook -  https://www.facebook.com/midtjyskefterskole -  oder schreib uns BITTE an -  deutschanmidtjysk@gmail.com


Viele Grüße


 Anne Lykke Lorentsen und Freja Hovgaard Knudsen


 

Was mir das Herz bricht: Karussells

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Diese Geschichte beginnt in Paris, unter dem Eiffelturm. Es ist Februar, kalt, ein bisschen nass und schon dunkel. Der Eiffelturm leuchtet, wie in Paris immer alles leuchtet. Ich bin mit drei Schulfreunden da, Klassenfahrt. Wir wollen noch zum Trocadéro. Vom Eiffelturm aus muss man vorher über eine sechsspurige Straße. Die Pariser fahren in den Feierabend, hupend, zu schnell, viele Autos sind verbeult. Als wir vorm Zebrastreifen stehen, sehe ich, dass sich auf der anderen Straßenseite ein Karussell dreht.

Ich weiß bis heute nicht, warum ich gerade in diesem Moment an diesem Karussell hängengeblieben bin. Es hatte ein blaues Zeltdach und war eines dieser Karussells, die so aussehen, wie die Karussells in Kinderbüchern. Pferde mit viel zu buntem Zaumzeug drehten sich nicht besonders schnell, drei oder vier Kinder saßen auf den Pferden, ihre Mütter warteten davor. In einem Verkaufsstand daneben gab es Popcorn und gebrannte Mandeln. Als wir über die Straße gingen, hörte man durch das Hupen und Brummen des Pariser Feierabendverkehrs die Musik, die das Karussell spielte. Es war eine Musik wie aus einer Spieluhr. Dieses Klingeln, was einem das Gefühl von Geborgenheit, von guter alter Zeit gibt.

Ich war tieftraurig. Von einem auf den anderen Moment. Obwohl es dazu keinen Grund gab. Die Leute, die dort standen, waren alle fröhlich. Und eigentlich sind Karussells ja auch dazu da, damit Kinder lachen und nicht weinen. Wir gingen zum Trocadéro. Abends in der Jugendherberge dachte ich nicht mehr an das Karussell. Und das blieb so.


Knack!

Bis im vergangenen Jahr. Ich war in Szeged, das liegt in Südost-Ungarn. Es war Fischsuppenfest. Die Ungarn feiern gerne Feste, meistens sind sie nach irgendeiner Speise benannt. Zwei Wochen zuvor war Paprika-Fest. Ich war mit meiner Freundin und ein paar ihrer Kommilitonen dort. Aus irgendeinem Grund wartete ich gerade alleine am Ende einer Brücke, als mir das Karussell auffiel. Es hatte ebenfalls ein Zeltdach, auch drehten sich Pferde. Ein fröhlicher Ungar saß in einem Häuschen daneben und drückte auf einen Startknopf. Sofort war das Karussell aus Paris wieder da, sofort war ich wieder traurig.

Ich fing an, mir Gedanken zu machen. Woher kommt das? Ich habe keinen besonderen Bezug zu Karussells. Klar gab es bei uns auf dem Dorf welche, ich bin sie auch gefahren, aber es war nichts Besonderes. Ich bin auch nicht wahnsinnig sentimental, als Journalist legt man sich berufsbedingt eher einen gewissen Grundzynismus zu.

Vielleicht liegt es daran, dass kaum etwas so aus der Zeit gefallen wirkt, wie Karussells. Kinder spielen mit drei Jahren auf dem Ipad, mit acht haben sie eine Playstation. Nicht alle, weiß ich, aber in meiner Vorstellung hat sich das so festgesetzt. In Freizeitparks sind Attraktionen nur dann cool, wenn mindesten 3G auf den Körper wirken. Die Tatsache, dass auch heute noch Kinder daran Spaß haben, auf dem Rücken von bunten Pferden zu sitzen und langsam zu Spieluhrmusik im Kreis zu fahren, ist eigentlich rührend. Aber irgendwas in mir glaubt, dass das nicht so bleiben wird. In meiner Vorstellung verkauft der Ungar Jahr für Jahr weniger Tickets. Er sitzt in seinem Häuschen und freut sich darüber, dass die vier Kinder Spaß an seinem Karussell haben, aber gleichzeitig denkt er an die Schlange, die sich früher vor dem Schalter gebildet hat. Er sieht die Achtjährigen, die an ihm vorbeigehen, während sie auf ihr Smartphone starren. Abends putzt der Mann die Pferde und macht sich Gedanken darüber, wie es weitergehen soll. Ob es sich überhaupt noch lohnt, von Budapest nach Szeged zu fahren.

