Viel Privates ist nicht bekannt von der Frau, die am Mittwoch in England Kirchengeschichte geschrieben hat. Libby Lane ist 48 Jahre alt, Fan des Fußballklubs Manchester United und würde gern Saxophonspielen lernen. Sie hat zwei erwachsene Kinder und ist mit dem Pfarrer des Flughafens von Manchester verheiratet. Dass sich plötzlich eine breite Öffentlichkeit für diese eher banalen Fakten interessiert, liegt daran, dass Libby Lane einen ganz besonderen Posten im Land übernimmt: Sie wird die erste Bischöfin in der Kirche von England. Premierminister David Cameron sprach von einer „historischen Ernennung“ und einem „wichtigen Schritt zu mehr Gleichberechtigung innerhalb der Kirche“. Königin Elizabeth II. hat der Ernennung in ihrer Funktion als weltliches Kirchenoberhaupt zugestimmt.
Libby Lane, die erste Bischöfin in der Kirche von England.
Der Berufung Lanes ging ein jahrzehntelanges Ringen voraus. Noch im November 2012 hatte die Generalsynode der Kirche von England überraschend dagegen gestimmt, dass Frauen das Bischofsamt übernehmen können. In den drei Häusern der Synode hatte jeweils eine Zweidrittelmehrheit für die Neuerung stimmen müssen. Das Haus der Bischöfe und das Haus des Klerus stimmten zu, im Haus der Laien fehlten sechs Stimmen. Als das Ergebnis bekannt gegeben wurde, weinten viele Besucher der Synode. Aus allen Teilen der Gesellschaft hagelte es Kritik. Ein Bischof erklärte, die Church of England laufe Gefahr, eine nationale Peinlichkeit zu werden.
Seither hat Justin Welby, als Erzbischof von Canterbury geistliches Oberhaupt der Kirche von England, unermüdlich Überzeugungsarbeit geleistet. Im Juni dieses Jahres hatte sich die Generalsynode erneut mit dem Thema befasst und diesmal mit großer Mehrheit zugestimmt. Im November wurden die legalen Voraussetzungen geschaffen, womit die Kirche von England laut Welby in „eine völlig neue Phase ihrer Existenz“ eingetreten ist. An diesem Mittwoch erfolgte schließlich die Ernennung Libby Lanes zur Suffraganbischöfin von Stockport. Geweiht wird sie Mitte Januar in der Kathedrale von York.
Suffraganbischöfe sind dem Diözesanbischof untergeordnet und haben keine eigene Kathedrale. Deshalb sprach Lane am Mittwoch im Rathaus von Stockport. Zunächst bat sie um eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in Pakistan, dann sagte sie: „Es ist ein besonderer Tag für mich und ein historischer Tag für die Kirche. Ich bin mir all derer bewusst, die für diesen Tag gebetet, gearbeitet und gelitten haben.“ Da Lane nicht Bischöfin einer eigenen Diözese wird, hat sie keinen Anspruch auf einen Platz im Oberhaus. Dort ist die Kirche von England mit 26 Bischöfen vertreten. Normalerweise sind dies neben den Erzbischöfen von Canterbury und York und den Bischöfen von Durham, London und Winchester die jeweils dienstältesten Bischöfe. An diesem Donnerstag wird aber ein Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht, der künftigen Diözesanbischöfinnen bevorzugten Zugang zum House of Lords verschaffen soll. Es wird erwartet, dass im kommenden Jahr die ersten Diözesanbischöfinnen ernannt werden.
Der Ernennung Lanes ging bereits 1975 der Beschluss der Generalsynode voraus, dass es „keine generellen Einwände“ gegen Frauen in Kirchenämtern gebe. Seit 1985 können Frauen Diakoninnen werden, 1992 hat die Generalsynode entschieden, dass Frauen auch Pfarrerinnen werden können. Dass es mehr als zwanzig Jahre dauerte, bis der nächste Schritt folgte, und damit gut zehn Jahre länger als erwartet, kommentierte Libby Lane mit den Worten: „Es fühlt sich an wie Gottes Tempo in Gottes Plan.“
Libby Lane, die erste Bischöfin in der Kirche von England.
Der Berufung Lanes ging ein jahrzehntelanges Ringen voraus. Noch im November 2012 hatte die Generalsynode der Kirche von England überraschend dagegen gestimmt, dass Frauen das Bischofsamt übernehmen können. In den drei Häusern der Synode hatte jeweils eine Zweidrittelmehrheit für die Neuerung stimmen müssen. Das Haus der Bischöfe und das Haus des Klerus stimmten zu, im Haus der Laien fehlten sechs Stimmen. Als das Ergebnis bekannt gegeben wurde, weinten viele Besucher der Synode. Aus allen Teilen der Gesellschaft hagelte es Kritik. Ein Bischof erklärte, die Church of England laufe Gefahr, eine nationale Peinlichkeit zu werden.
Seither hat Justin Welby, als Erzbischof von Canterbury geistliches Oberhaupt der Kirche von England, unermüdlich Überzeugungsarbeit geleistet. Im Juni dieses Jahres hatte sich die Generalsynode erneut mit dem Thema befasst und diesmal mit großer Mehrheit zugestimmt. Im November wurden die legalen Voraussetzungen geschaffen, womit die Kirche von England laut Welby in „eine völlig neue Phase ihrer Existenz“ eingetreten ist. An diesem Mittwoch erfolgte schließlich die Ernennung Libby Lanes zur Suffraganbischöfin von Stockport. Geweiht wird sie Mitte Januar in der Kathedrale von York.
Suffraganbischöfe sind dem Diözesanbischof untergeordnet und haben keine eigene Kathedrale. Deshalb sprach Lane am Mittwoch im Rathaus von Stockport. Zunächst bat sie um eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in Pakistan, dann sagte sie: „Es ist ein besonderer Tag für mich und ein historischer Tag für die Kirche. Ich bin mir all derer bewusst, die für diesen Tag gebetet, gearbeitet und gelitten haben.“ Da Lane nicht Bischöfin einer eigenen Diözese wird, hat sie keinen Anspruch auf einen Platz im Oberhaus. Dort ist die Kirche von England mit 26 Bischöfen vertreten. Normalerweise sind dies neben den Erzbischöfen von Canterbury und York und den Bischöfen von Durham, London und Winchester die jeweils dienstältesten Bischöfe. An diesem Donnerstag wird aber ein Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht, der künftigen Diözesanbischöfinnen bevorzugten Zugang zum House of Lords verschaffen soll. Es wird erwartet, dass im kommenden Jahr die ersten Diözesanbischöfinnen ernannt werden.
Der Ernennung Lanes ging bereits 1975 der Beschluss der Generalsynode voraus, dass es „keine generellen Einwände“ gegen Frauen in Kirchenämtern gebe. Seit 1985 können Frauen Diakoninnen werden, 1992 hat die Generalsynode entschieden, dass Frauen auch Pfarrerinnen werden können. Dass es mehr als zwanzig Jahre dauerte, bis der nächste Schritt folgte, und damit gut zehn Jahre länger als erwartet, kommentierte Libby Lane mit den Worten: „Es fühlt sich an wie Gottes Tempo in Gottes Plan.“