In „meiner kleinen, zurechtgelegten Welt", wie sie einer beschrieb, ist vieles anders.
Oder sehe ich die Dinge anders. Nicht auf mich bezogen. Für mich ist ein rücksichtsvoller, netter und hilfsbereiter Umgang mit meinen Mitmenschen, egal ob Verwandte, Freunde, Bekannte, Kollegen, oder auch Fremde, eine Selbstverständlichkeit, wie das Augen aufschlagen am Morgen. Oder einmal am Tag zu lächeln.
Bei Fremden, ob ich sie nur flüchtig kenne oder überhaupt nicht, ist es für mich selbstverständlich, rücksichtsvoll und freundlich mit Ihnen umzugehen. Und auch zu helfen, wenn es notwendig ist. Einfach auch ein klein wenig achtsamer durch die Welt laufen. Mir und auch den Fremden schadet es nicht. Es macht den Tag nur etwas angenehmer.
Mit Freunden ist es nochmals ein wenig anders. Auch hier ist es für mich selbstverständlich: Freundlichkeit, Rücksichtnahme, Nettigkeit und auch Ehrlichkeit.
Doch es ist zusätzlich noch etwas: eine sensible Intuition.
Etwas, auch wenn es nicht allzu deutlich auf der Hand liegt, das mich dazu bringt mich einfach mal zu melden und nach dem Befinden zu fragen. Ohne groß auf mich zu schauen, die Gedanken drehen sich dann nur im die Person. Wenn es ihm/ihr gut geht, geht es mir auch gut. Wenn er/sie Probleme hat, bin ich da, höre zu, zeige Verständnis oder erteile so gut es mir gelingen mag, einen Ratschlag.
Es sind ganz unterschiedliche Situationen: Situationen, wenn die Freunde Prüfungen haben, etwas wichtiges ansteht, auf reisen oder sie krank sind. Oder es liegt mir im Gefühl.
Für mich ist von großer Bedeutung an Freunde zu denken und mich auch immer wieder mal bei ihnen zu melden.
Die Traurigkeit dabei ist leider: Nicht jeder, seien es nun Fremde oder einige Freunde, sieht es so. Sie achten nicht auf andere, leben als Ich-Menschen mit ganzem Stolz. Können nicht Grüßen, rennen einen ohne Rücksicht um, machen einen Fertig, Bitte und Danke sind für sie Fremdwörter. Und Freunde melden sich nicht, oder ignorieren einen komplett...
das sind wir Menschen, eigentlich eine intelligente Art auf der Erde.
Mir stellen sich dann die Fragen: Sind meine Erwartungen einen höflichen und freundlichen Umgang miteinander zu pflegen zu hoch gestellt? Kennen die Menschen dies nicht mehr? Vielleicht hat sie auch eine persönliche Erfahrung so werden lassen... Ist Ihnen Herz und Verstand abhanden gekommen?
Oder bin ich es am Ende, die nicht mit der Gesellschaft übereinstimmt? Ist „meine kleine, zurechtgelegte Welt" doch ein wenig ungewöhnlich?
Nur eines weiß ich genau: ich bin und bleib freundlich, hilfsbereit und ehrlich. Mit Herz und einem Lächeln.