„O, lá, lá“, sagte Nora Rocholl, und die 25-Jährige wirkte wirklich überrascht. Rocholl ist die fünfmillionste Bahncard-Kundin und hat sich ihre Karte nach der Rückkehr aus Schottland zugelegt – für eine Urlaubsreise nach Italien. Die Reise sei dadurch sehr günstig geworden, meinte die Studentin. Bald wird es für sie noch günstiger, denn der für den Bereich Personenverkehr zuständige Bahn-Vorstand Ulrich Homburg überreichte ihr eine Bahncard 100. Kostet: 4090 Euro. Rocholl kann damit ein Jahr lang umsonst fahren – und sie muss auch keine Fahrkarten lösen.
Es ist natürlich kein Zufall, dass die Bahn am selben Tag, an dem sie die Preise fürs kommende Jahr bekannt gibt, auch eine Preisverleihung inszeniert. Denn zumindest für den Fernverkehr ist die Botschaft ähnlich positiv: Die Preise sollen zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember weitgehend stabil bleiben – eine Nachricht, die für Bahn-Kunden eher ungewohnt klingt. Sie waren Preiserhöhungen gewohnt. Diesmal soll es lediglich für Kunden der ersten Klasse teurer werden und zwar um durchschnittlich 2,9 Prozent.
Die Bahn erhöht erstmals seit vier Jahren nicht die Preise im Fernverkehr
Stabile Preise, das hat es vier Jahre lang bei der Bahn nicht gegeben. Bedanken müssen sich die Kunden der Bahn vor allem bei der Konkurrenz: den Unternehmen im Fernbus-Geschäft, die den Staatskonzern Bahn über günstige Preise und kluge Streckenwahl unter Druck setzen.
Anbieter wie „Mein Fernbus“, „Flixbus“ und „ADAC Postbus“ haben seit der Öffnung des Markts für Fernbusse eine wachsende Anzahl von vor allem jungen Kunden gewonnen. Sie locken mit sehr niedrigen Preisen. Im vergangenen Jahr stiegen deshalb bereits neun Millionen Menschen in einen Fernbus. In diesem Jahr könnten es doppelt so viele werden, schätzt der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer. Die Bahn spürt den Preiskampf mit den Bussen mehr als deutlich. Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen nach Homburgs Worten dadurch bereits 50 Millionen Euro an Umsatz verloren. Auf das gesamte Jahr betrachtet dürften es wohl 110 bis 120 Millionen Euro werden.
Angesichts der wachsenden Konkurrenz seien die stabilen Preise„ein klares Signal“, sagt Bahn-Vorstand Homburger. Zwar könne die Bahn sich nicht auf einen harten Preiskampf mit den Bus-Unternehmern einlassen. Das gehe auch gar nicht, weil die Kosten für die Schienen, die Bahnhöfe und das Personal einfach zu hoch seien, um mit den Fernbussen mitzuhalten.Die Bahn will deshalb auf anderen Feldern punkten: „Wir wollen deutlich machen, dass es viele Gründe dafür gibt, mit der Bahn zu fahren“, sagte Homburg. Die Bahn wolle den Fahrgästen mit der stabilen Preisentwicklung entgegenkommen und ihre Kunden an sich binden.
So wird eine Fahrt von Hamburg nach Hannover auch weiterhin 46 Euro kosten, jedenfalls in der zweiten Klasse. In der ersten Klasse sind künftig 77 Euro fällig. Das sind zwei Euro mehr als bislang. Eine Fahrt von München nach Frankfurt am Main soll im Erste-Klasse-Abteil künftig 169 Euro kosten, bislang waren es 164 Euro. Zum Ausgleich dürfen die Benutzer der ersten Klasse auf besseren Service hoffen. Die Sitzplatzreservierung sei künftig gratis. Auch der Internet-Zugang koste künftig nichts mehr, sagt Homburg. Insbesondere aber sei die Technik entlang der 5200 Kilometer ICE-Strecke so verbessert worden, dass ein normales Surfen möglich sei. Für die zweite Klasse werde dieser Service voraussichtlich in zwei Jahren eingeführt.
Im Nahverkehr jedoch müssen sich die Bahn-Kunden auf steigende Preise einstellen. Die gelten überall dort, wo der Nahverkehr nicht durch Verkehrsverbünde geregelt ist. Betroffen sind also etwa die Hälfte der Bahn-Kunden, und diese müssen mit einem Aufschlag von durchschnittlich 2,9 Prozent rechnen. So kostet die Strecke von Augsburg nach München zum Beispiel künftig 13,30 Euro und damit 40 Cent mehr als bislang.
Teurer wird es auch für Kunden der Bahn, die auf der Internet-Seite buchen und dort ihre Fahrscheine mit einer Kreditkarte oder dem Zahlservice Paypal erwerben. Vom 4. November an sollen diese Bezahlvorgänge kostenpflichtig sein, wenn die Rechnung 50 Euro übersteigt. Nach Angaben der Bahn soll die Gebühr maximal ein Prozent des Einkaufswertes betragen, im schlimmsten Fall drei Euro. Wer im Zug mit Kreditkarte zahlt, muss die Gebühr nicht zahlen. Sie fällt auch nicht an für Fahrkarten für den Nahverkehr, für internationale Verbindungen oder beim Kauf von Reservierungen. Teurer wird auch das Schöne-Wochenend-Ticket. Bei vier Mitreisenden kostet es künftig 56 Euro. Das sind etwa 27 Prozent mehr.
