Das Uninspirierteste an zuio.tv ist der Name, hinter dem nicht mehr steckt als auf der Computertastatur benachbarte Buchstaben. Davon abgesehen ist die etwas unübersichtliche Website mit ihren 14 Formaten ein einziges Versprechen – auf lustigeres, kühneres, besseres Fernsehen.
Frank Elstner – einer aus der goldenen Zeit des Fernsehens, der dennoch nicht im Gestern lebt.
Ein Talk im Suff, eine „Klugscheißerin“, die die Welt erklärt („Botanisch gesehen ist die Erdbeere eine Nuss“), „Turnschuh TV“, auch Sex, Nonsens und harte Drogen kommen nicht zu kurz: Die Seite ist wie ZDF Neo, nur ohne die öffentlich-rechtlichen Bedenkenträger. Der Satireclip „Was macht eigentlich Sebastian Edathy?“, ein Trailer für den Fake-Film „12 Years Old And ASlave“, wäre da undenkbar – auch weil er nur so lange dauert, wie der Gag trägt: gut eine Minute.
Unter zuio.tv präsentieren sich seit voriger Woche die ersten zwölf Absolventen der „Frank Elstner Masterclass“, die an der Berliner Axel-Springer-Akademie Moderationstalente fördert. „Junge Musiker können in Bands oder Orchestern spielen, aber als Nachwuchsmoderator haben Sie sehr wenig Gelegenheit, sich auszuprobieren“, sagt Franz Elstner, laut eigenem Bekunden „der alte Sack, der hin und wieder noch seinen Senf dazugeben darf“.
Ja, genau der Frank Elstner, der Wetten dass ..? erfunden hat und heute den SWR-Talk Menschen der Woche und Die große Show der Naturwunder moderiert. Das alles merkt man zuio.tv zum Glück nicht an.
Der 72-Jährige weiß, er stammt aus einer anderen, der goldenen Zeit des Fernsehens, hat aber den Anschluss an die digitale Gegenwart nicht verloren. zuio.tv sei ein Angebot an die Branche, „Talente nicht bei YouTube zwischen Katzenvideos suchen zu müssen“. Und an die Talente, „nicht immer nur die Vorstellungen anderer umzusetzen.“ Erlaubt ist, was ihnen gefällt.
Gemeinsam mit Sohn Thomas, Leiter der Masterclass, setzt Frank Elstner auf den „wachsenden Bewegtbildbedarf im Internet“. „In dem Moment, in dem sich was bewegt, brauchen Sie Menschen, die diese Inhalte verkaufen können“, ergänzt Thomas Elstner. Ging MTV 1981 mit „Video Killed the Radio Star“ auf Sendung, lautet das Motto nun „Kill your Television!“ Die Inhalte haben sich längst vom Gerät emanzipiert. Ideen lassen sich zudem leichter umsetzen: Früher hätte es mindestens ein Jahr bis zur ersten Sendung gedauert, sagt Frank Elstner, heute sei so ein Clip „blitzschnell geschnitten und ins Netz gestellt“.
„Wenn ihr fertiges Fernsehen wollt, seid ihr hier falsch!“, steht auf zuio.tv. Die Plattform sieht sich als „Labor“ für TV-Unterhaltung, setzt auf Dialog mit den Nutzern über soziale Netzwerke. Die Grenzen zwischen Sender und Empfänger sollen sich auflösen. Bewerben kann man sich künftig jederzeit. „Es wäre völlig falsch, wieder so eine Klasse zu bilden“, sagt Thomas Elstner. Sein Vater spricht von „Stammbesetzung“: „Jeder muss aber wissen, er kann immer übertroffen werden. Wir haben ja einen freien Markt.“ Einige seiner Talente hätten „eine große Karriere vor sich“.