Ich glaube, es ist das Gefühl, da etwas sterben zu sehen. Vor meinen Augen. Und ohne das es etwas gibt, was man dagegen tun kann. Während sich vor meinen Augen die Besucher des Festes immer schneller bewegen, dreht sich das Karussell einfach langsam weiter. In ein paar Jahren, wenn keine Kinder mehr gekommen sind, wird der Mann das Karussell zum letzten Mal anhalten. Er wird einen Knopf drücken und die Musik wird nicht mehr spielen.         

Wie das Internet... dein Ladekabel schützt!

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Das Problem:
 
Kein mobiles Elektrogerät hält es lange ohne sein Ladekabel aus. Dem wird allerdings selten dieselbe sorgfältige Handhabung zu Teil, wie den teuren Elektrogeräten. Häufig werden Ladekabel bei Reisen plump in Seitentaschen gestopft oder grob aufgewickelt. Dabei brechen besonders Apple-Ladekabel häufig am Übergang zwischen Kabel und Stecker. Das führt früher oder später zu Wackelkontakten und irgendwann kommt der Tag, an dem das iPhone nutzlos wird, weil sein Kabel nicht mehr lädt.  

Die Lösung: 
Damit das Kabel am Ende nicht dauernd abknickt, muss dieser Teil besonders geschützt werden. Dazu eignen sich Sprungfedern aus Kugelschreibern, die auf das Kabel gedreht werden. Die Feder schützt das Kabel vor zu heftigem Knicken, gleichzeitig bleibt es wunderbar elastisch und sieht schick aus.

und immer wieder drehe ich mich im kreis.

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Nun sitz ich hier. Mein Herz immernoch in deinen Händen. Ob sich das jemals ändern wird?


 


Immer wieder wenn du gehst versuche ich zu vergessen.


Immer wieder scheitere ich.


Immer wenn du wiederkommst geht es von vorne los.


 


Eine Woche bleibt mir noch. Eine Woche bis der Schmerz mich erneut zu erdrücken versucht. Warum machst du das mit mir?


 


Immer wenn du gehst versuche ich zu vergessen.


Immer wieder scheitere ich.


Immer wenn du wiederkommst geht es von vorne los.


 


Ich will doch nur, dass du es siehst. Es könnte so perfekt sein. Warum siehst du nicht wie geschaffen wir füreinander sind?


 


Immer wenn du gehst versuche ich zu vergessen.


Immer wieder scheitere ich.


Immer wenn du wiederkommst geht es von vorne los.


 


Ich weiß, dass auch du es fühlst. Gesteh es dir doch endlich ein. Warum kannst du es nicht akzeptieren?


 


Immer wenn du gehst versuche ich zu vergessen.


Immer wieder scheitere ich.


Immer wenn du wiederkommst geht es von vorne los.


 


Doch wie lange wird mein Herz das noch ertragen?

Zu zerstreut

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And I just can`t clear my mind
colourblind
zu zerstreut
draußen ein Sturm
drückt an die Wände
drinnen auch
das ist, was kommt

I want to paint the hole room
in the colour of your life
zu zerstreut
für vernünftige Zeilen
Liebesbriefe
Postkarten
Einkaufszettel
das ist, was geht

Musik bis zum umfallen
Schlaf als Pflichtveranstaltung
Meer voller grau und Getose
like a rolling stone
das ist, was bleibt
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