Ich kann einfach nicht aufhören zu essen.
Da ich es hasse wenn Leute über ihren Job oder über ihr Leben jammern und wie stressig alles ist, will ich das selber auch nicht machen. Die einzige Lösung ist dann aber immer sich irgendwas Essbares in den Mund zu stopfen. Essen ist meine Therapie.
Leider gehöre ich aber nicht zu den gesegneten Mädels, die schlank sind und essen können was sie wollen... Nein meine Mutter hat mir ihr Fett auch gleich mit in die Wiege gelegt und ich nehme schon zu wenn ich ein Stück Kuchen beäuge.
Die XXL-Pullis und Leggins funktionieren zwar eine Weile um sich selbst zu betrügen aber irgendwann ist man dann an dem Punkt wo das Lieblingskleid scheiße kneift, wenn man weggehn will. Oder die Brüste immer die Knöpfe der Bluse aufsprengen.
Auch wenn ich Einkaufen gehe, muss ich immer sofort was von den Sachen essen, die ich gerade erworben habe. Gestern waren es Oliven mit Kräutern. Die Einkaufstüte über die Schulter, aus dem Olivenglas rausfressend bummelte ich gemütlich Richtung Gärtnerplatz. Zwei Münchner Tussis kommen mit ihren Designer-Pelzparkas entgegen und ich höre sie im vorbeigehn sagen "uäääh hast du die gesehn, die hat echt grad Oliven gegessen...was geeeehtn mit deeher..??"
Das muss ich dann gleich dem bei mir einlaufenden Team Prosecco erzählen. Zwei Blondies von der guten Sorte.
Und die beruhigen mich und meinen sie hätten auch schon Essiggurken auf der Straße verspeist. Es wird gekocht. Und obwohl ich grad gegessen hab, ess ich nochmal. Was sonst? Die Blondies sind in Weggehstimmung und die will ich ihnen nicht damit versauen, dass ich die Woche mehr gearbeitet als geschlafen habe und immer kurz vorm Heulen stehe.
Also mampf ich vor mich hin und trinke Prosecco mit den Mädels.
Mein Mitbewohner kommt aus der Arbeit und gesellt sich dazu und ist noch seltsamer als sonst. Also er ist ein komischer Kauz und das mag ich an ihm aber gestern hat er einfach geschafft ein paar Situationen zu erzeugen, die sich am besten mit unangenehm beschreiben lassen.
Nach drei Gläsern Wein kann er nicht mehr richtig stehen und bittet mich ob er mich kurz sprechen darf. Er zieht mich vor die Küche und meint, ich darf nicht mit den Mädels weggehn...wenn ich mit denen unterwegs bin, macht er sich Sorgen.
Ich erkläre ihm, dass ich ja sowieso noch einen Kuchen backen muss in der Früh, weil die Leute im Büro enttäuscht wären, wenn es zu meinem Abschied nichts zu fressen gibt. Eigentlich zweifle ich daran, dass ich es schaffe aber ich nehme es mir fest vor.
Um zwei ist endlich Zapfenstreich und die Blondies ziehen weiter. Ich lege mich aufs Bett und schreibe noch ein wenig Liebessülze an den Süßen. Der Prosecco macht mich sentimental. Er antwortet auch gleich und ich muss wieder ganz dumm vor mich hingrinsen. Zum Glück sieht mich niemand.
Ich wache vor meinem Wecker auf und denke noch darüber nach warum ich in meinem Traum gerade nach dem Probe arbeiten nicht genommen wurde. Der Chef meinte, meine Vorstellung als Clown war für die Kinder zu angsteinflößend. Ich bin ein wenig beleidigt und quäle mich auf.
Schlappen an und ab in den Tengelmann. Eier geschnappt und eine zuckerfreie Grapefruitlimo, die scheiße schmeckt. Aber ich kann ja kein Leitungswasser pur trinken. Konnte ich noch nie. Da muss Tee, Zitrone, Saft oder irgendwas mit Geschmack rein.
Ich führe diese Störung auf eine Doku über "Wasserasseln" zurück, die ich als Kind gesehen habe. Der Geschmack von Wasserasseln muss übertüncht werden.
Ich klatsche Kirschen in den Fertigmischungkuchen und betrachte nach 20 Min zufrieden "mein Werk". Die Leute im Büro erwarten das zum Abschied und das ist okay. Eigentlich werde ich abgesehen von meinem Chef nur einen Arbeitskollegen vermissen, der einfach immer nett zu mir war. So ein durch und durch herzlicher Mensch, der trotz diesem Büroalltag immer noch lustig geblieben ist. Die meisten sind innerlich tot - er nicht. Er schenkt mir noch einen Backfisch zum Mittagessen und erzählt mir vom Tigerentenclub. Sein Bruder arbeitet da beim SWR und da ich ja zum BR gehe meint er ich soll mich melden wenn ich mal bei denen reinschnuppern will. Tigerentenclub ist extrem cool aber erstmal eins nach dem anderen.
Noch einen Endspurt hinlegen und dann für immer raus aus diesem grauen Gebäude. Ab Montag gibts den Bachelorarbeit-Marathon mit Ritalin. Wird sich auch herausstellen ob ich ADS hab oder nicht.
Omnomnom Kirschkuchen. Mir ist schlecht.
