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Riesiger Datendiebstahl bei Vodafone

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Ein externer Mitarbeiter kopiert die Bankverbindungen von zwei Millionen Kunden in Deutschland. Nun raten Verbraucherschützer den Betroffenen, ihre Lastschriften genau zu kontrollieren


Der Mobilfunkkonzern Vodafone Ziel einer der bisher wohl größten Datenattacken geworden. Vertrauliche Kontoangaben von zwei Millionen Kunden in Deutschland seien gestohlen worden, teilte das Unternehmen mit. Dazu gehörten Namen mitsamt Adressen, Geburtsdaten, Bankleitzahlen und Kontonummern. "Dieser Angriff war nur mit hoher krimineller Energie sowie Insiderwissen möglich und fand tief versteckt in der IT-Infrastruktur des Unternehmens statt", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns.



Vodafone Kunden in Sorge um ihre Daten

Entdeckt worden sei der Angriff bereits Anfang September, aber erst jetzt wurde die Attacke öffentlich gemacht, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat bereits einen Tatverdächtigen. Beamte hätten ein Haus durchsucht, erklärte Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann. Angeblich handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen System-Administrator eines externen Dienstleisters und nicht um einen Vodafone-Mitarbeiter. Dieser habe Zugang zu den Daten gehabt und diese kopiert. Der Fall beschäftigt auch das Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen - das dort eingerichtete Kompetenzzentrum Cybercrime habe die Federführung der polizeilichen Untersuchungen übernommen,

Es könnte sich um einen der größten Fälle von Datendiebstahl handeln, sagen Experten. Das Bundesverbraucherministerium in Berlin sprach von einem "schwerwiegenden Fall" und forderte eine "schnelle und lückenlose Aufklärung". Vodafone hat in Deutschland insgesamt mehr als 32 Millionen Mobilfunkkunden und ist damit neben der Deutschen Telekom der größte Anbieter. Die Betroffenen sollen nun schriftlich informiert werden. Vodafone bedauerte den Vorfall, betonte aber, es sei bisher kein Schaden entsanden.

Sicher ist nach Angaben des Unternehmens, dass der oder die Täter keinen Zugang zu Kreditkartendaten, Mobiltelefonnummern und -daten oder Passwörter hatten. Mit den gestohlenen Daten könne auch nicht direkt auf Bankkonten der Kunden zugegriffen werden. Wohl könnte damit aber eine sogenannte Lastschrift durchgeführt und damit Geld von Bankkonten abgebucht werden. "Die betroffenen Kunden sollten ihre Bankkonten im Auge behalten", rät Markus Feck, Finanzjurist bei der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen. Unberechtigte Lastschriften könnten acht Wochen lang rückgängig gemacht werden, meist reiche dazu ein Anruf bei der Bank. Auch sollten Verbraucher keine vertraulichen Angaben - wie etwa Pin- oder Tan-Nummern für Überweisungen - preisgeben und auch nicht auf möglicherweise gefälschte E-Mails antworten.

Vodafone versicherte, die Sicherheit von Daten habe oberste Priorität, es würden alle Schritte unternommen, die Systeme gegen kriminelle Attacken zu schützen. Die Angriffe nehmen aber offenbar zu. Vor zwei Jahren wurden beim japanischen Sony-Konzern 80 Millionen Nutzerdaten der Spieleplattform Playstation entwendet. Es war der bisher größte internationale Fall. Seit Wochen beherrscht zudem die Affäre um das Ausspähen von E-Mails und Telefonaten durch den US-Geheimdienst NSA die Schlagzeilen.


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