Die Indizien verdichten sich, dass es nach Edward Snowden mindestens einen weiteren Whistleblower bei den US-Geheimdiensten gibt. Im August berichtete der US-Sender CNN über die Spekulationen amerikanischer Regierungsbeamter, es könnte eine neue undichte Stelle im Sicherheitsapparat geben.
In diesen Tagen gibt es für diese These zwei weitere Anhaltspunkte: Die vor mehr als einem Jahr vor allem von Wikileaks-Aktivisten gegründete „Courage Foundation“, die Whistleblowern vor allem finanziell helfen will, bat Ende September um Unterstützung. Eine Quelle, die wichtige Informationen über das amerikanische Geheimdienstprogramm an US-Medien weitergeleitet habe, brauche jetzt Beistand.
Snowden: nicht der einzige Whistleblower bei den US-Geheimdiensten
Am Ende des Dokumentarfilms „Citizenfour“, der am Freitagabend in New York Premiere hatte und sich mit den Enthüllungen Edward Snowdens beschäftigt, ist der Journalist Glenn Greenwald zu sehen, der Snowden in Moskau etwas kryptisch über eine zweite Quelle bei der NSA berichtet. Nach Informationen dieser Quelle würden von der US-Regierung 1,2 Millionen Menschen als potenzielle Bedrohung oder Verdächtige auf einer Überwachungsliste geführt. Diese Quelle, so Greenwald, sei im Rang höher, als Snowden es war.
Nun spielt der Rang in der Hierarchie eines Dienstes nicht immer eine Rolle, wenn es um den Wert von Dokumenten geht. Ein einfacher Beamter in der Registratur – das zeigt der jüngste Spionagefall beim BND – kann möglicherweise mehr liefern als ein Abteilungsleiter. Snowden jedenfalls, der keinen echten Rang hatte, nahm Millionen Dokumente mit, die mit „top secret“ gestempelt waren. Die Vorstellung, es gebe da noch mehr undichte Stellen, ist offenkundig für die Macher des US-Sicherheitsapparates eine Schreckensvorstellung und lässt die kritische Öffentlichkeit hoffen, noch mehr über das Innenleben der Dienste zu erfahren. Es gab in der Vergangenheit einige Enthüllungen, die darauf hindeuten, dass da außer Snowden noch mindestens einer ist. Das Portal The Intercept, das vor allem von Greenwald beliefert wird und jüngst über NSA-Agenten berichtete, die auch in Deutschland aktiv seien und auf das Manipulieren von Netzwerken und Geräten vor Ort spezialisiert seien, veröffentlichte im Sommer Geheimdokumente, die erst im August 2013 entstanden sind. Zu diesem Zeitpunkt lebte Snowden schon in seinem Exil in Moskau.
Eine vor knapp einem Jahr veröffentlichte Geschichte über eine NSA-Abteilung mit Namen „Access Network Technology“, die geheime Hintertüren in Computer-Hardware einbaue, soll ebenso wenig von Snowden stammen wie Dokumente über den geheimen Quellcode des Spähprogramms X-Keystone, mit dem Deutsche ausgespäht wurden. „Es scheint klar zu sein, dass es einen zweiten NSA-Informanten gibt“, twitterte Greenwald, nachdem WDR und NDR über den Fall im Juli berichtet hatten. Und: Auch der Bericht des Spiegel über das Abhören des Handys von Kanzlerin Angela Merkel soll nicht – oder zumindest nicht nur – auf Material basieren, das von Snowden stammt.
Wer immer da was wann abgegriffen hat: Es ist damit zu rechnen, dass bald neues Material auftauchen wird. Der Journalist George Packer vom New Yorker konnte eine Art Rohfassung des Films „Citizenfour“ sehen und beschreibt einen Dialog der Filmemacherin Laura Poitras mit ihrer Kollegin Mathilde Bonnefoy: Da sei noch eine Stelle, die müsse raus. Packer solle bitte mal wegschauen. Denn wenn das erscheine, könnte die Quelle möglicherweise identifiziert werden. Manches ist da auch großes Kino.
