13:51 Uhr: Es bewegt sich was! Also auf der Startseite. Da findet ihr ab sofort drei Protokolle von jungen Tunesiern. Gestern hat dort die erste direkte Präsidentschaftswahl seit fast 60 Jahren stattgefunden - doch anstatt sich zu freuen, sind Lina (bekannteste Bloggerin des Landes), Malek (erfolgreicher Rapper) und Nidhal (Projektleiterin des Goethe-Instituts in Tunis) enttäuscht und ziemlich wütend.
Die Stichwahl zwischen Béji Caid Essebsi und Moncef Marzouki sei eine Wahl zwischen Pest und Cholera gewesen, keiner der beiden symbolisiere den Aufbruch, den das Land so dringend nötig habe.
Ich finde das einen sehr spannenden Einblick in ein Land, von dem ich seit dem arabischen Frühling kaum noch etwas mitbekommen habe. War ja auch ne ganze Menge anderes los im Nahen Osten (Libyen! Syrien! Israel und Palästina!). Umso wichtiger, jetzt nochmal genau hinzuschauen und nachzufragen, was eigentlich aus der Revolution geworden ist, in die viele Menschen so große Hoffnungen gesteckt hatten.
[plugin imagelink link="http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/590645/Die-Jugend-ist-ohne-jede-Hoffnung" imagesrc="http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/ja/jakob-biazza/text/regular/1032045.jpg"]Nidhal Chemengui, 28, Malek Khemiri, 27, Lina Ben Mhenni, 31 (v.l.n.r.)
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12:21 Uhr: Sagt mal, die präweihnachtliche Schlappheit greift auch im jetzt-Kosmos um sich, oder? Null Kommentare für den (schönen!) Kosmoshörer, null Kommentare für die (ebenfalls schöne!) Reportage über die Bahnhofsmission (aber erstaunliche 16 Herzen - normalerweise ist das Verhältnis immer genau andersherum). Und auch hier im Tagesblog herrscht eher Kommentarflaute.
Was ist da los? Liegt's an den Texten, die man einfach nur herzen und nicht kommentieren muss? Muss ich doch wieder Katzen-Gifs posten? Oder seid ihr schon derart in besinnlicher Feiertagsstimmung, dass euch nicht mehr der Sinn nach Kosmosdiskussionen steht?
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11:30 Uhr: Halb 12 - Kosmoshörertime! Besser gesagt: Kosmoshörerinnentime! lise_lotte hat ihre Musikwoche für euch dokumentiert, und nachdem ich mit den vergangenen Ausgaben eher wenig anfangen konnte (rein musikalisch, versteht sich!), treffen Alt-J, The Maccabees oder Chet Faker voll meinen Geschmack.
Viel tolle Musik und lauter kluge Fragebogenantworten auf der zweiten Seite. Hier entlang:
[plugin imagelink link="http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/590641/Kosmoshoerer-Folge-44" imagesrc="http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/ch/christian-helten/text/regular/1032032.jpg"]
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11:09 Uhr: Puuuuuh! Weil laaaaaange Konferenz. Weil weihnachtliche Themenarmut, deshalb angestrengtes Themenbrainstorming. Glücklicherweise erfolgreich. Wir sperren den Laden hier also doch noch nicht zu, sondern sorgen auch den Rest des Jahres für ein (annäherndes) Vollprogramm. Heute gibt's jedenfalls schöne Texte, das kann ich schon mal versprechen.
Eine andere Frage, die mich gerade beschäftigt: Ich habe vorhin bereits auf die Anti-Pegida-Demo hingewiesen, die heute Abend in München stattfindet. Da würde ich eigentlich gerne hingehen. Ein paar Journalistenfreunde von mir sagen aber: Journalisten müssen so objektiv wie möglich sein und sollten sich nicht aktiv politisch engagieren.
Ich finde das Quatsch. Nur, weil ich nicht zur Demo gehe, ändere ich doch meine Meinung nicht (sondern bringe sie lediglich zum Ausdruck). Wenn ich am nächsten Tag einen Text über Pegida schreibe, dann würde der so oder so kritisch ausfallen; unabhängig davon, ob ich auf einer Demo war oder nicht.
Wie seht ihr das: Inwieweit sind Journalisten ganz normale Menschen, die sich in ihrem Privatleben sozial oder politisch engagieren dürfen? Wäre es zum Beispiel okay, als Journalist Mitglied bei einer NGO wie Greenpeace zu sein, wenn man über Umweltpolitik schreibt? Darf man als politischer Journalist ein Parteibuch haben?
