Seit Jahrzehnten sinkt des Wasserspiegel des Toten Meeres. Eine Wasserleitung aus dem Roten Meer soll es vor dem Austrocknen retten.
Eine Wasserleitung aus dem Roten Meer soll das Tote Meer vor dem Austrocknen retten. Einen Vertrag über das Großprojekt einer 180 Kilometer langen Pipeline durch die Negev-Wüste unterzeichneten Israel, Jordanien und die Palästinensischen Autonomiebehörden am Sitz der Weltbank in Washington, wie ein Sprecher der Weltbank auf Anfrage bestätigte.
Dem Vertragsabschluss vorausgegangen war eine lange Planungsphase. Modelle sahen vor, ein bis zwei Millionen Kubikmeter Meerwasser aus dem Golf von Eilat ans Südende des Toten Meeres zu leiten. Weiter wird eine Kombination mit Meerwasserentsalzungsanlagen und Anlagen zur Stromgewinnung erwogen.
Umweltschützer kritisieren das Projekt, weil siebefürchten unabsehbare Risiken für die Umwelt des Toten Meeres wie auch des Roten Meeres. So ist der Golf von Eilat Heimat für Korallen, die empfindlich auf Schwankungen des Salzgehalts des Wassers reagieren.
Das Niveau des Toten Meeres war in den zurückliegenden Jahrzehnten kontinuierlich gesunken, zuletzt etwa einen Meter pro Jahr. Inzwischen liegt es 427,71 Meter unter Meereshöhe. 1970 befand sich der Wasserspiegel noch 395 Meter unter Normalnull. Grund für das Absinken ist die Wasserentnahme aus dem Jordan, dem Hauptzufluss.