Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand
Dir endlich mit der Zeit um deine Brüste streichen [...]*
Fumie Sasabuchi verwendet für ihre einzigartigen Kunstwerke Bilder aus Modemagazinen, denen sie ihren eigenen Stempel aufdrückt. Mit feinen Stiften zeichnet sie die Konturen des menschlichen Körpergerüsts auf die zerbrechlich wirkenden, porzellanteintfarbenen Models. Der knochige Tod ist in fast allen Bildern gegenwärtig.
Die dadurch entstehenden Werke erinnern stark an barocke memento-mori Bilder, die einem die Vergänglichkeit der Schönheit nahe bringen sollen. Das Sujet vom Tod und dem Mädchen ist schon seit der Renaissance bekannt und findet im Laufe der Zeit auch in der Lyrik und der Musik Widerhall.
In Zeiten, in denen magere Models die Cover von Hochglanzmagazinen zieren, erschrecken diese Bilder weitaus weniger als gedacht; hat sich unser Auge doch schon zu sehr an knochige Körpergerüste gewöhnt.
Ob als Kritik für einen Magerbeauty-Wahn, als Anlehnung an bekannte Bilder aus der Kunst oder als Werke für sich – die Bilder von Fumie Sasabuchi gehen unter die Netzhaut.
Die in Japan geborene Künstlerin lebt heute in Berlin.
Fumie Sasabuchi
Untitled
2009
ball pen, fashion magazine
10 3/4 x 8 inches
Two part work, 1/2
Quelle: http://www.huffingtonpost.com/alexander-adler/invitation-to-the-voyage_b_990023.html#s382856&title=Fumie_Sasabuchi_Untitled
http://www.fumiesasabuchi.de/wordpress
* Vergänglichkeit der Schönheit (Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, um 1695)
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