Nicht im Traum hätte Naquasia LeGrand sich ausgemalt, dass sie eines Tages durch Talkshows touren würde. Sogar einen eigenen Eintrag in der Internet-Datenbank der Filmindustrie IMDb kann die 22-Jährige vorweisen, damit steht sie in einem Verzeichnis mit Hollywood-Stars wie Angelina Jolie oder George Clooney. Vor eineinhalb Jahren frittierte LeGrand Hähnchenflügel und wischte Fußböden in einer Filiale der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken in Brooklyn. Heute ist Naquasia LeGrand das bekannteste Gesicht der amerikanischen Gewerkschaft Fast Food Forward. Sie kämpft für ein Mindestgehalt von 15 Dollar pro Stunde sowie das Recht, sich in Gewerkschaften zu organisieren, ohne um den Job bangen zu müssen.
Eine Mittagspause sollte Naquasia LeGrands Leben verändern. Sie trug ihre KFC-Mütze und trank Kaffee, als der Gewerkschafter Ben Zucker sie ansprach. 7,25 Dollar verdiente LeGrand damals. Sich in einer Gewerkschaft zu engagieren, das war für LeGrand vorher nie Thema gewesen. Trotzdem tauschten die beiden Telefonnummern aus. Die junge Frau vergaß das Gespräch, Zucker meldete sich und blieb hartnäckig. Groß war die Skepsis, sie hatte Angst, ihren Job zu verlieren. Auch die Großmutter riet LeGrand ab, „aber manchmal hören Kinder eben nicht auf ihre Großmütter“, sagt sie. Um die 1300 Dollar Miete für die kleine Zwei-Zimmer-Wohnung in Brooklyn zu bezahlen, die sie mit Großmutter, Tante und Cousine bewohnt, arbeitete die junge Frau in zwei KFC-Filialen. Das Geld reichte trotzdem nicht.
KFC sollte für die New Yorkerin nur eine Station zwischen der High School und dem erhofften Computer-Diplom sein. Nach 16 Monaten bekam sie ihre erste Lohnerhöhung von 20 Cents – nachdem sie mit Kollegen gestreikt hatte. Der Gewerkschafter Ben Zucker öffnete ihr die Augen: „Ich zählte Geld, überwachte das Inventar, stellte sicher, dass die Hühnchen zum richtigen Zeitpunkt frittiert wurden. Ich erledigte Manageraufgaben für 7,50 Dollar die Stunde“, sagt LeGrand heute fassungslos. Ihre Managerin teilte ihr nie mehr als 30 Stunden pro Woche zu, denn sonst hätte KFC Krankenversicherungsbeiträge zahlen müssen. Laut LeGrand eine gängige Praxis in der Fast-Food-Branche. Zu Jahresbeginn erhöhte Yum Brands Inc., der KFC gehört, den Mindestlohn auf acht Dollar. Der Staat New York hatte es per Gesetz angeordnet.
