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327 drei mäher - maidreher


Zukunftschance Bundeswehr ?

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Über das Wochenende vom 6 bis zum 8 Dezember trafen sich 125 Jugendliche aus allen Teilen Deutschlands zum 133. Jugendpressekongress in der Offiziersschule des Heeres Dresden. Auch ich konnte einen der begehrten Plätze ergattern.


Bereits im Zug lernte ich andere Teilnehmer kennen und so machten wir uns gemeinsam nach der Ankunft am Dresdener Hauptbahnhof auf den Weg zu unserer Unterkunft. Nach Passieren des Wachpostens wurden wir alle freundlich empfangen und unseren Stuben zugewiesen.


Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen. Doch die Müdigkeit war schnell vergessen, als wir den verschiedenen Workshops, wie  PR-Zeitung, Web Mag oder Kongressfernsehen zugeteilt wurden. Ich selbst durfte im Team Kongress Fernsehen mitarbeiten. Unter der professionellen Leitung eines Journalisten des ZDF Berlin gelang es uns schnell  unseren Beitrag zu strukturieren und die einzelnen Interviews vorzubereiten.


Unterbrochen wurde unsere journalistische Arbeit jedoch durch die Ankündigung einer Übung des Aufklärungstrupps der Bundeswehr. Schnell versammelten sich alle Kongressteilnehmer auf dem Truppenübungsplatz und lauschten dem anwachsenden Brummen der Motoren. Schon bald sah man einen Teleskoparm um die Ecke lugen, gefolgt von dem gewaltigem Umfang des Aufklärungsfahrzeuges Fennek und einem Bodentrupp. Diese demonstrierten uns ihr Vorgehen in feindlichem Einsatzgebiet. Jedoch war alles nur eine Übung und so war es uns erlaubt, das Innere der Fahrzeuge und die Ausrüstung der Soldaten näher zu betrachten. Überrascht musste ich beim Aufprobieren des Rucksackes feststellen, wie schwer die Soldaten zu tragen haben.


Für uns alle war diese Vorführung sehr beeindruckend, doch der  nächste Programmpunkt die Medienbörse, stand schon an. Hier konnten uns Mitarbeiter aus den verschiedensten Sparten der Bundeswehr Antworten auf unsere vielen Fragen liefern. Wir entschieden uns für ein Interview mit einem Soldaten, der gerade erst wieder von seinem Auslandseinsatz in Afghanistan zurückgekehrt war. Er gab uns einen Einblick in sein aufregendes, aber auch gefährliches Leben bei der Bundeswehr.


Ein ganz besonderes Highlight war die Fahrt mit dem Fennek über das winterliche Militärgelände Militärgelände, das ich mir natürlich nicht entgehen ließ. Dabei wurde mir begeistert die hoch modere Ausstattung des Fahrzeuges erklärt. Die Aufklärungsausrüstung  des Fenneks verfügt unter anderem über eine Wärmebildkamera und einen Laser Entfernungsmesser.   Außerdem mit an Bord ist die Aufklärungsdrohne Aladin, die es der Besatzung ermöglicht, die vorausliegende  Landschaft auszukundschaften.


Nachdem alle ihre Beiträge beendet hatten, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Presseabend in der Dresdner Innenstadt. Nach einem ausgiebigen Essen, mit vielen interessanten Gesprächen ließen wir den ereignisreichen Tag mit einem Rundgang durch die vorweihnachtlich geschmückte Innenstadt ausklingen.


Doch bevor unserer Abreise trafen wir uns noch einmal im Plenum, um uns gegenseitig unsere Beiträge, die wir über das Wochenende erstellt hatten, vorzustellen.


Letztendlich war es ein sehr interessantes Wochenende mit vielen neuen Eindrücken und netten Leuten.





Wochenvorschau: So wird die KW 10

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Wichtigster Tag der Woche:
Seltsame Erkenntnis: Die gesamte Woche über steht kein wirklich wichtiger Termin in meinem Kalender. Keine Geburtstage, keine weltenerschütternden Prüfungen. Nix. Deshalb kann ich auch keinen Tag ausmachen, der bedeutender wäre als einer der anderen. Scusi.

Politisch interessiert mich ...
... tatsächlich, wie der Kommunalwahlkampf hier in Bayern weitergeht. Wir haben vergangene Woche ja eine jetzt-Münchenseite in der SZ dazu gemacht. Und ich finde: Man sieht da deutliche Unterschiede zwischen den Kandidaten. Und weil der Ude ja nicht mehr antreten darf, man den SPD-Reiter nur kennt, weil er sich mal vom FC-Bayern hat einladen lassen, und der Schmid sich zwar frisch gibt, von allen aber nur „Seppi“ genannt wird, ist da einiges offen.



Wo geht sie hin, die Wahlkampfreise?

Kinogang? 
Aufholarbeit: Will aller Verrisse zum Trotz "Monuments Men" noch sehen. Vielleicht auch "Stromberg". "Nymphomaniac" weiß ich nicht. Bin da sehr offen, für Tipps.

http://www.youtube.com/watch?v=CreneTs7sGs

Wochenlektüre?

Noch viel schlimmere Aufholarbeit: Wolfgang Herrndorf (den ich regelmäßig falsch nenne – Herrndorfer nämlich) lese ich gerade wieder. Diesmal "Sand". "Der Zirkus", Nils Minkmars Jahr mit Peer Steinbrück, läuft parallel. Und "Unendlicher Spaß", von diesem verfluchten David Foster Wallace, schwebt auch seit Jahren durch meinen Hinterkopf und klopft immer mal wieder an, um mich an mein Scheitern zu erinnern. Werde jetzt noch den Tipp der Kollegin Roten probieren: die Toilette. Und gebe euch den wunderbaren Begriff "Diamäntli" an die Hand zum selbst googlen und freuen.  

Beim Korrekturlesen fällt mir auf: zwei Selbstmörder unter drei Empfehlungen. Hm.  

Soundtrack?
http://www.youtube.com/watch?v=wqzlJb7hTsc
Ich dachte ja, das sei sehr leicht diesmal: Mighty Oaks – "Howl". Und gut ist’s. Aber während es beim Schreiben gerade noch mal durchläuft, werde ich etwas unsicher. Schon ganz schön opulent, oder? Vielleicht doch einen Hauch zu viel Pop-Schminke aufgetragen? Wir machen’s mal so: Ich sag jetzt einfach, dass es geil ist, und melde mich dann im Laufe der Woche noch mal.

Was ich die Woche auf jeden Fall tun werde:

Die fünfte Staffel "Californication" fertig schauen, dann mit "The Wire" anfangen. Und die Steuer! Vor Zeugen versprochen. Liebes Finanzamt: einmal noch Gnade. Bitte!




Keine Chance hat diese Woche:
Karneval. Vollkommen egal, in welcher Stadt!

DVÖ und der Austritt aus der EU

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Die Junge Partei Direktional Demokratische Volkspartei Österreich plant den Austritt Österreichs aus der Europäischen Union.
Die noch junge Partei sorgt jetzt schon nach fast einem Monat für aufsehen, diese Partei plant die Umsetzung wie in der Schweiz.
Sprich die wollen das Schweizer Model übernehmen, und damit auch die Direkte Demokratie und Volksabstimmungen nach Österreich bringen.
In Österreich gab es in der Geschichte noch nie Volksabstimmungen, und dieses Land gehört zu den letzten 2 Ländern in der Europäischen Union wo das Volk noch nie nach der Politischen Meinung gefragt worden ist.
Das will diese Partei nun ändern jedoch, unter der Abspaltung aus der Europäischen Union.

Das Bundesministerium fürs Innere in Österreich, hat auch leider keine konkreten Daten darüber oder Unterlagen das diese Partei einen Austritt Österreichs aus der EU plant.
Was uns aber bestätigt worden ist, sei lediglich die Fanpage die diese Partei betreibt sei unter der ständigen Beobachtung des Bundesministeriums.
Was das Bundesministerium in Österreich vermutet sind, nicht Aufgezeichnete Sitzungen der Partei wo sie über den Austritt verhandeln könnten.

70% der Österreicher wollen das Ihr Land die EU verlässt.

Laut der letzten Umfragen in Österreich 2012, waren mehr als 70% dafür das Ihr Land Österreich die Europäische Union verlässt.
Das Parlament in Wien hat jedoch zu 80,9% dagegen entschieden, so blieb der Bevölkerung in Österreich nichts übrig als in der Europäischen Union zu bleiben.
Doch jetzt könnte das Machtverhältnis in Österreich zu Gunsten, der EU-Gegner gehen.
Die Junge Partei setzt sich dafür ein, dass ein Referendum in Österreich durchgeführt werden soll, um den Austritt Österreichs auch in Brüssel zu begründen.

