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Inmitten der Geschichte tritt eine neue Person auf

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"andre breton, ja, hab ich nie gelesen. homer soll sehr gut sein, oder houellebecq", konterte er, seine unwissenheit versuchend geheim zu halten. "houellebecq, klingt irgendwie interessant, wie schreibt man das?", fragte ich einen stift suchend. was will er überhaupt von mir? "hanna, olivia, una, eva, lisa, lisa, eva, bela, eva, cosima und hinten ein q. haben sie jemals mit einer geschlafen, deren name mit einem q beginnt?" mir kam vage die angst ihn unterschätzt zu haben. ohne einen buchstaben geschrieben zu haben ließ ich mich in den stuhl fallen und begann damit eine zigarette zu drehen.

es ist zwar nicht die komplette situation gegeben. noch ist völlig unklar um was für personen es sich handelt, gewiss ist, dass es zwei sind. was will er überhaupt von mir ist wohl noch die konkreteste information darüber, um was für ein treffen es sich handelt. doch in solch einer konzentration an offensiven fein-langsamen kampfansagen ist ein defensives sich in den stuhl fallen lassen ein sehr gefählriches unterfangen, im besten falle wirkt es verwirrend auf den oponnenten. 

"weißt du noch, du hast mir dieses buch geschenkt, die kunst des krieges, von sunzi. nicht zum geburtstag auf jeden fall, ein geburtstagsgeschenk, hast du mir einmal eines gemacht? egal, ich kann mich nicht erinnern, sowieso halte ich nicht unbedingt viel davon. noch bevor du mir deses buch geschenkt hast, einmal haben wir dann darüber gesprochen. angriff und verteidigung. das war unser gesprächsthema. die beste verteidigung ist jene, die nicht angegriffen wird, hast du vom buch erzählt. zu unserer diskussion kam es, als du vom angriff meintest, der beste wäre jener ins leere. zuerst dachten wir uns es könnte metaphorisch gedacht sein, wo doch die restlichen anweisungen im buch sehr präzise beschrieben sind. wir versuchten uns im vergleich mit dem spiel go, wir inszenierten sogar eine gespielte partie und versuchten die fronten zu erkennen und sie entweder als offensiv oder defensiv zu bezeichnen. die komplexität des spieles nahm überhand und wir weichten von der ernsthaftigkeit ab und lachten über die vorstellungen die wir uns von napoleon machten, auf seinem esel sitzend, sunzi lesend."

meine zigarette fertig gedreht hatte ich nun die möglichkeit seine stupiditäten mit rauchwolken abzuwehren. "sie hieß qitura", begann ich zu erzählen, "ihre fut roch nach süßen zwiebeln." tatsächlich lachte er und wurde mir langsam sympathisch. er hatte diess hämische lachen, wahrscheinlich weil er wusste, dass puncto frauen ich ihn niemals werde einholen können. woran er bei süßen zwiebeln denkt, das will ich gar nicht wissen.

"die konvention während einer unterhaltung miteinander zu reden hat mich derart ermüdet, dass ich eines tages, nach einer sitzung bei einer psychologin, beschloss zu gehen. natürlich packte ich meine sachen zuerst, das meiste schmiss ich weg. was ich sagen - wie du sehen kannst bin ich wieder da." wesensverändert. "die ersten sätze, - ich habe versucht eine unterhaltung zu beginnen, mit dir war es immer schon schwierig sich zu unterhalten, die tun mir leid, also die ersten sätze, also leid tun, es war nicht so gemeint. du verstehst schon", erklärte er sich, in der stimme zwischen gewissheit und verlegenheit hin und her wechselnd. seine offenlegung erschütterte mich, ich war gerührt, wusste jedoch nicht zu handeln. seine blicke wanderten, zwar verlegen, jedoch ausweichend, umher.

"der beginn ist immer schwierig", sagte ich etwas vollkommen anderes denkend, "einmal begonnen wäre es vermutlich am besten nie damit aufzuhören." meine sätze nahmen den raum ein, da er nichts antwortete, auch mir war es nicht danach dem etwas hinzuzufügen. lieb wäre mir, die erinnerung an das gesagte wäre gemeinsam mit dem schall von den gegenständen absorbiert worden, denn die bedeutung des gesagten stieg in der stille, begann sich auszubreiten und zu dominieren. es war paradox und verschnürte mir den hals.

zu beginn geschah alles zögerlich. ich wusste nicht so recht. begann schließlich mit einem satz: begonnen hat alles, als der ganze spaß nicht mehr lustig war. es erinnerte mich an einen buchanfang. begonnen hat alles, als der ganze spaß nicht mehr lustig war. ich schrieb den satz zehnmal. einmal schrieb ich: begonnen hat das alles, als der ganze spaß nicht mehr lustig war. dieses –das– klingt konkret, als hätte ich eine genaue vorstellung von dem, von allem, wovon ich erzählen wollte. so war es nicht. alles war stets ungewiss, unklar. sonst wäre nichts geschrieben worden. der anfang war mühsam. teilweise entschuldigend. ich begann konstruktiv. ein grübelnder größenwahn war es, der mich so weit trieb, persönliche interessen und störungen auf die mitmenschen zu übertragen. so war es aber wie ich dachte, so geschah das reflektieren. diese art war es, die mich klären ließ. ich verstand danach, ein wenig besser, ein wenig klarer, und obwohl es immer diffus und unverständlich blieb, mein schreiben, half es.