Heute tourt die junge Frau durch die Medien. Aus der kleinen Demonstration von 200 Angestellten in New York vor gut 15 Monaten entstand eine landesweite Protestwelle. Arbeiter in mehr als 100 Städten der USA demonstrierten für eine Verdoppelung des Mindestlohnes. „Wir hätten nie gedacht, dass wir so weit kommen“, sagte LeGrand kürzlich in der Talkshow „The Colbert Report“ des US-Senders Comedy Central. „Wir hatten einfach genug davon, ständig müde und krank zu sein.“
LeGrand nahm an einer Strategiebesprechung der Demokraten im Kongress teil und folgte der Einladung ins Weiße Haus. Sie ist dabei, als US-Präsident Barack Obama das Dekret zur Erhöhung des Mindestlohns auf 10,10 Dollar unterzeichnet. Zumindest die Verwaltung und Firmen, die für die Regierung arbeiten, müssen ihren Angestellten nun Mindestlöhne zahlen. Die Gewerkschaften kämpfen um junge Leute wie Naquasia LeGrand, die jüngere Menschen mitreißen. Sie organisiert mittlerweile die Treffen in New York und ist laut Kendall Fells, dem Organisationschef von Fast Food Forward in New York, maßgeblich für den Erfolg der Kampagne in der Stadt verantwortlich. Für sie liegt die Wurzel des Erfolgs in ihrem Naturell: „Ich kann gut mit Menschen reden, vielleicht funktioniert die Bewegung deshalb so gut. Ich rede zu viel.“
Eine Mittagspause sollte Naquasia LeGrands Leben verändern. Sie trug ihre KFC-Mütze und trank Kaffee, als der Gewerkschafter Ben Zucker sie ansprach. 7,25 Dollar verdiente LeGrand damals. Sich in einer Gewerkschaft zu engagieren, das war für LeGrand vorher nie Thema gewesen. Trotzdem tauschten die beiden Telefonnummern aus. Die junge Frau vergaß das Gespräch, Zucker meldete sich und blieb hartnäckig. Groß war die Skepsis, sie hatte Angst, ihren Job zu verlieren. Auch die Großmutter riet LeGrand ab, „aber manchmal hören Kinder eben nicht auf ihre Großmütter“, sagt sie. Um die 1300 Dollar Miete für die kleine Zwei-Zimmer-Wohnung in Brooklyn zu bezahlen, die sie mit Großmutter, Tante und Cousine bewohnt, arbeitete die junge Frau in zwei KFC-Filialen. Das Geld reichte trotzdem nicht.
KFC sollte für die New Yorkerin nur eine Station zwischen der High School und dem erhofften Computer-Diplom sein. Nach 16 Monaten bekam sie ihre erste Lohnerhöhung von 20 Cents – nachdem sie mit Kollegen gestreikt hatte. Der Gewerkschafter Ben Zucker öffnete ihr die Augen: „Ich zählte Geld, überwachte das Inventar, stellte sicher, dass die Hühnchen zum richtigen Zeitpunkt frittiert wurden. Ich erledigte Manageraufgaben für 7,50 Dollar die Stunde“, sagt LeGrand heute fassungslos. Ihre Managerin teilte ihr nie mehr als 30 Stunden pro Woche zu, denn sonst hätte KFC Krankenversicherungsbeiträge zahlen müssen. Laut LeGrand eine gängige Praxis in der Fast-Food-Branche. Zu Jahresbeginn erhöhte Yum Brands Inc., der KFC gehört, den Mindestlohn auf acht Dollar. Der Staat New York hatte es per Gesetz angeordnet.
Heute tourt die junge Frau durch die Medien. Aus der kleinen Demonstration von 200 Angestellten in New York vor gut 15 Monaten entstand eine landesweite Protestwelle. Arbeiter in mehr als 100 Städten der USA demonstrierten für eine Verdoppelung des Mindestlohnes. „Wir hätten nie gedacht, dass wir so weit kommen“, sagte LeGrand kürzlich in der Talkshow „The Colbert Report“ des US-Senders Comedy Central. „Wir hatten einfach genug davon, ständig müde und krank zu sein.“
LeGrand nahm an einer Strategiebesprechung der Demokraten im Kongress teil und folgte der Einladung ins Weiße Haus. Sie ist dabei, als US-Präsident Barack Obama das Dekret zur Erhöhung des Mindestlohns auf 10,10 Dollar unterzeichnet. Zumindest die Verwaltung und Firmen, die für die Regierung arbeiten, müssen ihren Angestellten nun Mindestlöhne zahlen. Die Gewerkschaften kämpfen um junge Leute wie Naquasia LeGrand, die jüngere Menschen mitreißen. Sie organisiert mittlerweile die Treffen in New York und ist laut Kendall Fells, dem Organisationschef von Fast Food Forward in New York, maßgeblich für den Erfolg der Kampagne in der Stadt verantwortlich. Für sie liegt die Wurzel des Erfolgs in ihrem Naturell: „Ich kann gut mit Menschen reden, vielleicht funktioniert die Bewegung deshalb so gut. Ich rede zu viel.“