Keine Stellungsmaßnahme der Partei

Derzeit gibt es noch immer keine Stellungsmaßnahme der Partei in Österreich, die auch hier in Deutschland für viel Aufrufe gesorgt haben.
Auch die Europäischen Führer in Brüssel, können eine Gefahr in dieser Partei Entdecken
Denn sollte eine Partei wie diese, an die Macht in Österreich kommen würde das Machtverhältnis in der EU auf eine ganz andere Seite ziehen.
Nach Österreich so stellen sich die PRO-Europäer, würde auch Slowenien und die Slowakei aus der EU austreten.
Auch in Wien würde das in die Geschichte eingehen, denn dann wäre nicht mehr die SPÖ und die ÖVP die Stimmreichste Partei in Österreich sondern würden eher wieder ins Minus gehen.
Aber auch wirtschaftlich würde Österreich der Europäischen Union fehlen so die Pro-Europäer, besonders stark würde diese entscheidung Deutschland treffen.
Denn Deutschland Imponiert waren von mehr als 10 Milliarden Euro jährlich in Ihr Land, so würde ein wichtiger Wirtschaftspartner fehlen.

Vielleicht wird diese Partei und der Vorstand, an die Öffentlichkeit bald herantreten und Ihre Stellung zu dem EU-Austritt Österreichs ansprechen.

Die Uhr

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Das Handy klingelt als sie noch schläft. Es ist spät geworden gestern, der Abend war komisch. Als ihr Klingelton sie weckt, fällt ihr vieles wieder ein, was sie vielleicht irgendwie vergessen wollte. Das fünfte Bier. Das Gefühl, jetzt alleine nach Hause zu gehen, käme einer Niederlage gleich. Der Mann, der schon im Club nicht gut küssen konnte und wie es daheim nur schlimmer wurde. Wie sie ihn bat zu gehen.


Die Sonne fällt unangenehm blendend in ihr Schlafzimmer, beleuchtet den Boden, das Kleid, die Kondome, die Wasserflasche. Sie will es nicht sehen, hat Angst sich zu bewegen, will nicht denken. Es war nicht schlimm, es war okay. Schließlich hat sie ihn hinausgeworfen, das traut sie sich sonst nicht. Aber irgendwie fühlt sie sich leer, beklommen.


Das Handy klingelt wieder. Sie öffnet die Augen und schaut auf den Wecker. 10.34. Vor vier Stunden ist sie eingeschlafen. Es ist zu früh, um der Welt zu begegnen. Sie tastet mit der Hand nach ihrem Telefon, das zwischen Matratze und Nachttisch eingekeilt ist, holt es hervor und betrachtet das Display. Zwei Anrufe, eine fremde Nummer. Das mag sie nicht, nicht zu wissen, wer sie da erreichen will, denn womöglich möchte sie für diese Person nicht erreichbar sein. Und sie mag es nicht, nicht zu wissen, wer da zweimal versucht hat, sie zu erreichen. Denn vielleicht verpasst sie etwas, eine tolle Gelegenheit, einen tollen Mann, eine tolle Geschichte.


Beinahe will sie zurückrufen. Vielleicht ist er es. Auch eine Geschichte aus einer dieser Nächte, eine Nacht wie die gestrige, nur besser, schöner, ohne vorzeitiges Ende. Vielmehr mit Verheißung auf eine Fortsetzung. Doch er hat sich nie gemeldet. Neun Tage ist es her. Er wird sich nicht mehr melden. Oder doch? Ihr Blick fällt auf die Kommode. Sie kann sie nicht sehen, doch sie weiß, dass sie dort liegt – seine Uhr. Er hat sie vergessen. Nachdem er gegangen war und sie sich aus dem Bett gequält hatte, ihre Jacke auf der Suche nach Zigaretten vom Boden aufhob, fand sie sie, seine Armbanduhr. Zuerst amüsierte es sie. Es war nicht das erste Mal, dass ein Mann ein unfreiwilliges Souvenir hinterließ und sie fand diesen Umstand immer wieder faszinierend. Dann wurde ihr bewusst, dass er nun auf jeden Fall zurückkommen müsse, um sie abzuholen. Und dann könnten sie wieder stundenlang reden und sich dann stundenlang küssen und da weitermachen, wo sie aufgehört hatten. Sie hielt sich das kühle Metall der Uhr an die Nase. Sie roch nicht nach ihm.


Neun Tage ist es her und seine Uhr liegt noch immer auf der Kommode.


Nach einer Woche wurde ihr klar, dass er sie nicht abholen würde. Sie wollte diese Uhr nicht als dauerhaftes Souvenir in ihrem Leben, sie erinnerte sie daran, dass sie manchmal so naiv war, zu leicht verletzlich und zu einsam. Sie würde sie verkaufen, noch eine Woche wollte sie ihm geben, das gebührt der Anstand. Dann würde sie in ein Pfandleihhaus gehen und sich für das Geld ein neues Kleid kaufen, es sollte eine feierliche Tat werden.


Sie ruft nicht zurück. Denn wenn er es ist, jetzt neun Tage später, ist klar, was er will. Sie nämlich nicht. Nur seine Uhr. Und die will sie ihm nicht mehr geben, zu groß ist der Groll. Und doch hofft sie den ganzen Tag, dass ihr Telefon noch einmal klingelt, dann würde sie rangehen, gewappnet. Doch nichts unterbricht an diesem Tag die Stille.

vorbei

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Er: "Lenasophie"...

[pause].....[pause]...

"ich will dich nicht verlieren"

[pause].....[pause]...
[pause].....[pause]...
[pause].....[pause]...


Sie: "Aber?"


 [pause]...
..[pause].....[pause]...
..[pause].....[pause]...


Er: "Ich glaube es ist aus."

Na? Fällt dir was auf?

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Schöne Glasbausteine, was? Manchmal dauert es ein bisschen, bis man so etwas bemerkt.

In unserer Redaktion hängt ein Poster. Zwei Mal. Einmal an der Tür, einmal an der Wand daneben. Eigentlich totaler Quatsch, ein Poster zwei Mal aufzuhängen, aber wir brauchten halt was, das an der Glastüre klebt, damit nicht jeder vom Gang aus reinglotzen kann.  

Warum ich das erzähle? Weil in unserer Konferenz am Freitag die Kollegin M. in einer Mischung aus Entrüstung und Erstaunen plötzlich die Konversation unterbrach und rief: „Das Poster hängt da ja zwei Mal!“ Es war ihr in den vielen Monaten, die sie schon in dieses Zimmer geht, noch nie aufgefallen – was sie noch ein bisschen schlimmer fand als die Tatsache der unsinnigen Doppelbeposterung an sich.  

Und ich dann so: Is doch normal! Es fallen einem ständig Dinge zum ersten Mal auf, obwohl man sie schon längst hätte bemerken müssen. Ich zum Beispiel bin schon tausende Male in der Küche im Haus meiner Eltern gewesen. Aber erst vor ein paar Wochen ist mir aufgefallen, wie hässlich eigentlich die Fliesen an der Wand sind.  

Heute schärfen wir im Ticker also mal alle unsere Sinne und blicken uns um, als würden wir den Ort, an dem wir uns gerade befinden, zum allerersten Mal sehen. Wir sind unvoreingenommen und schauen, was uns jetzt auffällt.  

Und? Merkst du schon was? Wird dir plötzlich bewusst, welch hässliches Muster der Teppichboden hat? Dass an der Wand eine tote Mücke aus dem vorletzten Sommer klebt? Na? Fällt dir was auf?   

Tagesblog - 3. März 2014

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Eine Auszeichnung, die vielleicht noch größer ist als der Oscar: Das Selfie von Ellen DeGeneres mit den Oscar-Stars ist das Bild mit den meisten Retweets ever!




++++

Guten Morgen! Mein erster Tagesblog startet an einem Tag, an dem die Gesichter in der U-Bahn noch müder waren als sonst. Der Grund? Klar, die Oscars! Ich habe natürlich  wieder nicht bis zu der eigentlichen Vergabe durchgehalten, aber die erste halbe Stunde mit Steven Gätjen am roten Teppich konnte ich mir nicht entgehen lassen.
In jedem Fall hat das bei mir dazu geführt, dass ich beim Snoozen heute eine neue Ebene erreicht habe: Ich kämpfe mit mir und meinem Handy jetzt nach jedem Klingeln nicht mehr um fünf oder um zehn Minuten, sondern um zwei. Und ja, ich weiß, wie sinnlos das ist. Jetzt aber los in die erste Konferenz.


Es war einmal ein Brudervolk

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In den sozialen Netzen der Ukraine kursiert derzeit ein Schaubild, es sieht aus wie eine Bastelanleitung für Kinder: ausschneiden, zusammenkleben, spielen. Allerdings zeigt dieses kleine Schaubild die große und bittere Wirklichkeit, mit der das Land derzeit konfrontiert ist: links, riesig und bedrohlich, in Rot, die russische Schwarzmeerflotte auf der Krim mit ihren mehr als 40 mächtigen Kriegsschiffen. Daneben, in Grau und sehr klein, die ukrainische Flotte mit halb so vielen Schiffen, von denen einige nach Angaben von Experten ohnehin nicht einsatzbereit sein sollen.



