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Der Uhrmacher

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Tick tack tick tack. Die Zeit schien ihn zu verfolgen, denn er war derjenige, der die Uhren herstellte um Sekunden, Minuten und Stunden zu messen. Um sie ständig zu besitzen. Für den Uhrmacher war die Zeit das einzig Wahre wonach man sich richten musste.


Er fand, dass die Uhren, die er herstellte, perfekt waren. Er setzte Tag für Tag jedes einzelne Teil zusammen. So kam er Stück für Stück seiner Perfektion näher.


Tick tack. Dieses Ticken war für ihn die Melodie des Lebens. Der Sinn und Zweck, weshalb er Tag für Tag Uhren zusammensetzte. Er liebte diesen ständigen Ablauf. Er konnte sich danach richten, hatte er doch genügend dieser Trophäen um sich herum, um festzustellen, wann er in seinem Leben welche Termine erledigen musste. Er klammerte sich so stark an seine Uhren und merkte nicht wie die Zeit, die er damit verschwendete neue Uhren zu bauen, verrann.


Der Inhalt, der sein Leben erfüllte, war die Zeit.


Selbst wenn Leute sein Geschäft betraten, was sehr selten geschah, hörte er nicht auf sich um seine Uhren zu kümmern, sodass die meisten seinen Laden stirnrunzelnd oder schimpfend wieder verließen. Er selbst fühlte sich nicht allein, schuf er doch jeden Tag eine Uhr. Somit war er Schöpfer von etwas, was ihm wichtig vorkam: Zeit messen und sich nach der Zeit richten.


Eines Tages jedoch betrat ein Mann mit Hut sein Geschäft. Er betrachtete die vielen Uhren und in dem Moment, als er die Größte berührte, blickte der Uhrmacher verärgert auf. Schließlich ging
ihm viel zu viel Zeit verloren, indem er sich mit dem Herrn beschäftigte. Der Mann mit Hut jedoch nahm den Zeiger der Uhr und drehte ihn um vierundzwanzig Stunden zurück und verließ wortlos das Geschäft.


Der Uhrmacher wollte die Zeit sofort wieder richtig einstellen, als er sich fragte worin die letzten Stunden seines Lebens bestanden hatten. Er blickte um sich und hörte das Klackern, Ticken und Surren seiner vielen Uhren.


Doch jetzt kam ihm die Zeit bedrohlich vor. Nicht einfühlsam und voller Geborgenheit. Bis in sein Rückenmark drangen die vielen Uhren und sie schienen ihn zu beschimpfen und in den Wahnsinn treiben zu wollen. Immer wieder hämmerten sie durch den ganzen Raum. Es nahm kein Ende. Der Uhrmacher ertrug es nicht länger. Schnell nahm er einen Hammer und zerschlug alle Uhren, die sich in seinem Laden fanden. Nicht eine einzige Uhr blieb tickend übrig.


Und so stand er vor den Scherben der unablässig laufenden Zeit.


Er blickte sich um und sah, dass von der ganzen Zeit, die er besitzen wollte, nicht eine Sekunde übrig geblieben war.



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