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Cameron: Eine durch und durch böse Tat

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Der britische Premierminister David Cameron hat am Sonntag das Sicherheitskabinett zusammengerufen, um nach der Enthauptung des britischen Entwicklungshelfers David Haines im Irak das weitere Vorgehen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) abzustimmen. IS hatte am Samstagabend ein Video veröffentlicht, das den Mord an dem 44 Jahre alten Haines zeigt. Er war 2013 kurz nach seiner Ankunft in Syrien verschleppt worden. Premier Cameron bezeichnete die Tat als „abscheulich und entsetzlich“ und nannte sie „durch und durch böse“.



Cameron bei einer Pressekonferenz zur Enthauptung von David Haines.

Das britische Außenministerium gab am Sonntag bekannt, dass die Aufnahme wohl authentisch sei. Der IS hatte in den vergangenen Wochen zwei ähnliche Videos veröffentlicht, in denen die Enthauptung zweier amerikanischer Journalisten gezeigt wird. Im zweiten, vor knapp zwei Wochen veröffentlichten Video war der Mord an Haines angekündigt worden. Im Video vom Samstag kündigten die Killer nun an, in Kürze eine weitere britische Geisel töten zu wollen. Es handelt sich ebenfalls um einen Entwicklungshelfer, der wie Haines in die Region gereist war, um humanitäre Hilfe zu leisten.

In den politischen Kreisen Londons wird seit dem Auftauchen des ersten IS-Videos darüber diskutiert, ob Großbritannien an der Seite der USA militärisch eingreifen sollte. Vor gut einem Jahr hatte das britische Parlament einen Militäreinsatz in Syrien abgelehnt. Es gilt unter den politischen Beobachtern in Westminster als wahrscheinlich, dass das Parlament nun einer Beteiligung an Luftschlägen gegen den IS zustimmen werde. Cameron lasse bereits seit einigen Tagen die Stimmungslage sondieren.

Der Mörder der drei Geiseln ist offenbar ein britischer Staatsbürger, der sich den Terroristen angeschlossen hat. Der britische Geheimdienst geht davon aus, dass derzeit insgesamt 500 Briten auf der Seite der Miliz kämpfen.

David Cameron sagte am Sonntag: „Meine Gedanken sind bei der Familie von David Haines, die in dieser schwierigen Zeit so viel Tapferkeit und Stärke gezeigt hat. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um diese Mörder zu stellen und sie der Gerechtigkeit zuzuführen, ganz gleich, wie lange es dauert.“ Führende Politiker aller Parteien drückten ebenfalls ihr Entsetzen und ihr Mitgefühl aus.

Das Video der jüngsten Gräueltat trägt den Titel: „Botschaft an die Verbündeten Amerikas“. Der Mörder erklärt mit Londoner Akzent, dass Haines getötet werde, weil die Briten Waffen an kurdische Peschmerga im Norden des Irak geliefert haben. Die Briten haben nach Angaben des Außenministeriums Maschinengewehre und Munition an den Irak geliefert, um das Land im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Haines trug einen orangefarbenen Overall und musste auf Knien ein Statement verlesen. Darin heißt es: „Ich möchte erklären, dass ich Sie, David Cameron, für meine Hinrichtung verantwortlich mache. Leider muss die britische Öffentlichkeit den Preis für die selbstsüchtigen Entscheidungen des britischen Parlaments zahlen.“

David Haines diente zehn Jahre in der Royal Air Force, bevor er sich dazu entschloss, in der Entwicklungshilfe zu arbeiten. Einsätze hatten ihn unter anderem nach Libyen und in den Südsudan geführt. In Syrien koordinierte er die Auslieferung von Hilfsgütern, als er im März 2013 in der Nähe des Dorfes Atmeh von den Terroristen verschleppt wurde. Sein Bruder Mike Haines sagte: „David ging in seiner Arbeit als Entwicklungshelfer vollkommen auf. Er wurde und wird von seiner ganzen Familie geliebt. Wir werden ihn schrecklich vermissen.“


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