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Wie der Vater, so der Sohn

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Bastian Schweinsteiger spazierte an der kroatischen Adria. Mario Götze sonnte sich auf einer Yacht vor Ibiza. Dante schaukelte in einer Hängematte in Brasilien. Der Juli war für die WM-Teilnehmer des FCBayern noch ein Urlaubsmonat. Für Gianluca Gaudino war der Juli daher die größte Chance seiner jungen Karriere. Er, der Spieler aus der U19, durfte mit den Profis trainieren. Und er nutzte die Chance, indem er einen Mann von sich überzeugte: Pep Guardiola. Den Trainer, der gerne seine Vorliebe für junge, ballsichere Spieler demonstriert.



Gaudino debütierte gegen Wolfsburg als viertjüngster Bundesliga-Spieler in der Geschichte des FC Bayern.

Am Wochenende ist die Fußball-Bundesliga in ihre 52. Saison gestartet, vor allem aber war es die erste Saison nach dem vierten WM-Titelgewinn der deutschen Nationalmannschaft. Wie nah das Turnier in Brasilien und der erste Spieltag beieinander lagen, war zu erkennen an der Personalie Gaudino. Die Weltmeister kämpfen mit den Spätfolgen des Turniers, Schweinsteiger etwa wird noch ein paar Wochen fehlen. Stattdessen stand am Freitag, also einen Monat und neun Tage nach dem Finale in Rio de Janeiro, beim Heimspiel des FCBayern gegen den VfLWolfsburg, Mittelfeldspieler Gaudino in der Startelf. Im Alter von 17 Jahren, neun Monaten und elf Tagen ist er nun der viertjüngste Bundesliga-Spieler in der Geschichte des Vereins.

Gaudino, geboren am 11.November 1996, also sechs Jahre, vier Monate und drei Tage nach dem dritten deutschen WM-Titelgewinn, hatte schon vor seinem Debüt einen Namen, und das lag an seinem Vater. Maurizio Gaudino spielte 294 Mal in der Bundesliga, unter anderem für den VfBStuttgart; fünfmal trug er das deutsche Nationaltrikot, bei der WM 1994 (Aus im Viertelfinale) gehörte er zum Kader. Inzwischen arbeitet er als Spielerberater, auch als der seines Sohnes. Dieser deutete gegen Wolfsburg an, warum Trainer Guardiola für ihn eine Vorliebe entwickelt hat: Er lief 12,9 Kilometer, mehr als jeder andere Mitspieler, 97 Prozent seiner Pässe kamen an. Darunter waren zwar viele Zuspiele außerhalb der Gefahrenzone, zudem fehlt dem schmächtigen, 175 Zentimeter großen Gaudino noch die Statur, um gegen einen wuchtigen Gegner bestehen zu können. Guardiola wird dennoch in den nächsten Wochen weiter auf ihn vertrauen, weil ihm neben Schweinsteiger weitere Mittelfeldspieler (Martínez, Thiago) verletzt fehlen. Und weil er, Guardiola, gerne stur Spieler für sein System aufbaut, auch wenn sie eigentlich noch nicht die Klasse dafür haben. Der Trainer sagte über Gaudino: „Er hat es verdient, hier zu sein.“

Wie groß das Vertrauen des Trainers in die Jugend ist, zeigte seine Aufstellung gegen Wolfsburg. Neben Gaudino spielte der 22-jährige David Alaba. Und als Gaudino nach 89 Minuten ausgewechselt wurde, kam für ihn der 19-jährige Pierre-Emile Hojbjerg. Der Däne ist der jüngste Bundesliga-Debütant des FC Bayern, bei seinem ersten Spiel, noch unter Trainer Jupp Heynckes, war er 17 Jahre, acht Monate und acht Tage alt.



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