Die Ukraine reagiert mit Mobilmachungauf die Besetzung der Krim

Nicht, dass irgendein Ukrainer glauben würde, sein Land habe den Hauch einer militärischen Chance gegen Russland – auch wenn die Rhetorik in Kiew derzeit mehr nach Entschlossenheit und Heldenmut klingt als nach Verzweiflung. So hat der Verteidigungsminister in Kiew am Sonntag die Generalmobilmachung befohlen; alle wehrpflichtigen Männer sollen sich bei den Wehrämtern melden. Übergangspräsident Alexander Turtschinow hatte zuvor die Armee in Alarmbereitschaft versetzt. Es gebe einen „Aktionsplan“, sagte er drohend. Und Premier Arsenij Jazenjuk verkündete, wenn Russland die Krim einnehme, dann komme die „Katastrophe“, dann gebe es Krieg.

Die explizit antirussische neue Regierung agiert bemüht professionell und geht auf Konfrontationskurs; sie beharrt auf der territorialen Souveränität ihres Landes und droht mit Gegenwehr. Alles andere, etwa sofortige Gesprächsangebote, wären in den Augen des Volkes einer Demutsgeste gleichgekommen, mit der sich die neue Regierung kurz nach ihrer Inthronisierung selbst jeder Autorität im Land beraubt hätte. Nur: Die Ukraine hat einen der kleinsten Militäretats Europas. Denn wen hätte diese schlecht ausgebildete und schlecht ausgestattete Armee bisher auch erschrecken sollen? Aus dem Westen war keine Aggression erwartet worden, und Russland war, bis vor wenigen Tagen, ein „befreundetes Brudervolk“ gewesen, in dessen Schutz sich das Regime von Viktor Janukowitsch geglaubt hatte.

Jetzt verletzt Russland den Stationierungsvertrag über die Schwarzmeerflotte, die ein Maximum an Soldaten und Material sowie beschränkte Bewegungsfreiheit vorsieht – aber Moskau, das jährlich 70 Milliarden Dollar in die Verteidigung steckt, macht sich seine eigenen Regeln.

Nun hat es sich also entschieden, die flächenmäßig große, aber bankrotte und instabile Ukraine zu zerteilen. Der Hilferuf an die Nato, den das ukrainische Kabinett absetzte, kommt einem Flehen gleich. Doch aus Brüssel gibt es kein Signal, dass sich die westliche Militärgemeinschaft einzumischen gedenkt zugunsten eines Landes, das gar nicht in der Nato ist.

Nein, die Krim ist wohl verloren. Das ahnt man nicht nur in Kiew, wo am Sonntag das Parlament hinter geschlossenen Türen beriet, sondern im ganzen Land – auch wenn das niemand so sagen würde und in zahlreichen Botschaften vom Maidan, per Fernsehen und im Internet versichert wird, man sei ein Volk. Die Russen würden lügen, wenn sie behaupteten, ethnische Russen auf der Krim müssten vor Extremisten und Faschisten beschützt werden. Unten, im Süden, kommen diese Botschaften nicht mehr an.

Die Ukraine sieht sich am Rande eines Krieges. Und sie sieht sich schon jetzt als Opfer, vergleichbar mit der Tschechoslowakei 1968, allein gelassen von den internationalen Zaungästen der Konterrevolution. Dabei geht es längst nicht mehr einzig um die Krim, es geht um den ganzen, russisch geprägten Osten des Landes, der erstaunlich stillgehalten hatte während der Aufwallungen der vergangenen Monate. Dort wünschen sich, laut einer aktuellen Untersuchung der Stiftung Demokratische Initiative, weniger als 50 Prozent der Bewohner einen Anschluss an Russland, höchstens mehr Autonomie. Dennoch wurden, etwa aus Charkow, erste Ausschreitungen gemeldet, die – laut russischen Medien – ethnische Russen gefährdet hatten. Selbst wenn es sich um Provokateure handelte, dürften solche Vorfälle laut russischer Argumentation einen Vormarsch auf den Donbass, das Industriegebiet im Osten, rechtfertigen. Die Frage, die man sich panisch in Regierungskreisen in Kiew stellt, lautet: Wird Wladimir Putin es wagen, noch weiterzugehen?

Weiter, als Tausende zusätzliche Soldaten auf die Krim zu schicken, wo ohnehin 13000 russische Militärs bei der Schwarzmeerflotte Dienst tun? Weiter, als russische Pässe an ukrainische Polizisten auszugeben und ukrainische Militärstützpunkte zu umstellen? Straßen und Grenzübergänge seien übernommen worden, berichten Reporter und Augenzeugen, der Zugverkehr und die Telekommunikation würden blockiert, überall seien Militärs unterwegs, überwiegend ohne Kennzeichnung, die Zivilisten aufhielten und durchsuchten. Im Detail ist das schwer zu überprüfen, aber die schiere Masse der Berichte spricht für sich.

Die selbsternannte politische Führung auf der Krim hatte sich schon vor Tagen auf die Seite Putins gestellt. Der Propagandakrieg ist seither in vollem Gange: Russische Medien berichten, Tausende ukrainische Soldaten und Polizisten seien übergelaufen. Zudem gebe es einen Exodus nach Russland. Als Beleg soll ein Foto gelten. Es zeigt allerdings eine Autoschlange an einem Grenzübergang nach Polen.

Außer Frage steht derzeit wohl nur: Wladimir Putin hat mit rasender Geschwindigkeit und Brutalität Fakten geschaffen, die auch die neue, unglückliche Regierung in Kiew nicht negieren kann. Was nun? Die Reaktionen jenseits der Politik sind im Wesentlichen mit einem Wort zu beschreiben: Fassungslosigkeit. Vor der russischen Botschaft in Kiew stehen Menschen mit Plakaten, darauf steht: „Putin, ich bin Russe, bitte beschütze mich vor dir.“ Und die Medien titeln: „Russland gegen das ukrainische Volk“ oder „Putin droht mit Ausweitung der Invasion auf andere Teile der Ukraine“. Die Sonntags-Demonstration auf dem Maidan läuft unter dem Motto: „Die Krim ist die Ukraine“. Die Stimmung dort sei, wie Augenzeugen berichten, geprägt von Bitterkeit, nicht von Zuversicht. So schnell soll das europäische Experiment schon wieder zu Ende sein?

Eine leise, letzte Hoffnung setzt man auf die Landsleute im Osten, die Russland vereinnahmen will – und die sich, allem Anschein nach, nicht alle vereinnahmen lassen wollen. Am Sonntag werden große Protestkundgebungen gemeldet aus Charkow, Mykolajew, Saporoschie, Dnjepropetrowsk, Odessa; ihr gemeinsames Thema: Hände weg von der Ukraine. Selbst der Anführer der prorussischen Partei „Vaterland“, Igor Markow, soll zur Bewahrung der Integrität der Ukraine aufgerufen haben: „Wir sprechen verschiedene Sprachen, wir haben verschiedene Mentalitäten, aber einen gemeinsamen Staat.“

Problem ohne Priorität

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Europas Bürger sorgen sich mehr um ihre wirtschaftliche Situation als um langfristige Klimaveränderungen. Im Vergleich der weltweit am dringendsten zu lösenden Probleme ist der Kampf gegen den Klimawandel auf Rang drei abgerutscht, hinter den Kampf gegen Armut, Hunger und für sauberes Trinkwasser sowie für eine bessere wirtschaftliche Lage. 2011 lag das Klima noch vor wirtschaftlichen Erwägungen. Das ergab eine Umfrage der Meinungsforscher von TNS im Auftrag der Europäischen Kommission, die EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard an diesem Montag in Brüssel vorstellen will. Die Spezialausgabe des „Eurobarometer Klima“ liegt der Süddeutschen Zeitung vor.



Das schmelzende Eis in der Antarktis nimmt keine Rücksicht auf die Eurokrise

Vier von fünf Bürgern seien zugleich überzeugt, dass umweltfreundliches Wirtschaften und die effizientere Verwendung von Energie zu einem Boom an Arbeitsplätzen führen könne, heißt es weiter. Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) finde, dass ihre nationale Regierung verantwortlich dafür sei, den Klimawandel zu stoppen. Deutlich weniger, nämlich 39Prozent, siedeln diese Verantwortung bei der Europäischen Union an. Nur jeder zweite Bürger gibt an, selbst etwas gegen den Klimawandel zu tun, etwa Müll zu reduzieren und zu trennen. Vor zwei Jahren waren es noch 53 Prozent der Befragten.

Langfristig, so die Forscher, hielten neun von zehn Europäern den Klimawandel für ein sehr ernstes (69 Prozent) oder ziemlich ernstes Problem (21 Prozent). Die dramatische Krise der vergangenen Jahre habe jedoch dazu geführt, dass Armut und Arbeitslosigkeit als kurzfristig drängende Probleme häufiger genannt würden als bei der letzten Umfrage 2011. Vor allem Bürger in den am meisten von der Krise getroffenen Ländern wie Griechenland, Zypern, Malta, Spanien oder Irland plädierten für strengere Klima- und Effizienzziele.

