Der Fedora-Hut, den man im Sommer auf sehr vielen Köpfen sieht, gilt in der amerikanischen Netzgemeinde als das Markenzeichen des verzweifelt von sich überzeugten und selbstbetitelten "Nice Guys", der nie eine Frau abbekommt.
Einige denken bei seinem Anblick an Jason Mraz, andere an australische Surfer-Mädchen, wieder andere daran, dass man heutzutage leider irgendwie keine Hüte mehr tragen kann, ohne sich dabei mindestens ein bisschen lächerlich zu machen - gemeint ist das sogenannte Fedora-Trilby-Modell eines Hutes, das ein eigentlich sehr klassisches Hutmodell ist. In der etwas verkürzten Trilby-Version wurde es ursprünglich einmal für Frauen entworfen und zeichnet sich durch eine kleinere Krempe aus, die sich nach vorne hin ins Gesicht neigt und sich nach hinten hin aufrollt. Um genau dieses Modell geht es, wenn amerikanischeund britische Blogs sich über den „Forever-Alone-Fedora-Guy" lustig machen.
Der ist nämlich laut Klischeeisierung einiger tumblr-Blogs und Artikel amerikanischer Onlinemagazine ein ziemlich unsicherer, stiltechnisch recht orientierungsloser aber ambitionierter Typ, der sich selbst als „Nerd" und „Nice Guy" tituliert und gleichzeitig glaubt, sich durch das Tragen eines Trilby-Hutes sofort und ohne weitere Bemühungen zu Indiana Jones zu verwandeln. Leider sieht er dabei tatsächlich immer eher wie der Versuch eines Mannes mit Hut aus, weil es erstens eben nicht das „richtige" Modell ist, das eher unter dem Namen „Borsalino" oder „Homburg" bekannt ist. Und weil man zweitens einen solchen Hut in jeder Fußgängerzone für ein paar Euro kaufen kann und weil, wofür der Träger in diesem Fall nie ein Gespür zu haben scheint, er in der Highstreetversion von Jack&Jones, vermeintlich zeitgemäß „aufgejazzt" durch Karomuster oder Nadelstreifen rein gar nichts mit einem echten Borsalino mehr zu tun hat.
Die wenigsten Hutträger sehen also mit ihren Hüten so aus, wie sie glauben auszusehen. Sie sind darin keine Johnny Depps oder Don Drapers oder sizilianische Mafia-Bosse - sondern Typen, die es einfach nur gern wären und denken, man könne sich einen Charakter tatsächlich anziehen.
Der Forever-Alone-Fedora-Typ lädt sein Selbstporträt mit Hut dann gern auf einem Dating-Portal wie OKCupid hoch und wartet auf etwas, das dann leider nie eintritt: Ein Bombardement an Interessensbekundungen. Deshalb geht er dann und wann auch mit seinem prätentiösen Hut in eine Bar, stellt sich neben eine Frau und sagt zu ihr Sachen wie: „Ganz schön viele Idioten in dieser Bar" oder: „Du siehst aus, als hättest du einen echt tollen Typen verdient und nicht so ein Arschloch wie den da drüben" und deutet auf einen von Frauen umschwärmten anderen männlichen Bar-Besucher. Damit bewirkt er dann leider erneut das komplette Gegenteil dessen, was er sich erhofft hatte: Die angesprochene reagiert höflich bis abgetörnt. Schließlich tut der Fedora-Guy das, was er am besten kann – sich beklagen. Die Frauen sähen in ihm immer nur den „Nice Guy", den sie „friendzonen" anstatt mit ihm nach Hause zu gehen. Er, der Fedora-Guy, sei einfach zu nett für diese Welt und die Frauen, die stehen nur auf Arschlöcher.
Es geht daher nicht wirklich um einen Hut, sondern um eine Haltung. Die wirklich verlachenswerte Sache hinter den Typen mit Billighut ist demnach ihre Überzeugung, neben all den frauenfressenden Machos zu nett für diese Welt zu sein, zu nachdenklich, zu individuell. Während sie in Wahrheit selbst die Arschlöcher sind, die Sexisten im Schafsfell. Die Friendzone sei, so schreibt eine amerikanische Autorin, nichts als eine Erfindung selbsternannter „Nice Guys", ihre Enttäuschungen den Frauen in die Schuhe zu schieben. Sie bräuchten lediglich eine Entschuldigung dafür, warum sie keiner will, denn sie sind unfähig zu akzeptieren, dass es vielleicht an ihnen liegt. Dass es vielleicht echte Gründe für ihr nicht so gutes Ankommen gibt. Weil man sie eben nicht heiß findet. Nicht auf einer Wellenlänge mit ihnen ist. Oder ihre bescheuerten Strategien durchschaut und kapiert, dass es genau diese Typen sind, die in erster Linie mit einer Frau ins Bett wollen.
