Wir kennen sie. Von der Bühne, aus dem Fernsehen, aus Zeitungsinterviews. Wir kennen sie als Sänger, Gitarristen oder Fernsehkoch - als diejenigen, die sie sind, wenn sie das tun, was sie berühmt gemacht hat. Was wir nicht kennen: die Menschen, die sie geworden wären, wenn es nicht geklappt hätte mit dem Ruhm.
Pascal Kerouche sucht diese zweite Seite bei Prominenten. Er lässt sie eine Weile in diese andere Rolle schlüpfen und fotografiert sie darin. Sie kehren dann kurz den Menschen nach außen, der sie mal werden wollten - oder der sie hätten werden müssen, wenn die Künstlerkarriere nicht gezündet hätte.
[plugin bildergalerielight Bild1="Max Mutzke erzählte während des Fotoshootings, dass er quasi in der Frauenarztpraxis seines Vaters aufgewachsen sei und tatsächlich vorhabe, diesen Beruf irgendwann noch auszuüben." Bild2="Afrob war froh, dass sein Fototermin im Gefängnis nicht allzu lang dauerte." Bild3="Miss Leema trüge ebenfalls einen weißen Kittel, würde sie ihr Geld nicht als DJ verdienen. Sie hatte sich nach dem Abi eine Frist gesetzt: Hätte sie nach einem Jahr nicht vom Auflegen leben können, hätte sie sich einen Studienplatz für Zahnmedizin gesucht." Bild4="Sänger Flo Mega hätte seine Rolle als Archäologe gern noch länger gespielt, erzählt Fotograf Pascal: Flo fummelte in der Erde rum und freute sich total, als er irgendwelche alten Feuerstellen entdeckte." Bild5="Samy Deluxe kann sein Interesse an Psychologie auch als Rapper gebrauchen: Wenn er auf Tour ist, kümmert er sich sehr ausführlich um die Stimmung und die Probleme im Team." Bild6="Fernsehkoch Tim Mälzer wollte statt Geschmacksnerven eigentlich Trommelfelle bedienen." Bild7="Kris Hünecke stand als Jugendlicher ganz oben in der deutschen Rangliste und trainierte mit Nick Bollettieri, der schon Weltklassespieler wie Andre Agassi geformt hatte."]
Kris von Revolverheld spielte in seiner Jugend ziemlich gut Tennis. Er stand im Doppel mit Tommy Haas auf dem Platz und wäre wohl Profi geworden, wenn ihm nicht eine Verletzung dazwischengekommen wäre. Nico Suave war kurz davor, als Postbote anzu-fangen, bevor die Rap-Karriere Tempo aufnahm. Afrob ist sich sicher, dass er ohne -Musikkarriere irgendwann im Gefängnis gelandet wäre.
Anfangs suchte Pascal nur einen Weg, um Künstler in anderen Kontexten zu zeigen als auf Bühnen und in Backstage-Räumen. Irgendwann sah er bei einem Spaziergang durchs Hamburger Schanzenviertel in einem Friseursalon den Rapper Das Bo, der gerade Haare aus einem Umhang schüttelte und -dabei aussah, als würde er dort arbeiten. Tat er natürlich nicht, es waren seine eigenen Haare, die er da ausschüttelte. Aber der Anblick brachte Pascal auf die Idee zu der Fotoserie „Almost Not Famous“.
Er hat damit einen Weg gefunden, bekannte Personen in ungewöhnlichen Rollen zu zeigen. Aber seine Bilder sind nicht nur wegen dieser Kombination aus Prominenz und dem Bruch mit Gewohntem ein Hingucker, sondern auch, weil sie sich zutiefst menschlichem Verhalten auf eine neue Art annähern: den „Was wäre wenn“-Fragen, die wir uns im -Leben immer wieder stellen. Dem Grübeln darüber, wer wir jetzt wohl wären, wenn wir diese oder jene Entscheidung anders getroffen hätten. Der Frage, was wir jetzt wohl tun würden, wenn wir diesem oder jenem Menschen nicht begegnet wären. Dem Zurück-blicken auf die vielen Pläne, die irgendwann plötzlich von einem Plan A zu einem Plan B geworden sind. Die Fotos sagen uns etwas sehr Beruhigendes: nämlich, dass sich jeder solche Fragen stellt. Auch diejenigen, denen wir zujubeln, wenn sie auf der Bühne stehen.
