Auf der Wiesn arbeiten bedeutet vor allem, dass man mit einer Unmenge von betrunkenen Menschen konfrontiert ist. Besonders die ersten Tage sind hart. Dass fast jeder Wiesn-Besucher ein bisschen betrunken ist, daran gewöhnt man sich schnell. Schlimm sind vor allem die völlig Blauen. Die Menschen, die nicht mehr wissen, wo ihr Hotel ist, oder die, die von ihren fast genauso besoffenen Freunden zum nächsten Taxi getragen werden müssen.
Die unglaubliche Dichte an Besoffenen führt aber bald dazu, dass man so viele tragikomischen Bilder sieht, dass man sie gar nicht mehr richtig wahrnimmt. Wenn ich zum fünften Mal einen Menschen über seine eigenen Beine stolpern oder gegen das nächste Verkehrsschild krachen sehe, löst das nicht mal mehr ein Achselzucken bei mir aus. Ich reagiere wie ein Notarzt, der zum hundertneunundvierzigsten Mal einen Verkehrsunfall sieht.
Gestern war ich mal wieder in der Wirtschaft in der Schwanthalerstraße, in der ich immer meine Pausen einlege. Ich sitze mit anderen Rikschafahrern an einem Tisch und esse Schnitzel. Nach einer Weile sehe ich einen Besoffenen in Lederhosen durchs Gasthaus wanken. Er steuert gezielt auf den einzigen freien Tisch zu. Endlich angekommen, legt er sich auf die drei Stühle, die an der Seite des Tisches aufgereiht sind: die Beine auf den ersten Stuhl, der Bauch auf den zweiten, der Kopf auf den dritten. Wenige Sekunden später ist er eingeschlafen.
Die ganze Wirtschaft amüsiert sich über den Mann, der aber sonst in Ruhe gelassen wird und seinen Rausch ausschlafen darf. Auch wir Rikschafahrer schauen kurz auf, lachen ein bisschen, widmen uns aber sofort wieder unserem Essen. Der Hunger muss gestillt werden, schließlich muss ich bald wieder in die Kälte und weiter strampeln. Szenen wie diese werde ich noch hundert Mal erleben. Und immerhin: Der Mann hatte wenigstens noch seine Hose an und gekotzt hat er auch nicht. Als ich wieder auf meine Rikscha steige, merke ich, was für ein hartgekochter Hund ich schon nach drei Tagen Wiesn geworden bin. Wo führt das nur hin?
Folge verpasst? Das komplette Rikscha-Tagebuch kannst du hier nachlesen.
Die unglaubliche Dichte an Besoffenen führt aber bald dazu, dass man so viele tragikomischen Bilder sieht, dass man sie gar nicht mehr richtig wahrnimmt. Wenn ich zum fünften Mal einen Menschen über seine eigenen Beine stolpern oder gegen das nächste Verkehrsschild krachen sehe, löst das nicht mal mehr ein Achselzucken bei mir aus. Ich reagiere wie ein Notarzt, der zum hundertneunundvierzigsten Mal einen Verkehrsunfall sieht.
Gestern war ich mal wieder in der Wirtschaft in der Schwanthalerstraße, in der ich immer meine Pausen einlege. Ich sitze mit anderen Rikschafahrern an einem Tisch und esse Schnitzel. Nach einer Weile sehe ich einen Besoffenen in Lederhosen durchs Gasthaus wanken. Er steuert gezielt auf den einzigen freien Tisch zu. Endlich angekommen, legt er sich auf die drei Stühle, die an der Seite des Tisches aufgereiht sind: die Beine auf den ersten Stuhl, der Bauch auf den zweiten, der Kopf auf den dritten. Wenige Sekunden später ist er eingeschlafen.
Die ganze Wirtschaft amüsiert sich über den Mann, der aber sonst in Ruhe gelassen wird und seinen Rausch ausschlafen darf. Auch wir Rikschafahrer schauen kurz auf, lachen ein bisschen, widmen uns aber sofort wieder unserem Essen. Der Hunger muss gestillt werden, schließlich muss ich bald wieder in die Kälte und weiter strampeln. Szenen wie diese werde ich noch hundert Mal erleben. Und immerhin: Der Mann hatte wenigstens noch seine Hose an und gekotzt hat er auch nicht. Als ich wieder auf meine Rikscha steige, merke ich, was für ein hartgekochter Hund ich schon nach drei Tagen Wiesn geworden bin. Wo führt das nur hin?
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