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Nummer Drei

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Nicht nur die berufliche, sondern auch die private Probezeit geht in diesen Tagen ihrem Ende entgegen. In bisher sechs Monaten Pärchenwohnung hat es weder Massaker noch Enthüllungen schrecklicher Geheimnisse gegeben. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass mein Liebster und ich uns auch innerhalb derselben vier Wände vertragen. Ein guter Zeitpunkt also, um leichtsinnig zu werden und den beiden Bewohnern der drei Zimmer endlich einen dritten hinzuzufügen? Nein, ich meine damit nicht, dass ich ein Kind haben will. Mir geht es eher um ein anderes K-Wort – K wie Katze oder Kater. An sich wäre K wie Köter (okay, jetzt wird die Alliteration arg strapaziert) auch nicht schlecht, aber mein Liebster mag keine Hunde.


Ein Haustier also wäre schön, oder vermutlich sogar zwei, denn eine Katze in einem berufstätigen Haushalt wird sich allein langweilen. Ich komme aus einer Familie, in der einfach alle Tiere haben, entweder Hund oder Katze oder beides, und so einige haben dazu noch Hühner, Gänse und Pferde (muss ich noch erwähnen, dass die alle auf dem Land leben?) oder gehen auf die Jagd (tote Tiere haben sie also auch noch). Ich lebe dagegen seit meinem Auszug aus dem Elternhaus tierlos und finde das nach sieben Jahren immer noch äußerst ungewohnt. Der Nebenjob im Tierheim, mit dem ich dieses Mangelgefühl beschwichtigen wollte, hat die Sache natürlich kein bisschen besser gemacht, weshalb ich nun regelmäßig nachts von Katzen und Katern träume, die ich kenne oder mal kannte.


Der Fall ist also eindeutig, und ich habe sogar schon meinem Liebsten davon berichtet, der sich erfreulich entgegenkommend zeigt. All das nützt aber wenig, da wir zwei Probleme haben. A) Wohnen wir in einer Gegend, in der man prima freilaufende Katzen halten könnte, denn es gibt Grünflächen und nur harmlose Straßen – aber unsere Wohnung liegt im dritten Stock. Kann man sich mit einer Katze täglich um 18 Uhr unten an der Haustür verabreden? Wir können ja schlecht einen Aufzug an unserem Balkon anbringen. Tipps und Tricks werden gern entgegengenommen.


Alternativ kann man über reine Wohnungskatzen nachdenken, auch wenn mir diese Vorstellung instinktiv gegen den Strich geht, da ich zwar viele sehr glückliche Freigängerkatzen, aber nur eine sehr neurotische Wohnungskatze kenne. Außerdem kommt hier Problem B) ins Spiel: Mein Schatz und ich haben zwar nicht dauernd Dienstreisen, aber wenn ja, finden die aus irgendeinem blöden Zufall häufig gleichzeitig statt. Vom Urlaub mal ganz zu schweigen, den ja jeder mal machen möchte. Es ist vielleicht denkbar, ein- bis zweimal im Jahr Freunde zum Katzenfüttern zu verdonnern, wenn man sich die in einer noch fremden Stadt erstmal erarbeitet hat, aber gleich sechs- bis achtmal? Meine aktuelle, egoistische Hoffnung ruht auf unseren neu eingezogenen Nachbarn im relativ jugendlichen Alter: Für morgen Nachmittag haben die zum Kaffee eingeladen…


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