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Die Notwendigkeit des Schreibens, um dir Bonbongläser voller Glück zu überreichen

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Im Angesichte dessen, was schon über die Liebe gedacht, gesagt und geschrieben wurde, bin ich lächerlich klein. Wenn ich dir sage, ich liebte dich, so reihe ich mich ein in lange Historie eines seltsamen Satzes. Reihe mich ein in die Historie dieser drei Worte. Sie erheben jedes Mal den Anspruch der Einzigartigkeit und den, absolut zu sein. Aber sind sie nicht nur das Plagiat eines Plagiates eines Plagiates?  Kann ich noch sagen ich liebe dich ohne mich der Lächerlichkeit preiszugeben? Und ist die Frage durch jene substituierbar: Kann ich (dich) noch lieben ohne mich der Lächerlichkeit preiszugeben? Eine drängende Frage, jetzt, wo du mir begegnet bist.
Nur Phrasen im Kopf. Sich selbst und die eigenen Gefühle zu schreiben ist immer schwierig. Aber ich will es trotzdem versuchen. Versuchen dir jeden Tag zu sagen, wie gerne ich dich mag. Jeden Tag werde ich versuchen, dir zu sagen, wie sehr ich dich mag. Egal, wie bescheuert es klingt. Werde ein Sammelsurium anlegen, durch dessen lange Gänge du später einmal gehen und in den Regalen und Kommoden, den Vitrinen und Bonbongläsern das Glück, dass du für mich bist, sehen und vielleicht ebenso spüren können wirst.



Eines Tages werde ich dich (möglicherweise) verlieren. Du wirst fortgehen. Du wirst mich verlassen, selbst wenn du bei mir bleibst. Ich werde weniger wichtig werden. Ich werde hinter anderen Dingen zurückstehen. Ich werde für dich mit Funktionen verknüpft sein, mit Rollen belegt, mit Vorstellungen überzogen. Du wirst in Mustern und Schablonen von mir denken. Du wirst blind werden und nicht mehr sehen können, wer ich bin. Du wirst mich für den Alltag verraten. Routinierte Alltäglichkeiten werden mir dich abspenstig machen. Du wirst dem Glauben aufsitzen, ich sei die Alltäglichkeit.  Und vielleicht wird es mir mit dir genauso ergehen. Erinnere dich! möchte ich uns deswegen jeden Tag ins Ohr flüstern. Erinnere dich! mit Nachdruck. Flehend: Erinnere dich! Es beginnt bereits.

Und so schreibe ich, schreibe, schreibe, schreibe wie sie immer schon alle geschrieben habe. Im irrigen Glauben es möge das Vergessen verhindern. Es möge uns zu mehr machen als kurzzeitig materialisiertem Sternenstaub, der einander die Ewigkeit verspricht und einander doch nur Sekundenbruchteile zu bieten hat. 

(Ich schreibe und zwar hier: www.fragmentplagiate.blogspot.de)


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