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09:41 Uhr: Falls ihr am Wochenende nicht hier vorbeigeschaut habt, könnt ihr diesen skandalösen Missstand zumindest teilweise gut machen, indem ihr Peters Reportage lest. Er ist 21, arbeitet seit zwei Jahren bei der Bahnhofsmission und kümmert sich um Menschen, die keine andere Zuflucht mehr in ihrem Leben haben. Für uns hat er die Erlebnisse einer Nacht aufgeschrieben.
[plugin imagelink link="http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/590609/Auf-Station" imagesrc="https://pbs.twimg.com/media/B5ZPo4iCQAA2xJb.jpg:large"]10 Herzen! An einem Sonntag! Und zwar völlig zurecht.
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09:23 Uhr: Auf der Konferenz gab's - neben grandiosem Alpenpanorama aus dem 25. Stock - folgende Themen:
7:23 Uhr: Nachdem ich meinen letzten Tagesblog eher am Vormittag gestartet habe, begrüße ich euch heute mal wieder mit einem "Moin!", das seinen Namen auch bei unseren nordöstlichen Nachbarn verdient hätte:
[plugin imagelink link="http://de.wikipedia.org/wiki/Land_der_Fr%C3%BChaufsteher" imagesrc="https://aufgeweckt.files.wordpress.com/2014/05/hinweisschild.jpg"]Guten Morgen!
Allerdings dürfte das der letzte Eintrag für die nächsten zwei Stunden gewesen sein: Ich radle jetzt los in Richtung SZ-Hochhaus, und wenn über Nacht kein technisches Wunder geschehen ist, dann werde ich - wie jeden Montag - vor verschlossenen Bürotüren stehen (meine Karte sperrt unsere Redaktionsräume nicht auf). Deshalb setze ich mich dann erstmal in die SZ-Konferenz und melde mich im Anschluss wieder.
Bis dahin könnt ihr euch schon mal überlegen, ob ihr eher einen ernsten, politischen Tagesblog wollt (so wie letzte Woche: Da gab es kein einziges Gif und viel Pegida), oder ob euch so kurz vor Weihnachten der Sinn doch eher nach seichter Berieselung steht (Mischungen aus beidem sind natürlich auch möglich).
Die Stichwahl zwischen Béji Caid Essebsi und Moncef Marzouki sei eine Wahl zwischen Pest und Cholera gewesen, keiner der beiden symbolisiere den Aufbruch, den das Land so dringend nötig habe.
Ich finde das einen sehr spannenden Einblick in ein Land, von dem ich seit dem arabischen Frühling kaum noch etwas mitbekommen habe. War ja auch ne ganze Menge anderes los im Nahen Osten (Libyen! Syrien! Israel und Palästina!). Umso wichtiger, jetzt nochmal genau hinzuschauen und nachzufragen, was eigentlich aus der Revolution geworden ist, in die viele Menschen so große Hoffnungen gesteckt hatten.
[plugin imagelink link="http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/590645/Die-Jugend-ist-ohne-jede-Hoffnung" imagesrc="http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/ja/jakob-biazza/text/regular/1032045.jpg"]Nidhal Chemengui, 28, Malek Khemiri, 27, Lina Ben Mhenni, 31 (v.l.n.r.)
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12:21 Uhr: Sagt mal, die präweihnachtliche Schlappheit greift auch im jetzt-Kosmos um sich, oder? Null Kommentare für den (schönen!) Kosmoshörer, null Kommentare für die (ebenfalls schöne!) Reportage über die Bahnhofsmission (aber erstaunliche 16 Herzen - normalerweise ist das Verhältnis immer genau andersherum). Und auch hier im Tagesblog herrscht eher Kommentarflaute.
Was ist da los? Liegt's an den Texten, die man einfach nur herzen und nicht kommentieren muss? Muss ich doch wieder Katzen-Gifs posten? Oder seid ihr schon derart in besinnlicher Feiertagsstimmung, dass euch nicht mehr der Sinn nach Kosmosdiskussionen steht?
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11:30 Uhr: Halb 12 - Kosmoshörertime! Besser gesagt: Kosmoshörerinnentime! lise_lotte hat ihre Musikwoche für euch dokumentiert, und nachdem ich mit den vergangenen Ausgaben eher wenig anfangen konnte (rein musikalisch, versteht sich!), treffen Alt-J, The Maccabees oder Chet Faker voll meinen Geschmack.
