Bislang dachte ich immer: Wer ein Blog unterhält, hat erstens ein großes Mitteilungsbedürfnis und zweitens ziemlich viel Freizeit, um seine Webseite unentgeltlich mit mehr oder weniger interessanten Inhalten zu füllen. Bis ich auf Jessica Weiß stieß. Sie ist Deutschlands bekannteste Modebloggerin. Mit LesMads.de hat sie den Modeblogger-Boom in Deutschland mitbegründet – und das Blog einige Zeit später gewinnbringend an Burda, einen großen Zeitschriftenverlag, verkauft. Mit Journelles.de, ihrem zweiten „Baby“, bestreitet Weiß nun unter anderem ihren Lebensunterhalt. Nur: Wie macht sie das?
„Wichtig für die Vermarktung eines Blogs sind zwei Faktoren“, sagt Karsten Lohmeyer. Lohmeyer ist Journalist und bloggt selbst auf Lousypennies.de– darüber, wie man mit dem Bloggen Geld verdienen kann. „Wichtig sind zum einen die Zielgruppe und zum anderen die Reichweite“, sagt er. „Je interessanter die Zielgruppe, umso weniger Reichweite brauche ich“, erklärt er seine Faustregel. Eine gute Zielgruppe für ein Blog sind all jene Menschen, die Geld haben und bereit sind, dieses Geld für bestimmte Produkte auszugeben.
Genau deshalb seien Modeblogs oft erfolgreich, erklärt er. Sie werden von Menschen gelesen, die sich für Mode interessieren und die bereit sind, einiges zu investieren, um ihren Kleiderschrank zu bestücken. „Grundsätzlich eignet sich aber jedes Thema, hinter dem eine große Industrie steckt.“ Die Reichweite ist vor allem für die Werbekunden interessant, die dafür zuständig sind, dass ein Blogger Geld verdient. Beispiel „Google AdSense“: Jeder Blogger kann sich bei „Google AdSense“ bewerben. Solange sein Blog den Richtlinien des Konzerns entspricht (kein Sex, kein Alkohol), bekommt man von Google einen Code, den man in seine Seite integriert. Von Google werden dann über diesen Code Anzeigen, die zum Inhalt des Blogs passen, auf der Seite ausgespielt. „Je nach dem, wie viele Kunden auf diese Links klicken, wird ein prozentualer Anteil dessen, was Google an den geschalteten Anzeigen verdient, an den Blogger ausgezahlt“, erklärt Lohmeyer. „Es gibt durchaus Blogger, die allein damit mehrere hundert Euro im Monat verdienen.“
Ebenso interessant ist das so genannte Affiliate-Marketing. Hier gibt es mit „Affilinet“ oder „Zanox“ verschiedenen Anbieter, die als Vermittler zwischen Verkaufsplattformen und Bloggern auftreten. Bespricht ein Blogger auf seiner Seite ein bestimmtes Produkt, kann er daneben einen Link platzieren, der den Leser, der das Produkt kaufen möchte, direkt zu einer Verkaufsplattform weiterleitet. Für jeden so getätigten Einkauf wird der Blogger für die erfolgreiche Weiterleitung entlohnt.
Aber verliert ein Blogger damit nicht seine Unabhängigkeit und damit auch seine Glaubwürdigkeit? Lohmeyer sieht diese Frage gelassen: „Es kommt immer darauf an, wie transparent man mit Werbung auf dem Blog umgeht“, findet er. Wer Werbung klar und deutlich als solche ausweise, bleibe auch dann weiter glaubwürdig, wenn er zu Verkaufsplattformen verlinkt – nur werde er eben indirekt für seine Beratung bezahlt.
Auch Bannerwerbung auf Blogs ist möglich. Weil viele Blogs aber nicht genügend „Views“ generieren, um für große Anzeigenkunden interessant zu sein, sind so genannte „Vertical Networks“ entstanden. „Diese Anbieter fassen zwanzig bis dreißig Seiten zu einem Thema zusammen und stellen den Kontakt zum Anzeigenkunden her“, erklärt Lohmeyer. Die Anzeigen, die ein Konzern dann über ein Vertical Network schaltet, werden auf allen beteiligten Blogs ausgespielt und die Blogger entsprechend anteilig vergütet.
