Hinter einem so harmlosen Namen wie der Münchner "Dominikstraße" steht einer der größten Kolonialverbrecher, die die deutsche Geschichte kennt. Initiativen wollen das ändern. Wer steckt hinter deinem Straßennamen?
Es ist ein alter Streit, der neu aufgerollt wird: In München soll die Dominikstraße die Dominikstraße bleiben und die Von-Gravenreuth-Straße die Von-Gravenreuth-Straße. Das wäre nicht weiter beklagenswert, wenn hinter den Namen nicht zwei der größten Kolonialverbrecher stünden, die die deutsche Geschichte kennt.
Für einige Menschen in Deutschland, deren Geschichte eng mit der von Kolonialmajoren wie Hans Dominik oder Karl von Gravenreuth verwoben ist, ist dies ein offizieller Affront. "Straßennamen sind die höchste Ehrung, die eine Stadt zu vergeben hat", heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Organisationen wie der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und dem Bayerischen Flüchtlingsrat. "Koloniale Verbrecher dürfen in einer Stadt, die sich als weltoffen versteht, nicht weiter geehrt werden!"
Vor dem Hintergrund, dass es mit Aufarbeitung der NS Vergangenheit auch keine Adolf-Hitler-Straßen oder Hindenburg-Gymnasien mehr gibt, ist die Forderung verständlich. Auch der antisemitische Bischof Hans Meiser musste Martin Luthers Frau, Katharina von Bora, weichen. In Berlin hatte man 2009 das nach einem Sklavenhändler benannte Gröbenufer auch nach der afrodeutschen Dichterin May Ayim umbenannt. Dennoch gibt es zahlreiche Namen, die keiner will, aber trotzdem bleiben, weil sich die Bewohner quer stellen. Vielen ist eine Umbenennung schlicht zu umständlich. Andere behaupten, dass Umbenennungen Geschichte eher überpinseln als aufarbeiten.
Cleverer löste der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude das Namensproblem, als er kurzerhand den Max-Weber-Platz in den Max-Weber-Platz umbenannte. Seitdem ist der Platz nicht mehr dem ehemaligen Münchner Magistratsrat gewidmet, sondern dem gleichnamigen und viel berühmteren Begründer der Soziologie. So musste niemand neue Visitenkarte bestellen oder sämtlichen Behörden die "Adressänderung" mitteilen.
Wie hältst du es mit Straßennamen? Weißt du, wer oder was sich hinter deinem Straßennamen verbirgt? Kannst du dir vorstellen, dass deine Straße eines Tages plötzlich anders heißt? Oder würdest du gar deinen Straßennamen gerne umbenennen und umwidmen? Wie wäre es mit einer Initiative, die Snowden Straße in Berlin dem Whistleblower Edward Snowden umzuwidmen?
Es ist ein alter Streit, der neu aufgerollt wird: In München soll die Dominikstraße die Dominikstraße bleiben und die Von-Gravenreuth-Straße die Von-Gravenreuth-Straße. Das wäre nicht weiter beklagenswert, wenn hinter den Namen nicht zwei der größten Kolonialverbrecher stünden, die die deutsche Geschichte kennt.
Für einige Menschen in Deutschland, deren Geschichte eng mit der von Kolonialmajoren wie Hans Dominik oder Karl von Gravenreuth verwoben ist, ist dies ein offizieller Affront. "Straßennamen sind die höchste Ehrung, die eine Stadt zu vergeben hat", heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Organisationen wie der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und dem Bayerischen Flüchtlingsrat. "Koloniale Verbrecher dürfen in einer Stadt, die sich als weltoffen versteht, nicht weiter geehrt werden!"
Vor dem Hintergrund, dass es mit Aufarbeitung der NS Vergangenheit auch keine Adolf-Hitler-Straßen oder Hindenburg-Gymnasien mehr gibt, ist die Forderung verständlich. Auch der antisemitische Bischof Hans Meiser musste Martin Luthers Frau, Katharina von Bora, weichen. In Berlin hatte man 2009 das nach einem Sklavenhändler benannte Gröbenufer auch nach der afrodeutschen Dichterin May Ayim umbenannt. Dennoch gibt es zahlreiche Namen, die keiner will, aber trotzdem bleiben, weil sich die Bewohner quer stellen. Vielen ist eine Umbenennung schlicht zu umständlich. Andere behaupten, dass Umbenennungen Geschichte eher überpinseln als aufarbeiten.
Cleverer löste der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude das Namensproblem, als er kurzerhand den Max-Weber-Platz in den Max-Weber-Platz umbenannte. Seitdem ist der Platz nicht mehr dem ehemaligen Münchner Magistratsrat gewidmet, sondern dem gleichnamigen und viel berühmteren Begründer der Soziologie. So musste niemand neue Visitenkarte bestellen oder sämtlichen Behörden die "Adressänderung" mitteilen.
Wie hältst du es mit Straßennamen? Weißt du, wer oder was sich hinter deinem Straßennamen verbirgt? Kannst du dir vorstellen, dass deine Straße eines Tages plötzlich anders heißt? Oder würdest du gar deinen Straßennamen gerne umbenennen und umwidmen? Wie wäre es mit einer Initiative, die Snowden Straße in Berlin dem Whistleblower Edward Snowden umzuwidmen?