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Die jetzt-Kettengeschichte, Teil 16

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Was bisher geschah: Anna jobbt an der Tankstelle und haut mitten in der Nachtschicht ab - zum Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier, bei dem ihr Schwarm Gerwin Gewinner antritt. Doch dort sperren Gerwin und die alte Liesel Maier Anna auf einem Dachboden voller berühmter Kunstwerke ein. Was haben sie vor? Annas Chef Paul, der die Entführer schon aus seiner Zeit als illegaler Kunsthändler kennt, taucht auf, um sie zu retten...und wir finden uns auf einmal in einer Küche wieder, in der eine andere Anna die bisherige Geschichte in einem Roman namens "Nachtschicht" nachgelesen hat. Sie weiß: Das Buch umgibt ein dunkles Geheimnis und sie muss ihre Freundin Rana dringend warnen. Bloß ist da auch noch deren Freundin Bernhard, mit der Anna nicht gerechnet hat und die sie irgendwie loswerden muss...

Alle vorigen Teile der Kettengeschichte kannst du hier nachlesen. Und hier kommt Teil 16 von jetzt-User jazzbertie:



„Hmm, nun ja“, druckst Anna herum.

Wie zum Teufel kann sie Bernhard loswerden um Rana zu warnen?

 „Eem…“

Sie wird rot, die anderen schauen sie erwartungsvoll an, Spannung liegt im Raum, sie wird röter, überlegt fiebrig.

„Ich bin schwanger!“

„Wie schön!“

„Freust du dich?“

„Welcher Monat?“

„Äh.“

„Wer ist der Vater?“

„Öh.“

„Hast du schon einen Namen?“

„Eh.“

„Und eine neue Wohnung, mit dem Baby kannst du ja nicht in deinem sieben-Quadratmeter-StudentInnenwohnheim bleiben?“

„Also.“

Okay, war ne blöde Idee, denkt sich Anna, ne richtig blöde. Natürlich ist sie nicht schwanger. Wie kommt sie aus der Nummer wieder raus? Anna blickt von Rana zu Bernhard und von Bernhard zu Rana.

„Öh. Ich muss mal aufs Klo.“

Sie verschwindet und verflucht sich. Wie soll das denn jetzt weitergehen? Soll sie weiterlügen oder einfach abhauen oder sagen, sie hätte sich geirrt oder… Aber sie muss Rana noch warnen, und wenn sie die Schwangerschaft als Lüge enttarnt, glaubt sie ihr bestimmt nichts mehr. Die andere Geschichte ist nämlich noch viel unglaubwürdiger.

Tock-tock.

„Alles okay?“ ruft Rana durch die Klotür.

„Jaja, alles gut, bin gleich so weit“, antwortet Anna.

Nervös schaut sie sich um. Ihr Blick richtet sich nach oben und sie entwickelt einen Plan. Kurzerhand öffnet sie den Badezimmerschrank, nimmt sich das Leukotape. Anschließend fischt sie die letzte Zigarette und das Feuerzeug aus ihrer Tasche. Sie klettert auf die Kloschüssel, klebt die Zigarette direkt vor den Rauchmelder, spült, zündet sie an und verlässt das Bad. Unauffällig sperrt sie von außen die Tür zu und lässt den Schlüssel in ihrer Hosentasche verschwinden.

„Geht’s dir gut?“, fragt Rana.

 „Alles in Ordnung, danke für die Nachfrage. Habt ihr eigentlich noch von dem Kuchen?“

„Nö, aber in der Küche stehen noch Kekse.“

Anna geht in die Küche und legt sich einige Schokotatzen auf ihren Teller. Den Kloschlüssel vergräbt sie im Oregano. Obwohl sie vor Aufregung eher Übelkeit als Hunger verspürt, verspeist sie angestrengt genüsslich das Gebäck. In diesem Moment piepst es aus dem Bad.

„Der Feuermelder!“ ruft Bernhard, offensichtlich erfreut, dass es etwas Spannendes geschieht. „Ich werde nachgucken.“

„Pass auf dich auf, der Feuerlöscher ist im Flur. Ich gehe und bringe Anna raus.“

Als Bernhard ansetzt „Wer verdammt hat den Schlüssel abge…“ zu brüllen, zieht Anna die Wohnungstür hinter sich zu. Die beiden Frauen eilen die Treppe herunter. Unten angekommen, setzt Anna an: „Ich muss dir was sagen.“

„Ich auch.“

„Hä?“

„Ich bin auch schwanger.“

„Aber…“

„Freust du dich nicht?“

„Doch, mega.“

„Ich wollte es dir eigentlich oben sagen, mit Bernhard zusammen, aber…“

„Jaja, hör zu. Bernhards Buch, das von der Spiegelbestsellerliste, mit Paul und Anna und dem Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier.“

„Was ist damit?“

„Es istAAAAAAAARGH!!!!“

In diesem Moment tut sich ein Loch in der Erde auf und die beiden fallen hinab, fallen in die Dunkelheit, immer schneller, die Luft pfeift in ihren Ohren und ihr Gebrüll hallt von den Wänden.

Plötzlich, ohne in irgendeiner Weise gelandet zu sein, steckt Anna in einem roten Kleid und Rana in einem grünen. Sie befinden sich in einer kleinen, dunklen, muffigen Kammer. Durch eine spaltoffene Tür fällt etwas Licht und sie hören raue Männerstimmen.

„Wo ist die Tankenschlampe hin?“

„Sie kann nicht weit sein.“

„Wisselmann haben wir fürs Erste kalt gestellt, aber wenn sie entkommt und plaudert, ist alles vorbei.“

„Ich brauche Stoff!“ kreischt Liesel Maier dazwischen.

„Da, lass mal hinter der Tür in der Rumpelkammer gucken.“

Du willst wissen, wie es weitergeht? Teil 17 der Kettengeschichte erscheint am 14. August.

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