Jeremy Paxman, ein wegen seines harten Stils berüchtigter BBC-Journalist, konnte es sich nicht verkeifen: Er sprach seinen Gast mit „Mister Rascal“ an – zu Deutsch etwa: „Herr Schlingel“. Dass der Mann mit dem Künstlernamen Dizzee Rascal überhaupt in Paxmans Sendung „Newsnight“ eingeladen worden war, galt schon als außergewöhnlich. Rapper aus East London werden dort gewöhnlich nicht interviewt, und schon gar nicht werden sie nach ihrer Meinung zum Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen befragt. Aber Dylan Kwabena Mills, 1985 als Sohn eines Nigerianers und einer Ghanaerin in Tower Hamlets geboren, ist es gewohnt, Neuland zu betreten. Für sein Album „Boy in Da Corner“ erhielt er 2003 als erster Rapkünstler überhaupt den begehrten Mercury Music Prize.
Ein Rapper, der sich regelmäßig zum politischen Geschehen äußert: Bald könnte ein Interview mit Dizzee Rascal an britischen Schulen analysiert werden.
Oft äußerte er sich zu politischen Fragen. Und auch bei Paxman entspann sich ein bemerkenswertes Gespräch: Dizzee Rascal bezeichnete Barack Obama als „unmittelbares Symbol der Einheit“, sprach über die Rolle von Hip-Hop bei der Politisierung junger Menschen und meinte augenzwinkernd, auch er könne vielleicht britischer Premierminister werden.
Dieses Interview mit einem Hip-Hop-Künstler, der einmal sagte, er wolle „die Musik meistern wie Bruce Lee die Kampfkunst“ könnte demnächst Teil des englischen Schul-Curriculums werden. Die zuständige Kommission plant laut Medienberichten, den Lehrstoff für den höchsten britischen Schulabschluss um „unorthodoxe Texte“ zu erweitern. Dazu gehört laut Guardian zum Beispiel auch eine Aussage des Komikers Russell Brand vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Thema Drogen. Die Schüler könnten zudem über den Twitter-Feed der Times-Kolumnistin Caitlin Moran geprüft werden oder über „I Am The Secret Footballer“, die anonym veröffentlichten Lebensbetrachtungen eines Fußballprofis.
Die Prüfungskommission begründet ihre Pläne damit, dass die Schüler so Gelegenheit hätten, „eine größere Bandbreite an Texten zu analysieren – ob gesprochen oder geschrieben, literarisch oder unliterarisch“. Die neuen Texte sollten traditionelle wie die Werke Shakespeares dabei nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.
Dieses Versprechen hat aber nicht verhindert, dass nun viele Kritiker besorgt vor der Verwässerung des Lehrplans warnen. Das Bildungsministerium unter dem Tory Michael Gove ließ sofort verlauten, dass Schulen, die „so einen Unsinn“ bei der Abschlussprüfung anböten, sich bewusst sein sollten, dass ihre Schüler womöglich nicht an den besten Universitäten angenommen würden. Der selbst sehr reformfreudige Gove hatte jüngst gesagt, der Englischunterricht solle sich künftig wieder stärker auf Shakespeare konzentrieren.
Dizzee Rascal hat sich mittlerweile per Twitter-Tweet zu den Plänen geäußert. Er findet, sein Interview in der Schule durchzunehmen sei „mental“ (übersetzt: verrückt) und wünscht allen Schülern „viel Glück“.
Ein Rapper, der sich regelmäßig zum politischen Geschehen äußert: Bald könnte ein Interview mit Dizzee Rascal an britischen Schulen analysiert werden.
Oft äußerte er sich zu politischen Fragen. Und auch bei Paxman entspann sich ein bemerkenswertes Gespräch: Dizzee Rascal bezeichnete Barack Obama als „unmittelbares Symbol der Einheit“, sprach über die Rolle von Hip-Hop bei der Politisierung junger Menschen und meinte augenzwinkernd, auch er könne vielleicht britischer Premierminister werden.
Dieses Interview mit einem Hip-Hop-Künstler, der einmal sagte, er wolle „die Musik meistern wie Bruce Lee die Kampfkunst“ könnte demnächst Teil des englischen Schul-Curriculums werden. Die zuständige Kommission plant laut Medienberichten, den Lehrstoff für den höchsten britischen Schulabschluss um „unorthodoxe Texte“ zu erweitern. Dazu gehört laut Guardian zum Beispiel auch eine Aussage des Komikers Russell Brand vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Thema Drogen. Die Schüler könnten zudem über den Twitter-Feed der Times-Kolumnistin Caitlin Moran geprüft werden oder über „I Am The Secret Footballer“, die anonym veröffentlichten Lebensbetrachtungen eines Fußballprofis.
Die Prüfungskommission begründet ihre Pläne damit, dass die Schüler so Gelegenheit hätten, „eine größere Bandbreite an Texten zu analysieren – ob gesprochen oder geschrieben, literarisch oder unliterarisch“. Die neuen Texte sollten traditionelle wie die Werke Shakespeares dabei nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.
Dieses Versprechen hat aber nicht verhindert, dass nun viele Kritiker besorgt vor der Verwässerung des Lehrplans warnen. Das Bildungsministerium unter dem Tory Michael Gove ließ sofort verlauten, dass Schulen, die „so einen Unsinn“ bei der Abschlussprüfung anböten, sich bewusst sein sollten, dass ihre Schüler womöglich nicht an den besten Universitäten angenommen würden. Der selbst sehr reformfreudige Gove hatte jüngst gesagt, der Englischunterricht solle sich künftig wieder stärker auf Shakespeare konzentrieren.
Dizzee Rascal hat sich mittlerweile per Twitter-Tweet zu den Plänen geäußert. Er findet, sein Interview in der Schule durchzunehmen sei „mental“ (übersetzt: verrückt) und wünscht allen Schülern „viel Glück“.