Was bleibt zu sagen? Armer Fedora-Hut, um den es ja eigentlich gar nicht geht. Der aber in diesem Fall als Warnhinweis dient: Verkleide dich außerhalb von Fasching und Karneval nie als jemand, der du gern wärst.
Einige denken bei seinem Anblick an Jason Mraz, andere an australische Surfer-Mädchen, wieder andere daran, dass man heutzutage leider irgendwie keine Hüte mehr tragen kann, ohne sich dabei mindestens ein bisschen lächerlich zu machen - gemeint ist das sogenannte Fedora-Trilby-Modell eines Hutes, das ein eigentlich sehr klassisches Hutmodell ist. In der etwas verkürzten Trilby-Version wurde es ursprünglich einmal für Frauen entworfen und zeichnet sich durch eine kleinere Krempe aus, die sich nach vorne hin ins Gesicht neigt und sich nach hinten hin aufrollt. Um genau dieses Modell geht es, wenn amerikanischeund britische Blogs sich über den „Forever-Alone-Fedora-Guy" lustig machen.
Der ist nämlich laut Klischeeisierung einiger tumblr-Blogs und Artikel amerikanischer Onlinemagazine ein ziemlich unsicherer, stiltechnisch recht orientierungsloser aber ambitionierter Typ, der sich selbst als „Nerd" und „Nice Guy" tituliert und gleichzeitig glaubt, sich durch das Tragen eines Trilby-Hutes sofort und ohne weitere Bemühungen zu Indiana Jones zu verwandeln. Leider sieht er dabei tatsächlich immer eher wie der Versuch eines Mannes mit Hut aus, weil es erstens eben nicht das „richtige" Modell ist, das eher unter dem Namen „Borsalino" oder „Homburg" bekannt ist. Und weil man zweitens einen solchen Hut in jeder Fußgängerzone für ein paar Euro kaufen kann und weil, wofür der Träger in diesem Fall nie ein Gespür zu haben scheint, er in der Highstreetversion von Jack&Jones, vermeintlich zeitgemäß „aufgejazzt" durch Karomuster oder Nadelstreifen rein gar nichts mit einem echten Borsalino mehr zu tun hat.
Die wenigsten Hutträger sehen also mit ihren Hüten so aus, wie sie glauben auszusehen. Sie sind darin keine Johnny Depps oder Don Drapers oder sizilianische Mafia-Bosse - sondern Typen, die es einfach nur gern wären und denken, man könne sich einen Charakter tatsächlich anziehen.
Der Forever-Alone-Fedora-Typ lädt sein Selbstporträt mit Hut dann gern auf einem Dating-Portal wie OKCupid hoch und wartet auf etwas, das dann leider nie eintritt: Ein Bombardement an Interessensbekundungen. Deshalb geht er dann und wann auch mit seinem prätentiösen Hut in eine Bar, stellt sich neben eine Frau und sagt zu ihr Sachen wie: „Ganz schön viele Idioten in dieser Bar" oder: „Du siehst aus, als hättest du einen echt tollen Typen verdient und nicht so ein Arschloch wie den da drüben" und deutet auf einen von Frauen umschwärmten anderen männlichen Bar-Besucher. Damit bewirkt er dann leider erneut das komplette Gegenteil dessen, was er sich erhofft hatte: Die angesprochene reagiert höflich bis abgetörnt. Schließlich tut der Fedora-Guy das, was er am besten kann – sich beklagen. Die Frauen sähen in ihm immer nur den „Nice Guy", den sie „friendzonen" anstatt mit ihm nach Hause zu gehen. Er, der Fedora-Guy, sei einfach zu nett für diese Welt und die Frauen, die stehen nur auf Arschlöcher.
Es geht daher nicht wirklich um einen Hut, sondern um eine Haltung. Die wirklich verlachenswerte Sache hinter den Typen mit Billighut ist demnach ihre Überzeugung, neben all den frauenfressenden Machos zu nett für diese Welt zu sein, zu nachdenklich, zu individuell. Während sie in Wahrheit selbst die Arschlöcher sind, die Sexisten im Schafsfell. Die Friendzone sei, so schreibt eine amerikanische Autorin, nichts als eine Erfindung selbsternannter „Nice Guys", ihre Enttäuschungen den Frauen in die Schuhe zu schieben. Sie bräuchten lediglich eine Entschuldigung dafür, warum sie keiner will, denn sie sind unfähig zu akzeptieren, dass es vielleicht an ihnen liegt. Dass es vielleicht echte Gründe für ihr nicht so gutes Ankommen gibt. Weil man sie eben nicht heiß findet. Nicht auf einer Wellenlänge mit ihnen ist. Oder ihre bescheuerten Strategien durchschaut und kapiert, dass es genau diese Typen sind, die in erster Linie mit einer Frau ins Bett wollen.
Was bleibt zu sagen? Armer Fedora-Hut, um den es ja eigentlich gar nicht geht. Der aber in diesem Fall als Warnhinweis dient: Verkleide dich außerhalb von Fasching und Karneval nie als jemand, der du gern wärst.