München – Der 6. Mai 2077, auf welchen Wochentag wird dieses Datum bloß fallen? Und war der 12. Oktober 1600 ein Montag oder doch eher ein Donnerstag? Egal wie absurd die Frage ist, das Internet hat eigentlich immer eine Antwort. Granth Thakkar auch. Zumindest, wenn es um Zahlen geht.
Für 52 Kalenderberechnungen brauchte er eine Minute, nebenbei multiplizierte er 19836637 mit 19575203 und zog die Wurzeln aus 640646 und 473342. Ganz ohne Internet und Taschenrechner, beinahe fehlerfrei und in kürzester Zeit. Stift und Papier waren erlaubt; aber nur, um das Ergebnis aufzuschreiben. Und dann, nach zwei Tagen voller Zahlen, wurde Granth Thakkar in Dresden Weltmeister im Kopfrechnen. Mit 13 Jahren.
Weltmeister im Kopfrechnen: Granth Thakkar
Kaum war die Nachricht in der Welt, saß Thakkar auch schon wieder im Flieger nach Indien. Ein Telefongespräch? Unmöglich, schreibt seine Kopfrechnen-Trainerin per E-Mail zurück, Thakkar habe zu tun, in seiner katholischen Schule würden wichtige Prüfungen abgehalten. Ein paar knappe Antworten schickt sie dann doch. Die 26-Jährige, sie heißt Gwendolen Noronha, dürfte ihn ja besonders gut kennen, üben die beiden doch an normalen Tagen fünf Stunden Kopfrechnen, vor Wettkämpfen können es auch schon mal ein paar Stunden mehr werden. Thakkars Welt sei eine Welt aus Zahlen; am allerliebsten beschäftige er sich aber mit Wurzelziehen. Und am allerallerliebsten seien ihm Quadratwurzeln. In dieser Disziplin hält er auch den Weltrekord.
Thakkar, der auf Facebook entweder vor roten Autos oder hinter goldenen Pokalen posiert, wohnt in Vapi, einer kleinen indischen Stadt, 170 Kilometer nördlich der Riesenstadt Mumbai, mit seiner Mutter, einer Hausfrau, und seinem Vater, der in einem Regierungsbüro arbeitet. Geschwister hat er nicht. Wie er der Mathematik verfiel? Seine Trainerin sagt: Früher, vor drei Jahren, habe Thakkar Mathematik überhaupt nicht gemocht. Bis sie kam. Heute sei er ihr bester Schüler, auch im regulären Schulunterricht habe er nur Einser.
Klar, ein Fach gebe es schon, das ihm nicht gefalle: Geschichte. Stellt sich die Frage, was so ein Zahlenkind sonst noch macht, ja: Ist da überhaupt Raum für sonst noch was? Doch: Thakkar mag Schach und Karate. Wie sich das für einen Jungen anfühle, so erfolgreich zu sein? „Er ist noch zu jung, um alles zu verstehen.“ Und was er mal werden wolle? Ganz klar: Astronaut.
Thakkar, der bereits mehrere Weltrekorde in unterschiedlichen Disziplinen holte, gewann bei seinem zweiwöchigen Deutschlandaufenthalt übrigens nicht nur einen Titel: Am vorvergangenen Wochenende bekam er die Goldmedaille bei der Junior-Weltmeisterschaft im Kopfrechnen in Bielefeld, am vergangenen Sonntag trat er in Dresden gegen 40 Teilnehmer aus 18 Ländern an, unter ihnen allein zehn Inder. Der älteste Teilnehmer: 80 Jahre alt. Der jüngste Teilnehmer: ein zehnjähriger Inder. Seinen Erfolg kommentierte Thakkar recht nüchtern: „Ich bin natürlich stolz. Aber mit der Zeit wird das irgendwie normal.“
So normal wie die Wochentage jahrhundertealter Daten einfach so herunterzubeten, mühelos. Übrigens: Der 6. Mai wird 2077 auf einen Donnerstag fallen. Genauso wie der 12. Oktober 1600 ein Donnerstag war.
Für 52 Kalenderberechnungen brauchte er eine Minute, nebenbei multiplizierte er 19836637 mit 19575203 und zog die Wurzeln aus 640646 und 473342. Ganz ohne Internet und Taschenrechner, beinahe fehlerfrei und in kürzester Zeit. Stift und Papier waren erlaubt; aber nur, um das Ergebnis aufzuschreiben. Und dann, nach zwei Tagen voller Zahlen, wurde Granth Thakkar in Dresden Weltmeister im Kopfrechnen. Mit 13 Jahren.
Weltmeister im Kopfrechnen: Granth Thakkar
Kaum war die Nachricht in der Welt, saß Thakkar auch schon wieder im Flieger nach Indien. Ein Telefongespräch? Unmöglich, schreibt seine Kopfrechnen-Trainerin per E-Mail zurück, Thakkar habe zu tun, in seiner katholischen Schule würden wichtige Prüfungen abgehalten. Ein paar knappe Antworten schickt sie dann doch. Die 26-Jährige, sie heißt Gwendolen Noronha, dürfte ihn ja besonders gut kennen, üben die beiden doch an normalen Tagen fünf Stunden Kopfrechnen, vor Wettkämpfen können es auch schon mal ein paar Stunden mehr werden. Thakkars Welt sei eine Welt aus Zahlen; am allerliebsten beschäftige er sich aber mit Wurzelziehen. Und am allerallerliebsten seien ihm Quadratwurzeln. In dieser Disziplin hält er auch den Weltrekord.
Thakkar, der auf Facebook entweder vor roten Autos oder hinter goldenen Pokalen posiert, wohnt in Vapi, einer kleinen indischen Stadt, 170 Kilometer nördlich der Riesenstadt Mumbai, mit seiner Mutter, einer Hausfrau, und seinem Vater, der in einem Regierungsbüro arbeitet. Geschwister hat er nicht. Wie er der Mathematik verfiel? Seine Trainerin sagt: Früher, vor drei Jahren, habe Thakkar Mathematik überhaupt nicht gemocht. Bis sie kam. Heute sei er ihr bester Schüler, auch im regulären Schulunterricht habe er nur Einser.
Klar, ein Fach gebe es schon, das ihm nicht gefalle: Geschichte. Stellt sich die Frage, was so ein Zahlenkind sonst noch macht, ja: Ist da überhaupt Raum für sonst noch was? Doch: Thakkar mag Schach und Karate. Wie sich das für einen Jungen anfühle, so erfolgreich zu sein? „Er ist noch zu jung, um alles zu verstehen.“ Und was er mal werden wolle? Ganz klar: Astronaut.
Thakkar, der bereits mehrere Weltrekorde in unterschiedlichen Disziplinen holte, gewann bei seinem zweiwöchigen Deutschlandaufenthalt übrigens nicht nur einen Titel: Am vorvergangenen Wochenende bekam er die Goldmedaille bei der Junior-Weltmeisterschaft im Kopfrechnen in Bielefeld, am vergangenen Sonntag trat er in Dresden gegen 40 Teilnehmer aus 18 Ländern an, unter ihnen allein zehn Inder. Der älteste Teilnehmer: 80 Jahre alt. Der jüngste Teilnehmer: ein zehnjähriger Inder. Seinen Erfolg kommentierte Thakkar recht nüchtern: „Ich bin natürlich stolz. Aber mit der Zeit wird das irgendwie normal.“
So normal wie die Wochentage jahrhundertealter Daten einfach so herunterzubeten, mühelos. Übrigens: Der 6. Mai wird 2077 auf einen Donnerstag fallen. Genauso wie der 12. Oktober 1600 ein Donnerstag war.