Es ist natürlich kein Zufall, dass die Bahn am selben Tag, an dem sie die Preise fürs kommende Jahr bekannt gibt, auch eine Preisverleihung inszeniert. Denn zumindest für den Fernverkehr ist die Botschaft ähnlich positiv: Die Preise sollen zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember weitgehend stabil bleiben – eine Nachricht, die für Bahn-Kunden eher ungewohnt klingt. Sie waren Preiserhöhungen gewohnt. Diesmal soll es lediglich für Kunden der ersten Klasse teurer werden und zwar um durchschnittlich 2,9 Prozent.
Die Bahn erhöht erstmals seit vier Jahren nicht die Preise im Fernverkehr
Stabile Preise, das hat es vier Jahre lang bei der Bahn nicht gegeben. Bedanken müssen sich die Kunden der Bahn vor allem bei der Konkurrenz: den Unternehmen im Fernbus-Geschäft, die den Staatskonzern Bahn über günstige Preise und kluge Streckenwahl unter Druck setzen.
Anbieter wie „Mein Fernbus“, „Flixbus“ und „ADAC Postbus“ haben seit der Öffnung des Markts für Fernbusse eine wachsende Anzahl von vor allem jungen Kunden gewonnen. Sie locken mit sehr niedrigen Preisen. Im vergangenen Jahr stiegen deshalb bereits neun Millionen Menschen in einen Fernbus. In diesem Jahr könnten es doppelt so viele werden, schätzt der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer. Die Bahn spürt den Preiskampf mit den Bussen mehr als deutlich. Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen nach Homburgs Worten dadurch bereits 50 Millionen Euro an Umsatz verloren. Auf das gesamte Jahr betrachtet dürften es wohl 110 bis 120 Millionen Euro werden.
Angesichts der wachsenden Konkurrenz seien die stabilen Preise„ein klares Signal“, sagt Bahn-Vorstand Homburger. Zwar könne die Bahn sich nicht auf einen harten Preiskampf mit den Bus-Unternehmern einlassen. Das gehe auch gar nicht, weil die Kosten für die Schienen, die Bahnhöfe und das Personal einfach zu hoch seien, um mit den Fernbussen mitzuhalten.Die Bahn will deshalb auf anderen Feldern punkten: „Wir wollen deutlich machen, dass es viele Gründe dafür gibt, mit der Bahn zu fahren“, sagte Homburg. Die Bahn wolle den Fahrgästen mit der stabilen Preisentwicklung entgegenkommen und ihre Kunden an sich binden.
So wird eine Fahrt von Hamburg nach Hannover auch weiterhin 46 Euro kosten, jedenfalls in der zweiten Klasse. In der ersten Klasse sind künftig 77 Euro fällig. Das sind zwei Euro mehr als bislang. Eine Fahrt von München nach Frankfurt am Main soll im Erste-Klasse-Abteil künftig 169 Euro kosten, bislang waren es 164 Euro. Zum Ausgleich dürfen die Benutzer der ersten Klasse auf besseren Service hoffen. Die Sitzplatzreservierung sei künftig gratis. Auch der Internet-Zugang koste künftig nichts mehr, sagt Homburg. Insbesondere aber sei die Technik entlang der 5200 Kilometer ICE-Strecke so verbessert worden, dass ein normales Surfen möglich sei. Für die zweite Klasse werde dieser Service voraussichtlich in zwei Jahren eingeführt.
Im Nahverkehr jedoch müssen sich die Bahn-Kunden auf steigende Preise einstellen. Die gelten überall dort, wo der Nahverkehr nicht durch Verkehrsverbünde geregelt ist. Betroffen sind also etwa die Hälfte der Bahn-Kunden, und diese müssen mit einem Aufschlag von durchschnittlich 2,9 Prozent rechnen. So kostet die Strecke von Augsburg nach München zum Beispiel künftig 13,30 Euro und damit 40 Cent mehr als bislang.
Teurer wird es auch für Kunden der Bahn, die auf der Internet-Seite buchen und dort ihre Fahrscheine mit einer Kreditkarte oder dem Zahlservice Paypal erwerben. Vom 4. November an sollen diese Bezahlvorgänge kostenpflichtig sein, wenn die Rechnung 50 Euro übersteigt. Nach Angaben der Bahn soll die Gebühr maximal ein Prozent des Einkaufswertes betragen, im schlimmsten Fall drei Euro. Wer im Zug mit Kreditkarte zahlt, muss die Gebühr nicht zahlen. Sie fällt auch nicht an für Fahrkarten für den Nahverkehr, für internationale Verbindungen oder beim Kauf von Reservierungen. Teurer wird auch das Schöne-Wochenend-Ticket. Bei vier Mitreisenden kostet es künftig 56 Euro. Das sind etwa 27 Prozent mehr.