Dass viele Bürger neue Jobs als dringlicher einstufen als den Kampf gegen Klimawandel, spielt jenen nationalen Regierungen in die Hände, die sich ohnehin gegen weitere Klimaziele sperren. Diesen Montag und Dienstag werden sich in Brüssel die für Umwelt und die für Energie zuständigen Minister aus den 28 EU-Ländern treffen, um über die Klimaziele für 2030 zu beraten. Die Lage ist heikel. Eine Gruppe von ost- und südosteuropäischen Ländern, angeführt von Polen, würde gern keine weiteren Verpflichtungen eingehen. „Es werden schwierige Tage“, sagte ein hoher Diplomat eines großen EU-Landes am Sonntag.

Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag der Europäischen Kommission, wonach sich die 28 Länder verpflichten sollen, bis 2030 etwa 40 Prozent weniger klimaschädliches Kohlendioxid auszustoßen als 1990. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und weitere Staaten unterstützen die Idee grundsätzlich. Heftig umstritten ist aber, wie eine europäische 40-Prozent-Marke in 28 nationale Ziele umgerechnet wird.

Weigern sich die Osteuropäer, an der Verteilung der Lasten teilzunehmen, müssten andere Länder zwangsläufig zusätzliche Verpflichtungen eingehen, um die 40Prozent europaweit zu erreichen. Strittig ist auch, ob es weitere Ziele geben soll. Laut Eurobarometer finden es 92 beziehungsweise 90 Prozent der Bürger „wichtig“, dass sich die Regierungen um mehr Energieeffizienz kümmern und nationale Ziele zum Ausbau der Ökoenergien bis 2030 setzen, was bisher nicht geplant ist.

Die Zeit drängt. Am 20.März wollen die Staats- und Regierungschefs auf ihrem EU-Gipfel in Brüssel über die 40-Prozent-Marke nebst nationaler Lastenteilung beraten, ein weiteres Gipfeltreffen ist im Juni geplant. Im Herbst beginnen die Vorbereitungen für die internationale Klimakonferenz, die Ende 2015 in Paris stattfindet und auf der gelingen soll, was 2009 in Kopenhagen scheiterte: ein völkerrechtlich verbindliches Klimaschutzabkommen zu unterschreiben. Die Eurobarometer-Umfrage wurde Ende 2013 in allen 28 EU-Ländern durchgeführt.

Mit aller Gewalt

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Die Prioritäten sind klar, es geht zunächst einmal um Fallhöhe: Denn der Mann, der jetzt in Johannesburg wegen Mordes vor Gericht steht, war ein nationaler Superheld – als Repräsentant seines Landes in der Welt „konnten es nur Leute wie Nelson Mandela mit ihm aufnehmen“. So wirbt allen Ernstes ein südafrikanischer Fernsehsender vorab für seine Live-Übertragung des Prozesses gegen Oscar Pistorius, der an diesem Montag beginnt. So viel Aufmerksamkeit hat in der jüngeren Geschichte des Landes noch kein Gerichtsverfahren bekommen. Es geht um die Frage: Wird ein nationales Idol als Mörder entlarvt? Und was sagt die Tat über das Verhältnis der südafrikanischen Gesellschaft zur Gewalt aus?



Der Fall des Paralympics-Star Pistorius erregt Südafrika

Dass der beidseitig beinamputierte Olympia-Athlet Oscar Pistorius seine Freundin, das Model Reeva Steenkamp, in der Nacht zum 14. Februar 2013 in seinem eigenen Haus durch die geschlossene Badezimmertür erschossen hat, steht außer Frage, das hat er längst zugegeben. Zu klären ist aber: Tat er es in voller Absicht, etwa nach einem Streit? Oder dachte er tatsächlich, wie er behauptet, dass sich hinter der verschlossenen Tür ein bewaffneter Einbrecher befand? Läuft es also auf lebenslange Haft hinaus – oder möglicherweise nur auf eine Bewährungsstrafe?

Der Chefankläger hat angekündigt, mindestens fünf Zeugen zu präsentieren, die rund um den Tatzeitpunkt Schreie gehört haben wollen – was dafür spräche, dass der Sportler Steenkamp mit vollem Vorsatz ermordet hat. Ein von der Staatsanwaltschaft bestellter Ballistik-Experte hat allerdings bereits festgestellt, dass – nach dem Schusswinkel zu urteilen – Pistorius offenbar seine Beinprothesen nicht trug, als er durch die Tür feuerte. Das stützt seine eigene Aussage, er sei in Panik auf seinen Stümpfen in Richtung Badezimmer gehumpelt und habe sich die Prothesen erst später angeschnallt. Um Indizien dieser Art wird es im Laufe des Prozesses hauptsächlich gehen, denn der einzige noch lebende Augenzeuge ist Pistorius selbst.

Wer den öffentlichen Rummel im Vorfeld des Prozesses erlebt, könnte den Eindruck gewinnen, es gebe in Südafrika, das in zwei Monaten zum ersten Mal seit dem Tod von Nelson Mandela an die Wahlurnen gehen wird, kein drängenderes Thema. Pistorius selbst hat eine US-amerikanische Forensik-Firma damit beauftragt, den Tathergang per 3D-Animation zu rekonstruieren. Ähnliches hatten diverse internationale Medien schon im Vorfeld erstellt, man kann längst im Internet virtuell den Tatort abspazieren. Und der südafrikanische Programmanbieter MultiChoice wird auf einem eigens dafür eingerichteten neuen Kanal rund um die Uhr über den Prozess berichten. In den vergangenen Tagen sind wieder allerlei Details über das Leben des gefallenen Helden an die Oberfläche geschwemmt worden, die zum Teil allerdings nur bedingt aussagekräftig für das eigentliche Verfahren sein dürften: zum Beispiel, dass er kurz vor der Tat Pornos angeschaut haben soll.

In einem Büro in der Innenstadt von Johannesburg sitzt eine Frau, die das Spektakel um den anstehenden Prozess mit Skepsis verfolgt: Delphine Sarumaga, Vorsitzende des „Centre for the Study of Violence and Reconciliation“. Sie ist eine der gefragtesten Stimmen des Landes, wenn es um die Ursachen und Folgen von Gewalt geht, die Macher des Pistorius-Kanals hätten sie gern als Expertin für Livegespräche am Rande der Prozess-Übertragung eingespannt, aber sie lehnte ab: „Für uns ist nicht die Frage interessant, ob Pistorius schuldig ist oder nicht“, sagt sie. „Uns geht es um die tiefer liegenden gesellschaftlichen Muster, die ein solcher Fall offenbart. Das aber wäre für die Fernsehleute zu langweilig geworden.“

Für Sarumaga wirft der Fall viele grundsätzliche Fragen auf: Pistorius lebte in einer sogenannten Gated Community, mehrfach gesichert und bewacht – warum hielt er es trotzdem für nötig, eine Waffe zu besitzen? Wovor meinte er, sich schützen zu müssen? „Und selbst wenn er tatsächlich glaubte, im Badezimmer befinde sich ein Einbrecher: Woher kommt diese Überzeugung, dass es in Ordnung sei, denjenigen zu töten, auch wenn man nicht unmittelbar von ihm bedroht wird?“

Zugleich, sagt Serumaga, gebe es in Südafrika etliche Beispiele extremer Gewalt, deren Opfer weniger prominent sind als Pistorius und Steenkamp – und die entsprechend kaum Aufsehen erregen. Im Januar etwa wurde in der Provinz Western Cape ein neunjähriges Mädchen vergewaltigt und anschließend in Brand gesteckt: „Solche Fälle flackern kurz in den Medien auf und verschwinden dann wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung.“

Vielen Südafrikanern geht das Spektakel um den Fall Pistorius denn auch schon seit längerem auf die Nerven: Eine junge Frau, die nur bei ihrem Vornamen Michelle genannt werden will, um ihren Job nicht zu gefährden, steht mit Tablett und Schürze vor dem Café in Johannesburg, in dem sie arbeitet, und sagt mit gesenkter Stimme: „Ja, das ist eine tragische Geschichte. Aber es ist nur eine weitere Geschichte von einer reichen weißen Frau, die von ihrem reichen weißen Freund getötet wurde.“ Sie selbst musste aus Geldmangel ihr Studium abbrechen, und der Job als Kellnerin, sagt sie mit noch leiserer Stimme, bringe ihr kaum genug Geld, um die Schulgebühren für ihre Tochter zu bezahlen. „Wir haben ganz andere Sorgen. Wir brauchen Strom, Wasser, Bildung, Jobs. Das sind die Probleme unseres Landes.“

Für die Gewaltforscherin Delphine Serumaga hängen diese Probleme allerdings durchaus mit dem Fall Pistorius zusammen: „Die Tat wirft ein Schlaglicht darauf, wie groß offenbar die Ängste der Reichen in diesem Land sind – vor den etlichen Armen, Schwarzen, die ihnen, so die Vorstellung, mit allen nur erdenklichen Mitteln ihren Reichtum wegnehmen wollen.“

Im besten Fall, so hofft Serumaga, könnte der Prozess zumindest eine politische Debatte anstoßen, über die gewaltige Kluft zwischen Arm und Reich, über die Selbstverständlichkeit des Besitzes scharfer Waffen, über das vielfache Versagen von Polizei und Justiz bei der Verfolgung von Gewalttaten. Im schlechtesten Fall aber, und den hält sie für wahrscheinlicher, wird der Prozess nur viel Geld, Zeit und Aufmerksamkeit verschlingen, die – in einer politisch heiklen Phase des Landes – für die wirklich wichtigen Debatten verloren geht.

