Der SPD-Kanzlerkandidat zeigt sich eine Woche vor der Wahl im SZ-Magazin in Fuck-You-Position. Ist das cooles, souveränes Verhalten? Oder ein No-Go für einen Spitzenpolitiker mit Ambitionen aufs Kanzleramt?
In letzter Zeit war in den Medien manchmal von zurückgezogenen Interviews die Rede. Philipp Rösler wollte nicht, dass die taz ein Gespräch über Rassismus veröffentlichte, weil es ihn auf seine Herkunft reduzierte und es fast nur um Rassismus ging. Casper wollte jetzt.de ein bereits geführtes Interview nicht freigeben, weil ihm ein Vergleich seiner Texte mit denen von Schlagerstar Roland Kaiser nicht gefiel.
Peer Steinbrück hat sein „Sagen Sie jetzt nichts“-Interview mit dem SZ-Magazin nicht zurückgezogen. Nicht mal das eine Foto, über das jetzt ganz Deutschland sehr aufgeregt ist.
Der SPD-Kanzlerkandidat ist darauf in einer Fuck-You-Position zu sehen, wie sie schöner in einem Lehrbuch für die überzeugende Anwendung des Stinkefingers nicht stehen könnte: Diese Bewegung im Arm! Man sieht, wie der Finger nach oben schnellt. Vorbildlich auch der unterstützende Griff in die Armbeuge, der halb geöffnete Mund, der verächtliche Blick. Vorbildlich.
Nun will Peer Steinbrück aber kein Vorbild für korrektes Schimpfen sein. Nein, er will Bundeskanzler werden. Weshalb jetzt von vielen Seiten die Frage gerufen wird: Darf der das?
Wenn Kinder den Stinkefinger zeigen, schimpfen ihre Eltern sie. Wenn Fußballer sich im Stadion dazu hinreißen lassen, müssen sie auf die Tribüne oder werden wie damals Stefan Effenberg gleich ganz aus der Nationalmannschaft geworfen. Und der Mann, der sich um eines der höchsten und wichtigsten Ämter dieses Staates bewirbt, soll sich unbeherrscht in Pöbelpose zeigen dürfen?
Andererseits: Wenn man dieser Tage über Politikverdrossenheit und Vertrauen der Bürger in Politiker spricht, hört man immer wieder: Diese Politiker sind nicht volksnah. Sie sind abgehoben. Sie kennen das echte Leben nicht. Sie reden so, dass man sie nicht versteht. Steinbrücks Geste versteht jeder. Sie kommt aus dem echten Leben. Und haben nicht zu Anfang seiner Kandidatur alle gejubelt, dass da jetzt endlich mal einer mit Ecken und Kanten ist? Einer, der nicht wie Merkel schwamming herumeiert, sondern auch mal klar sagt, was er denkt, und deutlich ausspricht, wenn ihm etwas nicht passt?
Wie stehst du zu Steinbrücks Verhalten? Findest du es in Ordnung, dass er sich so zeigt? Bringt ihm das Punkte auf das Sympathiekonto? Ist so ein fotografisches Statement gar ein Grund, ihn zu wählen? Oder findest du, dass sich eine solche Geste für einen Kanzlerkandidaten nicht gehört? Dass er übertrieben hat und sich damit lächerlich macht?
In letzter Zeit war in den Medien manchmal von zurückgezogenen Interviews die Rede. Philipp Rösler wollte nicht, dass die taz ein Gespräch über Rassismus veröffentlichte, weil es ihn auf seine Herkunft reduzierte und es fast nur um Rassismus ging. Casper wollte jetzt.de ein bereits geführtes Interview nicht freigeben, weil ihm ein Vergleich seiner Texte mit denen von Schlagerstar Roland Kaiser nicht gefiel.
Peer Steinbrück hat sein „Sagen Sie jetzt nichts“-Interview mit dem SZ-Magazin nicht zurückgezogen. Nicht mal das eine Foto, über das jetzt ganz Deutschland sehr aufgeregt ist.
Der SPD-Kanzlerkandidat ist darauf in einer Fuck-You-Position zu sehen, wie sie schöner in einem Lehrbuch für die überzeugende Anwendung des Stinkefingers nicht stehen könnte: Diese Bewegung im Arm! Man sieht, wie der Finger nach oben schnellt. Vorbildlich auch der unterstützende Griff in die Armbeuge, der halb geöffnete Mund, der verächtliche Blick. Vorbildlich.
Nun will Peer Steinbrück aber kein Vorbild für korrektes Schimpfen sein. Nein, er will Bundeskanzler werden. Weshalb jetzt von vielen Seiten die Frage gerufen wird: Darf der das?
Wenn Kinder den Stinkefinger zeigen, schimpfen ihre Eltern sie. Wenn Fußballer sich im Stadion dazu hinreißen lassen, müssen sie auf die Tribüne oder werden wie damals Stefan Effenberg gleich ganz aus der Nationalmannschaft geworfen. Und der Mann, der sich um eines der höchsten und wichtigsten Ämter dieses Staates bewirbt, soll sich unbeherrscht in Pöbelpose zeigen dürfen?
Andererseits: Wenn man dieser Tage über Politikverdrossenheit und Vertrauen der Bürger in Politiker spricht, hört man immer wieder: Diese Politiker sind nicht volksnah. Sie sind abgehoben. Sie kennen das echte Leben nicht. Sie reden so, dass man sie nicht versteht. Steinbrücks Geste versteht jeder. Sie kommt aus dem echten Leben. Und haben nicht zu Anfang seiner Kandidatur alle gejubelt, dass da jetzt endlich mal einer mit Ecken und Kanten ist? Einer, der nicht wie Merkel schwamming herumeiert, sondern auch mal klar sagt, was er denkt, und deutlich ausspricht, wenn ihm etwas nicht passt?
Wie stehst du zu Steinbrücks Verhalten? Findest du es in Ordnung, dass er sich so zeigt? Bringt ihm das Punkte auf das Sympathiekonto? Ist so ein fotografisches Statement gar ein Grund, ihn zu wählen? Oder findest du, dass sich eine solche Geste für einen Kanzlerkandidaten nicht gehört? Dass er übertrieben hat und sich damit lächerlich macht?