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Veganismus - Trend für eine bessere Welt?

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Bei einem Einkauf im Biomarkt sieht man Produkte wie Hafermilch, Sojadrinks, Tofu, Reismilch und vegetarische Wurst. Vegan muss es sein! Zumindest bitte vegetarisch! Mit Sicherheit in den Großstädten längst nicht mehr nur ein Trend, denn dort sprießen an allen Ecken vegetarische und vegane Restaurants und Bioläden, damit ich auch zu Hause meinen veganen Lebensstil verfolgen kann. Bei dieser rasant steigenden Zahl an Veganern und der Vielzahl an neuen Produkten, die mir dieses vegane und somit, wie einem stets vermittelt wird, einzig ethisch korrekte Leben ermöglichen, komme ich allerdings nicht umhin mich zu fragen, was an unserem bisherigen Essverhalten grundlegend falsch war.


Seit dem Anbeginn der Menschheit ist der Verzehr von Fleisch und tierischen Produkten Gang und Gäbe. Was ist also in der Gesellschaft passiert, dass heutzutage sogar Milchprodukte und Eier in ein schlechtes Bild gerückt werden? Es scheint fast, als ob ein stiller Krieg der Vegetarier und Veganer gegen die, noch Tierprodukte verzehrenden, restlichen Menschen herrsche. Beide, Veganer und Vegetarier, reagieren nicht nur oft sehr intolerant gegenüber Menschen, die tatsächlich noch mit Genuss Fleisch und tierische Produkte essen, sondern erscheinen obendrein noch sehr borniert zu sein. Ich möchte die Massentierhaltung sowie auch die Akkordschlachtungen keinesfalls beschönigen oder bestreiten! Ganz im Gegenteil, denn ich bin der Meinung, dass eben dieses brutale und absolut unmoralische System der Lebensmittelindustrie Verursacher des nicht ganz unproblematischen Veganismus ist.


So sehe ich, vielmehr den Bedarf, eine artgerechte Tierhaltung und Schlachtung zu fördern indem ein Bewusstsein für den korrekten Konsum der Lebensmittel geschaffen wird. Dazu bedarf es zuallererst wieder einem angemessenen Preis der Fleischprodukte. Denn wenn man in den Discount Supermärkten Fleisch für ein paar Cent kaufen kann, gerät der wahre Wert sehr schnell in Vergessenheit. Eine radikale Flucht hinzu den „neuen“ veganen Produkten, mag wohl aber auch nicht die Lösung aller herrschenden Probleme der Welt zu sein. Beispielsweise kann ich auf der Homepage von Peta erfahren, der Welthunger sei durch Veganismus zu bekämpfen. Selbstverständlich kann ich hierfür auch spenden, um den Veganismus zu fördern und somit „aktiv“ dem Welthunger entgegenzuwirken. Ziemlich naiv für meinen Geschmack! Denn vielmehr der Kapitalismus und die derzeit herrschenden Abhängigkeitsverhältnisse fördern den Welthunger und keine Organisation kann dies mithilfe von Spenden ändern. Dabei möchte ich absolut nicht leugnen, dass die Fleischindustrie auf einer kapitalistischen Industrie basiert und somit teilweise mitverantwortlich ist. Jedoch herrscht beispielsweise momentan eine anhaltende Dürreperiode in Westafrika, die eine Hungerskatastrophe hervorruft. Wäre es dann nicht sinnvoller, die Regionen mit Bewässerungstechniken zu unterstützen, anstatt Veganismus zu fördern? Es gilt also vielmehr, ein Bewusstsein für den korrekten Umgang mit tierischen Produkten zu schärfen und die Lebensmittelindustrie in ihre Schranken zu weisen.


Ein konkretes Problem das ich beim Veganismus sehe, und das vielen rigorosen Verfechtern nicht bewusst zu sein scheint, ist, dass das lebenswichtige Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ausschließlich in tierischen Produkten vorhanden ist. Wir benötigen es für die Energiegewinnung aus der Nahrung, für die Zellteilung und für das Nervensystem. Ein permanenter Cobalamin Mangel, führt zu Nervenkrankheiten, psychischen Erkrankungen, Depressionen oder chronischer Müdigkeit. Werden Kinder vegan ernährt, kann dies sogar irreversible Schäden hervorrufen! Wohin gegen ein ausgewogener Vitamin B12 Haushalt ein Garant für Lebensfreude, Optimismus und positive Reaktion auf Stress ist, nur um ein paar Punkte zu nennen, denn die Liste ist weitaus länger. Dies drängt die Frage auf, ob es nicht engstirnig sei, einen Vitamin B12 Mangel in Kauf zu nehmen oder aber gar lieber Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, und dabei die Pharmaindustrie und wiederrum Tierversuche zu unterstützen. Ist also der Veganismus die Lösung für die Probleme der Welt, wie er so schön angepriesen wird? Das wäre nur kurzsichtig dies zu glauben!


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