Turbinen gegen den Sturm

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Mit großen Offshore-Windparks könnten die USA nicht nur viel Strom erzeugen, sondern sich womöglich auch vor Hurrikanen schützen. Die Turbinen auf See würden die Wirbelstürme „zähmen“, bevor sie das Land erreichen, haben US-Forscher berechnet. Allerdings müssten die Windparks enorme Ausmaße erreichen: Die Wissenschaftler kalkulieren mit 78000 bis 540000 Generatoren des größten verfügbaren – deutschen – Designs.



Gigantische Windparks sollen die USA vor zukünftigen Catrinas schützen

Das Team um Mark Jacobsen von der Stanford University ist der Frage nachgegangen, wie sich Windräder in den starken Winden verhalten, die am Rand eines herannahenden Hurrikans wehen. Die Anlagen entnehmen dem Sturm schließlich Energie, um Strom zu erzeugen. Das dämpfe die Winde und verkleinere die Wellen auf See, schließt das Team, sodass der Druck im Auge des Hurrikans ansteige und sich der Sturm abschwäche. Die Turbinen müssten sich nicht einmal abschalten, wie sonst aus Sicherheitsgründen bei Sturm.

Die Forscher haben den Effekt der gezähmten Hurrikane mit einem neuen Wettermodell nachgerechnet, das die Wirkungen der Turbinen auf die strömende Luft berücksichtigt. Als Beispiel dienten ihnen die Hurrikane Katrina, der 2005 New Orleans verwüstete, und Sandy, der 2012 New York traf. Katrinas Winde hätten durch Windparks vor der Küste um 150 Kilometer pro Stunde geringer ausfallen können, die Flutwelle wäre auf ein Fünftel zurückgegangen, zeigte die Rechnung. Bei Sandy hätten die Turbinen die Flutwelle immerhin auf zwei Drittel ihrer Höhe reduziert.

Trotz dieser günstigen Zahlen ist kaum zu erwarten, dass die USA nun ihre Strategie der Hurrikan-Vorbereitung überdenkt. Schon Windparks mit einigen Dutzend Turbinen sind dort sehr umstritten. Jacobsen und seine Kollegen sprechen jedoch davon, entweder vor die ganze Golf- und Atlantikküste Hunderttausende Windräder zu stellen. Oder doch mindestens empfindliche Regionen wie New Orleans oder die Ostküste zwischen New York und Washington mit etlichen Zehntausend Anlagen zu schützen.

Die Investitionskosten würden in die Billionen Dollar gehen, schon ein 32-Kilometer-Stück vor New York könnte 210 Milliarden kosten, schreibt das Team. Das wäre deutlich teurer als höhere Deiche, aber die Anlagen sollen sich mit der Zeit selbst bezahlt machen, so die Forscher. Der produzierte Strom und die im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken verhinderten Umweltfolgen machten die Elektrizität konkurrenzfähig. Dass die schwächeren Hurrikane auch weniger Schäden an Land anrichten, wäre ein Bonus. Und bei jedem der Wirbelstürme würde ja die Stromproduktion auch noch kräftig wachsen.

Allerdings stellen sich die Forscher die technische Umsetzung zu einfach vor. Sie werfen zum Beispiel nur ein paar Stichwörter zur Frage hin, wie sich die gewaltigen Mengen Energie vom Rand aus in das schwächliche Elektrizitätsnetz der USA einspeisen ließen – daran hat auch Deutschland im Rahmen seiner Energiewende zu knabbern. Vage von Wasserstoff und Elektroautos zu sprechen, reicht da nicht.

Außerdem haben die Forscher die Windgeschwindigkeit, bei der sich die Turbinen abschalten, gegenüber dem Stand der Technik ordentlich heraufgesetzt. Sie kalkulieren mit 50 Metern pro Sekunde (180Kilometern pro Stunde), bei denen die Windräder noch laufen. Hier sei ein Fortschritt der Technik zu erwarten, denn die von ihnen als Beispiel genommene Enercon-Anlage mit 7,6 Megawatt Nennleistung regelt sich selbst bei 34 Metern pro Sekunde ab. Enercon ist zudem nicht im Offshore-Geschäft tätig, aber das nur am Rande.Christopher Schrader

Doppelt lernt besser

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Für die Verteidigung unserer Sprache. So steht es auf dem großen Spruchband, hinter dem Hunderte Personen durch die Innenstadt von Barcelona marschieren. In seltener Einigkeit versammeln sich Lehrer mehrerer Gymnasien der Region, Schüler und auch deren Eltern, die das Katalanische schützen wollen. Plakate zeigen einen glatzköpfigen Dracula, einen zähnefletschenden Bullterrier. Beide sollen Bildungsminister Ignacio Wert von der konservativen Zentralregierung in Madrid darstellen. Denn dieser hat ein Reformprogramm vorgelegt, das die Bildungsmisere im Land beseitigen soll. Dass dies Not tut, dafür sprechen die schlechten Ergebnisse spanischer Schüler bei den Pisa-Tests.



Pro-katalanische Demonstration in Sant Feliu bei Barcelona

Für die Industrie- und Touristikregion in der nordöstlichen Ecke der Iberischen Halbinsel hat sich Wert etwas Besonderes einfallen lassen: Er will das Schulsystem „hispanisieren“, der spanisch-kastilischen Sprache wieder mehr Geltung verschaffen, weil sie nach seiner Meinung gegenüber dem Katalanischen ins Hintertreffen geraten sei. So hat er angeordnet, dass ein Viertel der Schulen in der Region rein spanischsprachig sein soll. Die Zahlen scheinen ihn zu stützen: Nicht mal die Hälfte der 7,5 Millionen Einwohner der Region gibt als Muttersprache Katalanisch an, eine eigenständige romanische Sprache, die auf das im Frühmittelalter gesprochene Vulgärlatein zurückgeht. Die Unterschiede sind etwa vergleichbar mit denen zwischen Hochdeutsch und Niederländisch. In Madrid versteht man kein Katalanisch, das unter dem 1975 gestorbenen Diktator Franco im öffentlichen Raum sogar verboten war.

Doch nicht nur die Erinnerung an die düstere Franco-Zeit hat zuletzt Zehntausende gegen Wert auf die Straße gebracht, keineswegs nur in Katalonien, auch auf den Balearen, wo ebenfalls Katalanisch gesprochen wird. Vielmehr richten sich die Proteste auch „gegen die blanke Unvernunft“ der Zentralregierung, wie es Muriel Casals nennt, Wirtschaftsprofessorin an der Autonomen Universität Barcelona. Madrid möchte nach ihren Worten ein überaus bewährtes System beschneiden, die „Immersion“. Das lateinische Wort, das „Einbetten“ bedeutet, steht für das Grundprinzip der Schulen in Katalonien: Kinder mit Spanisch als Muttersprache besuchen Schulen, in denen das Gros des Unterrichts auf Katalanisch stattfindet – und umgekehrt. Das System, das auf eine komplette zweisprachige Schulbildung hinausläuft, orientiert sich an der überwiegend französischsprachigen Provinz Quebec im sonst englischsprachig geprägten Kanada.

Die Immersion war in Katalonien bis zum Vorstoß Werts nahezu unumstritten, nach einer Umfrage von 2012 halten vier Fünftel der Einwohner das System für richtig. Auch die Mehrheit der spanischsprachigen Familien, darunter Hunderttausende Zuwanderer aus den ärmeren Regionen im Süden, verstanden, dass die Zweisprachigkeit die Chancen ihrer Kinder erheblich erhöht. Doch macht Muriel Casals, die sich als Wissenschaftlerin mit dem Zusammenhang zwischen Sprachkompetenz und Berufsperspektiven befasst, immer wieder eine kuriose Feststellung: Die Mehrheit der Spanier außerhalb Kataloniens ist fest davon überzeugt, dass die „nationalistischen Separatisten“ in Barcelona systematisch das kastilische Spanisch unterdrücken. „Das ist schlicht falsch“, sagt sie und verweist auf das Autonomiestatut der Region. Dort steht ganz eindeutig zu Spanisch und Katalanisch: „Jeder Einzelne hat das Recht, die beiden offiziellen Sprachen zu benutzen, und die Bürger haben das Recht und die Pflicht, sie zu beherrschen.“

Als Argument gegen die vom Bildungsminister geforderte „Hispanisierung“ führen die Katalanen die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Tests an: Die Zweisprachigkeit führt demnach in allen Fächern – von Mathematik über Geografie bis zu Fremdsprachen – zu besseren Leistungen als die rein spanischsprachige Ausbildung; durchweg liegt Katalonien gar über dem europäischen Durchschnitt, Spanien insgesamt meist darunter. Der Hit dabei, über den die Medien in Barcelona mit einer Mischung aus Triumph und Ironie berichtet haben: Auch bei den Tests zum Lese- und Hörverständnis im Fach Spanisch lagen die Schüler mit überwiegend katalanischsprachigem Unterricht vor dem Rest des Landes, dessen Schüler nur auf Spanisch unterrichtet wird. Was auf den ersten Blick paradox aussieht, ist für Experten kaum überraschend – weil vom Kindesalter an kognitive Fähigkeiten doppelt gefördert würden.

