Palmen. Schnorcheln. Ein Besuch in einem buddhistischen Tempel. Exotisches Essen. Zilla van den Born erlebte auf ihrer Reise durch Südostasien alles, was man dort nach allgemeinem Dafürhalten so erleben muss. Sie postete ihre Erlebnisse auf Facebook. Freunden und Familie gefiel das. Das wiederum gefiel Zilla van den Born. Denn keines ihrer Fotos war echt.
Zilla, 25, blond, Studentin und Grafik-Designerin aus Amsterdam, hatte keine fünf Wochen auf Reisen verbracht. Sie war zu Hause gesessen und hatte alles mit Kamera und Photoshop gefälscht. Das Schnorchelbild stammte aus einem Schwimmbad. Sie veränderte die Farben ein bisschen, fügte Fische hinzu. Das Foto mit dem Mönch hatte sie in einem kleinen buddhistischen Tempel in Amsterdam aufgenommen. Das exotische Essen: im Asia-Restaurant um die Ecke. Zilla van den Born hatte sich Mühe gegeben mit ihrer 42-tägigen „Fakecation“.
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Fakecation ist ein Begriff, der seit diesem Sommer einen festen Platz im World Wide Webwortschatz hat. Er ist eine Mischung aus Fake und Vacation und meint: gefälschte Urlaubsbilder ins Netz stellen. Die meisten nutzen dafür oberflächliche Photoshop-Skills, manche nicht mal das: Zwei vor den Bildschirm mit Strandpanorama gehaltene Finger tun es auch. Wenn man sich geschickt anstellt, sieht das aus, als läge man im Sand und hätte über die eigenen Knie hinweg das Meer fotografiert.
Was das soll? Meist dient Fakecationing dazu, die eigenen Facebook-Freunde zum Spaß zu täuschen. Manchmal sind die falschen Strandbilder aber auch mehr: ein hämischer Kommentar zur ebenso weit verbreiteten Gewohnheit, in sozialen Netzwerken mit Urlaubsbildern anzugeben. „Nerv mich nicht mit deinen Bildern aus dem Traumurlaub, während ich in der Bibliothek sitze“, sollen diese Bilder sagen.
Zilla van den Born hat das Prinzip Fakecation auf die Spitze getrieben – für ein Uniprojekt, mit dem sie noch einen weiteren Aspekt der Urlaubsbilder kommentieren wollte. Sie wollte zeigen, dass unsere Facebook- und Instagram-Aktivitäten nicht unbedingt die Wirklichkeit unseres Lebens reflektieren. Und wie schnell wir das immer wieder vergessen.
http://vimeo.com/68079155
Sie habe damit beweisen wollen, sagte sie niederländischen Medien, wie alltäglich und leicht es sei, die Realität zu verzerren. „Damit kreieren wir eine Online-Welt, mit der die Realität nicht mithalten kann.“
Wie recht sie damit hat, zeigt auch ein Beispiel aus Hong Kong. Dort wurde vergangenes Jahr eine riesige Plakatwand am Hafen aufgestellt. Darauf zu sehen: ein hübsches Bild der Skyline. Touristen konnten davor Fotos schießen. Denn die echte Skyline war wegen Smog meistens nur hinter Dunstschleiern zu sehen. Und das hätte ja ganz schön blöd ausgesehen im Facebook-Urlaubsalbum.
Zilla, 25, blond, Studentin und Grafik-Designerin aus Amsterdam, hatte keine fünf Wochen auf Reisen verbracht. Sie war zu Hause gesessen und hatte alles mit Kamera und Photoshop gefälscht. Das Schnorchelbild stammte aus einem Schwimmbad. Sie veränderte die Farben ein bisschen, fügte Fische hinzu. Das Foto mit dem Mönch hatte sie in einem kleinen buddhistischen Tempel in Amsterdam aufgenommen. Das exotische Essen: im Asia-Restaurant um die Ecke. Zilla van den Born hatte sich Mühe gegeben mit ihrer 42-tägigen „Fakecation“.
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Fakecation ist ein Begriff, der seit diesem Sommer einen festen Platz im World Wide Webwortschatz hat. Er ist eine Mischung aus Fake und Vacation und meint: gefälschte Urlaubsbilder ins Netz stellen. Die meisten nutzen dafür oberflächliche Photoshop-Skills, manche nicht mal das: Zwei vor den Bildschirm mit Strandpanorama gehaltene Finger tun es auch. Wenn man sich geschickt anstellt, sieht das aus, als läge man im Sand und hätte über die eigenen Knie hinweg das Meer fotografiert.
Was das soll? Meist dient Fakecationing dazu, die eigenen Facebook-Freunde zum Spaß zu täuschen. Manchmal sind die falschen Strandbilder aber auch mehr: ein hämischer Kommentar zur ebenso weit verbreiteten Gewohnheit, in sozialen Netzwerken mit Urlaubsbildern anzugeben. „Nerv mich nicht mit deinen Bildern aus dem Traumurlaub, während ich in der Bibliothek sitze“, sollen diese Bilder sagen.
Zilla van den Born hat das Prinzip Fakecation auf die Spitze getrieben – für ein Uniprojekt, mit dem sie noch einen weiteren Aspekt der Urlaubsbilder kommentieren wollte. Sie wollte zeigen, dass unsere Facebook- und Instagram-Aktivitäten nicht unbedingt die Wirklichkeit unseres Lebens reflektieren. Und wie schnell wir das immer wieder vergessen.
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Sie habe damit beweisen wollen, sagte sie niederländischen Medien, wie alltäglich und leicht es sei, die Realität zu verzerren. „Damit kreieren wir eine Online-Welt, mit der die Realität nicht mithalten kann.“
Wie recht sie damit hat, zeigt auch ein Beispiel aus Hong Kong. Dort wurde vergangenes Jahr eine riesige Plakatwand am Hafen aufgestellt. Darauf zu sehen: ein hübsches Bild der Skyline. Touristen konnten davor Fotos schießen. Denn die echte Skyline war wegen Smog meistens nur hinter Dunstschleiern zu sehen. Und das hätte ja ganz schön blöd ausgesehen im Facebook-Urlaubsalbum.