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Das Emoji-Rätsel am Freitag

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Mr. Opernball:





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Und sein diesjähriger Gast:





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Staatsführer a.D.:






Auf der nächsten Seite findest du die Lösung.
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Der ehemalige österreichische Bauunternehmer Richard "Mörtel" Lugner.




Kim Kardashian, verheiratet mit Rapper Kanye West.




Viktor Janukowitsch, jüngst nach Russland geflohen.

Wochenrückblick - KW 9

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Montag:

Spargelwitze und Häschen
Elias Hauck, Zeichner des Comic-Duos Hack & Bauer, hat Visitenkarten drucken lassen. Neben seinen Namen steht nur „Den Rest kann man ja googlen“. Um etwas über den wohl wichtigsten Vertreter der Post-Ironie zu erfahren, kann man entweder diesem Rat folgen oder einfach Nadjas Portrait des genial unironischen Cartoonisten lesen.

Ausländer für Lettland
Lettland ist auf einem Selbstfindungstrip, sagt Jöran Steinhauer. Jöran ist der Sänger der Band Aarzemnieki. Warum gerade er als Deutscher den baltischen Staat beim Eurovision Song Contest vertreten soll, kann er sich nicht  ganz erklären. Was „Backe, backe Kuchen“ mit dem lettischen Gemeinschaftsgefühl zu tun hat, jedoch schon. Wir haben ihn Anfang der Woche interviewt.

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Dienstag:

Ruhe nach dem Sturm?
Um ihre Freunde und Familie in Kiew zu unterstützen, ist Olga in ihr Heimatland gereist. Zu Beginn der Proteste auf dem Maidanplatz haben wir sie bereits interviewt. Jetzt, nachdem sich die Lage in der Hauptstadt der Ukraine beruhigt hat, sprachen wir erneut mit der Studentin über ihre Erlebnisse als Demonstrantin.

Die Kreditwürdigkeit des Menschen ist nicht unantastbar
Wer erfahren will, was die Schufa über einen weiß, kann eine Bonitätsauskunft für 24,50 bestellen. Oder sich kostenlos den neusten Eintrag im Lexikon des guten Lebens durchlesen. Charlotte erklärt, warum die Schufa so nachtragend ist und wie man Auskünfte bekommt, ohne Geld zahlen zu müssen.

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Mittwoch:

Politiker mit Polaroid
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Drei Bilder sagen mehr als ein ganzes Wahlprogramm. Da in München die Wahl des Oberbürgermeisters ansteht, haben wir die Kandidaten von CSU, Die Linke, FDP, SPD und den Grünen ein Aufgabe gestellt: Fotografieren sie Themen, die für junge Leute wichtig sind. Den Bildervergleich zur Kommunalwahl gibt’s hier.

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Donnerstag:

Der Aschenputtel-Knack
Verlorene Gegenstände, die irgendwo herumliegen, sind wie eine rausgerissene Seite aus einem Buch mit sehr großen Buchstaben. Man kann nur raten, wie sich alles zugetragen hat. Das behauptet jetzt.de-Autorin Mercedes Lauenstein. Unsere Herzensbrecher-Kolumne widmet sich diese Woche einsamen Kleidungsstücken.

Meinungspunk
Mit der GEMA zu sympathisieren ist so sexy wie Strickpullunder. Dennoch sagt jetzt.de-Mitarbeiter Jan Stremmel, die Verwertungsgesellschaft pauschal zu verurteilen sei wie die Verherrlichung von Bierklau. Warum die Sperrhinweise bei bestimmten Youtube-Videos nur eine billige Masche von Google sind, erfährst du hier.

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Freitag:

Wer zwitschert, der lügt
Apps, die feststellen, wie viel auf Facebook geheuchelt wird, Anwendungen, die Fotos von Essen auf Instagram blockieren, und Programme, die den Puls bei Skype-Telefonaten messen. Leider alles noch Zukunftsmusik. Dafür bereits in der Entwicklung: Software, die Twitterlügen entlarven soll.

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Die Statistik der Woche
Der britische Geheimdienst GCHQ hat mehrere Millionen Webcam-Chats von Yahoo-Nutzern überwacht. Alle fünf Minuten wurde ein Standbild aufgenommen. Das Ergebnis: Drei bis elf Prozent aller gespeicherten Bilder enthalten „ungewünschte Nacktheit“. Im GCHQ-Dokument heißt es weiter: „Unglückerweise erscheint es so, dass eine erstaunlich große Anzahl von Menschen ihre Webcam-Unterhaltungen dazu nutzen, ihrem Gegenüber intime Stellen ihres Körpers zu zeigen.“ Mehr dazu im SZ-Artikel.

Was wir nicht behalten müssen, aber trotzdem nicht mehr vergessen werden
Amerikaner denken, deutsche Supermärkte wären besser als ihre eigenen. Schuld daran ist Friedrich Liechtensteins „Supergeil“-Kampagne. Diese sei vor allem wegen ihrer Zweideutigkeit zum Brüllen. Und die fängt schon beim Hype-Adjektiv „Supergeil“ an. Slate.comüber das neue Lieblingswort von Edeka-Mitarbeitern: „ Even the titular adjective, geil (pronounced guy-l), has—like al the best German words —multiple meanings, two of which happen to be “cool” and “horny.” [...] My favorite line is the rhyme of “sushi” with Muschi, or “pussy” (referring, technically, to a cat).“

Gedanken zur Nachrichtenlage
Auf einmal war diese Woche die größte Bitcoin-Börse weg. Einfach so. Puff! Wir verstehen die Welt nicht mehr. Schuld ist ein Angriff von Hackern. Wir rätseln, wie es mit der Internet-Währung weitergeht.

Das Tierfoto der Woche
Zeigt ein Eichhörnchen. Oder doch ein Pferd? Ein Pfeichhörnchen? Eichpferd? Ach, entscheide selbst! Erklärung hier.




Das Video der Woche
Die Dinos – Folge 18 „Beruf Baumschubserin“. Es geht um sexistische Dinos. Sauriermäßig!
http://www.youtube.com/watch?v=BqCiBRgoKWU

Und dann war da noch
Der Kornado. Das nächste Sommer-In-Getränk nach Hugo und Spritz. Erfunden hat’s Kollege van Riesenbeck. Man nehme 4 cl („kannst aber auch ’n bisschen mehr nehmen“) Doppelkorn, etwas Zucker und Zitronensaftkonzentrat aus diesen gelben zitronenförmigen Fläschen. Das ganze wird dann kräftig gerührt – daher auch der Name – und runtergekippt. Prost!

