Auf den ersten Blick denkt man vielleicht an „logo!“, die Kindernachrichten des ZDF. Junge Menschen stehen in einer Art digitalem Studio vor einem spacigen Hintergrund, der immer wieder die Farbe wechselt. Rechts von ihnen fliegt das Logo der Sendung ein: vier verschiedenfarbige Würfel, die zusammen das Wort "Jugend-TV" ergeben Genau wie in der ZDF-Reihe sollen aktuelle Themen so erklärt werden, dass sie junge Menschen verstehen. Jugend-TV wirkt dabei trotz Fernsehstudio-Hintergrund nicht ganz so professionell gemacht und die Moderatoren sind mit 10 bis Anfang 20 auch deutlich jünger. Und noch einen Unterschied gibt es darüber hinaus: Was die teilweise recht hölzern wirkenden Mädchen und Jungen in ihren Videos sagen, ist zumindest fragwürdig.
Im Zentrum der Inhalte stehen bekannte Verschwörungstheorien wie die, dass die Situation in der Ukraine die alleinige Schuld von Kriegstreibern in Kiew und den USA sei. Nur, dass die Theorien hier maßgeschneidert für ein junges Publikum verbreitet werden. Am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sei beispielsweise auch nicht Deutschland schuld gewesen, sondern Polen. Die Deutschen hingegen hätten ihn bis zuletzt noch verhindern wollen. Des Weiteren sei der aktuelle Ebola-Ausbruch eine von den großen Pharmakonzernen und der Weltgesundheitsorganisation geplante Verschwörung; die Krankheit selbst lange nicht so gefährlich wie eine gewöhnliche Grippe.
Neben den zweifelhaften Meinungen zu aktuellen Ereignissen verbreitet Jugend-TV außerdem homophobe und antisemitische Ansichten: So sei Israel etwa weltweit führend im Organhandel und betrachte den Gewinn daraus als Entschädigung für den Holocaust. Ein Grund für Homosexualität wiederum sei der Sexualkunde-Unterricht an Schulen, deren Propaganda Kinder und Jugendliche zur gleichgeschlechtlichen Liebe treibe.
Verschwörungstheorien - kindgerecht aufbereitet.
Jugend-TV verbreitet seine Theorien nicht nur auf Deutsch, sondern bietet Videos in acht Sprachen an; darunter Englisch, Russisch, Ukrainisch und Italienisch. Das Motto der Sendung: „Jugend denkt mit.“ In einem Erklärvideo zu dem Onlineformat vom Mai dieses Jahres heißt es, man wolle, dass „jedes kleine Kind“ die präsentierten „Nachrichten aus aller Welt, Hintergründe und verschwiegene[n] Fakten“ verstehe. Die täglich um 19 Uhr erscheinenden Videos haben in der Regel nur wenige hundert Klicks, das Ebola-Video von vor einer Woche zum Beispiel aber schon über 6000.
Hinter der YouTube-Reihe steckt nach Recherchen des „stern“ und weiteren Medienberichten (u.a. NDR, "VICE") der Schweizer Ivo Sasek, dessen Bewegung „Organische Christus-Generation“ (OCG) als Sekte gilt und der in dem Land als Verschwörungstheoretiker bekannt ist. Er gründete zudem die sogenannte Anti-Zensur-Koalition, die sich gegen vermeintlich von den Massenmedien verschwiegene Fakten richtet. Der stern berichtet, die jungen Moderatoren seien Kinder aus gläubigen Familien, die der OCG nahestünden und manchmal sogar Saseks eigene Kinder seien.
Er selbst soll auch hinter einem anderen Videoportal mit Verschwörungstheorien in 30 Sprachen stehen: „klagemauer.tv“. Auf der Seite werden laut VICE „die exakt selben (teilweise sogar im Wortlaut) Thesen wiedergegeben“ wie bei Jugend-TV. Interessanterweise wurde am Donnerstag ein Video auf klagemauer.tv veröffentlicht, in dem von einer „schamlosen Kampagne deutscher Leitmedien“ gegen Jugend-TV gesprochen wird. Letzteres wird dabei als „junges, unabhängiges Format von Jugendlichen für Jugendliche“ bezeichnet.
Im Zentrum der Inhalte stehen bekannte Verschwörungstheorien wie die, dass die Situation in der Ukraine die alleinige Schuld von Kriegstreibern in Kiew und den USA sei. Nur, dass die Theorien hier maßgeschneidert für ein junges Publikum verbreitet werden. Am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sei beispielsweise auch nicht Deutschland schuld gewesen, sondern Polen. Die Deutschen hingegen hätten ihn bis zuletzt noch verhindern wollen. Des Weiteren sei der aktuelle Ebola-Ausbruch eine von den großen Pharmakonzernen und der Weltgesundheitsorganisation geplante Verschwörung; die Krankheit selbst lange nicht so gefährlich wie eine gewöhnliche Grippe.
Neben den zweifelhaften Meinungen zu aktuellen Ereignissen verbreitet Jugend-TV außerdem homophobe und antisemitische Ansichten: So sei Israel etwa weltweit führend im Organhandel und betrachte den Gewinn daraus als Entschädigung für den Holocaust. Ein Grund für Homosexualität wiederum sei der Sexualkunde-Unterricht an Schulen, deren Propaganda Kinder und Jugendliche zur gleichgeschlechtlichen Liebe treibe.
Verschwörungstheorien - kindgerecht aufbereitet.
Jugend-TV verbreitet seine Theorien nicht nur auf Deutsch, sondern bietet Videos in acht Sprachen an; darunter Englisch, Russisch, Ukrainisch und Italienisch. Das Motto der Sendung: „Jugend denkt mit.“ In einem Erklärvideo zu dem Onlineformat vom Mai dieses Jahres heißt es, man wolle, dass „jedes kleine Kind“ die präsentierten „Nachrichten aus aller Welt, Hintergründe und verschwiegene[n] Fakten“ verstehe. Die täglich um 19 Uhr erscheinenden Videos haben in der Regel nur wenige hundert Klicks, das Ebola-Video von vor einer Woche zum Beispiel aber schon über 6000.
Hinter der YouTube-Reihe steckt nach Recherchen des „stern“ und weiteren Medienberichten (u.a. NDR, "VICE") der Schweizer Ivo Sasek, dessen Bewegung „Organische Christus-Generation“ (OCG) als Sekte gilt und der in dem Land als Verschwörungstheoretiker bekannt ist. Er gründete zudem die sogenannte Anti-Zensur-Koalition, die sich gegen vermeintlich von den Massenmedien verschwiegene Fakten richtet. Der stern berichtet, die jungen Moderatoren seien Kinder aus gläubigen Familien, die der OCG nahestünden und manchmal sogar Saseks eigene Kinder seien.
Er selbst soll auch hinter einem anderen Videoportal mit Verschwörungstheorien in 30 Sprachen stehen: „klagemauer.tv“. Auf der Seite werden laut VICE „die exakt selben (teilweise sogar im Wortlaut) Thesen wiedergegeben“ wie bei Jugend-TV. Interessanterweise wurde am Donnerstag ein Video auf klagemauer.tv veröffentlicht, in dem von einer „schamlosen Kampagne deutscher Leitmedien“ gegen Jugend-TV gesprochen wird. Letzteres wird dabei als „junges, unabhängiges Format von Jugendlichen für Jugendliche“ bezeichnet.