zuerst inspirierte mich nadja. die zwiespaltige abneigung andre bretons gegenüber der korrektheit war derart befreiend, ich mich noch erinnern, es war der 8. august, dass ich am liebsten einen freund angerufen hätte. doch kurze zeit später sah ich diesen film, sein titel ist mir nicht in erinnerung geblieben, der regiesseur reist mit seinen kollegen vom kreativteam in einem abteil sitzend, und spricht mit ihnen über eben diesen film, in welchem er mit seinen kollegen in einem fahrenden zug sitzend von der arbeit spricht, so sage ich's am besten.

stunden vergingen.

bleibt eine anregende handlung fern der geschichte, hat anderes zu füllen. für ungeduldige ist das der schwierigste moment, den sie zu überwinden haben. schafft es der text nicht anders zu überzeugen, könnte ab hier nicht mehr weiter gelesen werden. zum beispiel dieser satz schon könnte von dieser konsequenz betroffen sein. so wissen viele bücher von mir zu sprechen, ohne dass sie mich dafür gut kennenlernen mussten. selber hätte ich gerne so manches wieder gelöscht, wie den anfang dieses satzes. dieser absatz ist einer, der verworfen werden könnte, gestrichen, besser keine zeit mehr an ihm zu verschwenden. die frage bleibt bloß: welche konsequenz hätte der versuch, mit dem fortscchritt der geschichte, dramaturgische fehler ausbessern zu wollen? oder soll ich jegliche sinnhaftigkeit mit absurditäten derart untergraben, bis kritik aufgrund mangelnder sichtweisen unmöglich gemacht wird? jeder weitere buchstabe erinnert mich an die erkenntnis aufzuhören. ich trotze weniger wissend.

er begann unternehmungen anzustellen, ohne dabei viel zu sprechen. "einmal, wir waren so stoned, ich bildete mir tatsächlich ein wir hätten uns mittels von uns gegebenen geräuschen verständigt.", sagte ich, meiner meinung nach zu situation passend. nur ein kurzes auflachen erwartend begann ich kaffee zu machen. "ich komme als erstes zu dir, weißt du das? ich will es dich wissen lassen. es mag merkwürdig klingen, wenn ich sage: um mit den menschen wieder reden zu können, beschloss ich mich von ihnen zu wenden, doch ich tat so. obwohl du mir mein bester freund warst, verstand ich dich immer am wenigsten, weshalb es auch meine größte angst war dir zu begegnen. manche wörter sind wirklich komisch auszusprechen und beim h bleibt meine spucke kurz am rachen kleben. ich dachte, statt ständige angst ist mir die begegnung lieber." "ehrst du mich mit verantwortung?", fragte ich schnell, bemerkend, dass die geschwindigkeit eine andere war. er schwieg gesprächsbereit, wartete auf kaffee. in mir das gefühl ihn zu enttäuschen.

war anfangs das gespräch zwar verständlich, jedoch sinnbefreit, scheint jetzt das bemühen auf, dem entgegen zu wirken. fast wären sätze wie "über den dingen müssen wir leben, haben wir uns immer gesagt" gefallen. auch die kurz angedachte entschuldigung seiner wörter wäre destruktiver ausgefallen, als gedacht war. dennoch verfehlt sich das gesagte nach wie vor. hannah arendt mahnte davor einen verbindenden tisch zu verlieren. gemeinsam zu tisch aber, sind sie noch nicht gesessen. der kaffee macht dazu, möglicherweise, hoffnung, doch ich würde meine hand nicht dafür ins feuer legen, denn dann würde gar nichts geschehen.

"meistens schrieb ich nicht", sagte er ohne groß auszuführen.

"du würdest ihn gerne besuchen gehen, empfindest es aber als eine zu mühsame tätigkeit?"
"mmjh"
"sich aufzumachen oder der besuch?"
"hätte ich einen grund, ich würde sofort hinausgehen. will ich aber nicht, denn hier langweile ich mich. bei ihm würde ich das nicht tun, das ist rihtig. er hat sich bei mir gemeldet, sogar. ich glaube vielleicht ist er einsam. er hat sich noch nie bei mir gemeldet."
"was tust du dann noch hier? versteckst du dich?"
"ich glaube ich habe angst."
"wovor denn?"
"frag mich bitte nicht."
"ich finde du solltest ihn besuchen, wenn ihr zusammen seid, dann könnt ihr doch prima miteinander reden."
"das stimmtn icht. leider, oder auch nicht. es ist schon etwas besonderes gewesen, aber prima, naja, wohl eher einzigartig."
"ja und, was hast du jetzt vor?"
"ich mach mich kurz frisch, dann schreib ich vielleicht noch etwas, oder ich schau was im fernsehen so läuft, dann leg ich mich schlafen, es ist ja doch schon halb 6."
"du bist vor 2 stunden erst aufgestanden. komm, zieh dich an, ich komm mit dir raus."
"musst du nicht gehen?"
"ja eben, ich warte auf dich."
"ich brauch aber sicher noch ein bisschen."
"wofür denn?"
"ich muss mich noch vorbereiten."
"willst du mich provozieren?"
"nein, wieso?"
"dann zieh das an, so lange kann das ja nicht dauern."
"du hast so recht."
"hör auf dich zu entschuldigen, das macht niemanden an."