Allerdings trüben auch bei manchen katalanischen Protestlern die Emotionen den Blick für die Fakten. So wird Wert vorgeworfen, er wolle zur Einsprachigkeit der Franco-Zeit zurückkehren. Der Minister hält dem entgegen: „Das Gegenteil ist richtig.“ Ihm schwebe für Katalonien und die Balearen ein dreisprachiges Schulsystem vor, der Unterricht solle zu je einem Drittel auf Spanisch, auf Katalanisch und auf Englisch stattfinden. Woher aber die Fachlehrer kommen sollen, die auch Naturwissenschaften auf Englisch unterrichten könnten, hat er nicht erklärt. Derzeit jedenfalls hat der Staat kein Geld für neue Ausbildungsgänge an Universitäten und für Lehrerstellen, im Gegenteil: Es wird angesichts der Verschuldung kräftig gespart. So bleibt aus der Sicht der Demonstranten an der Costa Brava, auf Mallorca und Ibiza nur Werts Versuch übrig, das Katalanische zu beschneiden. Und das sieht für sie vor allem aus wie ein Angriff auf ihre Kultur.

Leben auf Schaufensterhöhe

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Als Wolf Jobst Siedler vor fünfzig Jahren seinen Dokumentar- und Essayband „Die gemordete Stadt“ veröffentlichte, war die Resonanz enorm. Wie aus tiefer Umnachtung erwachte damals das Bewusstsein, dass der Wiederaufbau den deutschen Städten womöglich schlimmere Wunden zufügte, als der Bombenkrieg es vermocht hatte. Das Buch sollte, so der Autor, der „Einübung in ironische Melancholie“ dienen, und in diesem Sinn wollte er auch den Untertitel „Abgesang auf Putte und Straße, Platz und Baum“ verstanden wissen.



Die Münchner City - Schlaffer plädiert für die Innenstadt als Lebensraum

Das Fotomaterial, oft im Vorher-Nachher-Vergleich entstanden, sprach für sich, doch wer es heute betrachtet, wird feststellen, dass nicht wenige der Bauten, die empfindsame Gemüter einst mit Ödnis und Kälte, Brutalität und Aufräumwahn assoziierten, inzwischen unter Denkmalschutz stehen (oder stehen sollten), weil die „Unwirtlichkeit unserer Städte“ längst ganz andere Dimensionen angenommen hat.

Alexander Mitscherlichs berühmter Essay fügte dem Mord-Befund 1965 die soziologisch-politische Analyse hinzu. Da er für einen aufgeklärt-modernen Städtebau plädierte statt für die Rückkehr zu alten Strukturen, steht er bis heute für die fortschrittliche Stadtkritik, Siedler eher für nostalgischen Konservatismus. Dabei ging auch seine Diagnose weit hinaus über die Trauer um abgeschlagenen Stuck und totsanierte Hinterhöfe, um historische Straßenleuchten und die dem Autoverkehr geopferten Lebensräume: Er konstatierte eine schon seit dem Fin de Siècle in Deutschland grassierende „widerstädtische Mentalität“, einen prinzipiellen Vorbehalt gegen die Stadt als bürgerliche Lebensform, wie sie im Paris des 19. Jahrhunderts zur idealer Blüte gelangt war, und eine Affinität zum Provinziellen, die in den Planungen der Nachkriegsjahrzehnte ihren betongewordenen Ausdruck fand.

Bemerkenswert ist, wie gut sich diese These zu Hannelore Schlaffers Buch „Die City“ in Beziehung setzen lässt, das ein halbes Jahrhundert nach den oft zitierten, doch in der Praxis wirkungslos gebliebenen Klassikern von Siedler und Mitscherlich abermals eine Stadtkritik als polemischen Rundumschlag riskiert. Zwar mangelt es nicht an neueren und neuesten Theorien über die Stadt und noch nie wurde über Stadtplanung so viel geredet und geschrieben wie heute. Wer jedoch ein General-Lamento über herrschende Zustände und historische Verluste im urbanen Lebensraum anstimmt, begibt sich in gefährliche Nähe zu jenen „Wutbürgern“, denen der Ruch des Ewiggestrigen anhaftet, oder macht sich gar des „Kulturpessimismus“ verdächtig, einer Haltung, die kurioserweise als eine Art intellektuelles Sittlichkeitsdelikt in Verruf geraten ist.

Die Literaturwissenschaftlerin Hannelore Schlaffer ficht das nicht an, so wenig wie der immerhin denkbare Einwand, sie wildere auf fremdem Terrain. Allerdings sind ihr Thema nicht, wie bei der klassischen Stadtkritik, die Wohngebiete, das Elend von Suburbia oder die Problemzonen der Gentrifizierung: Sie beschränkt ihre Untersuchung auf die Innenstädte, neudeutsch „City“ genannt, also die landesweit und international zunehmend verwechselbare Mischung aus Shoppingparadies und Büro-Tristesse, aus gerasterter Investoren-Architektur, historischen Restfassaden und, immer häufiger, spektakulären „Signature Buildings“. In diesen Zentren mit standardisiertem Warensortiment und breitgefächertem Gastronomie- und Eventangebot, in denen die Konsumkraft der umgebenden Region zusammenschießt, hat sich die Globalgesellschaft des dritten Jahrtausends so klaglos wie komfortabel eingerichtet.

Den Anlass zu ihrer Klage leitet Schlaffer, darin ganz ihrem Fachgebiet verpflichtet, von den großen literarischen Erzählungen her, die zwischen dem späten 18. und dem frühen 20. Jahrhundert die Stadt als sozialen Kosmos, pulsierenden Organismus und synästhetisches Ereignis schilderten. Die heutige „City“, das tendenziell weltumspannende Resultat einer vom Primat der Ökonomie geleiteten Planung, lässt sich – sieht man von den kurzlebigen Versuchen der Popliteratur mit ihrer Marken-Euphorie ab - nicht mehr „erzählen“, überwiegend auch nicht mehr bewohnen, sondern nur noch „nutzen“.

Das Erscheinungsbild dieser tagsüber von Einkaufstouristen und Angestellten bevölkerten, abends entweder ausgestorbenen oder durch organisierte Bespaßung künstlich belebten Innenstädte, das seinem Wesen nach nicht urban, sondern zutiefst provinziell ist, beschreibt Hannelore Schlaffer in amüsanten bis bedrückenden Details von hohem Wiedererkennungswert. Ihr Blick gilt ebenso der architektonischen Phänomenologie der City wie dem Habitus und den Gewohnheiten ihrer Nutzer, mithin dem „Straßenleben in der geplanten Stadt“, wie der Untertitel des Essays lautet. Zu den Symptomen der Provinzialisierung gehören die Ablösung des intellektuell wachen Flaneurs durch den passiven Konsumenten, das Verschwinden von Eleganz und sozialer Distinktion zugunsten uniformer Freizeitkleidung, die unablässige öffentliche Nahrungszufuhr, die saisonal verordneten Feier- und Fressmeilen. Es geht Schlaffer darum, die Aufmerksamkeit auf eine „zweite Stadtplanung“ zu lenken, die unter der baulich sichtbaren herläuft, die „geheime Steuerung“ von Verhaltensweisen, Gefühlen und Sinnesreizen derer, die sich in der Stadt aufhalten.

Das klingt nach einer Verschwörungstheorie, ist aber nichts anderes als die kluge Analyse eines Tatbestands, von dem man euphemistisch behaupten könnte, er diene dem sozialen Frieden. Die Stadtzentren sind übersichtlich geworden, Fanatiker haben sich in Fans verwandelt, und die „Masse“, die noch bis ins 20. Jahrhundert hinein Schreckensvisionen auslösen konnte, ist zur „demokratischen Menge“ in permanenter Kauf- und Festlaune mutiert, mit unersättlichem Appetit, aber ohne aufrührerisches Potential. Ihr Abenteuerspielplatz ist die auf solche Bedürfnisse perfekt zugeschnittene „City“, die mit vorfabrizierten Attraktionen am Leben erhalten wird.

Die Tatsache, dass dieses Stadtgebilde „keinen Weg mehr in die Sprache“ findet, also für die Literatur nicht mehr interessant ist, wird nur eine Minderheit als Verlust erleben. Aber es gibt Kollateralschäden: „Die City“, weiß Hannelore Schlaffer, „respektiert keine Aura.“ Das bedeutet, dass die „Andachtsorte der alten Stadt, vor denen man stumm, still und staunend verharren konnte“, abgelöst worden sind durch den „Lustort Einkaufscenter“. Und dass die Stadt ihre Ausstrahlung als sinnliches Faszinosum und Quelle geistiger Anregung verloren hat.