Pascal Kerouche sucht diese zweite Seite bei Prominenten. Er lässt sie eine Weile in diese andere Rolle schlüpfen und fotografiert sie darin. Sie kehren dann kurz den Menschen nach außen, der sie mal werden wollten - oder der sie hätten werden müssen, wenn die Künstlerkarriere nicht gezündet hätte.
[plugin bildergalerielight Bild1="Max Mutzke erzählte während des Fotoshootings, dass er quasi in der Frauenarztpraxis seines Vaters aufgewachsen sei und tatsächlich vorhabe, diesen Beruf irgendwann noch auszuüben." Bild2="Afrob war froh, dass sein Fototermin im Gefängnis nicht allzu lang dauerte." Bild3="Miss Leema trüge ebenfalls einen weißen Kittel, würde sie ihr Geld nicht als DJ verdienen. Sie hatte sich nach dem Abi eine Frist gesetzt: Hätte sie nach einem Jahr nicht vom Auflegen leben können, hätte sie sich einen Studienplatz für Zahnmedizin gesucht." Bild4="Sänger Flo Mega hätte seine Rolle als Archäologe gern noch länger gespielt, erzählt Fotograf Pascal: Flo fummelte in der Erde rum und freute sich total, als er irgendwelche alten Feuerstellen entdeckte." Bild5="Samy Deluxe kann sein Interesse an Psychologie auch als Rapper gebrauchen: Wenn er auf Tour ist, kümmert er sich sehr ausführlich um die Stimmung und die Probleme im Team." Bild6="Fernsehkoch Tim Mälzer wollte statt Geschmacksnerven eigentlich Trommelfelle bedienen." Bild7="Kris Hünecke stand als Jugendlicher ganz oben in der deutschen Rangliste und trainierte mit Nick Bollettieri, der schon Weltklassespieler wie Andre Agassi geformt hatte."]
Kris von Revolverheld spielte in seiner Jugend ziemlich gut Tennis. Er stand im Doppel mit Tommy Haas auf dem Platz und wäre wohl Profi geworden, wenn ihm nicht eine Verletzung dazwischengekommen wäre. Nico Suave war kurz davor, als Postbote anzu-fangen, bevor die Rap-Karriere Tempo aufnahm. Afrob ist sich sicher, dass er ohne -Musikkarriere irgendwann im Gefängnis gelandet wäre.
Anfangs suchte Pascal nur einen Weg, um Künstler in anderen Kontexten zu zeigen als auf Bühnen und in Backstage-Räumen. Irgendwann sah er bei einem Spaziergang durchs Hamburger Schanzenviertel in einem Friseursalon den Rapper Das Bo, der gerade Haare aus einem Umhang schüttelte und -dabei aussah, als würde er dort arbeiten. Tat er natürlich nicht, es waren seine eigenen Haare, die er da ausschüttelte. Aber der Anblick brachte Pascal auf die Idee zu der Fotoserie „Almost Not Famous“.
Er hat damit einen Weg gefunden, bekannte Personen in ungewöhnlichen Rollen zu zeigen. Aber seine Bilder sind nicht nur wegen dieser Kombination aus Prominenz und dem Bruch mit Gewohntem ein Hingucker, sondern auch, weil sie sich zutiefst menschlichem Verhalten auf eine neue Art annähern: den „Was wäre wenn“-Fragen, die wir uns im -Leben immer wieder stellen. Dem Grübeln darüber, wer wir jetzt wohl wären, wenn wir diese oder jene Entscheidung anders getroffen hätten. Der Frage, was wir jetzt wohl tun würden, wenn wir diesem oder jenem Menschen nicht begegnet wären. Dem Zurück-blicken auf die vielen Pläne, die irgendwann plötzlich von einem Plan A zu einem Plan B geworden sind. Die Fotos sagen uns etwas sehr Beruhigendes: nämlich, dass sich jeder solche Fragen stellt. Auch diejenigen, denen wir zujubeln, wenn sie auf der Bühne stehen.