Alexander Wipprecht und Florentin Will, Sidekick von Jan Böhmermann im satirischen Neo Magazin, wurden vom WDR bereits für eine Art RTL Samstag Nacht-Revival gecastet. Ein schöner Erfolg für zuio.tv. Old-School-Fernsehen zwar – aber Job ist Job.
Frank Elstner – einer aus der goldenen Zeit des Fernsehens, der dennoch nicht im Gestern lebt.
Ein Talk im Suff, eine „Klugscheißerin“, die die Welt erklärt („Botanisch gesehen ist die Erdbeere eine Nuss“), „Turnschuh TV“, auch Sex, Nonsens und harte Drogen kommen nicht zu kurz: Die Seite ist wie ZDF Neo, nur ohne die öffentlich-rechtlichen Bedenkenträger. Der Satireclip „Was macht eigentlich Sebastian Edathy?“, ein Trailer für den Fake-Film „12 Years Old And ASlave“, wäre da undenkbar – auch weil er nur so lange dauert, wie der Gag trägt: gut eine Minute.
Unter zuio.tv präsentieren sich seit voriger Woche die ersten zwölf Absolventen der „Frank Elstner Masterclass“, die an der Berliner Axel-Springer-Akademie Moderationstalente fördert. „Junge Musiker können in Bands oder Orchestern spielen, aber als Nachwuchsmoderator haben Sie sehr wenig Gelegenheit, sich auszuprobieren“, sagt Franz Elstner, laut eigenem Bekunden „der alte Sack, der hin und wieder noch seinen Senf dazugeben darf“.
Ja, genau der Frank Elstner, der Wetten dass ..? erfunden hat und heute den SWR-Talk Menschen der Woche und Die große Show der Naturwunder moderiert. Das alles merkt man zuio.tv zum Glück nicht an.
Der 72-Jährige weiß, er stammt aus einer anderen, der goldenen Zeit des Fernsehens, hat aber den Anschluss an die digitale Gegenwart nicht verloren. zuio.tv sei ein Angebot an die Branche, „Talente nicht bei YouTube zwischen Katzenvideos suchen zu müssen“. Und an die Talente, „nicht immer nur die Vorstellungen anderer umzusetzen.“ Erlaubt ist, was ihnen gefällt.
Gemeinsam mit Sohn Thomas, Leiter der Masterclass, setzt Frank Elstner auf den „wachsenden Bewegtbildbedarf im Internet“. „In dem Moment, in dem sich was bewegt, brauchen Sie Menschen, die diese Inhalte verkaufen können“, ergänzt Thomas Elstner. Ging MTV 1981 mit „Video Killed the Radio Star“ auf Sendung, lautet das Motto nun „Kill your Television!“ Die Inhalte haben sich längst vom Gerät emanzipiert. Ideen lassen sich zudem leichter umsetzen: Früher hätte es mindestens ein Jahr bis zur ersten Sendung gedauert, sagt Frank Elstner, heute sei so ein Clip „blitzschnell geschnitten und ins Netz gestellt“.
„Wenn ihr fertiges Fernsehen wollt, seid ihr hier falsch!“, steht auf zuio.tv. Die Plattform sieht sich als „Labor“ für TV-Unterhaltung, setzt auf Dialog mit den Nutzern über soziale Netzwerke. Die Grenzen zwischen Sender und Empfänger sollen sich auflösen. Bewerben kann man sich künftig jederzeit. „Es wäre völlig falsch, wieder so eine Klasse zu bilden“, sagt Thomas Elstner. Sein Vater spricht von „Stammbesetzung“: „Jeder muss aber wissen, er kann immer übertroffen werden. Wir haben ja einen freien Markt.“ Einige seiner Talente hätten „eine große Karriere vor sich“.
Alexander Wipprecht und Florentin Will, Sidekick von Jan Böhmermann im satirischen Neo Magazin, wurden vom WDR bereits für eine Art RTL Samstag Nacht-Revival gecastet. Ein schöner Erfolg für zuio.tv. Old-School-Fernsehen zwar – aber Job ist Job.