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Wie schütze ich mich wirksam gegen Spam?

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Mit „1.000 Euro täglich von zu hause aus verdienen“, locken mich unbekannte Menschen in der Betreffzeile. „Wir machen Sie reich“, steht da. Oder auch „Hallo! Bist Du Single?“. Wieder andere gaukeln mir vor, ich hätte eine Reise in die Südsee gewonnen.

Tausende solcher unerwünschten Nachrichten werden täglich im Netz versandt. Im Jahr 2002 waren mehr als 50 Prozent und 2007 etwa 90 Prozent des weltweiten E-Mail-Aufkommens Spam, wie das britische Beratungsunternehmen pingdom ermittelte. Seither gehen die Zahlen wieder zurück.

„Heute sind knapp 70 Prozent aller Mails, die versendet werden, Spam“, sagt Andreas Hentschel, stellvertretender Chefredakteur des Computermagazins „Chip“. Der Grund dafür, dass Spam-Mails wieder weniger werden, sind die Email-Provider, die im Gegensatz zu früher, die elektronische Nachrichten relativ wirksam filtern, bevor sie in den privaten Postfächern landen. „Die Provider ermitteln den so genannten Hash-Wert von Emails“, erklärt Hentschel, einen Code, der aus Zahlen und Buchstaben besteht. Stimmt der bei einer großen Zahl von Mails überein, erkennt der Provider Spam und eliminiert die unerwünschte Nachricht.

Was trotzdem im Spam-Filter des Email-Programms landet, sind Mails, bei denen sich der Provider nicht sicher war. „Auf keinen Fall sollte man der eigenen Neugier nachgeben und Mails im Spamfilter öffnen, die nicht ausdrücklich für einen bestimmt sind“, sagt Hentschel. Das Öffnen komme einer Lesebestätigung gleich. Der Sender erfährt so, dass meine Mailadresse aktiv ist. Mehr Spam ist unter Umständen die Folge. „Im schlimmsten Fall enthalten solche Mails Viren“, warnt Hentschel außerdem. Oder es handelt sich um so genannte Phishing-Mails, also um gefakte Schreiben von der Bank, dem Paypal-Konto, der Post oder der Telekom, die einen so auf ebenfalls gefakte Seiten lotsen wollen, um an geheime Zugangsdaten zu gelangen. Pfui!

Was aber kann man tun, um überhaupt keine Spam-Mails mehr zu bekommen? „Man sollte verantwortungsbewusst mit seiner Email-Adresse umgehen“, sagt Hentschel. Will heißen: Die eigene Mailadresse nicht leichtfertig im Internet veröffentlichen, auf Onlineforen zum Beispiel. Und nicht wahllos Gewinnspiele ausfüllen, bei denen man eine Mailadresse angeben muss. Das gleich gilt für Probeabos und Kundenkarten. Nur wenn im Kleingedruckten zugesichert werde, dass die Adresse nicht an Dritte weitergegeben wird, sei man in Deutschland vor dem Verkauf von Mailadressen einigermaßen sicher, sagt Hentschel.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, richtet sich eine zweite Email-Adresse ein, um sich in Onlineforen anzumelden, oder um bei Gewinnspielen mitzumachen. Auch so genannte Wegwerf-Mailadressen gibt es, die nur für den kurzzeitigen Gebrauch gültig sind. „Die lassen sich mit einer kurzen Google-Recherche schnell finden“, so Hentschel. Jedoch müsse man abwägen, ob man später wirklich nicht mehr zu erreichen sein wolle.

Auch die direkte Konfrontation mit dem Absender ist möglich. Es gilt das Auskunftsrecht. „Jeder User hat das Recht, zu erfahren, woher ein Absender seine Email-Adresse hat“, sagt Hentschel. Kann der Sender dazu keine Auskunft geben, könne man sich beim Datenschutzbeauftragten des jeweiligen Bundeslandes beschweren. „Das schützt einen zwar nicht vor Spam, der Absender muss aber unter Umständen mit einer Geldstrafe rechnen – und wird sich in Zukunft vielleicht überlegen, weiter Spam-Mails zu verschicken.“

Auch spezielle Programme gegen Spam gibt es auf dem Markt. „Das ist aber nicht mehr unbedingt nötig“, sagt Hentschel. Dafür seien die Spam-Filter der Provider mittlerweile zu gut. Wer trotzdem ein solches Programm installieren möchte, kann mit „Spamassassin“ oder „Spamihilator“ auf kostenlose Open-Source-Programme zurückgreifen.

Autorin Marlene Halser, 36 Jahre, amüsiert sich meist sehr über die Betreffzeilen in ihrem Spamfilter. Vielleicht bastelt sie eines Tages ein dadaistisches Wortkunstwerk daraus.

Fünf Tipps gegen Spam

1. Verantwortungsvoll mit der eigenen Mailadresse umgehen und diese nicht wahllos im Netz veröffentlichen. Das gilt für Chatforen ebenso wie für Gewinnspiele und Log-Ins.

2. Auch in der Offlinewelt sollte man sparsam mit der eigenen Mailadresse umgehen. Nur dort eintragen, wo im Kleingedruckten zugesichert wird, dass die Adresse nicht an Dritte weitergegeben wird.

3. Ein zweite Mailadresse zulegen, die man ausschließlich für Foren und Gewinnspiele verwendet. Oder gleich nach so genannten Wegwerf-Mailadressen googeln und diese verwenden, wenn man keinen Wert darauf legt, später kontaktiert werden zu können.

4. Mails im Spamfilter keinesfalls aufmachen. Das Öffnen kommt einer Lesebestätigung gleich und belegt, dass die Mailadresse aktiv ist. Im schlimmsten Fall enthalten Spam-Mails Viren oder es handelt sich um so genannte phishing-Mails, also um gefakte Schreiben von der Bank, dem Paypal-Konto, der Post oder der Telekom, die einen so auf ebenfalls gefakte Seiten lotsen wollen, um an geheime Zugangsdaten zu gelangen.

5. Wer besonders sicher gehen will, installiert einen zusätzlichen Spam-Filter auf dem Rechner – am besten ein kostenloses Open-Source-Programm.

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