Seit dem 12. Juni fliegen wieder Rakten zwischen Israel und Palästina. 585 kamen bisher aus dem Gazastreifen, zum Teil bis nach Tel Aviv, das berichtet das israelische Außenministerium. Als Reaktion hat Israel bereits über 600 Ziele in Gaza bombardiert, es gab mindestens 88 Tote.
Im Zuge der WM droht es unterzugehen, dass der Nahostkonflikt wieder zum Krieg anzuschwellen droht. Denn seit Ende Juni drei israelische Jugendliche ermordet im Westjordanland gefunden wurden und im Gegenzug ein palästinensischer Jugendlicher von extremistischen Juden bei lebendigem Leib verbrannt wurde, sind sämtliche Friedensambitionen vorbei. Da half es auch nicht, dass die Familien der Ermordeten einander kondolierten und zum Frieden aufriefen.
Israel bereitet jetzt eine Bodenoffensive vor, möglicherweise soll der Gazastreifen erneut besetzt werden. Der Einsatz soll sich offiziell vor allem gegen die radikal-islamische Hamas wenden, die seit 2007 im Gazastreifen regiert und Israel als Staat nicht anerkennt. Aber auch Zivilisten sind von diesen Einsätzen betroffen - bei der letzten Bodenoffensive 2012 gab es UN-Angaben zufolge 73 verletzte Zivilisten auf palästinensischer und 23 auf israelischer Seite.
In Deutschland ist es nur schwer vorstellbar, wie in so einer Situation noch Normalität herrschen soll. Das Raketenabwehrsystem "Iron Dome" verhindert zwar, dass viele der oftmals unpräzise geschossenen Raketen aus Gaza in den israelischen Städten ankommen, trotzdem ist dort momentan fast täglich Bombenalarm. Die Arbeit wird unterbrochen, Sommerferiencamps geräumt und nachts kann kaum jemand durchschlafen. Trotzdem ist Normalität genau das, was viele Israelis nun demonstieren: Unter den Hashtags #shelterselfie versammeln sie auf Twitter und Facebook Selbstportraits aus ihren Bombenkellern. Die Message der Facebookgruppen ist deutlich: "Israel, send us your selfies taken in the bomb shelter. Make the best of a bad situation. Upload your photos to show the world that we're strong and hanging in." steht als Beschreibung dabei. Es geht darum, Stärke zu demonstrieren, sich den Alltag nicht vom erneuten Krieg vermiesen zu lassen. Und vielleicht auch ein bisschen darum, sich von all dem Schrecken mithilfe der sozialen Medien abzulenken.
[plugin imagelink link="https://scontent-a-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/t1.0-9/10518655_10152499620159318_4291506504616163515_n.jpg" imagesrc="https://scontent-a-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/t1.0-9/10518655_10152499620159318_4291506504616163515_n.jpg"] via Stuart Schrader / BOMB SHELTER SELFIES
[plugin imagelink link="https://scontent-a-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/t31.0-8/10450095_10154266304355276_3075147753753749781_o.jpg" imagesrc="https://scontent-a-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/t31.0-8/10450095_10154266304355276_3075147753753749781_o.jpg"] "As long as our internet is working, we're still strong"
via Josh Weinstein / Bomb shelter selfies
[plugin imagelink link="https://fbcdn-sphotos-d-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xfp1/t1.0-9/10550993_10154313661770394_2066712460150551956_n.jpg" imagesrc="https://fbcdn-sphotos-d-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xfp1/t1.0-9/10550993_10154313661770394_2066712460150551956_n.jpg"] "So I was about to post my selfie and I realized that I went to the shelter without a head-covering so I've edited my pic a bit..."
via Naava Pasternak Swirskys / BOMB SHELTER SELFIES
Auch der Instagram Bildfluss wird durch die Bombenangriffe nicht gestoppt. Nach dem Motto "Wenn schon Krieg, dann zumindest mit schönem Filter" werden dort vor allem durch den Iron Dome zerstörte Raketen fotografiert. Oftmals mit dem Hashtag #Prayforpeace, aber auch mit #fuckhamas versehen.
[plugin imagelink link="http://scontent-b.cdninstagram.com/hphotos-xfp1/t51.2885-15/10549617_1436724589939222_641389498_n.jpg" imagesrc="http://scontent-b.cdninstagram.com/hphotos-xfp1/t51.2885-15/10549617_1436724589939222_641389498_n.jpg"] via Shiri Rokach / Instagram
[plugin imagelink link="http://scontent-b.cdninstagram.com/hphotos-xpa1/t51.2885-15/10538714_708066049229720_1099151387_n.jpg" imagesrc="http://scontent-b.cdninstagram.com/hphotos-xpa1/t51.2885-15/10538714_708066049229720_1099151387_n.jpg"] via azbej / Instagram
All diese Bilder zeigen, dass das Leben trotz permanenten Bombeneinschlägen weitergehen muss. Eine ganz andere Sache wird durch sie jedoch überblendet: Dass es diese Bilder eben nicht aus Gaza gibt. Dort fotografiert sich keiner im Bombenkeller. Unter den Hashtags "#prayforgaza und #gazaonmymind werden zwar gute Wünsche und Solidaritätsbekundungen gezeigt, die Bilder dort zeigen allerdings keine Selfies. Stattdessen sieht man Raketen, die kein Iron Dome aufhält und die einschlagen und tote oder verletzte Kinder. Ob es sich bei diesen Bildern um Propagandamaterial zeigt, das eigentlich aus Syrien stammt, ist nur schwer überprüfbar. Die Lust, jetzt ein Selfie zu machen, vergeht einem dabei trotzdem.
