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"Mir folgt wirklich Barack Obama! Echt jetzt!"

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Der 12. September 2014 war kein guter Tag für Kam Brock aus Long Island. An diesem Tag beschlagte nämlich die Polizei ihr Auto, angeblich sei sie unter Drogeneinfluss gefahren. Und damit beginnt eine Geschichte, über die nun ein Gericht entscheiden muss.

Als die 32-Jährige Bankangestellte, die sich nebenbei auch als Rapperin versucht, ihr Auto nämlich zurückhaben wollte (es konnten keine Drogen gefunden werden), eskaliert die Situation. Brock selbst sagt, sie habe "emotional, aber nicht verrückt" mit der Polizei diskutiert. Diese ließ sie allerdings ins Krankenhaus einliefern. Begründung: Sie habe äußerst labil gewirkt.

[plugin imagelink link="http://assets.nydailynews.com/polopoly_fs/1.2159048.1427084844!/img/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/article_970/tweet23n-1-web.jpg?enlarged" imagesrc="http://assets.nydailynews.com/polopoly_fs/1.2159048.1427084844!/img/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/article_970/tweet23n-1-web.jpg?enlarged"] Kam Brock aus Long Island. vial Nydailynews

Was dann passiert sein soll, klingt nach einer schlechten Verwechslungskomödie: Im Gespräch mit dem Arzt in der Klinik sagt Brock, als Nachweis ihrer geistigen Gesundheit, sogar Präsident Barack Obama folge ihr auf Twitter. Für den Arzt müssen in diesem Moment alle Warnlichter angegangen sein - wegen Verdacht auf eine bipolare Störung ließ er die Frau in die Psychiatrie in Harlem einweisen. Dabei sagte sie die Wahrheit - der Präsident folgt ihr (und 644.000 weiteren Menschen) tatsächlich.


Wäre jetzt nicht so schwer gewesen rauszufinden, dass die Frau die Wahrheit sagt.

In der Psychiatrie wurde Brock nach eigenen Angaben direkt fixiert, mit Medikamenten sediert und musste an Gruppentherapiestunden teilnehmen. So sollte sie wieder in die Realität finden und irgendwann widerrufen, dass der Präsident ihr auf Twitter folgt. Auch, dass sie einem geregelten Job nachgeht, wurde der Frau wohl nicht geglaubt. Sie vermutet, dass ihre Hautfarbe damit zu tun haben könnte.

In dem den Daily News vorliegenden Behandlungsplan aus der Psychiatrie wird diese Darstellung teilweise bestätigt:

“Objective: Patient will verbalize the importance of education for employment and will state that Obama is not following her on Twitter”

Nach acht Tagen wurde Kam Brock schließlich entlassen - ob dann jemand mal auf die Idee gekommen war Twitter zu checken, ist nicht bekannt. Für ihren Klinikaufenthalt sollte sie allerdings 14.000 US-Dollar zahlen. Dagegen klagt sie jetzt, ein Gericht entscheidet momentan, ob das Verfahren eröffnet werden soll.

Brock selbst versucht übrigens, neben all dem Leid, das beste aus der Sache zu machen: Als erstes forderte sie alle Menschen auf, ihr bei Twitter zu folgen - Barack Obama täte das ja schließlich auch.

charlotte-haunhorst

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