Kugelschreiber meets Gelb-Roter Paketdienstmann

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Lieber Fahrer vom halbstaatlichem Paketdienst,

vielen Dank dass du endlich mein Paket geliefert hast, auf welches ich über eine Woche gewartet habe. Als du angeklingelt hast, dachte ich erst, dass du ein überbleibsel von der gestrigen Karnevalsfeier bist und dich als Gelb-Roten halbstaatlicher Kurierfahrer verkleidet hast. Wie es auch sei, nun bist du ja endlich angekommen und hast mir mein Paket mit Kugelschreiber von Promostore gebracht.. Nun bin ich gut mit Kugelschreiber bestückt für meine nächste Messe. Nächste Woche geht es nach Berlin und ich hoffe mal, dass in der Hauptstadt richtig was los sein wird. Ich freue mich sooooo.





Kennt jemand gute Restaurants in Berlin oder schöne Bars wo man hingehen kann? Bin für jeden Tipp dankbar.

Schönes Wochenende Ihr Lieben

Euer Waldpilz




Nachtrag vom ausgefallenen Winter

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Nachtrag vom ausgefallenen Winter
(Das ist nur das Ende der Welt wie wir sie kannten)

Ich traf einmal ein Mädchen,
das sagte, das einzige Ziel,
was ihr Leben offenbar verfolge,
sei sie letztlich in eine Anstalt zu verfrachten.
Ich lachte laut auf,
und sagte, na, zumindest das
habe ich schon geschafft.
Ich habe vor den Trümmern des Hauses gestanden,
in dem mein Vater noch geboren wurde.
Ich werde es nicht wieder aufbauen.
Wir verbrannten alten Unrat, lüfteten und
entfernten Opas SA-Uniform vom Dach,
und der Anblick des Feuers
bereitete mir mehr Vergnügen
als irgendetwas sonst in dieser Zeit.
Ich breche gern mit der Vergangenheit.
Auch keine Bäume würde ich pflanzen.
Die kamen von allein.
Ich bin wie dieses Land.
Weidenkätzchen, vereinzelte Birken
im ausgreifenden, knorrigen Gestrüpp.
Schon als ich noch nicht ganz ein Jahr war,
zog ich in ein Sanatorium.
Die Masern und entzündete Lungen
hätten es beinahe gleich wieder beendet
in diesem ersten Winter.
Ich dachte immer,
ich hätte mit dem Tod einen Pakt.
Aber es ist das Leben,
was sich nicht von mir streifen will.
Mit neunzehn zog ich in ein Altersheim.
Ich überlebte dessen Bewohner,
und zog weiter.
Ich begann meine Studien,
habe gelernt Götter zu beweisen,
ohne an einen einzigen zu glauben.
Nur an den Zufall
als die verlässlichste Konstante.
Zerstörung und Chaos:
willkommene Unstetigkeit.
Ich bin jetzt so alt,
wie ich nie werden wollte.
Als ich acht war,
dachte ich, ich werde nicht älter als fünfzehn.
Als ich fünfzehn war,
dachte ich mit fünfundzwanzig ist Schluss.
Jetzt ist jeder Tag
eine Zugabe.

2014/02/25

Bundeszentrale für politische Bildung versagt bei der Barrierefreiheit

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Die Bundeszentrale für politische Bildung bpb stellt Informationen zur politischen Bildung zur Verfügung. Behinderte hat sie aber offensichtlich nicht im Fokus, denn Barrierefreiheit spielt für sie keine Rolle.


 


So werden schon elementare Forderungen der Barrierefreiheit nicht erfüllt. Es gibt keine Inhalte in Gebärdensprache oder Leichter Sprache, obwohl diese zwingend vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind.


 


Die PDF- und ePub-Inhalte sind nicht blindengerecht aufbereitet, offenbar interessiert sich die BPB nicht für Blinde und Sehbehinderte.


 


Viele Inhalte sind so gestaltet, dass sie bestenfalls für eine akademisches Fachpublikum interessant sind. Jüngstes Beispiel ist die APuZ-Publikation zur Leichten Sprache, die dort verwendete Sprache ist alles andere als leicht. Die Beiträge sind für die Öffentlichkeit so spannend wie der Kaffee von gestern.


 


Ein Großteil der Publikationen – insbesondere die Schriftenreihe – gibt es nur als gedruckte Fassung, sie sind für Blinde und Sehbehinderte schlecht oder gar nicht zugänglich.


 


Insgesamt wirkt die BPB wie ein Relikt des vorigen Jahrhunderts.

KinderZimmer

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Überfüllte Kinderzimmer
Von Jahr zu Jahr wirds nur noch schlimmer,
Barbys Plüschbärn, Plastikautos,
Bobbycars die fahren lautlos
Rassel- Quetsch- und Gummibälle,
innen drin mit Lichterquelle
Würfel machen mäh und muh
Elektrisch nach - Schaf und Kuh.

http://www.youtube.com/watch?v=cNgDF3j5vf0

Volle Schränke - ein Spielzeugsaal
die Auswahl wird fürs Kind zur Qual
Duplo Lego Playmobil
Raumschiff, Reithof, Wohnmobil
Matchboxautos, Pupenhaus
Tapeten mit nem Märchen drauf.
Einkaufkassen, Fingerpuppen
kleine Zinnsoldatentruppen.

Braucht jedes Kind den neu'sten Trend
Kleidung man beim Namen nennt
Nicht nur Jacken, Hemden, Hosen
Nutzen Marken nur zum Posen
Wird das Kind zur lebend Puppe
Verkommt zur Kleidermarkennutte
Darf nicht spielen wie es will
Muss sauber bleiben - sitzen still

Kinder gehen nicht mehr raus
Keinen Schritt mehr vor das Haus
Ipod iphone & Computer
Internet mit schnellem Rooter
Facebook, Twittern, ständig chatten
Mit fernsehen Langeweile retten
Wer braucht da schon die Natur
Lieber eine Pillenkur

Überreizt von früh bis spät
Kauft man wie und wo es geht
Und wenn das Zimmer noch so voll
Hegt kein Bedenken keinen Groll
Schmeißt die alten Sachen weg
Behandelt sie wie letzten Dreck
Denn nur Neu hat Wert und Sein
Wenn auch nur für kurzen Schein.

Fällt ohne Zukunftsperspektive
das Kind in eine Lebenskriese
Bekommt es viel zu jung Burn-Out
Jeder Elternteil nur sorglos schaut.
Der Mangel an Selbstständigkeit
Hilft dem Kind kein bisschen weit
Unbeholfen muss es fristen
Und bleibt im Kinderzimmer ewig sitzen...

