Breite Zustimmung, allerdings mit ein paar kritischen Fußnoten versehen – so lassen sich die Reaktionen auf die Pläne von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) gegen die Ausbeutung junger Wissenschaftler zusammenfassen. „Ich finde viele Positionen von uns wieder – wir können das nun gemeinsam auf den Weg bringen“, sagte die SPD-Bildungsexpertin, Simone Raatz, der Süddeutschen Zeitung. Raatz hatte bereits vergangenen Sommer Eckpunkte ihrer Fraktion für eine Reform des Arbeitsrechts für Nachwuchswissenschaftler vorgelegt. Sie forderte am Montag weitergehende Regelungen als von Wanka in Aussicht gestellt. So sollten Doktoranden nicht nur einen Vertrag über mindestens drei Jahre erhalten, sondern auch ein Recht auf Verlängerung um ein weiteres Jahr. Zugleich müsse es Betreuungsvereinbarungen geben, in denen der zeitliche Aufwand geregelt werde. „Die Doktoranden müssen mehr als die Hälfte ihrer Zeit für die eigene wissenschaftliche Qualifizierung haben“, sagte Raatz. Bisher bleibt vielen Doktoranden neben den Aufgaben als Lehrende oder der Arbeit für ihren Professor zu wenig Zeit, um ihre Promotion voranzutreiben.
Bildungsministerin Johanna Wanka will die Ausbeutung junger Wissenschaftler eindämmen. Sie fordert Mindestvertragslaufzeiten für die Wissenschaft.
Zudem forderte Raatz „deutlich mehr Stellen im akademischen Mittelbau“, also für Wissenschaftler unterhalb der Professur. Derzeit verhandeln Union und SPD über eine Neufassung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, das Zeitverträge in der Wissenschaft regelt. Bisher verlaufen die Gespräche zäh. „Ich wünsche mir, dass sich die CDU nun auch endlich auf den Weg macht“, sagte Raatz.
Johanna Wanka hatte der SZ gesagt, sie wolle die ausufernde Praxis von Zeitverträgen in der Wissenschaft eindämmen. Sie sprach sich für Mindestvertragslaufzeiten aus: In der Regel drei Jahre für eine Doktorarbeit, bei Forschungsvorhaben sollen die Verträge so lange laufen wie das Projekt. Zudem seien mehr feste Stellen nötig.
Der Vorsitzende des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), Bernhard Kempen, begrüßte die Aussagen. „Alle Insider wissen wie es läuft – und es läuft nicht rund“, sagte er mit Blick auf die Arbeitsbedingungen von Nachwuchswissenschaftlern. Ihre Situation werde ausgenutzt – „unvernünftig, fahrlässig, manchmal sogar boshaft“, sagte Kempen. Eine Mindestvertragsdauer für Doktoranden von drei Jahren lehnte er allerdings ab. „Das geht an der Lebenswirklichkeit mancher Fächer vorbei, es gibt Leute, die schreiben prima Arbeiten in einem Jahr.“ Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, betonte, dass Zeitverträge häufig unumgänglich seien. Starre gesetzliche Regelungen von Mindestlaufzeiten seien „kontraproduktiv“, auch in Drittmittelprojekten „muss es möglich bleiben, Mitarbeiter für bestimmte Zeiträume zu beschäftigen, etwa im Rahmen von Teilprojekten“, sagte Hippler.
Von Seiten der Nachwuchswissenschaftler kam dagegen Zustimmung. Mit ihrer Forderung nach einem höheren Anteil fester Stellen übernehme sie eine Hauptforderung der Petition „Perspektive statt Befristung“, sagte dessen Initiator, Sebastian Raupach. Er forderte, den Anteil der befristeten Stellen an einer Einrichtung gesetzlich zu begrenzen.
Bildungsministerin Johanna Wanka will die Ausbeutung junger Wissenschaftler eindämmen. Sie fordert Mindestvertragslaufzeiten für die Wissenschaft.
Zudem forderte Raatz „deutlich mehr Stellen im akademischen Mittelbau“, also für Wissenschaftler unterhalb der Professur. Derzeit verhandeln Union und SPD über eine Neufassung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, das Zeitverträge in der Wissenschaft regelt. Bisher verlaufen die Gespräche zäh. „Ich wünsche mir, dass sich die CDU nun auch endlich auf den Weg macht“, sagte Raatz.
Johanna Wanka hatte der SZ gesagt, sie wolle die ausufernde Praxis von Zeitverträgen in der Wissenschaft eindämmen. Sie sprach sich für Mindestvertragslaufzeiten aus: In der Regel drei Jahre für eine Doktorarbeit, bei Forschungsvorhaben sollen die Verträge so lange laufen wie das Projekt. Zudem seien mehr feste Stellen nötig.
Der Vorsitzende des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), Bernhard Kempen, begrüßte die Aussagen. „Alle Insider wissen wie es läuft – und es läuft nicht rund“, sagte er mit Blick auf die Arbeitsbedingungen von Nachwuchswissenschaftlern. Ihre Situation werde ausgenutzt – „unvernünftig, fahrlässig, manchmal sogar boshaft“, sagte Kempen. Eine Mindestvertragsdauer für Doktoranden von drei Jahren lehnte er allerdings ab. „Das geht an der Lebenswirklichkeit mancher Fächer vorbei, es gibt Leute, die schreiben prima Arbeiten in einem Jahr.“ Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, betonte, dass Zeitverträge häufig unumgänglich seien. Starre gesetzliche Regelungen von Mindestlaufzeiten seien „kontraproduktiv“, auch in Drittmittelprojekten „muss es möglich bleiben, Mitarbeiter für bestimmte Zeiträume zu beschäftigen, etwa im Rahmen von Teilprojekten“, sagte Hippler.
Von Seiten der Nachwuchswissenschaftler kam dagegen Zustimmung. Mit ihrer Forderung nach einem höheren Anteil fester Stellen übernehme sie eine Hauptforderung der Petition „Perspektive statt Befristung“, sagte dessen Initiator, Sebastian Raupach. Er forderte, den Anteil der befristeten Stellen an einer Einrichtung gesetzlich zu begrenzen.