Die Haut ist so unendlich zart und zerknittert wie Seidenpapier. Die Spuren der Jahre haben sich in die Haut gefräst. Die Venen sind hart, die Finger dafür stark.
Ihre Augen leuchten auf und ihre Stimme erhebt sich leise.
„Dinge haben sie mir erzählt, die ich niemals wissen wollte. Mir ist bewusst geworden: dieser Weg ist nichts für mich und an der Kreuzung wählte ich den weniger begangenen Pfad. Das erzähle ich dir jetzt, weil meine Geschichte in dein Ohr geflüstert werden wird, wenn ich erstmal fortgegangen bin.
In diesem Leben, weißt du, musst du Dinge finden, die dieses Leben für dich lebenswert machen. Wenn erst die Dunkelheit dich umschlossen hat, dann wirst du dorthin zurückgehen, wo du bereits zuvor warst. Dieses Leben ist so zerbrechlich wie ein Traum. Und nichts ist je so, wie es scheint.
Und ich habe meine Unschuld verloren, als ich ihn eintauchen ließ – mit seinem endlosen Blick, mit dem er mich ansah, weckte er in mir das Leben. Und jetzt, jetzt weiß ich nichts mehr, überhaupt nichts: Es ist diese Leichtigkeit, die dich erst ereilt, wenn du fällst.“
Auch wenn wir uns in andere Menschen nicht hineindenken können, sollten wir uns dennoch Zeit nehmen, zuzuhören, wenn andere etwas erzählen.
[Nach Lily Kershaw - As It Seems]