My Selfish Year

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Von der wunderbaren Patti Smith gibt es ein Lied mit dem Titel My Blakean Year. Ein Jahr ganz mit einer bestimmten Stimmung zu verbinden, klappt wahrscheinlich nur im Rückblick auf ein ziemlich langes Leben und mit viel gutem Willen. Käme ich aber in diese Situation, müsste das Jahr nach meinem 30. Geburtstag ganz anders heißen, nämlich: My Selfish Year.


Über die 30 wird viel geredet, vor allem von Leuten, die mit 30 Jahren bestimmte Ziele erreicht haben wollen – meist sind das eine Familie, ein solider Job und vielleicht ein Haus mit Garten und VW Kombi vor der Tür. Das war nie mein Plan und die „schicksalhafte“ Zahl war mir nie wichtig, weshalb es um so ironischer ist, dass sich pünktlich zu meinem runden Geburtstag mein ganzes Leben verändert hat (die Zusage für den neuen Job in Norddeutschland kam tatsächlich ca. eine Woche davor).


Ein kurzes Vorher-Nachher-Szenario sähe wie folgt aus: Bis zu meinem 30. Geburtstag lebte ich in Hessen, nicht allzu weit von der Kleinstadt meiner Kindheit entfernt. Ich hatte einen interessanten, nicht besonders anstrengenden, befristeten Job mit klaren Hierarchien und viel Freiräumen sowie seit kurzem eine Fernbeziehung – zum Ausgleich aber eine Menge an ungefähr gleich „engen“ Freunden in Reichweite, inklusive all der alten Schulfreunde, die in der alten Heimat geblieben waren. Auch meine Eltern und alle weiteren Verwandten lebten nicht weiter als eine Stunde Fahrt entfernt, und so manches Mal kam ich in die Verlegenheit, wegen all der Fernbeziehungspendelei meine diversen sozialen Kontakte kaum noch in der Woche unterbringen zu können, denn da waren ja auch noch der Sport an zwei Abenden und all der Kulturkram, den man in der Stadt nun einmal so macht. Sollte ich das Ganze in Zahlen ausdrücken, wäre meine Energiebilanz in etwa 50% Arbeit, 25% Fernbeziehung und 25% Freunde, Familie, Freizeit gewesen. Bücher oder die Zeitung (die zu Schul- und Unizeiten ca. die Hälfte meiner Zeit beanspruchten) las ich im Zug und vielleicht mal an einem (ausnahmsweise freien) Abend in der Woche. Obwohl mich die Arbeit nicht besonders beanspruchte, hätte ich auf Nachfrage vermutlich neben dem Fernbeziehungsdasein vor allem bemängelt, zu wenig Zeit für meine Freunde zu haben und zu oft die Floskel „wir müssen unbedingt mal wieder...“ auszusprechen.


Spulen wir vor in den Februar 2014: Ich wohne nun 500 km weiter nördlich, in einer großen Stadt, in der ich neben den Arbeitskollegen etwa fünf entfernte Bekannte von früher, aber keine Freunde habe. Mein Freund und ich wohnen nun zusammen, was so schön klappt, dass es vor lauter Unkompliziertheit hier gar keine Rolle spielt, und ich habe einen neuen Job, der wie keiner zuvor meine ganze Aufmerksamkeit beansprucht. Nicht nur das, er hat auch meine Selbstwahrnehmung verändert, da ich nicht nur fachlich in ganz neuen Gewässern schwimmen muss, sondern auch, um die Allegorie weiter durchzuspielen, hinter jeder Koralle neue Strategiefragen auftauchen und die Zuständigkeiten und Hierarchien so nebulös und giftig sind wie Quallen. Früher habe ich mich beispielsweise im Job nie um Geschlechter- und Machtfragen gekümmert, nun denke ich darüber dauernd nach; ganz zu schweigen davon, dass ich jede noch so kleine Entscheidung ausdiskutieren, mir unglaublich viele Dinge anlesen und allgemein viel zu viel Zeit im Büro und bei Veranstaltungen verbringen muss – bzw. will, denn der Job ist wirklich spannend und ich möchte in diesem seltsamen Gewässer trotz allem eine lange Zeit verbringen.


Ich merke also – hier kommt das egoistische Jahr ins Spiel –, dass ich seitdem nur noch über mich selbst nachdenke. Noch dazu habe ich in Hamburg noch niemanden außer meinem geduldigen Liebsten, den ich mich solchen Erörterungen traktieren kann. Ich vergesse sogar immer öfter, was mir andere Leute von sich erzählen, weil ich so sehr im eigenen Saft schmore. Und das Seltsamste ist, dass ich im Moment meist nicht einmal besonders viel Lust darauf habe, mir hier neue Freunde zu „erarbeiten“. Ich kenne doch schon so viele Menschen, die ich mag und gern hier hätte, wieso müssen da noch mehr dazukommen, quengelt das Kind in mir. Früher war ich mal stolz darauf, Anderen gut zuhören zu können, und jetzt beeindruckt es mich schon, wenn sich mein Kollege merkt, wann ich zum Sport gehe – während ich seine kranken Kinder längst wieder vergessen habe. Meine Freizeit verbringe ich plötzlich am liebsten mit simplen, handgreiflichen Dingen, und beim Lesen bin ich unkonzentriert, weil ich an so viel denken muss und das zu Lesende ja trotzdem auch noch wichtig und eigentlich immer etwas für die Arbeit ist.


Vielleicht ist das Gefühl, das ich in diesen Monaten habe, ganz ähnlich wie das, das all die frischgebackenen Eltern in meinem Freundeskreis haben, seitdem sie in eine völlig neue Welt mit anderen Aufgaben und Anstrengungen eingetaucht sind, natürlich in viel drastischerem Ausmaß. Als Außenstehender denkt man dann leichthin: komisch, die sind immer müde, und dann interessieren sie sich für rein gar nichts, was man ihnen so erzählt, sondern immer nur für ihr Kind. Ungefähr so benehme ich mich vermutlich auch gerade. Nun ja, vielleicht ist man ja nach einem Jahr auch mal wieder „aus dem Gröbsten raus“... und trotz allem war die Entscheidung für das seltsame Gewässer im Norden eine wirklich gute. Patti Smith sagt das schließlich auch: One road was paved in gold, one road was just a road.