In diesen Kontext hätte ein weiterer Aspekt gepasst: Wo das Verlangen nach Aura und Andacht fortlebt, wird es an den Tourismus delegiert, den durch Dumping-Flugpreise zum Volkssport angeheizten Ansturm auf Metropolen, die sich eine natürlich gewachsene, vielgestaltige Urbanität zumindest teilweise bewahrt haben. Aber der Blick des mobilen City-Nutzers ist schon so konditioniert, dass er auch in Paris oder Prag, Rom oder Wien vornehmlich auf Schaufensterhöhe bleibt und das erfasst, was konsumierbar ist. So verwandeln seine Ansprüche und Attitüden nach und nach auch die Zentren der geschichtsträchtigen Sehnsuchtsstädte in historisch möblierte Shopping Malls. Vor diesem Hintergrund, der einen kulturellen Umbruch von unerhörten Ausmaßen markiert, lässt sich Schlaffers Fazit, dass „in solch ästhetischer Dämmerung das Glück der demokratischen Gleichheit“ beginne, nicht mehr als melancholische Ironie, sondern nur noch als beißender Sarkasmus deuten.

Der Zweifel zeugt den Zweifel an sich selbst.

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Irgendwann wird alles wieder.


Wenn man den Glauben an sich selbst verliert, ist man am Boden. Es ist ein furchtbares Gefühl, ein Gefühl der Unzulänglichkeit an die Anforderungen des Alltags. Und immer mal wieder tauche ich tief darin ein, verliere den Halt, bleibe stehen.

Ich weiß nicht, woher das kommt. Ich hatte glückliche Jahre hinter mir. Klar, natürlich hin und wieder mit Zweifeln behaftet, aber doch irgendwie einen größeren Plan im Hinterkopf. Und dann reiht sich eine Enttäuschung an die andere, ein Scheitern folgt dem Nächsten. Vergessen sind dann all die Erfolge, all das, was man bisher schon erreicht hat, all die tollen Sachen, die vielleicht nur wenigen in meinem Alter bisher passiert sind. All die Dinge, für die man hart gearbeitet hat, in denen so viel Herzblut steckt, dass es fast schon unnatürlich ist. Was bleibt ist der Zweifel: Ob man sich für den richtigen Weg entschieden hat. Ob man sich vielleicht alles nur schön geredet hat und vieles schon so lange Zeit falsch gelaufen ist.

Dieser Sumpf tauchte im vergangenen Jahr auf. Es war eine anstrengende Zeit, unglaublich viel zu tun, unglaublich wenig Zeit, vor allem für mich selbst. Einen Schritt habe ich reingemacht, in den Matsch, bin stecken geblieben. Und habe wohl auch gar nicht erst versucht, den Fuß wieder herauszuziehen. Habe Halt gemacht, genoss anfänglich wahrscheinlich sogar das Gefühl des leichten Einsinkens. Selbstmitleid tut manchmal gut, doch wie überall sollte man eine Überdosis vermeiden. Und wie überall kann man eine solche Überdosis wohl nur schwer einschätzen, wenn man erst einmal vom köstlichen Geschmack gekostet hat.

So bin ich eingesunken, immer tiefer, immer weiter.





 


Wege entstehen im Gehen.


Ich kann es nicht genau sagen, welche Zutaten ich für den Sumpf verwendet habe. Im Nachhinein fühlt es sich so an, als wäre da eine ganze Menge einfach zusammengekommen. Hätte sich gesammelt, hätte alles aufgesogen um in einem unscheinbaren Moment hinterrücks zuzuschlagen. Und ich habe es gewähren lassen. Ich konnte nicht mehr. Vielleicht war es, weil ich zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit wieder einmal an einer Weggabelung angekommen bin.

Und wie so oft habe ich mir großartige Dinge vorgenommen und wie so oft habe ich nur das Mindeste umgesetzt. Habe Hindernisse verhindert und bin den leichtesten Weg, einen beleuchteten Radweg entlang gefahren, kein Widerstand, aber auch kein voll und ganz erfüllendes Leben.

Ich bin ein Feigling. Und ich finde das jetzt keine so abstoßende Eigenschaft wie so manch anderes an mir. Während andere offenbar in allem sehr extrovertiert und nach außen hin cool und gelassen auftreten können, muss ich mich erst einmal dahin stoßen. Wenn ich dann aber einmal einen Fuß in die Türe gesetzt habe, wenn die ersten paar Hürden überwunden sind, bin ich wie ausgewechselt. Aber dieses Mal wollte ich keinen Fuß in eine Türe setzen, diesmal wollte ich keine Hürden überwinden. Dieses eine Mal wollte ich den allereinfachsten Weg gehen. Habe es nicht gewagt und habe auch das auf meine Liste gesetzt, welche mich stets aktuell über meine Unzulänglichkeiten am Laufenden halten soll.

Und weil mich all das kaputt gemacht hat, zumindest ein ganz kleines bisschen, hielt ich es plötzlich auch nicht mehr aus, Kritik zu akzeptieren. Kritik an meiner Arbeit war automatisch eine ganz persönliche Kritik an meinem innersten Ich. Manchmal fühlte ich mich wie ein Kind, dass irgendetwas falsch gemacht hat und dafür geschimpft wurde. Weil man sich nicht auf es verlassen konnte. Weil es nicht so ist, wie es gewünscht war.

Es war keine leichte Zeit, nicht für mich noch für irgendwen, das sage ich euch. Doch ich wollte es nicht verstehen und es war vielleicht zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht erst zu verstehen. Vielleicht war es damals gut, so wie es war, so zerstörerisch es auch gewesen sein mag, vielleicht war es gut.


Meine Träume fallen in die Welt.

Doch der Sumpf ist nicht die Lösung. Für nichts. Er hilft einem nur, mal kurz Halt zu machen, lässt es aber auch zu, dass alles plötzlich im falschen Licht erscheint. Die Welt ist gegen einen und man selbst an die Wand gedrückt, bewegungsunfähig und starr. Aber wenn man nur einmal versucht, den Fuß ein kleines bisschen zu bewegen. Wenn man sich aufgrund der Bewegung einen kleinen Hohlraum mit seinen Zehen schaufeln konnte, wenn man plötzlich wieder Luft zum Atmen hat. Dann kommen sie wieder zurück. Sie, die Träume.

Dann spürt man sie endlich wieder, spürt, welche große Erfolge man schon feiern konnte, welch Errungenschaften man bereits sein Eigen nennen kann. Erkennt, dass man vielleicht nicht alles perfekt machen kann, aber irgendetwas Bestimmtes eben schon. Man erkennt seine Talente, erkennt seine Schwächen und man kann sie endlich auch akzeptieren.

Und auch wenn man nicht mehr zurückkann zu der einen Weggabelung, zu der entscheidenden, und das wahrscheinlich auch gut so ist, kommt wieder ein Abzweigung. Kommen Träume und Ziele, kommen Ideen und Hoffnungen. Große Pläne, die vielleicht noch nicht einmal zu Ende gedacht worden sind, und doch schenken sie Kraft. Das geht nicht von heute auf morgen, zu sehr kleben die Reste des Sumpfes noch an den Beinen. Aber es wird wieder. Irgendwann wird alles wieder.

Für das Lebendige ist kein Ersatz.

Die paar Monate auf der Bremse, die Wochen in Zeitlupe. Sie gehören zu diesem Leben dazu, ja, sie sind wahrscheinlich auch ganz wichtiger Teil dieses Lebens. Aber man darf nie darauf vergessen, dass da noch etwas kommt. Das das nicht alles ist.

Und vielleicht ist die größte Erkenntnis aus dieser Zeit, dass ich bei allem, was ich mache, bei allem, was ich erreichen möchte, in gar keinem Fall auf mich vergessen darf. Man kann auch Halt machen, ohne einen Fuß in den Sumpf zu setzen. Nur so spürt man all das besser, seine Fähigkeiten und seine Erfolge, seine Niederlagen und seine Schwächen. Und kann erkennen, wo der Fehler im Detail liegt. Kann erfühlen, wie es geht. Wie es geht, wieder durch und durch lebendig zu sein.


Quellenangaben:


Der Titel ist ein Zitat von Franz Grillparzer.
Der erste Zwischentitel ist ein Zitat von Antonio Machado.
Der zweite Zwischentitel ist ein Zitat von Else Lasker-Schüler.
Der dritte Zwischentitel ist ein Zitat von Novalis.
Das Bild wurde von jingoba als Public Domain auf Pixabay veröffentlicht.
Der Beitrag erscheint zeitgleich auf meiner Website


Rasselbande

130kg

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Ich schlafe schon lange keine Nacht mehr durch. Herzrasen. Und dieser permanente Schweißfilm. Habe ständig das Gefühl, dass ich stinke. Das lässt sich nicht abduschen. Auch die Last nicht.

Mein Blutdruck liegt jenseits von Gut und Böse. Hecheln. Und immer diese Panikattacken. Die Unterschenkel und die Füße sind geschwollen. Die Gelenke von Arthrose überwältigt. Gut, dass es einen Fahrstuhl gibt.  

Mir passt einfach nichts mehr. Und alle guten Dinge werden zerquetscht. Freude, Freizeit, Liebe und Sex. Mitleidige Blicke, sozialer Ausschluss und dunkle Gedanken machen sich stattdessen breit. Gramgebeugt stapfe ich durch den Alltag.

