Mit einer drastischen Formulierung zur Sexualität hat sich Papst Franziskus indirekt für Geburtenkontrolle starkgemacht, ohne allerdings vom umstrittenen Verhütungsmittelverbot der katholischen Kirche abzurücken. Wörtlich sagte der Papst: „Manche Menschen glauben – entschuldigen Sie den Ausdruck –, gute Katholiken müssten wie Karnickel sein.“ Das sei nicht der Fall. Vielmehr gelte das Prinzip der „verantwortlichen Elternschaft“, erklärte das Oberhaupt der katholischen Kirche auf dem Rückflug von den Philippinen nach Rom. Eltern könnten die Zahl ihrer Kinder durchaus planen, dazu gebe es viele von der Kirche erlaubte Methoden. Drei Kinder pro Ehepaar hielten Experten für entscheidend, um die Bevölkerungszahl zu halten, so Franziskus. Er hatte die hohe Geburtenrate und Armut auf den Philippinen im Blick.
Nach Asien-Besuch: Papst Franziskus befürwortet indirekt Geburtenkontrolle
Die katholische Lehre verbietet künstliche Verhütungsmittel wie die Pille oder Kondome. Natürliche Verhütung wie durch Eisprungkontrolle ist erlaubt. Es war Papst Paul VI., der diese Haltung nach der Erfindung der Anti-Baby-Pille gegen den Widerstand vieler Bischöfe durchsetzte. Sexualität dürfe nicht von der Offenheit fürs Kind getrennt werden, dozierte PaulVI. 1968 im Lehrschreiben „Humanae Vitae“. Damit wurde implizit jede künstliche Verhütung verboten. Die Vorlage für die Enzyklika stammte vom späteren Papst Johannes Paul II., der daran in seiner Amtszeit ebenso wenig änderte wie BenediktXVI. Der deutsche Papst ließ nur mit der Bemerkung aufhorchen, dass Kondome in wenigen Ausnahmefällen – etwa bei homosexueller Prostitution, wo die Gefahr groß ist, sich mit dem HI-Virus anzustecken, und keine Fortpflanzung intendiert ist – ein „erster Schritt“ sein könnten „auf dem Weg hin zu einer anders gelebten, menschlichen Sexualität“.
Franziskus stützte die herrschende Lehre, indem er betonte, es sei eine Voraussetzung für das Sakrament der Ehe, dem Leben offen gegenüberzustehen. Doch sagte er auch, Katholiken sollten nicht ein Kind nach dem anderen bekommen. Der Pontifex nannte das Beispiel einer Frau, die nach sieben Kaiserschnitten das achte Mal schwanger war. Das sei unverantwortlich. „Will sie sieben Waisen zurücklassen?“ Die Frau habe erwidert, sie vertraue Gott. Darauf habe er geantwortet: „Gott gibt dir die Mittel, um verantwortungsbewusst zu sein.“ Zudem sprach sich der Argentinier gegen die „ideologische Kolonialisierung“ durch reichere Länder aus. Bischöfe in Afrika haben immer wieder kritisiert, dass ihnen modernere Ansichten zu Familienplanung und zu Rechten für Homosexuelle aufgedrückt würden.
Auf der Familiensynode im Herbst soll das Thema Sexualität eine zentrale Rolle spielen. Hoffnungen, die Kirche würde in dieser Hinsicht ihre Haltungen ändern, erfüllten sich bei der vorherigen Synode im Oktober 2014 jedoch nicht. Damals wurde über eine von der Kirche in Auftrag gegebene Umfrage unter Gläubigen gesprochen, die einen immer größer werdenden Graben offenbarte zwischen kirchlicher Sexuallehre und der Praxis katholischer Christen. Sehr viele benutzen Verhütungsmittel, ohne sich sündig zu fühlen.
Nach Asien-Besuch: Papst Franziskus befürwortet indirekt Geburtenkontrolle
Die katholische Lehre verbietet künstliche Verhütungsmittel wie die Pille oder Kondome. Natürliche Verhütung wie durch Eisprungkontrolle ist erlaubt. Es war Papst Paul VI., der diese Haltung nach der Erfindung der Anti-Baby-Pille gegen den Widerstand vieler Bischöfe durchsetzte. Sexualität dürfe nicht von der Offenheit fürs Kind getrennt werden, dozierte PaulVI. 1968 im Lehrschreiben „Humanae Vitae“. Damit wurde implizit jede künstliche Verhütung verboten. Die Vorlage für die Enzyklika stammte vom späteren Papst Johannes Paul II., der daran in seiner Amtszeit ebenso wenig änderte wie BenediktXVI. Der deutsche Papst ließ nur mit der Bemerkung aufhorchen, dass Kondome in wenigen Ausnahmefällen – etwa bei homosexueller Prostitution, wo die Gefahr groß ist, sich mit dem HI-Virus anzustecken, und keine Fortpflanzung intendiert ist – ein „erster Schritt“ sein könnten „auf dem Weg hin zu einer anders gelebten, menschlichen Sexualität“.
Franziskus stützte die herrschende Lehre, indem er betonte, es sei eine Voraussetzung für das Sakrament der Ehe, dem Leben offen gegenüberzustehen. Doch sagte er auch, Katholiken sollten nicht ein Kind nach dem anderen bekommen. Der Pontifex nannte das Beispiel einer Frau, die nach sieben Kaiserschnitten das achte Mal schwanger war. Das sei unverantwortlich. „Will sie sieben Waisen zurücklassen?“ Die Frau habe erwidert, sie vertraue Gott. Darauf habe er geantwortet: „Gott gibt dir die Mittel, um verantwortungsbewusst zu sein.“ Zudem sprach sich der Argentinier gegen die „ideologische Kolonialisierung“ durch reichere Länder aus. Bischöfe in Afrika haben immer wieder kritisiert, dass ihnen modernere Ansichten zu Familienplanung und zu Rechten für Homosexuelle aufgedrückt würden.
Auf der Familiensynode im Herbst soll das Thema Sexualität eine zentrale Rolle spielen. Hoffnungen, die Kirche würde in dieser Hinsicht ihre Haltungen ändern, erfüllten sich bei der vorherigen Synode im Oktober 2014 jedoch nicht. Damals wurde über eine von der Kirche in Auftrag gegebene Umfrage unter Gläubigen gesprochen, die einen immer größer werdenden Graben offenbarte zwischen kirchlicher Sexuallehre und der Praxis katholischer Christen. Sehr viele benutzen Verhütungsmittel, ohne sich sündig zu fühlen.