Sehen. Erkennen. Wahrnehmen. Realisieren. Klar sehen, das erste Mal seit Ewigkeiten, auf so vielen Ebenen. Falsch sehen, nicht richtig sehen oder nicht richtig gesehen haben. Anders sehen, verdreht sehen. Sich an die neue Sichtweise gewöhnen (müssen), sie sich aufdängen müssen oder aufdrängen lassen oder aufdrängen lassen müssen. Mit sich kämpfen, mit der neuen Sichtweise kämpfen, wissen, dass es sich lohnen wird, irgendwann, vermutlich. Aber letztlich: Klar sehen. Klarer sehen. Konturen und Strukturen erkennen. Sehen, was da war und was da ist. Die Augen nicht mehr davor verschließen, den Blick und vor allem die Gedanken abwenden von den Dingen, auf die man ohnehin keinen oder nur sehr wenig Einfluss hat, die sich auch ohne viel eigenes Zutun ergeben und ihren Platz finden werden, irgendwie, irgendwo. Klar sehen. Klarer sehen. Nach vorne sehen und nicht zurück, nicht zu sehr jedenfalls, höchstens ein bisschen, manchmal, vielleicht aus Wehmut heraus oder deswegen, weil das, was zurück liegt, schon unveränderlich festgeschrieben wurde und deswegen klare Formen hat, das, was vor einem liegt, aber gerade noch anstrengend-veschwommen ist, kaum erkennbar, und sich nur Stück für Stück ins Sichtfeld schiebt und greifbarer wird. Aber so oder so: Nach vorne sehen. Klar sehen. Klarer sehen. Und nicht zurück. Eine Blickrichtung finden, irgendwo zwischen “Vergangenheit ist over” und “The future is unwritten”.
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