„Ist die Reichweite eines Blogs groß genug, kann man natürlich auch selbst Firmen ansprechen und eigenständig Anzeigenkunden für sich gewinnen“, sagt Lohmeyer. Dafür sei aber eine Mindest-Reichweite von 100.000 Views im Monat nötig. „Bei dieser Zahl sind meiner Erfahrung nach zwischen 500 und 1.000 Euro monatlich drin, wenn man alle Werbemöglichkeiten ausschöpft“, sagt Lohmeyer, „mit Ausschlägen nach oben und unten. Das können also auch durchaus mal 2.000 Euro im Monat sein.“ Wie viele Menschen sich täglich, wöchentlich und monatlich auf einem Blog tummeln, lässt sich mithilfe von „Google Analytics“ herausfinden. Auch so genannte „Sponsored Posts“ bringen Geld. „Das sind klar als Werbung ausgewiesene Beiträge auf einem Blog, die von einer Firma erstellt werden und für deren Veröffentlichung der Blogger Geld bekommt“, erklärt Lohmeyer.
Schließlich kann man mithilfe eines Blogs auch Spenden generieren. „Dazu integriert man entweder einen Spendenbutton, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Paypal“, sagt Lohmeyer, „oder man lässt sich flattrn.“ Um daran teilzunehmen, muss man als Blogger gar nichts zu tun. Es sind die User, die hierfür einen Betrag X auf ihr Flattr-Konto einzahlen. Jedes Mal, wenn dem User ein bestimmtes Blog gefällt, markiert er diese Seite. Am Ende des Monats wird der eingezahlte Betrag anteilig auf alle markierten Seiten verteilt. „Das hat sich aber bislang noch nicht durchgesetzt“, räumt Lohmeyer ein.
Nur vom so genannten „Linkverkauf“ rät Lohmeyer ab. „Das ist böse Magie“, sagt er, weil man mit der bezahlten Verlinkung auf andere Seiten im Grunde Google betrügt, die Seiten in ihrer Suchmaschine weiter oben auflisten, umso häufiger auf sie verlinkt wird. „Wenn Google das herausfindet, kann man erstens abgestraft und zweitens in der Suchmaschine geblockt werden“, sagt er, „und das bedeutet für einen Blogger den Tod.“
Autorin Marlene Halser, 36 Jahre, sucht nun fieberhaft nach einem guten Thema für ein Blog.
„Wichtig für die Vermarktung eines Blogs sind zwei Faktoren“, sagt Karsten Lohmeyer. Lohmeyer ist Journalist und bloggt selbst auf Lousypennies.de– darüber, wie man mit dem Bloggen Geld verdienen kann. „Wichtig sind zum einen die Zielgruppe und zum anderen die Reichweite“, sagt er. „Je interessanter die Zielgruppe, umso weniger Reichweite brauche ich“, erklärt er seine Faustregel. Eine gute Zielgruppe für ein Blog sind all jene Menschen, die Geld haben und bereit sind, dieses Geld für bestimmte Produkte auszugeben.
Genau deshalb seien Modeblogs oft erfolgreich, erklärt er. Sie werden von Menschen gelesen, die sich für Mode interessieren und die bereit sind, einiges zu investieren, um ihren Kleiderschrank zu bestücken. „Grundsätzlich eignet sich aber jedes Thema, hinter dem eine große Industrie steckt.“ Die Reichweite ist vor allem für die Werbekunden interessant, die dafür zuständig sind, dass ein Blogger Geld verdient. Beispiel „Google AdSense“: Jeder Blogger kann sich bei „Google AdSense“ bewerben. Solange sein Blog den Richtlinien des Konzerns entspricht (kein Sex, kein Alkohol), bekommt man von Google einen Code, den man in seine Seite integriert. Von Google werden dann über diesen Code Anzeigen, die zum Inhalt des Blogs passen, auf der Seite ausgespielt. „Je nach dem, wie viele Kunden auf diese Links klicken, wird ein prozentualer Anteil dessen, was Google an den geschalteten Anzeigen verdient, an den Blogger ausgezahlt“, erklärt Lohmeyer. „Es gibt durchaus Blogger, die allein damit mehrere hundert Euro im Monat verdienen.“
Ebenso interessant ist das so genannte Affiliate-Marketing. Hier gibt es mit „Affilinet“ oder „Zanox“ verschiedenen Anbieter, die als Vermittler zwischen Verkaufsplattformen und Bloggern auftreten. Bespricht ein Blogger auf seiner Seite ein bestimmtes Produkt, kann er daneben einen Link platzieren, der den Leser, der das Produkt kaufen möchte, direkt zu einer Verkaufsplattform weiterleitet. Für jeden so getätigten Einkauf wird der Blogger für die erfolgreiche Weiterleitung entlohnt.
Aber verliert ein Blogger damit nicht seine Unabhängigkeit und damit auch seine Glaubwürdigkeit? Lohmeyer sieht diese Frage gelassen: „Es kommt immer darauf an, wie transparent man mit Werbung auf dem Blog umgeht“, findet er. Wer Werbung klar und deutlich als solche ausweise, bleibe auch dann weiter glaubwürdig, wenn er zu Verkaufsplattformen verlinkt – nur werde er eben indirekt für seine Beratung bezahlt.
