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Marihuana-Mann

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Bob Marley, das muss an dieser Stelle mal gesagt werden, Bob Marley ist ein Heiliger. Wenn dieser Mann nicht gerade völlig entspannt auf einer Wolke im Himmel sitzt, dann hat auch der Rest der Menschheit nur geringe Chancen auf Erlösung. Er verkündete einst, von Gott persönlich auf die Erde geschickt worden zu sein, er sah sich als Botschafter für Gleichberechtigung und Frieden und sagte solch wunderbare Sätze wie: „Die Größe eines Mannes liegt nicht darin, wie viel Vermögen er anhäuft, sondern in seiner Integrität und der Fähigkeit, die Menschen um ihn herum positiv zu beeinflussen.“




Bob Marleys Name für eine Marijuhana Produktlinie? In den USA ist ein "Grünrausch" ausgebrochen.
 

Völlig undenkbar also, dass dieser Bob Marley für schnöden Mammon ein Produkt bewerben würde, von dem er nicht völlig überzeugt ist – oder in seinen Worten: „Weisheit ist besser als Silber und Gold.“ Natürlich betonen Prominente beim Abschluss eines Werbevertrages stets, dass sie das keineswegs wegen der zusätzlichen Einnahmen tun würden, sondern wegen der Einzigartigkeit des Produkts. Aber letztlich, seien wir ehrlich, geht es doch ums Geld.


Nicht so bei Marley: Der hat sich zu Lebzeiten als Mitglied der Rastafari-Religion für die Legalisierung von Marihuana eingesetzt, über den Genuss sagte er: „Das Kraut ist die Heilung einer Nation, Alkohol ist die Zerstörung.“ Was also würde besser passen als Bob Marley, der Marihuana-Mann? Das haben sich offenbar auch seine Nachkommen gedacht und eine Kooperation mit dem Unternehmen Privateer Holdings verabredet: Ende kommenden Jahres soll die Produktlinie „Marley Natural“ auf den Markt kommen, weltweit sollen Produkte wie Cremes und Accessoires wie Pfeifen eingeführt werden, von denen der 1981 verstorbene Sänger begeistert gewesen wäre. Auch jene Pflanzen sollen verkauft werden, die Marley einst genossen hat – natürlich nur dort, wo es gesetzlich erlaubt ist.


„Er ist glücklich, weil wir davon immer geträumt haben“, sagt seine Frau Rita. Privateer-Holdings-Chef Brendan Kennedy sagt gar: „So sieht das Ende der Prohibition aus. Bob Marley hat sich vor mehr als 50 Jahren für die Legalisierung eingesetzt. Wir werden ihm dabei helfen, diesen Kampf zu beenden.“ Für die Werbekampagne hat das in Seattle ansässige Unternehmen jene Agentur verpflichtet, die für die globale Bekanntheit der Kaffeehauskette Starbucks gesorgt hat. Laut Kennedy soll Marley Natural das „Starbucks von Marihuana“ werden.


Kennedy weiß natürlich, dass er da in einen Markt investiert, der derart schnell wächst, dass bisweilen vom „Grünrausch“ gesprochen wird. In diesem Jahr sollen die Einnahmen aus legalem Marihuana in den USA bei 2,6 Milliarden Dollar liegen, die illegalen Erlöse betragen je nach Schätzung etwa 50 Milliarden. Zahlreiche Bundesstaaten haben Marihuana mittlerweile zu medizinischen Zwecken legalisiert, kürzlich haben die Wähler in Alaska, Oregon und Washington, D.C. auch für eine Freigabe als Genussmittel gestimmt – wie zuvor bereits in Colorado und Washington.


Marley Natural soll als weltweite Marke aufgebaut werden, die finanziellen Details der Zusammenarbeit mit den Marley-Erben wurden nicht veröffentlicht. Derzeit liegt Marley laut Forbes mit 20 Millionen Dollar pro Jahr auf Platz fünf der Liste verstorbener Großverdiener. Hinter Michael Jackson, Elvis Presley und Liz Taylor. Aber vor John Lennon, Marilyn Monroe und Bruce Lee. Durch den Deal dürfte er weiter nach vorne rücken. Doch darum geht es natürlich nicht. Es geht um die Sache und darum, dass Marley von seiner Wolke aus den Nachkommen dabei zusehen kann, wie sie seinen Kampf fortführen. Oder wie er sagte: „Get up, stand up, Stand up for your right. Get up, stand up, Don’t give up the fight.“

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