Ich kann nicht mehr.

Muss mir ein- und dir gestehen, dass ich kläglich versagt habe. Es ist zuviel. Ich kann dich nicht mehr schultern.

Tut mir Leid, Papa.

Hirnpastete Mit Spinat

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Sich aus Gewohnheit fallen lassen ins ungewohnte, !



Anfangen überall das schöne zu entdecken weil man aufhört das hässliche zu suchen! Man sollte anfangen, nicht mehr wissen zu wollen was andere denken, oder zu denken das die anderen wissen was man denkt! Ab und zu mal entspannt nicht wissen was man selbst denkt! Immer Fühlen statt denken! Niemals Schluss mit lustig machen, dann doch lieber weg mit dem ernst denn im Humor liegt die richtige Betrachtung! Wer sich selbst auf den Arm nimmt muss schon mal nicht laufen! Wer sichaber selbst zu eng sieht, wird als Jungfrau sterben!



Am besten ist meistens alles auf sich zu kommen lassen, aber wie kommt man denn dazu?



Wenn man nicht weiß was läuft, geht man davon aus das was falsch läuft, aber egal was läuft das läuft! In dieser Welt will keiner stehen bleiben, weil es niemanden so gut hier gefällt! Soviel Fortschritt, naja ich halt vor dem vor Schritt mal lieber fort schritt! Schritt halten ist auch ganz wichtig, weil wer will schon der letzte sein? Da ist es auch ganz egal das der letzte am besten lacht, denn der letzte ist eben das letzte Den Letzten beißen die Hunde, aber nur wenn sie nicht bellen denn Hunde die bellen beißen nicht! Vielleicht mal in den Sauren Apfel, denn da hat ja jeder schon rein gebissen! Tja manchmal ist auch der Apfel der nicht weit vom Stamm fällt, der saurere Apfel, meist gegessen vom schwarzen Schaf! Nicht zu verwechseln mit dem Wolf im Schafpelz denn,Wölfe essen keine Äpfel!



Sie werfen sie jemand anders zum Fraß vor! Am ende hört man von den Wolf eh nur noch dich hab ich gefressen Was dann ja hoffe ich, schwer im Magen liegt! Nichts desto trotz schaut alles am ende aus wie schon mal gegessen! Liebe zb. geht ja auch durch den Magen und am ende.....verschissen! Dann kommt es auf die Verdauung an! Es gibt ja immer jemanden der Scheiß labbert, schlimmer sind die es fressen, und sich dann nicht mal beschweren das Salzfehlt....Pfeffer hat er ja im Arsch! Naja sollen sie halt alle mal dahin gehen wo der Pfeffer wächst! Oder es bleiben einfach alle hier weil am ende ja sowieso alle entweder zur Hölle fahren oder mit Gott gehen!



Wenn es so weit ist, löse ich mich in Luft auf, schweife ab oder geh zurück in meine Mutter,



aber in den Himmel geh ich nicht! Und in die Hölle auch nicht!



Die Wahrheit liegt in der Mitte!



1. Stinkt es zum Himmel und



2. wurde schon genug blaues vom Himmel gelogen!



In die Hölle will ich auch nicht, weil wenn sogar der Teufel in der Not Fliegen frisst kann es ja nicht so toll sein! Also lieber mal auf den Teppich bleiben! Wo man ja eh stehen bleiben sollte, beidem was da alles drunter gekehrt ist!



Alles vor anderen Haustüren wurde gleich mit gekehrt!! Ja oder es wird jemanden der Hof gemacht! Ja dafür wird meistens jemanden aufs Dach gestiegen und am ende heisst es wieder: der hat ja nicht alle dachlatten im Dach



Mensch du bist doch nicht dicht kann es auch heißen....



.ich bin schon dicht!



du scheiß kiffer hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank



ja da nimmt man kein Blatt vorm Mund, aller höchstens ein Blättchen



 



Ja und so kommt aus so manchen Zimmern Rauch, weil mal jemand Dampf ab lassen musste! Daraus will man aber keinen Strick drehen, da könnte sich auch am Ende jemand aufhängen das heißt, wenn nicht alle Stricke reißen! Aber dann kann man ja immer noch verreisen! Da braucht man gar keinen Laufpass dazu, nur gute Schuhe wo man aber darauf achten sollte das niemand



Schuld rein geschoben hat! So ich würde sagen das Fass ist zum über laufen gebracht, kann mir mal jemand bitte das Wasser reichen?



ffh

Die Bug-Liste (erweiterbar)

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Liebe Alle,

um es der Redax ein bisschen einfacher zu machen, habe ich mal hier bugs -mit hilfe einiger anderer user- zusammengesammelt und aufgelistet. ich freue mich über kommentare, anmerkungen, weitere bugs die euch auffallen. ich kann leider nicht alles testen und ich nutze auch nicht alle funktionen.

Persönliche Jetzt-Page:

- wenn man einen text als jetzt-page/startseite anzeigen lässt, kann man diesen nur noch durch einen anderen ersetzen, man kann eine jetztpage aber nicht mehr nur mit übermich/gästebuch anzeigen lassen

- hat jmd texte zu sehr vielen labels verfasst, werden die nicht mehr vollständig angezeigt, wenn man auf "alle labels anzeigen" geht (bsp digial_data, die liste geht dort nur bis zum buchstaben "m")

- lässt man sich auf der jetztpage eines users alle texte zu einem label anzeigen, kann man nur die erste seite von 12 texten sehen, blättert man weiter nach hinten kommt man automatisch auf die letzten geschriebenen texte des users zu egal welchem label
- man kann zwar bei "anzeige": gruppen anzeigen "nein" wählen, sie werden aber doch angezeigt

Gästebuchhäuschen oben:
-
die rote zahl lässt sich anklicken, aber es passiert nichts
- klickt man auf das haus kommt man auf die jetzt-page, aber nicht auf's gästebuch

Lieblingstexte
-die lieblingstexte lassen sich nicht weglöschen - wenn man auf's X klickt, kommt eine fehlermeldung.

Kosmos-Seite http://jetzt.sueddeutsche.de/kosmos:

- oft fehlen oben die bilder zum dazugehörigen gefeaturten text/moment/etc

-  oben wo die letzten momente/avatare geändert/kommentaren/neue texte angezeigt werden: avatare in der ecke des rechten bildes verlinken fast immer zu dem user im linken bild

Das passiert gerade auf jetzt-de live-feed:
- user-namen und avatare werden nicht mehr angzeigt, wenn sie sich einloggen ("hat sich eingeloggt")
  (unter umständen ein begrüßenswerter bug, der stalking massiv erschwert)

Abos:

unsinnige Meldung über:
- eigene geschriebene texte
- eigene kommentare

Doppelte Meldungen wenn:
- jmd dich zitiert und man auch das kommentar-abo abonniert hat
- grundsätzlich gut über zitate informiert zu werden, auch wenn man die kommentare nicht abonniert hat
- man label und gruppe oder user abonniert hat kommt es u.u. zu 3-fach benachrichtigungen über den selben text

Meldung über:
- zitate durch user, die man ignoriert

Verzögerung:
- in der benachrichtigung über kommentare
- benachrichtigung mit verzögerung über kommentare, die man schon gelesen hat,w eil man die seite refreshed hat

Abos verwalten:
-
klickt man auf abonnierte labels, landet man bei den letzten texten zum label "--------------"
- klickt man auf abonnierte forenthreads kommt man extrem RANDOM irgendwo raus (topsexliste, 
  komische labels etc)

Texte verfassen/ändern:
-
nach dem klicken auf "speichern" erscheint eine weiße seite

Links:
- links die nur einfach im text gepostet werden, sind nicht anklickbar (ich hab hier die links mit diesem
  "link einfügen/bearbeiten" tool gemacht)

Schwarzer Balken:
- lässt sich nur noch über x löschen, nicht  über "liste leeren"
- er verschwindet sobald man auf eine andere seite auf jetzt.de surft

Labels
- http://jetzt.sueddeutsche.de/labels : die label-cloud ist weg, man kann nicht alle labels anzeigen    
  lassen

- die label-cloud ist grundsätzlich weg (auch auf der startseite)

- wenn man ein neues label kreiert, bekommt man keine info ob der gewählte name zu lang ist, das  
  label wird dann einfach random gekürzt: Bsp: links_vor_rechts wird zu links_vor_recht

Raten-seitehttp://jetzt.sueddeutsche.de/texte/raten
- labels der texte werden nicht angezeigt

- blättert man auf die 2 seite kommt man zu http 404 das dokument wurde nicht gefunden (darunter 
  dann die top texte des kosmos)

Spiele:

- das Pärchenspiel ist kaputt, es endet vor 60 sek und sagt immer, man hätte alle paare richtig 
  zugeordnet, nur 1/4 der bilder werden angezeigt, sonst kommt das bild "pärchenspielbild 23/24/25
  usw"

- samegames spiel: die seite ist weiß

- galgenmännchen: dito

Gruppen
- grundsätzlich könnte man alle gruppen mit 0 mitgliedern einmal löschen, falls die redax da
  adminrechtte hat, es kann ja niemand mehr mitglied werden




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