Auch Bannerwerbung auf Blogs ist möglich. Weil viele Blogs aber nicht genügend „Views“ generieren, um für große Anzeigenkunden interessant zu sein, sind so genannte „Vertical Networks“ entstanden. „Diese Anbieter fassen zwanzig bis dreißig Seiten zu einem Thema zusammen und stellen den Kontakt zum Anzeigenkunden her“, erklärt Lohmeyer. Die Anzeigen, die ein Konzern dann über ein Vertical Network schaltet, werden auf allen beteiligten Blogs ausgespielt und die Blogger entsprechend anteilig vergütet.
„Ist die Reichweite eines Blogs groß genug, kann man natürlich auch selbst Firmen ansprechen und eigenständig Anzeigenkunden für sich gewinnen“, sagt Lohmeyer. Dafür sei aber eine Mindest-Reichweite von 100.000 Views im Monat nötig. „Bei dieser Zahl sind meiner Erfahrung nach zwischen 500 und 1.000 Euro monatlich drin, wenn man alle Werbemöglichkeiten ausschöpft“, sagt Lohmeyer, „mit Ausschlägen nach oben und unten. Das können also auch durchaus mal 2.000 Euro im Monat sein.“ Wie viele Menschen sich täglich, wöchentlich und monatlich auf einem Blog tummeln, lässt sich mithilfe von „Google Analytics“ herausfinden. Auch so genannte „Sponsored Posts“ bringen Geld. „Das sind klar als Werbung ausgewiesene Beiträge auf einem Blog, die von einer Firma erstellt werden und für deren Veröffentlichung der Blogger Geld bekommt“, erklärt Lohmeyer.
Schließlich kann man mithilfe eines Blogs auch Spenden generieren. „Dazu integriert man entweder einen Spendenbutton, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Paypal“, sagt Lohmeyer, „oder man lässt sich flattrn.“ Um daran teilzunehmen, muss man als Blogger gar nichts zu tun. Es sind die User, die hierfür einen Betrag X auf ihr Flattr-Konto einzahlen. Jedes Mal, wenn dem User ein bestimmtes Blog gefällt, markiert er diese Seite. Am Ende des Monats wird der eingezahlte Betrag anteilig auf alle markierten Seiten verteilt. „Das hat sich aber bislang noch nicht durchgesetzt“, räumt Lohmeyer ein.
Nur vom so genannten „Linkverkauf“ rät Lohmeyer ab. „Das ist böse Magie“, sagt er, weil man mit der bezahlten Verlinkung auf andere Seiten im Grunde Google betrügt, die Seiten in ihrer Suchmaschine weiter oben auflisten, umso häufiger auf sie verlinkt wird. „Wenn Google das herausfindet, kann man erstens abgestraft und zweitens in der Suchmaschine geblockt werden“, sagt er, „und das bedeutet für einen Blogger den Tod.“
Autorin Marlene Halser, 36 Jahre, sucht nun fieberhaft nach einem guten Thema für ein Blog.
Fünf Tipps für das Geld verdienen im Netz:
1. Finde ein Thema, das viele Menschen interessiert, am besten solche, die Geld haben und bereit sind, es für bestimmte Produkte zu investieren.
2. Gestalte ein professionelles Blog und füttere diesen regelmäßig mit relevanten Beiträgen. Sorge mithilfe von Sozialen Netzwerken dafür, dass Dein Blog bekannt und von immer mehr Menschen besucht wird.
3. Tritt mit GoogleAdsens, Affiliate-Partnern, Vertical Networks und potenziellen Werbekunden in Kontakt, um deren Tools, Links, Banner und Beiträge in Deine Webseite zu integrieren.
4. Installiere einen Spendenbutton auf Deinem Blog.
5. Informiere Dich bei einem Steuerberater darüber, ob es nötig ist, ein Gewerbe anzumelden, oder besorge Dir beim Finanzamt eine Steuernummer, denn auch Werbeeinnahmen aus Blogs müssen versteuert werden.
2. Gestalte ein professionelles Blog und füttere diesen regelmäßig mit relevanten Beiträgen. Sorge mithilfe von Sozialen Netzwerken dafür, dass Dein Blog bekannt und von immer mehr Menschen besucht wird.
3. Tritt mit GoogleAdsens, Affiliate-Partnern, Vertical Networks und potenziellen Werbekunden in Kontakt, um deren Tools, Links, Banner und Beiträge in Deine Webseite zu integrieren.
4. Installiere einen Spendenbutton auf Deinem Blog.
5. Informiere Dich bei einem Steuerberater darüber, ob es nötig ist, ein Gewerbe anzumelden, oder besorge Dir beim Finanzamt eine Steuernummer, denn auch Werbeeinnahmen aus Blogs müssen versteuert werden.