Viel tolle Musik und lauter kluge Fragebogenantworten auf der zweiten Seite. Hier entlang:
[plugin imagelink link="http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/590641/Kosmoshoerer-Folge-44" imagesrc="http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/ch/christian-helten/text/regular/1032032.jpg"]
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11:09 Uhr: Puuuuuh! Weil laaaaaange Konferenz. Weil weihnachtliche Themenarmut, deshalb angestrengtes Themenbrainstorming. Glücklicherweise erfolgreich. Wir sperren den Laden hier also doch noch nicht zu, sondern sorgen auch den Rest des Jahres für ein (annäherndes) Vollprogramm. Heute gibt's jedenfalls schöne Texte, das kann ich schon mal versprechen.
Eine andere Frage, die mich gerade beschäftigt: Ich habe vorhin bereits auf die Anti-Pegida-Demo hingewiesen, die heute Abend in München stattfindet. Da würde ich eigentlich gerne hingehen. Ein paar Journalistenfreunde von mir sagen aber: Journalisten müssen so objektiv wie möglich sein und sollten sich nicht aktiv politisch engagieren.
Ich finde das Quatsch. Nur, weil ich nicht zur Demo gehe, ändere ich doch meine Meinung nicht (sondern bringe sie lediglich zum Ausdruck). Wenn ich am nächsten Tag einen Text über Pegida schreibe, dann würde der so oder so kritisch ausfallen; unabhängig davon, ob ich auf einer Demo war oder nicht.
Wie seht ihr das: Inwieweit sind Journalisten ganz normale Menschen, die sich in ihrem Privatleben sozial oder politisch engagieren dürfen? Wäre es zum Beispiel okay, als Journalist Mitglied bei einer NGO wie Greenpeace zu sein, wenn man über Umweltpolitik schreibt? Darf man als politischer Journalist ein Parteibuch haben?
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09:41 Uhr: Falls ihr am Wochenende nicht hier vorbeigeschaut habt, könnt ihr diesen skandalösen Missstand zumindest teilweise gut machen, indem ihr Peters Reportage lest. Er ist 21, arbeitet seit zwei Jahren bei der Bahnhofsmission und kümmert sich um Menschen, die keine andere Zuflucht mehr in ihrem Leben haben. Für uns hat er die Erlebnisse einer Nacht aufgeschrieben.
[plugin imagelink link="http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/590609/Auf-Station" imagesrc="https://pbs.twimg.com/media/B5ZPo4iCQAA2xJb.jpg:large"]10 Herzen! An einem Sonntag! Und zwar völlig zurecht.
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09:23 Uhr: Auf der Konferenz gab's - neben grandiosem Alpenpanorama aus dem 25. Stock - folgende Themen:
- Udo Jürgens ist tot. Das weiß mittlerweile jeder. Wer sich nochmal an ihn erinnern will, dem sei dieser Nachruf empfohlen.
- Kein Tag ohne neue Meldungen vom Angriff nordkoreanischer (?) Hacker auf Sony. Der neueste Spin: Sony will "The Interview" jetzt doch veröffentlichen.
- Heute haben sich mal wieder Pegida-Demonstranten in Dresden angekündigt. Immerhin wurde die Demo in München mangels Teilnehmer abgesagt, außerdem gibt diverse Gegendemos, u.a. in Dresden, München, Bonn, Nürnberg und Würzburg. (Amüsante Randnotiz: RTL hat den vermeintlichen Undercover-Reporter/Demonstranten rausgeschmissen).
7:23 Uhr: Nachdem ich meinen letzten Tagesblog eher am Vormittag gestartet habe, begrüße ich euch heute mal wieder mit einem "Moin!", das seinen Namen auch bei unseren nordöstlichen Nachbarn verdient hätte:
[plugin imagelink link="http://de.wikipedia.org/wiki/Land_der_Fr%C3%BChaufsteher" imagesrc="https://aufgeweckt.files.wordpress.com/2014/05/hinweisschild.jpg"]Guten Morgen!
Allerdings dürfte das der letzte Eintrag für die nächsten zwei Stunden gewesen sein: Ich radle jetzt los in Richtung SZ-Hochhaus, und wenn über Nacht kein technisches Wunder geschehen ist, dann werde ich - wie jeden Montag - vor verschlossenen Bürotüren stehen (meine Karte sperrt unsere Redaktionsräume nicht auf). Deshalb setze ich mich dann erstmal in die SZ-Konferenz und melde mich im Anschluss wieder.
Bis dahin könnt ihr euch schon mal überlegen, ob ihr eher einen ernsten, politischen Tagesblog wollt (so wie letzte Woche: Da gab es kein einziges Gif und viel Pegida), oder ob euch so kurz vor Weihnachten der Sinn doch eher nach seichter Berieselung steht (Mischungen aus beidem sind natürlich auch möglich).