Im Zuge der WM droht es unterzugehen, dass der Nahostkonflikt wieder zum Krieg anzuschwellen droht. Denn seit Ende Juni drei israelische Jugendliche ermordet im Westjordanland gefunden wurden und im Gegenzug ein palästinensischer Jugendlicher von extremistischen Juden bei lebendigem Leib verbrannt wurde, sind sämtliche Friedensambitionen vorbei. Da half es auch nicht, dass die Familien der Ermordeten einander kondolierten und zum Frieden aufriefen.
Israel bereitet jetzt eine Bodenoffensive vor, möglicherweise soll der Gazastreifen erneut besetzt werden. Der Einsatz soll sich offiziell vor allem gegen die radikal-islamische Hamas wenden, die seit 2007 im Gazastreifen regiert und Israel als Staat nicht anerkennt. Aber auch Zivilisten sind von diesen Einsätzen betroffen - bei der letzten Bodenoffensive 2012 gab es UN-Angaben zufolge 73 verletzte Zivilisten auf palästinensischer und 23 auf israelischer Seite.
In Deutschland ist es nur schwer vorstellbar, wie in so einer Situation noch Normalität herrschen soll. Das Raketenabwehrsystem "Iron Dome" verhindert zwar, dass viele der oftmals unpräzise geschossenen Raketen aus Gaza in den israelischen Städten ankommen, trotzdem ist dort momentan fast täglich Bombenalarm. Die Arbeit wird unterbrochen, Sommerferiencamps geräumt und nachts kann kaum jemand durchschlafen. Trotzdem ist Normalität genau das, was viele Israelis nun demonstieren: Unter den Hashtags #shelterselfie versammeln sie auf Twitter und Facebook Selbstportraits aus ihren Bombenkellern. Die Message der Facebookgruppen ist deutlich: "Israel, send us your selfies taken in the bomb shelter. Make the best of a bad situation. Upload your photos to show the world that we're strong and hanging in." steht als Beschreibung dabei. Es geht darum, Stärke zu demonstrieren, sich den Alltag nicht vom erneuten Krieg vermiesen zu lassen. Und vielleicht auch ein bisschen darum, sich von all dem Schrecken mithilfe der sozialen Medien abzulenken.
[plugin imagelink link="https://scontent-a-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/t1.0-9/10518655_10152499620159318_4291506504616163515_n.jpg" imagesrc="https://scontent-a-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/t1.0-9/10518655_10152499620159318_4291506504616163515_n.jpg"] via Stuart Schrader / BOMB SHELTER SELFIES
[plugin imagelink link="https://scontent-a-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/t31.0-8/10450095_10154266304355276_3075147753753749781_o.jpg" imagesrc="https://scontent-a-fra.xx.fbcdn.net/hphotos-xpa1/t31.0-8/10450095_10154266304355276_3075147753753749781_o.jpg"] "As long as our internet is working, we're still strong"
via Josh Weinstein / Bomb shelter selfies
[plugin imagelink link="https://fbcdn-sphotos-d-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xfp1/t1.0-9/10550993_10154313661770394_2066712460150551956_n.jpg" imagesrc="https://fbcdn-sphotos-d-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xfp1/t1.0-9/10550993_10154313661770394_2066712460150551956_n.jpg"] "So I was about to post my selfie and I realized that I went to the shelter without a head-covering so I've edited my pic a bit..."
via Naava Pasternak Swirskys / BOMB SHELTER SELFIES
Auch der Instagram Bildfluss wird durch die Bombenangriffe nicht gestoppt. Nach dem Motto "Wenn schon Krieg, dann zumindest mit schönem Filter" werden dort vor allem durch den Iron Dome zerstörte Raketen fotografiert. Oftmals mit dem Hashtag #Prayforpeace, aber auch mit #fuckhamas versehen.
[plugin imagelink link="http://scontent-b.cdninstagram.com/hphotos-xfp1/t51.2885-15/10549617_1436724589939222_641389498_n.jpg" imagesrc="http://scontent-b.cdninstagram.com/hphotos-xfp1/t51.2885-15/10549617_1436724589939222_641389498_n.jpg"] via Shiri Rokach / Instagram
[plugin imagelink link="http://scontent-b.cdninstagram.com/hphotos-xpa1/t51.2885-15/10538714_708066049229720_1099151387_n.jpg" imagesrc="http://scontent-b.cdninstagram.com/hphotos-xpa1/t51.2885-15/10538714_708066049229720_1099151387_n.jpg"] via azbej / Instagram
All diese Bilder zeigen, dass das Leben trotz permanenten Bombeneinschlägen weitergehen muss. Eine ganz andere Sache wird durch sie jedoch überblendet: Dass es diese Bilder eben nicht aus Gaza gibt. Dort fotografiert sich keiner im Bombenkeller. Unter den Hashtags "#prayforgaza und #gazaonmymind werden zwar gute Wünsche und Solidaritätsbekundungen gezeigt, die Bilder dort zeigen allerdings keine Selfies. Stattdessen sieht man Raketen, die kein Iron Dome aufhält und die einschlagen und tote oder verletzte Kinder. Ob es sich bei diesen Bildern um Propagandamaterial zeigt, das eigentlich aus Syrien stammt, ist nur schwer überprüfbar. Die Lust, jetzt ein Selfie zu machen, vergeht einem dabei trotzdem.