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Zu wem hat dich das Schicksal gesteckt?

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Seit einer Woche läuft Nick Hornbys „A long way down“. Der Film erzählt die Geschichte von vier Leuten, die sich das Leben nehmen wollen. Sie treffen nachts auf einem Hochhausdach zusammen. Jeder will springen. Die Gruppendynamik zieht sie jedoch nicht noch schneller in den Tod, sondern sie bleiben zusammen und versprechen einander, sich die nächsten sechs Wochen nicht umzubringen. Obwohl sie total unterschiedlich sind, landen sie zusammen im Fernsehen und im Pool in Teneriffa.

http://www.youtube.com/watch?v=4EMlIBlEyGo

Ich kenne Schicksalsgemeinschaften am besten vom Zugfahren. Als ich für eine Lokalzeitung über ein Mittelalterfestival in der hessischen Pampa berichten musste, fuhr ich mit der Bahn. Ein Stück. Dann ging’s nicht mehr weiter. Umgeben von Bäumen und Nichts, standen am Bahnhof ich – und fünf Festival-Besucher. Dickbäuchige, schimpfende Fünfzigjährige, in Turnschuhen, mit ledernen Mittelalterhäubchen auf dem Kopf, Hörnern am Gürtel und einer Hasenpfote um den Hals. Jeglicher Gesprächsversuch endet in Klagen über die Bahn. Wir näherten uns an, ohne nett zu sein. Wir blickten uns nicht ins Gesicht, sondern standen nebeneinander und schimpften. In solchen Momenten mögen die anderen scheiße sein, man findet sie doof, peinlich, dumm aber die Deutsche Bahn, die Welt, das Schicksal – sie sind noch schlimmer.





Die Typen nervten mich, ich wollte alleine sein. Doch als mir die Idee kam zu trampen, tat ich es nicht. Ich blieb stehen - inmitten der alten Männer. Irgendwie konnte ich sie nicht verlassen. Ich fühlte mich, als wären sie meine einzige Rettung und ich ihre, als gehörten wir nun einmal zueinander und müssten zusammen auch hier raus kommen. Am Ende nahm ich mit ihnen ein Taxi.

Auf Partys gibt es manchmal ähnliche Übereinkünfte: Dann, wenn alle jemanden zum Knutschen gefunden haben. Bis auf zwei. Die sehen sich an. Erst lästern sie über die notgeilen anderen und irgendwann haben sie sich so oft zugenickt, dass sie zusammen von dannen ziehen.  

Wie ist das bei dir? In was für sonderbare Gemeinschaften hat dich das Leben gedrängt? Und: Kamst du wieder raus?

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