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Mädchen, warum mögt ihr "Mom-Jeans"?

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Die Jungsfrage

Dürfen wir wohl mal kurz über euren Po sprechen? Es gibt da diesen Trend, den ich schon länger beobachte. Jetzt nach den Fashionweeks haben ihn diverse Bloggerinnen in meine Timeline hineinreportiert: Ihr tragt ganz andere Hosen als früher! 

Wenn ich das mal kurz beschreiben dürfte: Diese Hosen haben vorne lange Reißverschlüsse und der Hosenknopf liegt ziemlich deckungsgleich mit dem Bauchnabel. Aber erst von hinten entfalten diese Hosen ihre ganze Innovationskraft: Sie schnüren oben kurz unter den Rippen ein wie ein Sack und machen aus allem, was darunter liegt, eine Birne.

Von den Bloggerinnen weiß ich: Die Dinger heißen „Mom Jeans“. Tatsächlich kannten wir diese Art des Hosenschnitts bis vor kurzem nur von Familienfotos, auf denen Mama dazu Polohemd und Kurzhaar trägt. Und von diesem auch schon in die Jahre gekommenen Saturday-Night-Live-Clip.

http://www.youtube.com/watch?v=2aVxNH6iN9I

Ist das nicht komisch? Da redet ihr jetzt ständig von der Rückkehr des Hinterns, trällert Meghan Trainor und benutzt ernsthaft das Wort „Twerken“ – und dann zieht ihr euch Hosen an, die jeden Hintern basisdemokratisch in die Form eines Müllsacks bringen?

Wir checken’s nicht. Und wenn ihr schon dabei seid, erklärt doch auch mal, wie ihr’s grundsätzlich haltet mit eurem Hintern beim Hosenkauf!

>>> Die Mädchenantwort von sina-pousset [seitenumbruch]

Die Mädchenantwort

Mit den goldenen Shorts fing es vielleicht an. Die goldenen Shorts, die Kylie Minogue in „Spinning Around“ trug und die in Männer- und Frauenhirne die Vision vom perfekten Hintern einbrannte. Dabei steckte er gar nicht in Jeans, sondern hauptsächlich: in Haut. Und einem kleinen bisschen Gold.

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Die Jeans ist so was wie eine zweite Haut mit Superkräften. Ihretwegen ist der Wunsch berechtigt, hintenrum einmal ein bisschen so auszusehen wie Kylie. Denn das kann eine gute Jeans: Ein bisschen liften und pushen, ein bisschen gegen die Erdanziehung ankämpfen, die sonst Dinge tut, gegen die wir machtlos sind. Dort, wo es in Goldshorts Dellen schlägt, sitzt mit guten Jeans alles schön an seinem Platz. Aber so wie die richtige Jeans Wunder vollbringt, kann die falsche ein Schlachtfeld hinterlassen.

Der prüfende Schulterblick ist Standard beim Jeanskauf. Wir wollen wissen: Wie sieht das da hinten aus? Macht das aus unserer Kehrseite (zu der jede Frau ihre eigenen Bedenken hat) vielleicht einen Entenarsch? Ein flaches Brett? Zwei Sofakissen? Irgendwie wollen wir ja wissen, was ihr seht, wenn ihr zufällig mal draufschauen solltet.

Soweit könnt ihr uns noch folgen, oder? Jetzt also ein neues Kapitel: Die Mom-Jeans. Die am Allerwertesten so unverblümt herunterhängt. Die nicht gegen die Erdanziehung kämpft, sondern den Po, ja, einfach kommentarlos in die Breite zieht.

Erstmal: Der Riesenpo ist in, das stimmt. Mit ihm kann man besser twerken, Belfies machen und im besten Fall sogar Gläser darauf abstellen. Praktisch! Aber: Getwerkt wird eher in Goldshorts, keinesfalls in Mom-Jeans.

Die Mom-Jeans ist der Birkenstockschuh unter den Hosen.


Die Mom-Jeans sind für den Hintern, was der Birkenstockschuh für den Fuß ist: nicht sexy, aber stylish. Nicht schön, aber bequem. Knallenge Jeans sind aber, genau wie Goldshorts, sehr unbequem. Und darauf haben wir Mutterhosenträgerinnen keine Lust mehr. Die neue Mode sagt also auch: Es ist uns ein bisschen egal, dass ihr unseren Hintern - um Gottes Willen! – möglicherweise nicht mehr ganz so attraktiv finden könntet.

Letztlich ist die Mom-Jeans ein Retro-Trend, wie vorher Röhre oder Schlag. Nur dass er zufällig zwei empfindliche Gebiete gleichzeitig erkundet: Bequemlichkeit (in der Mode ein eher männliches Vorrecht) und den Hintern (eine sensible Zone weiblichen Sex-Appeals).

Nach Jahrzehnten Gequetsche, Gepushe, Mit-Socken-in-der-Röhre-Steckenbleiben und Tanga-aus-der-Pofalte-Geziehe haben wir die knallenge Jeans also in die hintere Schrankhälfte verbannt. Unser Po hat frei. Er darf rumhängen, ein bisschen schwabbeln und es sich gut gehen lassen. Der prüfende Blick auf den Arsch ist der Mom-Jeans und ihrer Trägerin nonchalant egal: Da, bitte, hier ist er, der unförmige Riesenhintern.

Die Mutter-Hose ist eine kleine Revolution: Es ist uns jetzt endlich mal wurscht, was die Hose aus dem Hintern macht. Wir finden sie bequem. Und da sind wir endlich mal ganz nah bei euch.

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