Meistens hat sie eher wenig an. Zumindest sorgt Pop-Sängerin Rihanna, 26, nicht nur mit mehr als 100 Millionen verkauften Platten und vielen Musikpreisen bis hin zum Grammy für Aufsehen. Sondern auch, weil sie oft nur äußerst spärlich bekleidet in der Öffentlichkeit auftritt. Ob bei Konzerten, Gala-Events oder beim Restaurantbesuch – die auf der Karibikinsel Barbados geborene Sängerin setzt nicht nur auf ihre großartige Stimme, sondern mindestens genauso stark auf freizügige Outfits. „Sex sells“, lautet die Devise; zumindest aber sorgt es in ihrem Fall für hohe Aufmerksamkeit.
Sängerin Rihanna wird ab Januar Kreativdirektorin beim Sportartikelhersteller Puma.
Ausgerechnet jene Rihanna will sich nun aber verstärkt der Frage widmen, was Menschen am besten anziehen, wenn sie sportlich-leger daherkommen wollen. Für den Sportartikelhersteller Puma wird die Sängerin ab Januar nicht nur als Markenbotschafterin in der Kategorie „Women’s Training“ auftreten, sondern sie soll selbst Hand an die Kollektionen anlegen.
Im Status einer Kreativdirektorin werde Rihanna künftig „ihr besonderes Gespür für Style und Innovation in die Produkte von Puma einfließen lassen“, gab das Unternehmen bekannt. Von einer „langfristigen Partnerschaft“ ist die Rede; für wie lange und wie viel Honorar ist ein Geheimnis.
Wenn das mal alles gut geht.
Schon einmal hat sich der Bühnenstar als Designerin betätigt und das ging ziemlich schief. In der Modebranche erinnert man sich mit Grauen an den 16. Februar 2013. Damals präsentierte Rihanna bei der London Fashion Week eine eigene Kollektion, die sie für die britische Marke River Island entworfen hatte. Doch die bauchfreien Tops und andere eher textilarme Oberteile lösten ebenso Häme bei Fachpublikum und Medien aus wie die Badeanzüge. Denn die wirkten wie eine Retro-Neuauflage von Modellen der 1990er-Jahre, Typ „Baywatch“.
Damals kam der Verdacht auf, die Sängerin gebe der Kollektion nur ihren Namen, habe aber gar nicht selbst designt. Bei Puma wird dies nun angeblich ganz anders sein. Firmenchef Björn Gulden setzt auf Rihannas „weltweite Bekanntheit, ihr Charisma, ihre Individualität und ihren Ehrgeiz“. Sie selbst gab freundlich zurück, die Marke mit dem Raubtierlogo stünde „für Stärke und Individualität“.
Dennoch ist das Engagement der auch durch ihre schlagkräftige On-off-Beziehung mit R’n’B-Star Chris Brown und allerhand Raucherpartys bekannten Sängerin gewisser Weise überraschend. Denn eigentlich will sich Puma, schwächelnde Nummer drei der Sportartikelbranche nach Nike und Adidas, wieder stärker als Marke für Turnhallen und Sportplätze profilieren und weniger als Mode-Label wie in der Vergangenheit. Andererseits: Jeder große Hersteller aus dieser Branche verkauft auch Schuhe und Klamotten für die nichtsportliche Freizeit. Und macht sich dabei werbewirksam Show-Stars zunutze.
Adidas zum Beispiel köderte die Teenager in den vergangenen zwei Jahren für seine Neo-Kollektion mit Justin Bieber als Testimonial. Die auf Fitnessmode konzentrierte Adidas-Tochter Reebok wirbt mit Soul-Sängerin Alicia Keys und dem Ex-Basketballstar Shaq O’Neal. Und von 2015 an wird der US-Rapper und Kim-Kardashian-Freund Kanye West als Design-Mitarbeiter für die Drei-Streifen-Marke aus Franken arbeiten.
Rihanna besuchte übrigens am Dienstagnachmittag ihren neuen Arbeitgeber in Herzogenaurach. Ein paar Stunden lang plauderte sie mit Managern und Mitarbeitern von Puma. „Ganz nahbar“ sei sie gewesen, hieß es. Nun soll alles schnell gehen. Schon in der Frühjahr-Sommer-Kollektion 2015 werde man „erste Einflüsse ihrer Arbeit sehen“, behaupten die Puma-PR-Leute. Na dann.
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Anziehen, bitte
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