zwei treffen sich, er und ich 
strategieanalyse
einer erinnert jemand anderes an etwas
erster wendepunkt bezüglich sympathie, witz
bericht seiner leiden
unangenehme atmosphäre
theoretisch über einen beginn schwafeln
inspiration
zeitangabe
ein unnötiger absatz
er öffnet sich, ich antworte ungeschickt
gesprächsanalyse
kurzinformation über das gesagte
dialog wie eine person eine andere zu etwas überredet
stichwortartige zusammenfassung

"meinst du wir leiden an der geschwindigkeit des lebens, weil wir immer mehr unseren handlungen ein kriterium aufdrängen, welches jegliche relation verloren hat? jetzt hast du aber schnell gegessen, wenn du in diesem tempo weiter studierst, 222 mausklicks die minute. ich glaube du weißt was ich meine?", begann er. ich wusste, würde ich ihn weiter sprechen lassen, würde seine versuchte erklärung nur für die vermehrung der verwirrungen sorgen. um ihn aufzuhalten musste ich ihn unterbrechen. ich entschloss mich dazu, ein konkretes problem anzusprechen, um von der situation abzulenken: "ich habe keine milch, falls du welche willst." nie befindet sich milch in meinem kühlschrank, und immer trank er ihn schwarz. doch ich wusste wie er ihn zu hause trinkt, mit milch und zucker nämlich. "du trinkst ihn schwarz, oder?", fügte ich hinzu. mit einem einfachen "ja" antwortete er mir, und seine augen schienen mir wieder, als wäre mit seinem ja weitaus mehr gemeint. mein unterfangen missglückte: "hast du gewusst, dass umso um mehr ecken wir biegen, desto länger schätzen wir den zurückgelegten weg ein?" "umso… um…, ist das nicht anders rum?"

an des lesers interpretationsphantasie zu hoffen ist eine absurde motivationsstrategie. ein kleines, darin implementiertes eingeständnis macht es dazu. jedoch auch witzig, ich lache kurz. überstrapaziertes hinweisen auf vielschichtigkeiten, als lösungsversuch, würde mich aber auch nicht motivieren. (als leser), dann denke ich mir: "anfänger!", von da an fällt mir das werten leichter.

"gib nicht auf, nimm den schmerz in kauf!" (insiderwitz)

"gibs zu, du denkst kaum noch an mich!", sagte sie plötzlich, als wir uns am gang begegneten, und schnitt mir den weg ab. ich erschrak, dachte ich doch sie wäre schon fort gegangen. etwas musste ich bewirkt haben, denn sie änderte ihre haltung und strich mir sanft über die wangen. "ich liebe dich doch," wusste ich mich zu wehren. sie gab mir einen kuss und verschwand hinter der ecke telefonieren. ich suche nach etwas, das lenkt ab. durch das suchen fokusierte sich mein blick, ich bekam feinfühlige fingerspitzen und mein verstand klärte seine knoten, da kam mir leises unbehagen: "pf", darüber nicht nachdenken. ich fühlte mich beobachtet.

ich seiner wohnung roch es nach unerholsamen schlaf. die küche, da kaum benutzt, roch nicht. zigarettenrauch dominierte die aufenthaltsräume. seit jeher vermied er es, sich vorhänge anzuschaffen. "selber habe ich mich auch zu ertragen", meinte er immer dazu, wenn es auf die mangelnden vorhänge zu sprechen kam. seinen geruch konnte ich nicht feststellen, da wir uns nicht nahe genug kamen. wahrscheinlich aber nahm sein körper den geruch der wohnung auf, da hinauszugehen für ihn schon lange keine option mehr war, an die er sich erinnern könnte.

irgendwann kommt alles ins stocken. die blumen wachsen auch von alleine, wenn man sie gießt. ich brauch also nur auf die tasten zu tippen und der text wird länger. ein gedankenexperiment oder ein versuch wäre es, statt für das spätere lesen, des schreibens wegen zu schreiben. so könnte sich das problem der kopflastigkeit auflösen, zwang würde weichen? doch: voraussichtlich wird das ungelesen bleiben, also: ist es nicht bereits so? ich weiß schon wem ich das zu lesen geben könnte um eine vernichtende kritik einzuholen, umgekehrt kenne ich niemanden. ist das wichtig, relevant? natürlich.

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