Sonnenaufgang

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Rettend


Schleicht sich der erste Sonnenstrahl zu mir


 Ich sitze am Fenster


Warte


Auf das Licht


Das Leben


6:15Uhr


Langsam


Stehe ich auf


Stell mich unter die dusche


Kalt


Fließt das Wasser auf mich


Das verkrustete Blut


Löst sich von meinem Arm


Die verkrusteten Tränen


Lösen sich von meinem Gesicht


Vorsichtig


Probiere ich zu lächeln


Es ist kein Gefühl


Es ist ein verzweifelter versuch das zu verdecken was in dieser Nacht erneut passiert ist.


Der Rockgott

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Es gab eine Zeit, sie ist schon eine gute Weile her, da war es vollkommen selbstverständlich, die britische Band The Who in einem Atemzug mit den Beatles und den Rolling Stones zu nennen. In seiner 1970 erschienenen und bis heute Maßstäbe setzenden Popgeschichte „AWopBopaLooBopALopBamBoom“ etwa schrieb der britische Popjournalist Nik Cohn: „Zehn Jahre hatte England im Pop nichts zu melden gehabt, war nur Mist produziert worden, und jetzt, aus dem Nichts, die drei Giganten: die Beatles, die Rolling Stones, die Who.“



Keith Moon, Pete Townshend, Roger Daltrey und John Entwistle (l-r) von der Rock-Gruppe The Who, aufgenommen 1978.

So um die erste Hälfte der Sechzigerjahre war das. Die Who waren nur einen kleinen Moment später dran als Beatles und Stones, dafür waren sie härter, lauter, wilder, aggressiver, sie hatten den verrückten Brachial-Virtuosen Keith Moon am Schlagzeug, den begnadeten Mod-Hymnen-Komponisten, gewieften Image-Ingenieur und wüsten Equipment-Zertrümmerer Pete Townshend und eben den Sänger Roger Daltrey, den Mann, der genau der zornige jugendliche Mod-Held war, für den sich der Intellektuelle Townshend die Songs und den ganzen perfekt-dekadenten Randale-Auftritt der Band ausdachte, ein Archetyp seiner Generation. Und mit dem Anfang des größten Who-Hits „My Generation“ stotterte er sich 1965 in die Musikgeschichte: „People try to put us ddddd-down / Just be-cccc-cause we get around / Things they do look awful ccccc-cold, / Hope I die before I get old“. Bis heute klingt es nie ganz richtig, wenn jemand anderes diese Zeilen singt. Schon gar nicht, wenn es der ergraute Daltrey selbst es tut.

PeMit seinen langen blonden Locken, knallengen Jeans und offenem Fransenhemd über dem drahtigen nackten Oberkörper war Daltrey das Urbild eines Kerls, der bald „Rockgott“ genannt wurde, der Frontmann und Sexgott, der schon auf den ersten Blick all die Versprechen leibhaftig einlöste, die die Musik geradeaus in die Hirnlappen der befreiten Jugend blies. Der Archetyp, an dem sich dann nicht nur in den verbleibenden Sechzigern, sondern auch noch in den Siebziger- und Achtzigerjahren fast die gesamte Popmusik abarbeitete, mal konstruktiv (Rock, Hard-Rock, Metal etc.), mal dekonstruktiv (Punk, Post-Punk, Indie etc.), mal konstruktiv-dekonstruktiv (Glam-Rock, Avantgarde-Pop etc.). Bevor allerdings Hollywood den Rockgott endgültig als Symbol der Befreiung suspendierte und zum ultimativen Rocktrottel zerlegte („This Is Spinal Tap“, „Waynes World“, 6. Staffel der Serie „Californication“) besorgte das Daltrey noch selbst. 1975 ritt er als Franz Liszt in Ken Russells wüstem Musicalfilm „Lisztomania“ auf seinem zu grotesker Größe erigierten Geschlechtsteil zur Penis-Guillotine.

Dass Daltrey übrigens dann doch nicht gestorben ist, bevor er alt wurde (das übernahm bei The Who 1978 traurigerweise Keith Moon), war natürlich kein Zufall. Er hielt – anders als der Rest der Band – nie viel von Alkohol und Drogen. 1965 warf ihn die Band sogar einmal kurzfristig raus, nachdem er Keith Moon verprügelt hatte – weil der Townsend und Bassist John Entwistle mit Drogen versorgt hatte. In den frühen Siebzigern gab es Spannungen, weil Daltrey aufgefallen war, dass die beiden Band-Manager, die Townsend hoch schätzte, geschlampt hatten.

Nach der großen Zeit der Who, die dann doch nicht so groß blieben wie Beatles und Stones, arbeitete er auch als Schauspieler, verwaltete seinen Ruhm mit Gastauftritten redlich, veröffentlichte unbedeutende Solo-Alben, nahm diverse Lebenswerk-Preise an, besuchte sympathisch-tiefenentspannt Fernsehshows und ließ sich von der Queen zum Commander of the British Empire schlagen – was man als ehemaliger Rockgott in der zweiten Reihe so tut, wenn man seine beste Zeit hinter sich hat, aber noch nicht faul, fertig oder selbstgerecht genug ist, um irgendwo still und leise auf den Tod zu warten.

Ach ja, mit den Who und Townshend stand er all die Jahre natürlich auch immer wieder auf der Bühne, zuletzt tourte die Band im vergangenen Jahr. Daltrey war da für sein Alter exzellent bei Stimme und wirkte mindestens zehn Jahre jünger. Kaum zu glauben, dass mit ihm am Sonntag wieder einer der großen alten Helden der Popmusik 70 Jahre alt wird.

Fehler 404

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Der letzte schaltet den Server ab, so könnte es bald laufen, bei Rapidshare. 45 von 60 Mitarbeitern sollen gekündigt worden sein, in den vergangenen Jahren gaben sich die CEOs die Klinke in die Hand. Ein neues Geschäftskonzept unter der Chefin Alexandra Zwingli, das 2013 verkündet wurde, hat auch nicht mehr geholfen. Hätte die Musikindustrie noch Geld für Partys, würde sie jetzt Einladungen verschicken. Rapidshare, das war über Jahre hinweg die Firma, die den Plattenbossen und auch den Filmstudios als größter Täter galt im Handel mit Raubkopien. Tatsächlich konnte die Unterhaltungsindustrie froh sein, sich auf ein derart klares Feindbild konzentrieren zu können. Es half ihr, die eigenen Unzulänglichkeiten im digitalen Geschäft bequem zu übersehen.





Das Geschäft von Rapidshare dagegen war – und ist – grundsätzlich legal. Die Firma bietet jedem im Netz an, Dateien auf ihren Servern zu speichern. Der Nutzer erhält einen Link, mit dem er seine dergestalt gesicherte Dateien von jedem Rechner der Welt wieder herunterladen kann. Wer dies mit besonders vielen Dateien oder mit besonders hoher Geschwindigkeit tun wollte, musste bezahlen.

