„Du fehlst mir“
Drei kleine Worte, die mein Herz erreichen.
Bin es wirklich ich der fehlt, oder ist es „Jemand“?
Manchmal ist es nur so ein Gefühl das man hat. Dass man genau jetzt gerne eine starke Schulter hätte, an die man sich anlehnen kann. Dass man genau jetzt in den Arm genommen werden will, das Gefühl von Geborgenheit. Sich fallen lassen wollen, einfach sein. Beschützt, gehalten, geliebt.
Dabei ist es wohl vielleicht nicht immer wichtig, wer das tut – Hauptsache das Gefühl stimmt. Man möchte nur den Moment genießen, in dem vollen Wissen, dass es nicht mehr wird als der Moment, dass die Zukunft nicht gemeinsam verbracht wird…Aber ist das immer wichtig? In dem Moment ist es nicht wichtig. Mir nicht. Aber dir?
Ja, vielleicht. Vielleicht ist jede Berührung für dich ein unerfülltes Versprechen. Ein weitere Schnitt, ein Stich, ein Hieb….auch wenn du weißt auf was du dich einlassen würdest, würde es dich wohl Stück für Stück zerstören. Ich wäre gerne so egoistisch und würde einfordern, was ich ab und an brauche, einfach die Nähe, Geborgenheit, und dieses Gefühl. In diesem Moment ist alles perfekt. Keine Zukunft, keine Vergangenheit, einfach nur JETZT!
Aber dieses Gefühl, in dem Moment, ist niemals eine Prognose für die Zukunft. Grade, weil der Rest der Welt ausgeklammert ist. In diesem winzigen Moment passt es. Aber schon im nächsten, mit all den anderen Einflüssen, scheint es schon wieder nicht mehr machbar, nicht richtig…Auf Dauer kann man die Welt nicht ausklammern. Man kann träumen, genießen, aber irgendwann muss man zurück in die Welt, zurück in den Alltag.
Es ist wie ein perfekter Urlaub - und irgendwann kommt man zurück in den Alltag und alles ist nur noch eine schöne Erinnerung, während man wieder mit den alltäglichen Problemen kämpft. Wir können uns immer wieder in die Erinnerungen, ja vielleicht in die Träume fliehen, aber mehr als der Moment bleibt nicht. Es ist ein schöner Traum, aus dem man irgendwann aufwachen muss, die Augen fest zudrückt um das Gefühl noch einen Moment länger festzuhalten.
„Du fehlst mir“…Worte berühren und wecken Erinnerungen, lösen das Gefühl für einen Moment wieder aus und lassen das Verlangen hochkommen dich zu halten, zu küssen. So mancher Traum dreht sich um dich. Und doch, im wahren Leben wird es nicht funktionieren. Sollen wir die Momente und die Träume genießen, oder zerstören wir uns damit alles was uns noch bleibt?
(C) GwenHywar April 2014
The only reason to hold on memories so tight,
is because memories won´t change
when everything else does…
