Am Wochenende hat sich auf Twitter eine Art zweite #Aufschrei-Debatte Bahn gebrochen. Diesmal geht es jedoch nicht um Sexismus, sondern um Alltagsrassismus. Die unzähligen Tweets unter dem Hashtag #schauhin zeigen: auch hier ist eine gesellschaftliche Debatte notwendig.
„Mit nur einem Klick, das ist das Ziel, soll man/frau eine ungefähre Ahnung davon bekommen, wie sich der Alltagsrassismus in Deutschland anfühlen kann.“ Das schreibt die Journalistin Kübra Gümüsay in ihrem Blogüber #schauhin. Sie hat diesen Hashtag ins Leben gerufen, sie dachte, Deutschland könnte eine Debatte über Alltagsrassismus gebrauchen. Anscheinend hatte sie Recht. Seit Freitag, als der #schauhin geboren wurde, kann man zuhauf Tweets wie diese lesen:
Anfang der Woche hat Gümüsay auf einer Veranstaltung namens #abbloggen, initiiert von der Friedrich-Ebert-Stiftung, darüber diskutiert, wie Rassismus und Sexismus sichtbar gemacht werden können. Eine Antwort auf diese Frage seien Hashtags, das habe vor allem die #Aufschrei-Debatte gezeigt, sagt Gümüsay: „Interessant war, dass #Aufschrei eine Alltagsrealität durch Tausende von Einzelgeschichten zum Thema machte und auf die mediale Agenda setzte. Etwas Ähnliches brauchte es auch für andere Diskriminierungen, dachte ich mir.“
Also sammelt Gümüsay im Anschluss an die Veranstaltung mögliche Namen für den Hashtag. Zur Auswahl und Diskussion stehen unter anderem #auf180, #jederfremd oder #Allrass. Die Vorschläge werden in einem Titanpad gesammelt, einer Art Notizbuch, das frei editierbar ist, für jeden, der möchte. Am Ende setzt sich #schauhin durch.
Grundsätzlich sollte in diesem virtuellen Dialogforum auch die Frage geklärt werden, wann die Aktionen beginnen sollte. Am Freitag aber tauchen anonyme Saboteure im Titanpad auf. Sie löschen Diskussionsbeiträge, posten rassistische Inhalte. Wer dahinter steckt, ist unklar. Für Gümüsay aber sind diese Angriffe ein weiteres Zeichen dafür, nicht länger zu warten und mit der Debatte anzufangen. Die 25-jährige Journalistin, die in Oxford lebt und studiert, legt einfach los. #schauhin, der Alltagsrassismus-Aufschrei, ist geboren. Aus einem Tweet werden viele, mit jeder Einzelerfahrung steigert sich die Wirkung, auch längere Facebook-Einträge werden gepostet. Der Hashtag landet in kurzer Zeit direkt in den Trending Topics, ist unter den Topthemen, über die sich die Nutzer mehrheitlich unterhalten.
Wie immer ist nicht jeder Diskussionsbeitrag tatsächlich auch eine Beschreibung von rassistischen Situationen im Alltag. Aber in all diesen Tweets sammeln sich vor allem unterschiedlichste Erfahrungen.
#Schauhin zeigt schnell und eindrucksvoll, wie Rassismus funktioniert und vor allem, wie jede Art der vermeintlichen Andersartigkeit zum Anlass genommen wird, Menschen auszugrenzen. Das fängt an bei der Hautfarbe, die immer nur dann thematisiert wird, wenn sie nicht-weiß ist, und hört auf bei Menschen, die ausgelacht werden, weil sie beten.
Bei #schauhin geht es darum, dass Menschen, die in der medialen Präsenz so gut wie keine Plattform haben, um über ihre Probleme zu reden, sich diese Plattform eben kurzerhand selbst schaffen. Das Neue ist ja nicht die Diskriminierung, sondern der Hashtag.
„Mit nur einem Klick, das ist das Ziel, soll man/frau eine ungefähre Ahnung davon bekommen, wie sich der Alltagsrassismus in Deutschland anfühlen kann.“ Das schreibt die Journalistin Kübra Gümüsay in ihrem Blogüber #schauhin. Sie hat diesen Hashtag ins Leben gerufen, sie dachte, Deutschland könnte eine Debatte über Alltagsrassismus gebrauchen. Anscheinend hatte sie Recht. Seit Freitag, als der #schauhin geboren wurde, kann man zuhauf Tweets wie diese lesen:
Anfang der Woche hat Gümüsay auf einer Veranstaltung namens #abbloggen, initiiert von der Friedrich-Ebert-Stiftung, darüber diskutiert, wie Rassismus und Sexismus sichtbar gemacht werden können. Eine Antwort auf diese Frage seien Hashtags, das habe vor allem die #Aufschrei-Debatte gezeigt, sagt Gümüsay: „Interessant war, dass #Aufschrei eine Alltagsrealität durch Tausende von Einzelgeschichten zum Thema machte und auf die mediale Agenda setzte. Etwas Ähnliches brauchte es auch für andere Diskriminierungen, dachte ich mir.“
Also sammelt Gümüsay im Anschluss an die Veranstaltung mögliche Namen für den Hashtag. Zur Auswahl und Diskussion stehen unter anderem #auf180, #jederfremd oder #Allrass. Die Vorschläge werden in einem Titanpad gesammelt, einer Art Notizbuch, das frei editierbar ist, für jeden, der möchte. Am Ende setzt sich #schauhin durch.
Grundsätzlich sollte in diesem virtuellen Dialogforum auch die Frage geklärt werden, wann die Aktionen beginnen sollte. Am Freitag aber tauchen anonyme Saboteure im Titanpad auf. Sie löschen Diskussionsbeiträge, posten rassistische Inhalte. Wer dahinter steckt, ist unklar. Für Gümüsay aber sind diese Angriffe ein weiteres Zeichen dafür, nicht länger zu warten und mit der Debatte anzufangen. Die 25-jährige Journalistin, die in Oxford lebt und studiert, legt einfach los. #schauhin, der Alltagsrassismus-Aufschrei, ist geboren. Aus einem Tweet werden viele, mit jeder Einzelerfahrung steigert sich die Wirkung, auch längere Facebook-Einträge werden gepostet. Der Hashtag landet in kurzer Zeit direkt in den Trending Topics, ist unter den Topthemen, über die sich die Nutzer mehrheitlich unterhalten.
Wie immer ist nicht jeder Diskussionsbeitrag tatsächlich auch eine Beschreibung von rassistischen Situationen im Alltag. Aber in all diesen Tweets sammeln sich vor allem unterschiedlichste Erfahrungen.
#Schauhin zeigt schnell und eindrucksvoll, wie Rassismus funktioniert und vor allem, wie jede Art der vermeintlichen Andersartigkeit zum Anlass genommen wird, Menschen auszugrenzen. Das fängt an bei der Hautfarbe, die immer nur dann thematisiert wird, wenn sie nicht-weiß ist, und hört auf bei Menschen, die ausgelacht werden, weil sie beten.
Bei #schauhin geht es darum, dass Menschen, die in der medialen Präsenz so gut wie keine Plattform haben, um über ihre Probleme zu reden, sich diese Plattform eben kurzerhand selbst schaffen. Das Neue ist ja nicht die Diskriminierung, sondern der Hashtag.