Das Problem war: Sehr viele Nutzer nutzten diese Technik, um zum Beispiel eine CD ins Netz zu stellen und den Link dann mit aller Welt zu teilen. In Musikforen, in Blogs, auf Facebook, kurz: überall. Zahlreiche Gerichtsverfahren wurden zu der Frage geführt, ob Rapidshare solches Verhalten zu unterbinden habe, wie man gegen Piraterie auf der eigenen Plattform vorzugehen habe, und welche Rechten und Pflichten ein Filehoster grundsätzlich habe und erfüllen müsse. Und stets stand Rapidshare im Mittelpunkt der Verfahren, denn das Schweizer Unternehmen war lange eines der erfolgreichsten in seiner Branche.

So wurde auch Rechtsgeschichte im Netz geschrieben, denn seit 2007 haben von Erotikanbietern über die Gema bis hin zu Computerspiele-Herstellern gegen Rapidshare geklagt. Schlussendlich kam heraus, dass Filehosting legal ist, und es nicht die Aufgabe eines solchen Unternehmens sein kann, Links auf irgendwelchen Seiten im Netz zu entfernen. Sehr wohl aber muss ein Filehoster Illegales löschen, wenn er Kenntnis davon erhält, dass zum Beispiel Raubkopien auf den eigenen Servern gespeichert sind, und er muss die Inhalte seines Servers filtern und überprüfen.

Jetzt droht das Ende, und Rapidshare kann ein letztes Mal exemplarisch für die ganze Branche sein. Filehoster werden unwichtiger, weil die legalen Angebote im Netz wachsen. Wer möchte eine von der Leinwand abgefilmte Raubkopie sehen, wenn es das Original für ein paar Euro bei Netflix zu kaufen gibt? Gleichzeitig wachsen die Cloud-Angebote, die oft innovativer sind. Derzeit setzt sich Konkurrent Mega von Kim Schmitz durch, der wie Rapidshare-Gründer Christian Schmid aus Deutschland kommt. Beide begriffen schon als junge Männer, wie im Netz Geld zu verdienen ist. Zuletzt hielt sich Schmid im Hintergrund.

Auf der Jagd nach Jugendlichen

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Ein kleines Wortspiel: „Sicher im Verkehr“ steht auf den Packungen, die der ADAC an Tausende Fahrschülern verschenkte. Darin fanden die Jugendliche gelb verschweißte Kondome. Die ADAC-Kondome sind einer der kleineren Posten, die der ADAC für die Mitgliederwerbung in Fahrschulen verwendet: 2009 war für „Streuartikel für Fahrschüler“, namentlich „Kugelschreiber – Kondom – etc.“, die Summe von 80000 Euro angesetzt.

Der Hauptposten mit rund 2,8 Millionen Euro allerdings waren die Provisionen für die Werber. Und da wird es schwierig.

Seit Jahren touren ADAC-Werber – man könnte auch sagen: Drückerkolonnen – durch Fahrschulen, Discotheken und Universitäten. Mit Erfolg: Der ADAC hat rund eine Million Mitglieder, die nicht volljährig sind, 300000 Jungmitglieder wurden 2013 geworben. Die beitragsfreien Mitgliedschaften, mit denen der ADAC lockt, gehen automatisch über in kostenpflichtige – und das ist ein Problem für einen Verein, der als Verbraucherschützer auftritt. Normalerweise gehen bei Verbraucherschützern alle Warnleuchten an, wenn Drückerkolonnen und Minderjährige aufeinandertreffen.

Der ADAC erklärt, die Jungmitglieder würden wiederholt brieflich auf die Kosten hingewiesen und könnten selbst nach der ersten Beitragsrechnung noch kündigen. Andere Verbraucherschützer sind kritischer: „Dieses Vorgehen ist schwierig und intransparent“, sagt Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern.

Dieses Beispiel sagt einiges darüber, wie der ADAC zu seinen Mitgliedern steht. Vor allem seit der Spediteur Peter Meyer 2001 das Präsidentenamt übernahm, lautete die Devise: Wachstum um jeden Preis. Auch die nicht zahlenden Mitglieder wurden gezählt – und rückten den Großverein an die 20-Millionen-Marke. Gleichzeitig ergibt sich aus internen Dokumenten, dass der Verein vor allem um die Beiträge besorgt war: Man solle bei Mitgliedern mehr auf Bankeinzug dringen – da habe man am Ende weniger Kündigungen.

Der Leitspruch des ADAC lautet: „Im Mittelpunkt das Mitglied.“ In Wahrheit scheinen es eher die Mitgliederbeiträge zu sein. Dafür spricht auch, dass diese gerade erhöht wurden, obwohl der Verein in den vergangenen fünf Jahren mehr als 300 Millionen Euro aus Beiträgen auf die Seite legen konnte.

Es ist dieser Umgang mit den eigenen Mitgliedern, der jetzt immer mehr Kritiker auf den Plan ruft. Ein weiteres Beispiel: Irgendwo in den Weiten des ADAC gibt es eine mit nur 29 Euro besonders günstige „ADAC-Treue-Mitgliedschaft“. Sie ist für langjährige Mitglieder, die älter als 60 Jahre sind, weniger als 6000 Kilometer im Jahr fahren und nur einen PKW angemeldet haben. Man könnte meinen: Das betrifft angesichts von über fünf Millionen Mitgliedern über 60 eine Menge Menschen. Nur: Von der Existenz des Tarifs wissen die Wenigsten, denn er taucht weder in den üblichen Broschüren auf, noch auf den ADAC-Internetseiten. „Der ADAC darf das verschweigen. Besonders nett ist es aber nicht gegenüber seinen Mitgliedern“, sagt Tatjana Halm von der bayerischen Verbraucherzentrale. Von der „Treue-Mitgliedschaft“ erfährt nur, wer auf Seniorenseiten recherchiert, einen netten ADAC-Berater trifft, oder aber kündigt. Dann nämlich wird dieser Tarif gerne angeboten – um das Mitglied umzustimmen.

Der ADAC erklärt, der Tarif werde individuell angewandt. Klar: Wenn alle, für die er in Frage käme, ihn nützten – es würde den ADAC eine Menge Geld kosten. Aber wäre das nicht eine Konsequenz, die ein Verbraucherverein nicht scheuen dürfte?

