Ist das ein Ölfilm? Nein, ich glaube nicht. Klick. Und das? Nur ein paar Schaumkronen, wahrscheinlich vom Wind erzeugt. Klick. Blaues Nichts. Klick. Mehr blaues Nichts. Klick.
Ich fliege über das Südchinesische Meer und suche. Irgendwo da unten könnte es sein, das Wrack der Boeing 777-200 von Malaysia Airlines, die seit Tagen verschollen ist. Oder zumindest Teile davon. Hinweise wie ein Ölfilm.
Könnte das ein Wrackteil sein? Markieren!
Es ist eine mühsame Suche (Die aktuellen Entwicklungen im SZ-Newsblog). Das mögliche Unglücksgebiet ist Tausende Quadratkilometer groß, niemand weiß genau, welchen Weg die Maschine nach ihrem Verschwinden noch zurückgelegt hat. Deshalb suchen Helfer aus Indonesien, Malaysia, China, Vietnam, Australien und anderen Ländern das riesige Gebiet ab. Es sind mehr als 40 Schiffe und 30 Flugzeuge im Einsatz. Und jetzt auch Internetnutzer. Internetnutzer wie ich.
Auf der Webseite Tomnod.com kann jeder, der vor einem Rechner sitzt und einen Internetzugang hat, bei der Suche helfen. Wer meint, etwas erspäht zu haben – ein Wrackteil, eine Rettungsinsel, einen Ölfilm – markiert die Stelle. Spezialisten prüfen sie dann ein weiteres Mal; erhärtet sich der Verdacht, machen sie Meldung bei den für die Suche zuständigen Behörden.
Hinter der Webseite steckt die Firma DigitalGlobe aus den USA. Die Firma hat ihren Sitz in Colorado und befasst sich vor allem mit Satellitenbildern. Sie beliefert auch Google Maps. Am Montag stellte sie zuerst Bilder von 3200 Quadratkilometern des Südchinesischen Meeres zum Durchsuchen bereit. Die Resonanz war überwältigend, der Ansturm williger Helfer aus dem Netz bereitete den Servern des Unternehmens zeitweise Probleme. Laut Unternehmensblog haben bis gestern mehr als 2 Millionen Nutzer die Seite besucht und mehr als 645.000 Markierungen gesetzt. Am Mittwoch erweiterte DigitalGlobe das Gebiet mit neuen Fotos. Jetzt können 24.000 Quadratkilometer besucht werden.
24.000 Quadratkilometer – eine Fläche, die mein Vorstellungsvermögen übersteigt. Während ich mich aber auf Tomnod.com durch das endlose Blau klicke, wird sie nach und nach greifbarer. Ich habe mehr als 150 Bilder durchgesehen. Doch rechts, auf der kleinen Anzeige, die anzeigt, wo im Suchgebiet ich mich gerade befinde, sind noch unendlich viele mehr. Ich bekomme eine Vorstellung davon, wie gering die Chance ist, das Rätsel zu lösen.
Trotzdem packt mich der Such-Ehrgeiz. Die Hoffnung auf den Glückstreffer. Es ist ja immer nur ein Klick zum nächsten Bild. Geht schnell, kostet nichts. Ein paar Mal habe ich etwas entdeckt, das mit viel Phantasie ein Wrackteil sein könnte. Sicher bin ich mir nicht, ich markiere es trotzdem mal.
Ein Rätsel, ein niederschwelliger Zugang, weltweite Aufmerksamkeit – das sind wohl die Komponenten, die das ungewöhnliche Crowdsourcing-Projekt – zumindest was die Nutzerzahlen anbelangt – so erfolgreich macht. Aber nach einer Weile bemerke ich auch einen komischen Beigeschmack. Es fühlt sich so sehr nach einem Spiel an. Und nicht nach der ernsten Suche nach einem verschollenen Flugzeug mit mehr als 200 Passagieren an Bord.
Ich fliege über das Südchinesische Meer und suche. Irgendwo da unten könnte es sein, das Wrack der Boeing 777-200 von Malaysia Airlines, die seit Tagen verschollen ist. Oder zumindest Teile davon. Hinweise wie ein Ölfilm.
Könnte das ein Wrackteil sein? Markieren!
Es ist eine mühsame Suche (Die aktuellen Entwicklungen im SZ-Newsblog). Das mögliche Unglücksgebiet ist Tausende Quadratkilometer groß, niemand weiß genau, welchen Weg die Maschine nach ihrem Verschwinden noch zurückgelegt hat. Deshalb suchen Helfer aus Indonesien, Malaysia, China, Vietnam, Australien und anderen Ländern das riesige Gebiet ab. Es sind mehr als 40 Schiffe und 30 Flugzeuge im Einsatz. Und jetzt auch Internetnutzer. Internetnutzer wie ich.
Auf der Webseite Tomnod.com kann jeder, der vor einem Rechner sitzt und einen Internetzugang hat, bei der Suche helfen. Wer meint, etwas erspäht zu haben – ein Wrackteil, eine Rettungsinsel, einen Ölfilm – markiert die Stelle. Spezialisten prüfen sie dann ein weiteres Mal; erhärtet sich der Verdacht, machen sie Meldung bei den für die Suche zuständigen Behörden.
Hinter der Webseite steckt die Firma DigitalGlobe aus den USA. Die Firma hat ihren Sitz in Colorado und befasst sich vor allem mit Satellitenbildern. Sie beliefert auch Google Maps. Am Montag stellte sie zuerst Bilder von 3200 Quadratkilometern des Südchinesischen Meeres zum Durchsuchen bereit. Die Resonanz war überwältigend, der Ansturm williger Helfer aus dem Netz bereitete den Servern des Unternehmens zeitweise Probleme. Laut Unternehmensblog haben bis gestern mehr als 2 Millionen Nutzer die Seite besucht und mehr als 645.000 Markierungen gesetzt. Am Mittwoch erweiterte DigitalGlobe das Gebiet mit neuen Fotos. Jetzt können 24.000 Quadratkilometer besucht werden.
24.000 Quadratkilometer – eine Fläche, die mein Vorstellungsvermögen übersteigt. Während ich mich aber auf Tomnod.com durch das endlose Blau klicke, wird sie nach und nach greifbarer. Ich habe mehr als 150 Bilder durchgesehen. Doch rechts, auf der kleinen Anzeige, die anzeigt, wo im Suchgebiet ich mich gerade befinde, sind noch unendlich viele mehr. Ich bekomme eine Vorstellung davon, wie gering die Chance ist, das Rätsel zu lösen.
Trotzdem packt mich der Such-Ehrgeiz. Die Hoffnung auf den Glückstreffer. Es ist ja immer nur ein Klick zum nächsten Bild. Geht schnell, kostet nichts. Ein paar Mal habe ich etwas entdeckt, das mit viel Phantasie ein Wrackteil sein könnte. Sicher bin ich mir nicht, ich markiere es trotzdem mal.
Ein Rätsel, ein niederschwelliger Zugang, weltweite Aufmerksamkeit – das sind wohl die Komponenten, die das ungewöhnliche Crowdsourcing-Projekt – zumindest was die Nutzerzahlen anbelangt – so erfolgreich macht. Aber nach einer Weile bemerke ich auch einen komischen Beigeschmack. Es fühlt sich so sehr nach einem Spiel an. Und nicht nach der ernsten Suche nach einem verschollenen Flugzeug mit mehr als 200 Passagieren an Bord.