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Wie schreibe ich einen Businessplan?

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Eine Frozen-Joghurt-Diele, die im Winter warmen Griesbrei verkauft? Ein lässiges Hostel in einer alten Villa mitten in der Stadt, in dem man nicht nur übernachten, sondern auch Sprachkurse belegen und Fahrräder leihen kann? Ein veganer Fastfood-Imbiss, genau wie der, bei dem man damals im Urlaub so gut gegessen hat? Verrückte Ideen für ein eigenes Business spinnt man zuhauf, vor allem dann, wenn man gerade nicht so gern zur Arbeit geht. Oder, noch schlimmer, wenn man gerade keine Arbeit hat. Damit Ideen, die auch am nächsten Morgen noch gut sind, Realität werden, sollte man einen Businessplan aufsetzen.

„Der erste Schritt ist, sich zu überlegen, für wen man einen solchen Plan erstellt“, sagt Frauke Eustermann, die als Bereichsleiterin des Starter Centers bei der IHK in Berlin Existenzgründer berät. Ihr Tipp: „Schreiben Sie den Businessplan zuerst für sich selbst.“ So fällt es leichter, eine Idee zu konkretisieren. „Schwarz auf weiß sehen die Dinge oft ganz anders aus, als wenn man sich das nur grob überlegt hat“, sagt Eustermann.

Andere Adressaten kommen ins Spiel, wenn es darum geht, Startkapital für die Geschäftsgründung zu beschaffen. Auch hier sei es wichtig, den konkreten Empfänger vor Augen zu haben, wenn man einen Businessplan verfasst, rät Eustermann. Eine Bank, ein privater Investor, die User einer Crowdfunding-Plattform – jeder Empfänger ist an unterschiedlichen Schwerpunkten interessiert. Welche das sind, lässt sich am besten herausfinden, wenn man bei der entsprechenden Institution nachfragt. Vorlagen zum Verfassen eines Businessplans bietet die IHK online an.

Grundsätzlich funktioniert der Aufbau eines Businessplans immer nach dem gleichen Muster: Zuerst kommt die Zusammenfassung – und die soll Interesse bei potenziellen Geldgebern wecken. „Auf einer bis anderthalb Seiten legt man dar, worum es geht und was für ein Unternehmen man gründen möchte“, sagt Eustermann. Hier ist auch Platz, um zu erklären, wie der aktuelle Stand der Dinge ist und welche weiteren Schritte man in der Zukunft plant.

In einem zweiten Punkt stellt man sein Team vor, insofern es eines gibt. Im dritten Schritt beschreibt man das Produkt. „Auch hier sollte relativ schnell deutlich werden, was das Produkt, das man verkaufen möchte, ausmacht“, sagt Eustermann. Ist es ganz neu auf dem Markt? Dann sollte man erklären, warum die Welt ausgerechnet darauf gewartet hat. Gibt es bereits Konkurrenz? Dann sollte man beschreiben, warum das Produkt besser ist, als die, die es bereits gibt.

Im vierten Punkt geht es um Marketing und Kundenakquise. Hier sollte man die Zielgruppe, also diejenigen, die das Produkt kaufen sollen, möglichst genau beschreiben. Welchen Markt will man bedienen? Die unmittelbare Nachbarschaft? Das Viertel? Die Stadt? Ganz Deutschland? Die ganze Welt? Welche Fähigkeiten und welches Netzwerk sind dazu notwendig?

Anschließend geht es um die Finanzierung: „Hier stellt man eine Umsatz- und Rentabilitätsvorschau auf“, sagt Eustermann. Will heißen: Die Investitions-, Produktions-, und Werbekosten werden genau aufgelistet und den potenziellen Einnahmen gegenüber gestellt. Am Ende dieser Rechnung sollte ein Gewinn stehen, wenn man mit einer Geschäftsidee Erfolg haben will. Steht am Ende ein Minus, gilt es, die Idee dringend noch mal zu überdenken – oder beim nächsten Bier eine neue auszuhecken. „Wer sich in finanziellen Fragen nicht so gut auskennt, kann bei auf Existenzgründung spezialisierten Steuerberatern oder Unternehmensberatern Rat einholen“, sagt Eustermann. Auch ehrenamtliche Gründerinitiativen gibt es in manchen Städten. Dort ist die Beratung kostenlos.

Zum Schluss sollte man sich überlegen, welche Rechtsform das Unternehmen haben soll: Eine GBR? Oder eine GmbH? Auskunft über die Vor- und Nachteile geben Rechtsanwälte, die sich auf Unternehmensgründungen spezialisiert haben. Auch diese Entscheidung ist sehr wichtig. „Gesellschafterverträge sind wie Eheverträge“, sagt Eustermann. „Man braucht sie vor allem dann, wenn man auseinandergeht“, sei es, weil das Geschäft nicht läuft, oder aber, weil es so gut läuft, dass man es verkaufen will.

Autorin Marlene Halser, 36, hatte schon viele Ideen für ein eigenes Business. An einen Businessplan hat sie sich noch nie gewagt. Kommt aber vielleicht noch - jetzt, wo sie weiß, wie es geht.
Fünf Tipps für den perfekten Businessplan

1. Überlegen, für wen mein Businessplan bestimmt ist: Für mich selbst, um meine Idee zu konkretisieren, für die Bank,für Investoren? Beim Adressaten nachfragen, auf welche Aspekte er Wert legt.

2. Das muss drin sein: Zusammenfassung der Geschäftsidee, Vorstellung der beteiligten Personen, Beschreibung des Produkts, Konkurrenz, Marketing und Kundenakquise bzw. Beschreibung der Zielgruppe, Finanzierung, geplante Rechtsform.

3. Die IHK bietet online Vorlagen an, mit deren Hilfe man einen Businessplan erstellen kann, zum Beispiel unter www.gruendungswerkstatt-berlin-brandenburg.de.

4. Rat einholen, wenn man sich bei den einzelnen Punkten nicht sicher ist.

5. Wenn der Businessplan fertig ist, ein Beratungsgespräch bei der IHK vereinbaren und die Idee dort noch mal durchsprechen.

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