Wer den ADAC jetzt verlassen möchte, muss offenbar nicht unbedingt mit den üblichen Kündigungsfristen rechnen: Ein Kölner Rechtsanwalt kündigte „wegen Zerstörung des Vertrauensverhältnisses“ durch die Manipulationen fristlos und war elf Tage später schon aus seinem Vertrag entlassen. Ein ADAC-Sprecher erklärte dazu, es gehe um einzelne Kulanzfälle.

Mädchen, warum zockt ihr nicht um Geld?

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Salzburg, Kasino. Nicht eben Viele tragen Anzug – geschweige denn Smoking. Um es frei mit Gerhard Polt zu sagen: Heutzutage spielen Menschen Roulette, die hätte man früher aus dem Bierzelt geworfen. Und neureiche Österreicher sind ja oft noch etwas ordinärer als die Neureichen anderswo. Man raucht dort außerdem noch drinnen. Wir reden also, soll das heißen, weder über eine besonders elitäre, noch eine ästhetisch weithin sympathische Welt. Fraglich etwa, ob jemand (negativ) auffiele, der - nur zum Beispiel - in eine der Blumenvase urinierte.  





Ein Ort in jedem Fall, an dem man schon mal aus sich raus könnte. Freund D. tut das: Becker-Faust für das Ass, das beim Black Jack auf seinen Buben folgt. Verdoppeln beim aussichtsreichen Blatt zwei Runden später. Als er bei 23 landet, glibbert er über den Hocker wie eine Luftmatratze, der die Luft ausgeht – nur, um dem Croupier in der folgenden Runde wieder mit geradem Rücken und noch geraderem Blick zu begegnen. Zocker, der Mann. Abgewichst!  

Dass er trotzdem mit Gewinn rausgeht aus der Nummer, verdankt er Freundin S., die gewissenhaft den Gewinn abschöpft. Bis der Eintritt wieder drinnen ist erst. Später auch für den Brunch am nächsten Tag. S. hat selbst etwas gespielt. Aber sie war ein Fremdkörper zwischen den breiten, schwitzenden Rücken am Roulette-Tisch: Zaghaft beim Setzen. Grüblerisch in ihren Bewegungen. Die Reue ums potenziell Verlorene noch bei der kleinsten Geste immer mitgedacht. Seltsam unpassend für die Umgebung, was nun kein Appell für heilloses Zocken sein soll. Aber in diesem Setting aus gestelzter Piefigkeit und Dunst-Melange – da haut man doch mal einen raus!  

Und dann fiel mir auf, dass das wohl symptomatisch ist: Ihr zockt allgemein nicht – jedenfalls nicht um Geld. Auch ohne schwäbische Vorfahren. Ich erinnere mich an Schafkopfrunden in Freistunden und auf Skihütten: zehn Cent (eigentlich Pfennig ...) pro Spiel, 30 für ein Solo. Nichts, was das Taschengeld selbst an einem sehr schlechten Nachmittag verzehrt hätte. Aber ihr wart nie dabei. Pokern auf Klassenfahrt: Flucht, sobald es um Kleinstbeträge oder auch nur Zigaretten ging. Dabei verliert ja gerade das Pokern jeden Sinn, wenn man nicht durch einen Bluff mit einem schlechten Blatt ein paar Tacken abgreifen oder eben verzocken kann. Kraulen im Kinderbecken ist das.  

Und ich check euer Problem nicht. Schlimmer noch: Je mehr ich drüber nachdenke, desto bescheuerter werden meine Theorien. Gedanken-Endstation: Das Erhalten, das Dinge Zusammenraffen, liegt euch nestbaumäßig in den Genen. Ab da fand ich mich selbst so daneben, dass ich nicht mehr grübeln wollte. Also müsst ihr mir jetzt mal helfen:  

Warum zockt ihr nicht gerne um Geld? Hat es wirklich etwas mit Sparsamkeit zu tun? Mit dem Haushalten für sinnvolle Investitionen? Oder gibt euch der Adrenalin-Kick nichts? Macht er euch vielleicht sogar Angst? Fürchtet ihr gar die Sucht? Oder sind euch Zockerrunden einfach nur zu präpotent in ihrer Roter-Kopf-Schweiß-auf-der-Stirn-Brusttrommel-Ästhetik? Glück im Spiel, Pech in der Liebe - ist's das irgendwie? Lasst euch da doch bitte mal in die Karten schauen!

Auf der nächsten Seite findest du die Mädchenantwort von mercedes-lauenstein.
[seitenumbruch]




Hallo Jungs,

IN EINE BLUMENVASE URINIEREN?

Achso, es geht ja um etwas ganz Anderes. Glücksspiele. Geldeinsatz. Ich habe das innige Bedürfnis, dir jetzt sofort einen Fünfhunderter auf den Tisch zu knallen und zu sagen: Wir und nicht risikofreudig? Dein Arsch ist nicht risikofreudig! Aber gut, was soll's, hilft ja nichts, früher oder später muss ich lernen, zu meinem Spielverderbertum zu stehen. Ja, ich bin ein hundselendiger kleiner Geizhals, was das Zocken angeht. Ich bin zwar immer die erste, die kräht: 150 Euro, ich wette! Die dann aber in der nächsten Sekunde genauso hysterisch revidiert: Okay, Stopp, machen wir doch lieber einen Euro, okay?

Es sei denn, ich bin zu 100 Prozent sicher, dass ich als Gewinner aus der Wette hervorgehe. Dann sacke ich die sichere Kohle natürlich gern ein. Ich liebe Geld. Und ich liebe es auch, Geld auszugeben. Ich feuere mein Geld gern für alles mögliche heraus, Essen, Reisen, Klamotten, Kosmetik, Bücher, Magazine, Möbel – aber wirklich etwas riskieren im Sinne von Alles-oder-nichts, das tue ich bei Geld nie. Nur warum?

Mit Geiz und Sparsamkeit hat es eigentlich gar nichts zu tun. Ich weiß, ich weiß, das klingt jetzt etwas seltsam. Aber denk mal drüber nach: Ich gebe mein Geld ja, wie gesagt, gern aus. Dass ich es nicht durch leichtsinnige Zockerei verschleudere, ist daher kein Zeichen von Geiz, sondern eher von Liebe zum Geld. Ich meine es gut mit meinen Kröten, wie Onkel Dagobert, deshalb spiele ich keine Spielchen mit ihnen.

Na gut, ich sehe ein, das ist immer noch mein Versuch, irgendwie cool und gut und lässig dazustehen. Die Wahrheit ist: ich kenne den Grund für unseren Kohle-Verpoker-Unlust nicht genau. Ich komm nicht dran. Zu tief drin in der Seele. Aber eins kann ich dir bestätigen: Es geht uns bestimmt nicht darum, euch zu beschützen. Wir sind keine barmherzigen Nestbau-Samariter, die dem armen, glücksspielabhängigen Mann die verspielte Altervorsorge sichern möchten.