In diesen Tagen gibt es für diese These zwei weitere Anhaltspunkte: Die vor mehr als einem Jahr vor allem von Wikileaks-Aktivisten gegründete „Courage Foundation“, die Whistleblowern vor allem finanziell helfen will, bat Ende September um Unterstützung. Eine Quelle, die wichtige Informationen über das amerikanische Geheimdienstprogramm an US-Medien weitergeleitet habe, brauche jetzt Beistand.
Snowden: nicht der einzige Whistleblower bei den US-Geheimdiensten
Am Ende des Dokumentarfilms „Citizenfour“, der am Freitagabend in New York Premiere hatte und sich mit den Enthüllungen Edward Snowdens beschäftigt, ist der Journalist Glenn Greenwald zu sehen, der Snowden in Moskau etwas kryptisch über eine zweite Quelle bei der NSA berichtet. Nach Informationen dieser Quelle würden von der US-Regierung 1,2 Millionen Menschen als potenzielle Bedrohung oder Verdächtige auf einer Überwachungsliste geführt. Diese Quelle, so Greenwald, sei im Rang höher, als Snowden es war.
Nun spielt der Rang in der Hierarchie eines Dienstes nicht immer eine Rolle, wenn es um den Wert von Dokumenten geht. Ein einfacher Beamter in der Registratur – das zeigt der jüngste Spionagefall beim BND – kann möglicherweise mehr liefern als ein Abteilungsleiter. Snowden jedenfalls, der keinen echten Rang hatte, nahm Millionen Dokumente mit, die mit „top secret“ gestempelt waren. Die Vorstellung, es gebe da noch mehr undichte Stellen, ist offenkundig für die Macher des US-Sicherheitsapparates eine Schreckensvorstellung und lässt die kritische Öffentlichkeit hoffen, noch mehr über das Innenleben der Dienste zu erfahren. Es gab in der Vergangenheit einige Enthüllungen, die darauf hindeuten, dass da außer Snowden noch mindestens einer ist. Das Portal The Intercept, das vor allem von Greenwald beliefert wird und jüngst über NSA-Agenten berichtete, die auch in Deutschland aktiv seien und auf das Manipulieren von Netzwerken und Geräten vor Ort spezialisiert seien, veröffentlichte im Sommer Geheimdokumente, die erst im August 2013 entstanden sind. Zu diesem Zeitpunkt lebte Snowden schon in seinem Exil in Moskau.
Eine vor knapp einem Jahr veröffentlichte Geschichte über eine NSA-Abteilung mit Namen „Access Network Technology“, die geheime Hintertüren in Computer-Hardware einbaue, soll ebenso wenig von Snowden stammen wie Dokumente über den geheimen Quellcode des Spähprogramms X-Keystone, mit dem Deutsche ausgespäht wurden. „Es scheint klar zu sein, dass es einen zweiten NSA-Informanten gibt“, twitterte Greenwald, nachdem WDR und NDR über den Fall im Juli berichtet hatten. Und: Auch der Bericht des Spiegel über das Abhören des Handys von Kanzlerin Angela Merkel soll nicht – oder zumindest nicht nur – auf Material basieren, das von Snowden stammt.
Wer immer da was wann abgegriffen hat: Es ist damit zu rechnen, dass bald neues Material auftauchen wird. Der Journalist George Packer vom New Yorker konnte eine Art Rohfassung des Films „Citizenfour“ sehen und beschreibt einen Dialog der Filmemacherin Laura Poitras mit ihrer Kollegin Mathilde Bonnefoy: Da sei noch eine Stelle, die müsse raus. Packer solle bitte mal wegschauen. Denn wenn das erscheine, könnte die Quelle möglicherweise identifiziert werden. Manches ist da auch großes Kino.