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Es sind diese wirren Nächte,
aus denen du aufwachst
und als du die Rollläden hochziehst,
ein Grauschleier dich begrüßt, so
dass du dich fragst: Träume ich noch
oder bin ich bereits wach?
Da ist keiner zu sehen.
Bin ich jetzt doch der letzte Mensch
auf dieser Welt?
Es ist nicht so, dass ich nicht allein
sein kann.
Ich bin es sogar oft
recht gern.
Einen allzu unvorsichtigen älteren Jungen,
der sich in der Kinderkrippe über mich beugte,
so hat man es mir gesagt,
erwischte ich an der Nase,
fest verbissen.
Aber vielleicht war ich auch da schon
nur ein sehr anhängliches Kind.
Und jetzt? Ist es dieses fahle Licht,
dass sich verhalten durch die Nebel frisst,
das dich zurückwirft und
wiederkehrt, wovon trennen
du dich wolltest schon vor Jahren.
Weil doch das Erinnern für dich
nicht mehr als ein zähflüssiges Vergessen
war.
Und ist.
Also flugs all über Bord geworfen
diesen nutzlosen Tand!
Was kümmert mich mein Geschwätz
vom vorletzten Tag?
Oder das von heute Morgen?
Doch diese Rechnung geht nie auf.
Und du siehst dich wieder
aus dem Fenster starren
des alten Zeichenraums,
beobachtest ebenso fasziniert,
das kleine blondhaarige Mädchen,
wie es etwas anderes
als Kunststunden schwänzt,
und merkst, wie dir das Leben
darüber noch einmal schal wird.
Zerrinnt.
Und du hörst dich, der kaum redet,
wieder mit den Worten ringen
zu formulieren, was dich umtreibt,
darüber, dass wir endlich sind,
und wofür noch Leben?
Und wie enttäuscht du dann bist!
Als dein Banknachbar davon so
gar nicht beunruhigt ist.
Und du noch nicht wissen kannst,
das Leben macht hier nur
einen schlechten Witz, das heißt,
Ironie ist ihm fern,
dies hineinzulegen,
wäre nur einen Sinn zu sehen,
wo keiner ist.
Aber es ist nicht das kleine
feingelockte blonde Mädchen,
das der Tod zuerst trifft,
es wird der sein, der
da neben dir sitzt.
Und der das furchtbar altkluge Kind,
das du da bist, nicht verstehen kann.

Ich erinnere mich nicht eben oft.
Aber ab und an bin ich gern
in Gegenwart dieser meiner Toten.


2014/03/07