Wenn wir unser Geld nicht ausgeben wollen, ist das unserem Egoismus und unserem ziemlich kühlen Kopf geschuldet: Wir haben 50 Euro, und bevor wir die gleich nicht mehr haben, dafür aber nichts in Gegenleistung kriegen, behalten wir sie lieber. So einfach ist die Rechnung. Eine Mischung aus Sparsamkeit und einem Autismus gegenüber eurer erregten Risikofreudigkeit. Wir freuen uns über das, was wir haben. Warum sollten wir es aufs Spiel setzen? Ekelhaft, spießig und langweilig, oder? Find ich irgendwie auch. Aber irgendwie ist es mir auch egal. Ihr werft eure Münzen in den Automaten, zockt am Black-Jack-Tisch, ich geh raus und kauf mir was Geiles.

Und selbst wenn ihr dann vom Casino nach Hause kommt und sagt: "Hey Mädchen, ich hab 500 Euro gewonnen!", zerknüllt der kleine Dagobert in uns natürlich erstmal kurz und heftig seinen Zylinder, stößt ein verärgertes "Gack!" aus, setzt sich den (sich perfekt entknüllenden) Zylinder dann aber sofort wieder auf und entgegnet euch mit desinteressiertem Gesicht:

„Freut mich natürlich für dich, aber dir ist schon klar, dass du diese Summe im Laufe deines Lebens schon mindestens zehn Mal durch Zockerverluste in den Sand gesetzt hast?"

Und ihr dann so: „Darum geht's doch gar nicht, Mann! 500 Öcken rausgeholt, mega!"

Und wir so: „What?"

Wahrscheinlich kann man das alles nicht so gut beschreiben und erklären, weil es der Teufel ist, der euch beim Zocken reitet. Und des Teufels Treiben, das kann man, wie jeder weiß, einfach nicht erklären. Wir wissen nur: Bei uns schafft's der Zocker-Teufel nicht mal in den Vorgarten.

Jetzt muss ich plötzlich an einen sehr guten Song denken. Wenn ich mir den so anhöre, dann verstehe ich plötzlich alles.

http://www.youtube.com/watch?v=HLQ6Rx8qpDw

Vielleicht kommen wir doch bald mal wieder mit ins Kasino. Und treiben's total wild mit den vorher sorgsam beiseite gelegten 100 Euro.

Der Sonntag mit... Nina Arlinder

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Name: Nina Wähä Arlinder
Alter: 34
Geburtsort/Wohnort: Stockholm/Stockholm.
So erkläre ich Oma meinen Job: Ich singe in einer Band namens Lacrosse
Mein liebster Wochentag: Freitag!
Aktuelle Projekte: Are you thinking of me every minute of every day? It sounds like a crazy person in love.




6.57 Uhr: Aufstehen und direkt parat sein. So ist das Leben mit Kindern eben.



7.25 Uhr: Frühstück. Es ist fast halb acht und endlich nicht mehr pechschwarz draußen. Der Frühling ist im Anmarsch, yeah! 



9.45Uhr: Winterspiele! Die Familie ist fasziniert.



9.46 Uhr: Doppel-Silber im Skiathlon! Auf geht’s, Schweden!



11.05Uhr: Entdeckungen mit einem Anderthalbjährigen. Alles ist ein Abenteuer.



11.22 Uhr: Peekabo!



11.53 Uhr: Einsamer Elefant weint im Schnee.



12.37 Uhr: Essen im lokalen Thai-Restaurant. Und ein bisschen Guerilla-Stricken.



14.01 Uhr: Wir machen Eis als Nachtisch fürs Abendessen.



15.40Uhr: Die klassische schwedische „Fika“ (Kaffee-und-Kuchen-Pause; Anm.d.Red.) mit Freunden. Unser Kind hat gerade zwei wichtige Wörter gelernt: “Keks” und “mehr”.



19.30Uhr: Akustik-Probe mit Lacrosse.



21.10Uhr: Sonntagabendbad.



21.11Uhr: Wir gucken “Project Runway”.



22.45Uhr: Gute Nacht! Und vielen Dank fürs Reinschauen an einem meiner Sonntage!

my home is my castle

der kosmoskoch lebt!

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es gibt keinen kosmoskoch mehr? pah! für mich schon!

mit meinem beitrag hoff ich auch noch andere gernkocher zu motivieren, kosmoskochwochen oder zumindest kosmoskochbeiträge, zu veröffentlichen! wir sind ja schon groß und selbstständig und schaffen das auch ohne redaktion. :-)

diesmal gibs bei mir noch keine wochentage, weil das einfach alte fotos sind, die ich mal für mein kochbuch gemacht hab. aber später auch gerne wieder mal mit. (damit auch die butterbrottage eine chance haben)




dinkelnudeln mit kürbissauce - für mich ein leckeres wintergericht!




und gleich nochmal kürbis, weil ich kürbis einfach gern hab.
kürbisrisotto mit viel lauch drin und dem absoluten muss für jedes risotto: parmesan!




topfenknödel mit apfelmus. da bin ich auch ein ziemlicher fan von.




vegane falafelburger! abschiedsessen für meine liebste freundin, vor ihrer 3monatigen südamerikareise.




gnocchi mit basilikum und getrockneten tomaten - eindeutig noch ein sommeressen, da ist der basilikum am balkon gewuchert. darauf freu ich mich schon wieder!!!




pikante crepes sind noch tausend mal besser als süße. wer das nicht weiß ist blöd!




und zum abschluss, ich bleib nämlich bei den 7 bildern, das hat dann auch etwas kosmoskochcharme: reis mit sellerie-karotten-tomateneintopf und pauls allerbesten gemüse-hirse-sesam-sojagranulat-was-auch-immer-er-da-alles-reinsteckt-laibchen! ich liebe sie!
und der eintopf ist irgendwie das einzige gericht in dem ich stangensellerie gut find, sonst knabber ich den nur roh.

pfiat eich!

Abend

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Sonnenuntergang in glänzenden Augen. Und Weizen wiegt sich rauschend im Wind.

Der Pirol singt sein Lied.

I'm never gonna dance again
Guilty feet have got no rhythm
Though it's easy to pretend
I know you're not a fool


Wärme, wo du mich berührst und knarzendes Holz.

I should have known better than to cheat a friend
And waste a chance that i've been given
So i'm never gonna dance again
The way i danced with you


Spröde Lippen kommen sich entgegen.

