Mit Hilfe der US-Luftwaffe wollen kurdische Peschmerga-Kämpfer den größten Staudamm des Irak zurückerobern. Sie begannen am Sonntagmorgen eine mit den Amerikanern koordinierte Offensive, bei der US-Kampfflugzeuge Stellungen der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) am Mossul-Damm bombardierten. Am Sonntagabend meldeten kurdische Stellen bereits, die Peschmerga hätten den Damm zurückerobert. Eine unabhängige Bestätigung dafür stand zunächst noch aus. Das Pentagon teilte mit, Drohnen und Kampfjets hätten erfolgreich 14 Angriffe gegen die IS-Kämpfer geführt und unter anderem ein Stützpunkt und eine Reihe von gepanzerten Fahrzeugen zerstört. Bereits am Samstag hatte es in dem Gebiet neun US-Angriffe gegeben.
Ein irakischer Soldat am umkämpften Objekt: Dem Mossul-Staudamm
Die IS-Kämpfer hatten die Talsperre vor zehn Tagen besetzt. Die radikal-islamischen Militanten können mit dem Damm Teile ihres selbst ausgerufenen „Kalifats-staats“ und die von ihnen besetzte Großstadt Mossul mit Strom versorgen. Sie könnten das Wasser aber auch als Waffe einsetzen: Sie könnten die Energie- und Trinkwasserversorgung nordirakischer Städte einschränken, die unter Kontrolle der Bagdader Regierung stehen. Zudem könnten die Kämpfer von dem Damm aus auch eine gewaltige Flutwelle in Richtung der Hauptstadt Bagdad schicken. Washington hat Hunderte Elitesoldaten nach Bagdad und Kurdistan verlegt; sie dürften die Peschmergas logistisch unterstützen. Die Kurden-Milizen waren den IS-Kämpfern militärisch bisher unterlegen.
Der Islamische Staat, dessen „Kalifat“ sich über den Nordirak und den Nordosten Syriens erstreckt, verbreitet mit Massenhinrichtungen gezielt Panik unter seinen Gegnern. In der syrischen Provinz Deir al-Sor sollen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte etwa 700Mitgliedern des al-Scheitat-Stamms abgeschlachtet worden sein. Viele seien enthauptet, andere erschossen worden.
Unter Berufung auf einen Informanten berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, IS habe den Stamm aufgefordert, sich dem Kalifat anzuschließen oder das Gebiet binnen drei Tagen zu verlassen. Die IS-Kämpfer zwingen die Führer der einflussreichen Sunniten-Stämme in Syrien und im Irak, sich per Eid dem Kalifat zu unterstellen. Viele tun dies, weil sie sich gegen IS nicht verteidigen können. Zugleich stehen sie als Sunniten den schiitischen Regierungen in Damaskus und Bagdad feindlich gegenüber und versprechen sich Vorteile vom Erstarken des IS. Es gibt aber auch Widerstand. Schaitat-Führer Rafaa Aakla al-Raju etwa warnte die anderen Stämme: „Steht uns bei! Wenn sie mit uns fertig sind, seid ihr als Nächste dran.“
In der Bundesregierung schwinden Vorbehalte gegen Waffenlieferungen an die Kurden. „Wir schließen nichts aus, schauen was möglich ist und tun was nötig ist“, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte dem Spiegel, man könne nicht zusehen, wie bewaffnete Fanatiker Tausende unschuldige Menschen töteten.
Ein irakischer Soldat am umkämpften Objekt: Dem Mossul-Staudamm
Die IS-Kämpfer hatten die Talsperre vor zehn Tagen besetzt. Die radikal-islamischen Militanten können mit dem Damm Teile ihres selbst ausgerufenen „Kalifats-staats“ und die von ihnen besetzte Großstadt Mossul mit Strom versorgen. Sie könnten das Wasser aber auch als Waffe einsetzen: Sie könnten die Energie- und Trinkwasserversorgung nordirakischer Städte einschränken, die unter Kontrolle der Bagdader Regierung stehen. Zudem könnten die Kämpfer von dem Damm aus auch eine gewaltige Flutwelle in Richtung der Hauptstadt Bagdad schicken. Washington hat Hunderte Elitesoldaten nach Bagdad und Kurdistan verlegt; sie dürften die Peschmergas logistisch unterstützen. Die Kurden-Milizen waren den IS-Kämpfern militärisch bisher unterlegen.
Der Islamische Staat, dessen „Kalifat“ sich über den Nordirak und den Nordosten Syriens erstreckt, verbreitet mit Massenhinrichtungen gezielt Panik unter seinen Gegnern. In der syrischen Provinz Deir al-Sor sollen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte etwa 700Mitgliedern des al-Scheitat-Stamms abgeschlachtet worden sein. Viele seien enthauptet, andere erschossen worden.
Unter Berufung auf einen Informanten berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, IS habe den Stamm aufgefordert, sich dem Kalifat anzuschließen oder das Gebiet binnen drei Tagen zu verlassen. Die IS-Kämpfer zwingen die Führer der einflussreichen Sunniten-Stämme in Syrien und im Irak, sich per Eid dem Kalifat zu unterstellen. Viele tun dies, weil sie sich gegen IS nicht verteidigen können. Zugleich stehen sie als Sunniten den schiitischen Regierungen in Damaskus und Bagdad feindlich gegenüber und versprechen sich Vorteile vom Erstarken des IS. Es gibt aber auch Widerstand. Schaitat-Führer Rafaa Aakla al-Raju etwa warnte die anderen Stämme: „Steht uns bei! Wenn sie mit uns fertig sind, seid ihr als Nächste dran.“
In der Bundesregierung schwinden Vorbehalte gegen Waffenlieferungen an die Kurden. „Wir schließen nichts aus, schauen was möglich ist und tun was nötig ist“, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte dem Spiegel, man könne nicht zusehen, wie bewaffnete Fanatiker Tausende unschuldige Menschen töteten.