Ab morgen gibts Diät.
Da ich es hasse wenn Leute über ihren Job oder über ihr Leben jammern und wie stressig alles ist, will ich das selber auch nicht machen. Die einzige Lösung ist dann aber immer sich irgendwas Essbares in den Mund zu stopfen. Essen ist meine Therapie.
Leider gehöre ich aber nicht zu den gesegneten Mädels, die schlank sind und essen können was sie wollen... Nein meine Mutter hat mir ihr Fett auch gleich mit in die Wiege gelegt und ich nehme schon zu wenn ich ein Stück Kuchen beäuge.
Die XXL-Pullis und Leggins funktionieren zwar eine Weile um sich selbst zu betrügen aber irgendwann ist man dann an dem Punkt wo das Lieblingskleid scheiße kneift, wenn man weggehn will. Oder die Brüste immer die Knöpfe der Bluse aufsprengen.
Auch wenn ich Einkaufen gehe, muss ich immer sofort was von den Sachen essen, die ich gerade erworben habe. Gestern waren es Oliven mit Kräutern. Die Einkaufstüte über die Schulter, aus dem Olivenglas rausfressend bummelte ich gemütlich Richtung Gärtnerplatz. Zwei Münchner Tussis kommen mit ihren Designer-Pelzparkas entgegen und ich höre sie im vorbeigehn sagen "uäääh hast du die gesehn, die hat echt grad Oliven gegessen...was geeeehtn mit deeher..??"
Das muss ich dann gleich dem bei mir einlaufenden Team Prosecco erzählen. Zwei Blondies von der guten Sorte.
Und die beruhigen mich und meinen sie hätten auch schon Essiggurken auf der Straße verspeist. Es wird gekocht. Und obwohl ich grad gegessen hab, ess ich nochmal. Was sonst? Die Blondies sind in Weggehstimmung und die will ich ihnen nicht damit versauen, dass ich die Woche mehr gearbeitet als geschlafen habe und immer kurz vorm Heulen stehe.
Also mampf ich vor mich hin und trinke Prosecco mit den Mädels.
Mein Mitbewohner kommt aus der Arbeit und gesellt sich dazu und ist noch seltsamer als sonst. Also er ist ein komischer Kauz und das mag ich an ihm aber gestern hat er einfach geschafft ein paar Situationen zu erzeugen, die sich am besten mit unangenehm beschreiben lassen.
Nach drei Gläsern Wein kann er nicht mehr richtig stehen und bittet mich ob er mich kurz sprechen darf. Er zieht mich vor die Küche und meint, ich darf nicht mit den Mädels weggehn...wenn ich mit denen unterwegs bin, macht er sich Sorgen.
Ich erkläre ihm, dass ich ja sowieso noch einen Kuchen backen muss in der Früh, weil die Leute im Büro enttäuscht wären, wenn es zu meinem Abschied nichts zu fressen gibt. Eigentlich zweifle ich daran, dass ich es schaffe aber ich nehme es mir fest vor.
Um zwei ist endlich Zapfenstreich und die Blondies ziehen weiter. Ich lege mich aufs Bett und schreibe noch ein wenig Liebessülze an den Süßen. Der Prosecco macht mich sentimental. Er antwortet auch gleich und ich muss wieder ganz dumm vor mich hingrinsen. Zum Glück sieht mich niemand.
Ich wache vor meinem Wecker auf und denke noch darüber nach warum ich in meinem Traum gerade nach dem Probe arbeiten nicht genommen wurde. Der Chef meinte, meine Vorstellung als Clown war für die Kinder zu angsteinflößend. Ich bin ein wenig beleidigt und quäle mich auf.
Schlappen an und ab in den Tengelmann. Eier geschnappt und eine zuckerfreie Grapefruitlimo, die scheiße schmeckt. Aber ich kann ja kein Leitungswasser pur trinken. Konnte ich noch nie. Da muss Tee, Zitrone, Saft oder irgendwas mit Geschmack rein.
Ich führe diese Störung auf eine Doku über "Wasserasseln" zurück, die ich als Kind gesehen habe. Der Geschmack von Wasserasseln muss übertüncht werden.
Ich klatsche Kirschen in den Fertigmischungkuchen und betrachte nach 20 Min zufrieden "mein Werk". Die Leute im Büro erwarten das zum Abschied und das ist okay. Eigentlich werde ich abgesehen von meinem Chef nur einen Arbeitskollegen vermissen, der einfach immer nett zu mir war. So ein durch und durch herzlicher Mensch, der trotz diesem Büroalltag immer noch lustig geblieben ist. Die meisten sind innerlich tot - er nicht. Er schenkt mir noch einen Backfisch zum Mittagessen und erzählt mir vom Tigerentenclub. Sein Bruder arbeitet da beim SWR und da ich ja zum BR gehe meint er ich soll mich melden wenn ich mal bei denen reinschnuppern will. Tigerentenclub ist extrem cool aber erstmal eins nach dem anderen.
Noch einen Endspurt hinlegen und dann für immer raus aus diesem grauen Gebäude. Ab Montag gibts den Bachelorarbeit-Marathon mit Ritalin. Wird sich auch herausstellen ob ich ADS hab oder nicht.
Omnomnom Kirschkuchen. Mir ist schlecht.
Ab morgen gibts Diät.