Der Teekessel pfeift.

...and this is how our story ends...

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Kein Feind kann uns jemals so verletzen,
wie es der Mensch kann, dem wir vertrauen,
dem wir unser Herz in die Hand gegeben haben
und der es unter Lügen zu Boden schmettert.


Feige, ohne uns dabei in die Augen zu sehen
oder auch nur ein Wort dazu zu sagen.
Der Mensch, dem wir es nie zugetraut hätten
zerstört selbst die schönen Erinnerungen,
die nun nichts mehr wert sind.
Was bringen sie noch außer Schmerz?
Was davon ist wahr und was war schon Lüge? 


Ich habe mir geschworen, wenn es diesmal endet,
dann endet es für immer.
Halbherzig denke ich darüber nach,
was wäre wenn…?
Was wäre wenn  du nun kämst
und sagen würdest alles wäre ein Missverständnis.
Würde ich es glauben?
Oder würde ich sagen es soll nicht sein.
Ich weiß nicht mal was ich mir wünschen würde.

Ich kann verstehen, dass du nicht weißt was du denken sollst.
Kann verstehen, dass du nicht weißt wo dein Weg hingeht.
Ich kann verstehen, dass du selber verwirrt bist.
Was ich aber nicht verstehen kann, dass du lügst.
Nicht mir gegenüber, denn du hast nicht mal den Mut mich anzulügen,
geschweige denn, mi r die Wahrheit zu sagen.

Ich weiß nicht, was enttäuschender ist…
Dir vertraut zu haben, von deinen Lügen zu erfahren,
oder aber, dass ich es nicht mal von dir erfahre…
..dass du so ein übles Spiel spielst,
nachdem ich immer hinter dir gestanden habe,
da sein wollte...

I´m not a princess
and this ain´t no fairy tale...

… this is how our story ends…


 (c) GwenHywar März ´14




Der Babymann

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Wir nennen ihn den Babymann. Der Babymann ist sanft und voller Liebe. Er misst gut und gern zwei Meter. Er ist bärtig und hat starke Arme. Der Babymann sagt: „Das Auto geht jetzt schlafen.“ Sorgsam stellt er das Bobbycar in den Fahrradraum und nimmt Lucy auf den Arm. Er bedenkt seine Tochter mit einem Kuss und fährt ihr durch das seidige Haar. Beide schwelgen. Refugium der Babyliebe.


Lucys Mutter ist schön. Der Babymann liebt sie sehr. Mit sanfter, makelloser Babyliebe. Und manchmal wird der Babymann von ihr geliebt. Doch das wird seltener. Der Babymann gibt keine Widerworte, der Babymann ist sanft. Der Babymann wird niemals böse. Seine starken Hände kraulen, hätscheln, tätscheln und streicheln. Doch packen sie nicht zu. Oft versucht sie, ihn zu kränken. Versucht sie, ihn zu schmähen. Doch der Babymann schenkt Babyliebe, sanft und arglos, ergeben und treu.


Der Babymann steht da und winkt. Zweimal die Woche schenkt er noch Babyliebe. „Papa hat dich lieb! Bis bald, Lucylucylucylein, Lucylucyluciklein!“ Lucys Mutter überkommt ein Schauder. Sie zwingt sich ein Lächeln ab, streift dem Babymann flüchtig mit der Hand über den Arm, nimmt ihre Tochter bei der Hand und geht.


Der Babymann steht da und winkt.

klau|s|ens erblickt die fotokamera mit zusätzlichem front-display im prospekt

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klau|s|ens, früher gab es noch den sucher. am apparat.


ich weiß, zweitklausens: aber das war früher.


dann kam das display.


die leute fotografierten anders. denn statt das auge an den sucher zu pressen, hielten sie die kamera von sich weg und guckten auf das display.


das hat uns verunsichert.


das hat uns alle verunsichert, als es neu war: da standen menschen anders auf der straße und zu ihrem fotoapparat, als sie knipsten.


dann aber wurde es normal.


das display gehört nun zum alltag. mittlerweile ja auch menschen, die ganze iPads und andere computerpads in die luft halten und mit diesen großen, viereckigen “scheiben” dann fotografieren.


es ging und geht alles so schnell.


ja, so verdammt schnell. man weiß gar nicht mehr, was “angesagt” ist, so schnell geht es.


heute las ich den propekt eines medienkaufhauses … und die boten dann wieder etwas anderes an.


was?


die kamera mit 2 displays.


zwei?


eines hinten und ein kleineres vorne.


wozu ist das kleinere vorne?


wenn du aufnahmen mit selbstauslöser schießt, guckst du in deinen eigenen apparat, siehst aber auf dem kleinen display vorne dann (endlich) auch, ob beim selbstauslösen alles richtig im bild steht.


das hat man bei den kleinen videokameras mit diesem display-ding zum umdrehen und wegdrehen bewirkt.


gewiss, bei den filmkameras, hier aber ist die hauptidee das foto.


die welt ist also so eitel geworden, dass sie so viele selbstporträts schießt, dass man dafür dann vorne ein extra display braucht.


so könnte man das interpretieren.


wahnsinn. zum glück haben wir den prospekt betrachtet und teilweise gelesen.


sonst wüssten wir von der moderne nichts.


man kann sich auf nichts mehr verlassen.


sehr richtig: ein fotoapparat sieht nicht mehr aus wie ein fotoapparat, wenn der vorne noch so ein viereckiges display hat.


so verändern sich die dinge in ihrer form und ihrem aussehen.


das einzige, was bleibt, ist die waschmaschine.


der gute, alte frontlader?


ja, den gibt es immer noch: 1 großes, riesiges loch, und das prägt das bild, aber auch die funktion.


warum will sich der fotoapparat nicht daran halten? man könnte diese linse vorne ja auch wie ein großes, rundes loch interpretieren.


oh ja, oh ja. – kommt nicht das licht durch dieses loch? am ende?


es gibt kein ende! kapier das doch: die machen weiter und weiter und weiter. alles wird anders, aber du hast die pflicht, dem auf der spur zu bleiben, das mitzukriegen, das zu wissen und dich so in der welt zu behaupten. es ist deine lebensaufgabe!






HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS:
http://www.klausens.com

LEBENSAUFGABE

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LEBENSAUFGABE

Alles ändert sich doppelt

Mal doppelt und dreifach so schnell.


Aber du hast die Pflicht,

Dem auf der Spur zu bleiben,
Das jede Sekunde mitzukriegen,

Immer davon zu wissen.


Um dich so in der Welt freudlos

Zu behaupten ... wir das mal!






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