Diese Woche beginnt und endet mit Katzen, und zwei davon maunzen wie ein Pfau. Aber der Reihe nach. Ich tue das, was ich schon länger vorhatte, und schaue recht spontan beim Treffen der Katzenschutzgruppe des örtlichen Tierheims vorbei, um dort meine Hilfe anzubieten. Meine Gründe sind eher egoistisch (Sehnsucht nach Tieren) als altruistisch, aber immerhin bin ich bereit, Wochenendmorgen zu opfern. Die Gruppe besteht aus etwa zehn Damen zwischen fünfzig und sechzig, die Katzenfotos austauschen und ungelogen allesamt entweder einen Katzenkalender, einen Katzenbeutel oder ein Handy mit Katzenaufdruck dabeihaben – ich fühle mich ein wenig fehl am Platz und muss zwei Stunden ausharren, bevor mich dann endlich jemand dem Spülteam am Sonntagmorgen empfiehlt.
Am Sonntagmorgen bereue ich meinen Enthusiasmus dann wirklich, denn ich muss um halb acht aufstehen, um drei Stunden mit dem Waschen von Wäsche und dem Spülen von diversen Katzenutensilien zu verbringen – wirkliche Arbeit „am Tier“ ist den richtigen Tierpflegern vorbehalten. Aber die Kolleginnen sind nett, und es ergeben sich genügend Gelegenheiten, an den Boxen entlang zu schlendern und Streicheleinheiten zu verteilen. Durch die Flure flanieren hoffnungsvolle Paare auf Haustierfang; am Empfang wird gerade von einer zerknirschten Familie ein anscheinend ungezogenes Katzenpaar abgegeben, und ein Ehepaar bringt einen bemitleidenswert zitternden Fundhund vorbei. Alles ein wenig surreal, und die Kolleginnen sagen mir, im Sommer werde es erst richtig stressig. Im Personalraum residieren zwei alte, taube und unvermittelbare Kater, die angeblich wie Pfauen schreien.
Diese Woche ist dann sogar Zeit für zweimal Sport, was sich sehr gut anfühlt, und für den Wolf of Wall Street– lehrreich, aber sehr unangenehm zu schauen. Bling Ring für Männer. Ich versuche, meinen alten Schreibtisch einzufetten, der jedoch jeden Tropfen so schnell aufsaugt, dass ich nach der Hälfte der Politurflasche aufgebe, und genieße das buchstabenferne Arbeiten. Momentan müsste ich so viel lesen, dass ich mich am liebsten als Kindergartenkind ausgeben möchte. Sonntag ist dann Kuchentag: die Großmutter meines Liebsten besucht uns und bringt einen Strauß Tulpen mit. Draußen ist fast schon Frühling, und Louise Attaque singen für mich in der Küche.